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  • #1

Trennung wegen vererbbarer psychischer Erkrankung?

Meine Expartnerin hat mich vor kurzem verlassen. Wir waren rund fünf Monate zusammen. Es lief wirklich prima, wir waren beide sehr verliebt.
Ich leide seit meiner Jugend jedoch unter Depressionen. Mit Antidepressiva habe ich diese jedoch absolut im Griff. Ich habe meiner damaligen Freundin meine psychischen Probleme lange verschwiegen. Sie bemerkte dass ich Streit in der Beziehung wohl irgendwie nicht gut vertragen habe und ich habe es ihr dann eröffnet. Psychische Probleme bei uns in der Familie sind keine Seltenheit. Meine Mutter ist z.b. stark davon betroffen. Auch von diesen Umständen habe ich dann erzählt.
Sie hat mir dann erzählt, dass ein Partner von ihr (aus der Jugendzeit) sich wegen psychischer Probleme umgebracht hat.

Die folgenden Tage war sie dann distanziert und sie trennte sich dann von mir. Obwohl eine Woche vorher noch alles perfekt lief. Ihre Begründung war, wenn in meiner Familie psychische Probleme vorhanden sind könnte es ja sein, dass "unsere Kinder" auch davon betroffen wären. Durch ihre schlechte Erfahrung aus der Jugend möchte sie das in jedem Fall vermeiden. Für mich klang das absolut absurd, aber es war ihr voller Ernst.
Es ist nicht einmal erwiesen, dass Depressionen vererbbar sind!

Alle Aufklärungsversuche scheiterten! Sie möchte mich aufgrund meiner Krankheit nicht mehr.

Natürlich bin ich momentan durch diese Sache am Boden zerstört.

Könnt ihr die Begründung von Ihr verstehen?
 
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  • #2
Sei froh, dass du diese Frau los bist! Was willst du mit so einem Oberflächlichen?

Depression entsteht meines Wissen aus mehreren negativen Faktoren aus Beruf, Partnerschaft, Gesundheit, Familie/Freunde). Eine echte Depression entsteht selten bis niemals nur durch einen negativen Verlust, wie z.B. eine Trennung. Da müssen schon viele verschiedene Sachen im Leben aufeinander prallen.

Vererbt wird Depression auch nicht! Es kann eine Tendenz da sein, wenn ein Familienmitglied auch Depression hatte, aber nicht aus Genen, sondern aus dem, was man vorgelebt bekommen hat.
Wenn einer deiner Elternteile z.B. depressiv waren, dann haben sie dir vielmehr ihr depressives, hoffnungsloses Muster vorgelebt, das du für dich übernommen hast. bzw. die Art mit Problemlösungen umzugehen.

Aber das heißt ja nicht, dass deine Kinder genauso enden müssen.

Ich denke, die meisten Frauen haben schlichtweg Angst, dass sie einen Psycho dann daheim haben, der gewalttätig wird, das ganze Geld versäuft oder ihnen ihm Streit mit Messer und Axt nachläuft. Das sind nämlich die Dinge, die die Frauengenerationen lange geprägt haben.


w32
 
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  • #3
Ja, ich kann sie verstehen. Sie möchte möglichst gesunde Kinder und nicht Angst vor einem Selbstmord haben. Das ist doch verständlich.

Psychische Probleme bei uns in der Familie sind keine Seltenheit. Meine Mutter ist z.b. stark davon betroffen.

Es ist nicht einmal erwiesen, dass Depressionen vererbbar sind!
Das klingt widersprüchlich. Wenn es nicht vererbbar ist, warum sind dann so viele Familienmitglieder betroffen?
 
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Mooseba

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  • #4
Ich habe auch Depressionen und bin mir dessen bewusst. Ich versuche es mit Sport, Selbstdisziplin, Tabletten und Selbstreflektion in den Griff zu bekommen. Das klappt nicht immer, aber meistens. Ich habe für dein Problem großes Verständnis und für deine Freundin überhaupt nicht. Sie ist egoistisch und liebt dich scheinbar auch nicht.
Es gibt durchaus glaubwürdige Hinweise für die Vererbbarkeit von Depressionen. Aber mit liebevoller Erziehung kann viel verhindert werden, egal welche Gene da im Kind schlummern.
Verarbeite die Trennung, fall nicht zu tief ins Loch und such dir eine erwachsene Frau.
 
  • #5
Es gibt viele vererbbare Faktoren, zum Beispiel mangelnde Serotoninproduktion oder -Verwertung im Gehirn. Maßgeblicher sind aber meist die Lebensumstände, in denen Kinder groß werden. Ich war als Jugendliche jahrelang nahe an einer Depression oder bereits drin, es wurde nicht untersucht. Keines meiner vier Kinder hat damit auch nur annähernd Probleme, die sind selbstbewusst und glücklich.

Wenn Du im Alltag, im Jetzt, Deine Krankheit so weit im Griff hast, dass andere nicht wie auf Zehenspitzen um Dich herum tanzen müssen, wenn Du Freude bei Anderen nicht nur zulassen, sondern schätzen kannst, verbreitest Du auch nicht die Atmosphäre, in der Du andere Menschen belastest.
Wie es konkret bei Dir ist, kann ich nicht beurteilen.
Sie bemerkte dass ich Streit in der Beziehung wohl irgendwie nicht gut vertragen habe
Kann ich absolut verstehen, und dazu musst Du auch nicht krank sein! Das Harmoniebedürfnis, die Fähigkeit, sich zurückzunehmen um des Frieden willens oder aber die Bereitschaft, sachliche Unterschiede willentlich nicht verletzend vorzutragen, sind bei den Leuten halt ganz unterschiedlich ausgeprägt.
Tröste Dich: Das hat nicht gepasst zwischen Euch.
 
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  • #6
Ich möchte um Verständnis für deine Expartnerin bitten. In einem Satz erwähnst du, dass sie einen Partner aus ihrer Jugendzeit durch Suizid verloren hat. Solch ein Ereignis kann normalerweise nicht ohne Folgen für sie geblieben sein. Sicher war sie zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung und auch sehr verliebt. Wer hat sie bei der Verarbeitung dieses Schicksalschlages unterstützt? Wahrscheinlich niemand. Und so hat sie immer noch eine Baustelle in ihrer Seele und wird jetzt durch deine Eröffnung, dass du an Depressionen leidest, massiv an diesen vergangenen unverarbeiteten Kummer erinnert. Sie hat Ängste bekommen, die sie lange verdrängt hatte. Diesen Ängsten weiß sie nicht anders zu begegnen, als dass sie aus der Situation flüchtet.

Das ist meine Erklärung für ihr Verhalten und keinesfalls Egoismus, wie ihr andere Forumsschreiber das unterstellen.

Vielleicht kannst du mit meinen Ausführungen etwas anfangen, evtl. ebenfalls Verständnis für ihre Handlung aufbringen oder noch einmal ein Gespräch mit ihr führen. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute.

w60
 
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  • #7
Ich verstehe sie völlig. Ich war jahrelang mit einem depressiven Mann zusammen und bin froh, dass es endlich vorbei ist. Erst jetzt sehe ich wieder, wie schön das leben sein kann, wenn man nicht immer in Sorge um den Partner lebt. Im Nachhinein bereue ich all die Jahre mit ihm, denn ich habe nicht gelebt, sondern gelitten, mir ging es schlecht: seinetwegen. Jetzt erlebe ich mit meinem Partner echte Partnerschaft, in der nicht einer (= der Gesunde) immer Rücksicht nehmen muss. In der Familie meines Ex gibt es auch gehäuft solche Fälle, also auch wenn die Vererbbarkeit nicht erwiesen ist, evident ist sie doch. Ich beneide sie darum, dass sie den Absprung geschafft hat, ich habe so 10 Jahre gelitten und mich fast selbst verloren.
Ja, ich bin egoistisch, wenn ich ein normales Leben will, ohne ständige Sorgen, Suiziddrohungen, Krankenhausuafenthalte. Depressive Menschen spielen ihre Probleme leicht runter (mit den Tabletten hab ich das im Griff) aber im Endeffekt soll der gesunde ein Clown und Unterhalter sein und steht immer unter dem. druck mit jedem falschen Wort eine Katastrophe auszulösen.
So leid du mir tust, ich verstehe sie. absolut.
 
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  • #8
Könnt ihr die Begründung von Ihr verstehen?
Ja, sicher. Parterschaft und Vertrauen bedingen sich gegenseitig. Und du hast die Frau von Anfang an ganz bewusst getäuscht.

Wer will schon gerne an der Nase herumgeführt werden? Und wer will einem Lügner verzeihen, der zuerst auf schöne heile Welt macht, und von Liebe spricht, die Gefühle entzündet, und erst nach 5 Monaten(!) widerwillig mit der Wahrheit heraus rückt? - Was hast du erwartet? Dass Liebe etwa alles verzeiht? Never ever!

Die eigene Freiheit hört da auf, wo die Freiheit des anderen beginnt. - Und du hast definitiv mit deiner Lebenslüge die Freiheit dieser Frau massiv gestört. - Chronisch Kranke schliesse ich ebenfalls grundsätzlich als Parnerin aus. Das ist meine Entscheidung. Für mich. Für mein Leben. - Kein Mensch hat die Pflicht einen anderen als Partner akzeptieren zu müssen. Das müssen auch chronisch Kranke lernen! Chronisch Kranke haben keine Narrenfreiheit andere Menschen nach Belieben zu manipulieren, so krank können sie gar nicht sein, um das nicht zu verstehen.

m
 
  • #9
Hart formuliert, Gast 7, aber von Prinzip her stimme ich zu: Offenheit ist wichtig, sie hat ein Recht, alles Wesentliche zu erfahren, frühzeitig, und sich dann zu entscheiden, ob sie es mittragen will oder eben nicht.

Es ist auch gar nicht wichtig, ob einige Foristen mehr oder weniger hier ihre Einstellung teilen, das ist allein die Privatentscheidung Deiner Exfreundin. Vermutlich wäre auch ihr viel Leid erspart geblieben, hätte sie sich frühzeitig mit dieser Frage auseinandersetzen dürfen. Dazu hättest du sie informieren müssen. Mach es bei der nächsten Frau!
 
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  • #10
nun weißt du wenigstens, dass sie dich gar nicht wirklich geliebt hat, lieber FS.
Ich wünsche dir viel viel Kraft, diese Gemeinheit zu überwinden.
Niemals würde ich mich wegen so etwas von jemanden trennen, in den ich "sehr verliebt" bin!
w
 
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  • #11
Ihre Begründung war, wenn in meiner Familie psychische Probleme vorhanden sind könnte es ja sein, dass "unsere Kinder" auch davon betroffen wären.
Sie denkt also eher an mögliche Kinder als an die Partnerschaft. Sie suchte einen Vater für ihre Kinder, keinen Partner.

Evolotionsbiologisch nachvollziehbar, aber so rein menschlich-emotional tragisch.

@7: Das sehe ich nicht so. Die Frage ist doch, wieviel Raum und Bedeutung gebe ich früheren und vorhandenen Krankheiten? Beherrsche ich sie oder beherrschen sie mich? Sind sie ein Teil von mir oder bin ich Teil der Krankheit?

Wenn ich mich mit meinen Krankheiten identifiziere, sie hege und pflege und irgendwie auch brauche, sind sie sehr wichtig für mich.

Ich würde eher misstrauisch werden, wenn ein Partner zu früh von Krankheiten erzählt, denn das zeigt mir, welche Bedeutung diese für ihn haben.
 
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  • #12
Aber mit liebevoller Erziehung kann viel verhindert werden, egal welche Gene da im Kind schlummern.
Verarbeite die Trennung, fall nicht zu tief ins Loch und such dir eine erwachsene Frau.

Jemand, der depressiv ist, kann nicht liebevoll erziehen, weil solche Depressiven oft nicht immer ihren eigenen Alltag nicht gebacken bekommen und oft nicht belastbar sind. Wenn man ein Kind ordentlich erziehen will, braucht man auch ausreichend psychische Kraft dazu und das haben nun mal Depressive oft nicht, oder eigentlich gar nicht.

Das jemand sich entscheidet, keine Beziehung mit einem Depressiven einzugehen hat nichts mit unerwachsen zu tun, sondern eher mit klugen und vorausschauenden Menschenverstand.

Wenn ein Depressiver andere Menschen für ihr Handeln verurteilt und sie mit nicht erwachsen betitelt, dann zeigt der Depressive eigentlich selber nicht erwachsenes Verhalten.

w
 
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  • #13
Blödsinn Gast 7!
Im 1. Monat ist es loses Beschnuppern, und viele fahren noch 2-gleisig.
Im 2. / 3. Monat wird man intim, testet seine sexuelle Kompatibilität.
Im 3. / 4. Monat lebt man bisschen Alltag, und wenn bis dahin auch alles gepasst haben sollte, ist jetzt nicht mehr alles nur rosarot.

Ab wann definiert man überhaupt mal, dass man nun in einer Beziehung ist?
Interessieren mich das Gesundheitszeugnis, die Erbkrankheiten, Wehwehchen und Kontoauszüge meines potentiellen Partners?
Nein, so lange nicht bis er bereit ist darüber erzählen zu WOLLEN.

Ich bin wie ich bin. Bereits in der Kennenlernphase, und bis über den 5. Monat hinaus. Ungekünstelt, (bisweilen erschreckend) vielseitig, echt.
Mann kann mit mir und will mich oder eben nicht.
Über genetisch bedingte psychische Erkrankungen spreche ich KEINESFALLS bereits mit einem mir noch relativ unbekannten. Meine Persönlichkeit muss genügen um Bände zu sprechen - es gibt keine Fakten.
w/34
 
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Mooseba

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  • #14
Jemand, der depressiv ist, kann nicht liebevoll erziehen, weil solche Depressiven oft nicht immer ihren eigenen Alltag nicht gebacken bekommen und oft nicht belastbar sind. Wenn man ein Kind ordentlich erziehen will, braucht man auch ausreichend psychische Kraft dazu und das haben nun mal Depressive oft nicht, oder eigentlich gar nicht.
Das geht sehr wohl, nur müssen dann vielleicht andere Dinge zurückstecken.
 
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  • #15
Ich möchte um Verständnis für deine Expartnerin bitten. In einem Satz erwähnst du, dass sie einen Partner aus ihrer Jugendzeit durch Suizid verloren hat. Solch ein Ereignis kann normalerweise nicht ohne Folgen für sie geblieben sein. Sicher war sie zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung und auch sehr verliebt. Wer hat sie bei der Verarbeitung dieses Schicksalschlages unterstützt? Wahrscheinlich niemand. Und so hat sie immer noch eine Baustelle in ihrer Seele und wird jetzt durch deine Eröffnung, dass du an Depressionen leidest, massiv an diesen vergangenen unverarbeiteten Kummer erinnert. Sie hat Ängste bekommen, die sie lange verdrängt hatte. Diesen Ängsten weiß sie nicht anders zu begegnen, als dass sie aus der Situation flüchtet.

Das ist meine Erklärung für ihr Verhalten und keinesfalls Egoismus, wie ihr andere Forumsschreiber das unterstellen.

Genau an diesen Hintergrund habe ich auch sofort beim Lesen, der Zeilen des FS, gedacht. Wenn Deine Exfreundin in ihrer Jugend mit dem Mann zusammen war, der sich aufgrund von Depressionen das Leben genommen hat, dann hat die Information über Deine Depressionen ihr altes Traumata wiederbelebt. Es geht um einen schwerwiegenden Verlust, vielleicht sogar um Schuldgefühle. Ich vermute auch, dass sie das Erlebte nie aufgearbeitet, sondern verdrängt hat. Nun blüht alles wieder auf, in ihr selber und sie kann nur noch gehen, weil sie die Ängste sonst nicht aushalten kann.

Versuche Dich mal in diese Möglichkeit hinein zu versetzten. Gleichzeitig bleibe aber auch bei Dir selber. Leider kannst Du ihr die Aufarbeitung nicht abnehmen. Ich halte die Information über Deine Erkrankung nur für den Auslöser ihrer Trennung, aber nicht für die wirkliche Ursache. Sei froh, dass Du die Tatsachen auf den Tisch gepackt hast und das Ganze nicht erst viel später - wenn die Bindung noch stärker geworden ist - zu Tage tritt. Vielleicht hast Du nochmal Geduld und die Chance in Ruhe mit ihr zu sprechen.
Dir wünsche ich alles Gute und bin überzeugt, dass Du eine Frau finden wirst, die mit Deinen Depressionen leben kann. Entscheidet ist doch dass Du das kannst und für Dich die Verantwortung übernimmst - dann wird auch eine Frau mit Dir diesen Weg beschreiten können. w
 
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  • #16
Es ist nicht einmal erwiesen, dass Depressionen vererbbar sind!
Alle Aufklärungsversuche scheiterten! Sie möchte mich aufgrund meiner Krankheit nicht mehr. Könnt ihr die Begründung von Ihr verstehen?

Depressionen sind nicht linear vererbbar, wohl aber die Grundlagen, daran zu erkranken. Das sehe ich in der eigenen Familie. Ich bin selber betroffen, habe die Anlagen und bin erkrankt.

Ja, ich verstehe sie, weil selbst immer wieder suizidal. Wer das einmal vom anderen Ufer aus erlebt hat, will das nie wieder. Das Risiko reicht zur Abschreckung für immer. Siehat die Erfahrung und will kein wie auch immer geringes Risiko. Nachvollziehbar, ist ok.
 
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  • #17
Ich bin wie ich bin. Bereits in der Kennenlernphase, und bis über den 5. Monat hinaus. Ungekünstelt, (bisweilen erschreckend) vielseitig, echt. w/34
Nein, du bist nicht echt, weil du nur die Schokoladenseite von dir zeigst, und die hässliche kranke Seite verschweigst. Und nur weil du gerade keinen Krankheitsschub hast, bist du dennoch nicht gesund.
@7: Das sehe ich nicht so. Die Frage ist doch, wieviel Raum und Bedeutung gebe ich früheren und vorhandenen Krankheiten? Beherrsche ich sie oder beherrschen sie mich? Sind sie ein Teil von mir oder bin ich Teil der Krankheit?
Diese Fragen muss sich jeder chronisch Kranke selber beantworten, und damit klar kommen.

Ein (gesunder) Mensch auf Partnersuche braucht sich nur eine einzige Frage zu stellen: Kann ich einen chronisch Kranken als Partner akzeptieren? Ja, oder nein? Wenn nein, ist jede Minute Versteckspiel überflüssig. - Für beide. - Auch der chronisch Kranke tut sich keinen Gefallen damit, wenn er sich über längere Zeit [mit] einem Menschen [eine Beziehung aufbaut ], der ihn wegen seiner Krankheit niemals als [...] Partner akzeptieren wird.

m [mod: Bitte beachten Sie unsere Nettiquette!]
 
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  • #18
Jemand, der depressiv ist, kann nicht liebevoll erziehen, weil solche Depressiven oft nicht immer ihren eigenen Alltag nicht gebacken bekommen und oft nicht belastbar sind. Wenn man ein Kind ordentlich erziehen will, braucht man auch ausreichend psychische Kraft dazu und das haben nun mal Depressive oft nicht, oder eigentlich gar nicht.

w

Ich finde es nicht gut, wenn man Menschen über einen Kamm schert! Ich bin selber zeitweise depressiv, hab das aber mit Tabletten super im Griff. Da merkt man nichts davon! Bei den meisten, wie beim FS, ist es gut behandelbar.
Wer hat schon gar nichts, der eine hat es an der Bandscheibe, der nächste am Knie, der nächste neigt halt unbehandelt zu depressiven Schüben, vieles ist eben behandelbar.

Du wirst selten so gut erzogene Kinder wie meine finden (bestätigt mir jeder Partner!), ich bin liebevoll und gefühlvoll, für mich käme kein Partner in Frage, der so oberflächlich ist und so wenig zu mir hält, dass er mich so nicht will.

Lieber FS, als ich mich mal drüber informiert habe und gelesen habe, dass Depressive eben oft die Leute sind, denen halt nicht alles egal ist, die tiefgründig und feinfühlig sind, ihren Job sehr ernst nehmen, es sind oft die sogenannten "Träger der Gesellschaft", weil sehr leistungsorientert und es eben schwerer nehmen, wenn es nicht optimal läuft, seitdem nehm ich das nicht mehr ganz so schlimm. Leute, denen alles wurscht ist, denen passiert das wohl eher nicht.
Meine Partner hatten noch nie ein Problem damit, wie bei Dir bemerkt man nichts davon. Vielleicht breitest Du nächstes Mal nicht gleich die ganzen Familiengeschichte gleichzeitig aus ;), sondern erst nach und nach dezent auf Nachfrage. Tut mir leid, dass Dir das passiert ist, echt. Wegen ihrer Vorgeschichte ist ihre Reaktion teils nachvollziehbar, dass sie einfach Berührungsängste damit hat. Ich selber leg das relativ bald auf den Tisch, sagen wir nach ein paar Wochen oder wenigen Monaten, dann könnte mir das nach Jahren nicht passieren.

Ich wünsch Dir alles Gute, erklär ihr nochmal die Behandelbarkeit, ansonsten geht das Leben weiter, auch wenns erst mal traurig ist.

w, 42
 
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  • #19
Sehr schwieriges Thema! Nun leben wir in einer Gesellschaft, in der jeder Mensch vor dem Gesetz und im sozialen Ansehen etc. gleich ist, auch der chronisch Kranke. - Soweit die Theorie, in der Praxis sieht das anders aus.

Ich schreibe hier nicht als Blinder von der Farbe. Ich bin selbst depressiv und entstamme einer Familie in der dies leider sehr gehäuft vorkommt. Deshalb musste ich die aus meiner Sicht notwendigen Konsequenzen daraus ziehen:

1. Ich habe mich daher ganz bewusst gegen Kinder entschieden, obwohl ich sehr kinderlieb bin.

2. Ich habe meine heutige Frau ganz am Anfang unserer Beziehung genaustens mit meinem Krankheitsbild vertraut gemacht und sie über die Risiken aufgeklärt.

Wir sind seit 17 Jahren glücklich verheiratet, obwohl es Kinikaufenthalte gab und sicher auch sehr freudlose Phasen und solche, in denen ich nahezu apathisch war. Es gab aber auch sehr, sehr schöne Zeiten, in denen ich halt gar keine Beschwerden hatte.

Leider kann ich von mir nicht sagen, dass ich die Depression im "Griff" habe, da Antidepressiva bei mir genau gar nichts bringen, andere Therapieangebote habe ich ebenso erfolglos wahrgenommen.
 
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  • #20
Dein Posting hat mich sehr betroffen gemacht und ich wünsche Dir viel Kraft diese bittere Enttäuschung zu verkraften! Erst treibt sie Dich in die Depression, dann nimmt sie das als billigen Vorwand um Dich zu verlassen. Letztendlich kannst Du froh sein, diese kaltherzige egoistische Frau los zu sein. Geliebt kann sie Dich nicht haben.

m.
 
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  • #21
Dein Posting hat mich sehr betroffen gemacht und ich wünsche Dir viel Kraft diese bittere Enttäuschung zu verkraften! Erst treibt sie Dich in die Depression, dann nimmt sie das als billigen Vorwand um Dich zu verlassen. Letztendlich kannst Du froh sein, diese kaltherzige egoistische Frau los zu sein. Geliebt kann sie Dich nicht haben.

m.

der FS hat seit seiner Jugend Depressionen aber die Frau hat ihn in die Depression getrieben?
Erst mal richtig lesen bitte!
Und doch, sie kann ihn sehr wohl geliebt haben, aber sich selbst und ihre Gesundheit eben auch.
Hier wied alle paarTage Verständnis dafür aufgebracht, wenn ein Mann seine Frau verlässt, weil sie nach der Schwangerschaft nicht mehr knackig genug ist, aber eine psychische Krankheit soll eine junge Frau mit Kinderwunsch einfach akzeptieren?
Ist die Frau egoistischer, weil sie ihn verlässt als der FS, der lügenderweise eine Frau da mithineinzieht? Hat er sie denn dann geliebt?
 
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  • #22
Also ich bin immer wieder aufs neue fasziniert, wie Menschen für eigene Bedürfnissen viel mehr Verständnis erwartet, als sie für andere aufbringen.

Der FS bekommt schon Probleme, wenn ein Streit oder eine Diskussion geführt wird, weil so hat es seine Ex raus gefunden. Also wie stabil ist er wirklich!

Für das was sie erlebt hat, da zeigt er Null Verständnis. Wenn ein Mensch ein Mal so was mitgemacht hat, dann prügelt man sich nicht um solche neue Erfahrungen. Die Depression bei dem FS ist chronisch. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat er durch die Trennung einen neuen Anfall bekommen. Natürlich ist so eine Trennung für jeden nicht leicht aber es geht darum, wie schnell man das verarbeitet und sich wieder fängt.

Die Frau hat auch eine Woche sich darüber Gedanken gemacht und sie hat nicht von einer Sekunde auf die andere entscheiden.

Der FS ging mit seiner Krankheit nicht natürlich und selbstverständlich um in der Beziehung und ich denke, das war das Problem.
 
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  • #23
Zunächst mal eines : Der FS war mit der Frau gerade mal 180 TAGE zusammen. Das ist die erste Phase der Verliebtheit. Da von einer Partnerschaft zu sprechen ist ziemlich zynisch. Dann - er belügt sie 180 Tage lang über seinen Gesundheitszustand. Na ja - wer einmal lügt ... Dann - er entzieht sich jeden Streit, jeder Diskussion in den 180 Tagen und als sie von einem sehr schweren Erlebnis in ihrem Leben berichtet - interessiert es ihn die Bohne. ABER er ist sauer, als er ihr nicht klarmachen kann, dass Depressionen nicht vererbbar sind. Der FS hat nicht einmal die Erkenntnis, das Depressionen nicht biologisch vererbbar sind - das ist z.b.die Bluterkrankheit - aber Depressionen sind sehr wohl aufgrund der Verhaltesnprägung vererbbar. Das Risiko an einer Depression zu leiden ist signifikant höher, wenn nahe und nächste Verwandte daran leiden. Und Eltern - auch Väter - sind nun mal die nächsten Verwandten ihrer Kindern. Ich entnehme dem Posting dass der FS und seine Noch-Nicht-Partnerin für die er in den 180 Tagen vermutlich niemals Verständnis hatte und nie für sie da war - Kinder wollen. Die Frau hat das RECHT sich im Interesse ihrer eigenen Gesundheit und im - potentiellen Interesse der Gesundheit ihrer Kinder vom FS zu trennen. Wahrscheinlich war sie von der permanenten Streitvermeidung-Diskussionsunlust so schon genervt. Ich habe größtes Verständnis für die Frau ! W
 
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  • #24
Ja und nochmals Ja, ich kann diese Frau verstehen und finde ihre Entscheidung vernünftig, gut und
sehr begrüßenswert.
FS, du schreibst mit Ausrufezeichen " Alle meine Aufklärungsversuche scheiterten." Was wolltest du aufklären? Dass du sie von Anfang an angelogen hast ? Dass du vermutlich eine - /alter Diagnosetext) endogene also nicht-reaktive und chronische Depression seit frühester Jugend hast ? Dass du in einer Familie aufgewachsen ist, in der psychische Erkrankungen - schwere psychische Erkrankungen wie du selbst sagst - gehäuft auftreten ?
Übrigens - dein freudscher Fehler in der Überschrift, mit dem du Depressionen als vererbbare psychische Erkrankung bezeichnest - spricht Bände. Sollte eine Frau mit dir Kinder bekommen ist das Risiko, dass diese Kinder an einer Depression erkranken aufgrund Deiner Situation und dazu der Situation deiner Familie sehr viel höher, wie bei Normalmenschen. Du willst Kindern dieses Schicksal antun ? Das ist Egoismus pur und im Quadrat.
 
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  • #25
Sollte eine Frau mit dir Kinder bekommen ist das Risiko, dass diese Kinder an einer Depression erkranken aufgrund Deiner Situation und dazu der Situation deiner Familie sehr viel höher, wie bei Normalmenschen. Du willst Kindern dieses Schicksal antun ? Das ist Egoismus pur und im Quadrat.
Nur unfehlbare Bessermenschen können zweifelsfrei entscheiden könnte welche anderen Menschen UNwertes Leben zeugen würden, und deshalb keine Kinder bekommen sollten. - Nur bei sochem Auftreten stellt sich unweigerlich sofort die Frage nach dem Geisteszustand, denn es gibt nicht nur psychische Erkrankungen.

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  • #26
Nur unfehlbare Bessermenschen können zweifelsfrei entscheiden könnte welche anderen Menschen UNwertes Leben zeugen würden, und deshalb keine Kinder bekommen sollten. - Nur bei sochem Auftreten stellt sich unweigerlich sofort die Frage nach dem Geisteszustand, denn es gibt nicht nur psychische Erkrankungen.

m

Wer jahrelang mit einem depressiven Menschen zusammengelebt hat und wöchentlich den Wunsch gehört hat, dass er am liebsten nie geboren worden wäre, weil er sich dann jetzt nicht selbst umbringen müsste, entscheidet sich bei sehr klarem Verstand dazu, hier nicht noch eine weitere Generation zu planen.
40 jährigen Frauen mit Kinderwunsch wird hier aufgrund der erhöht auftretenden Krankheiten ab diesem Alter Egoismus vorgeworfen, ein Depressiver, der Kinder will, ist nicht egoistisch?
 
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  • #27
Die hier immer wieder geäußerten Vorwürfe, der FS hätte seine Partnerin über seinen Gesundheitszustand "angelogen" finde ich unerhört! Jeder Mensch kann depressiv werden oder sonst irgendwelche schwere Erkrankungen bekommen! Wenn jemand jetzt behauptet Kerngesund zu sein, kann das morgen schon vollkommen anders ausschauen und umgekehrt. Was also nützt es, von irgendwelchen uralten Krankheitsgeschichten schonmal vorauseilend zu warnen? Man verliebt sich doch nicht unter bestimmten Prämissen, die es erst zu recherchieren gilt, in eine bestimmte Person, sondern man nimmt diese Person in Liebe so an, wie man sie (ihn) kennengelernt und liebgewonnen hat! Daraus verspricht man sich gegenseitig Liebe und Treue, in Gesundheit und Krankheit in guten wie in schlechten Zeiten! Aber in die eiskalten Herzen mancher Damen dringt das wohl nicht ein.

m.
 
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  • #28
Die hier immer wieder geäußerten Vorwürfe, der FS hätte seine Partnerin über seinen Gesundheitszustand "angelogen" finde ich unerhört! Jeder Mensch kann depressiv werden oder sonst irgendwelche schwere Erkrankungen bekommen! ...Daraus verspricht man sich gegenseitig Liebe und Treue, in Gesundheit und Krankheit in guten wie in schlechten Zeiten! Aber in die eiskalten Herzen mancher Damen dringt das wohl nicht ein. m.

Sorry, das kann ich als Betroffene (w) mit ähnlichem Kontext wie der FS so nicht stehen lassen.

Wer sich seit seiner Kindheit mit immer wiederkehrenden Depressionen rumplagt und auch noch den genannten familiären Hintergrund mitbringt kann nicht einfach gleichziehen und so tun, als wäre das eine Erkrankung, die plötzlich ins Leben einbricht. Die Erkrankung mit all ihren Folgen auf die Lebensgestaltung ist dem FS bekannt und in keiner Weise vergleichbar mit einer akuten depressiven Episode, die wirklich jeden treffen kann. Da würde für mich in einer bestehenden Beziehung "in guten wie in schlechten Zeiten" gelten. Selbst in der Beziehungsanbahnung würde ich hier differenzieren. Ich war oft und lange genug in Psycho-Kliniken, um den Unterschied zwischen einer chronischen Depression und einer einmaligen situativ bedingten depressiven Episode zu kennen.

So eine Depression ist keine Erkrankung wie eine chronische Diabetes, sie hat ganz andere Folgen für das Zusammenleben. Wie der FS berichtet, ist er in keiner Weise konfliktfähig und nur einschränkt kommunikationsfähig. Beides würde ich mir in einer Parternschaft definitiv nicht wünschen - Hallo ich, als Betroffene.
Der Gesunde könnte ja wenigstens anders handeln, der FS sagt selber, er kann es nicht. Also geht Partnerschaft nur sehr eingeschränkt. Es ist das gute Recht der Exfreundin des FS, für sich zu entscheiden, dass sie so eine Beziehung nicht will.

Der FS hat seine Partnerin in der Beziehungsanbahnung spät und ich finde zum richtigen Zeitpunkt darüber informiert, was mit ihm los ist. Zu frühes outen führt sehr früh in den KO, d.h keine Beziehungschance. Die Ex des FS hat sich entschieden, den Kontakt nicht weiter zu vertiefen, weil sie bereits einen Suizid im engeren Freundeskreis erlebt hat. Das ist nicht eiskalt, sondern reiner Selbstschutz und sehr berechtigt. Wer das mal erlebt hat, weiß, wovon ich rede. Ich habe es selber in einer Klinik erlebt, d.h. zum Patienten bestand keine Beziehung. Selbst in der Distanz hat es serienweise die Mitpatienten umgehauen.
Ich habe sehr viel Verständnis für die Ex des FS und keinerlei für ihn, weil ich die Erkrankung auch kenne. Wenn hier jemand von Egoismus dominiert ist, dann der FS.
 
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