• #1

Trennung, weil wir zu unterschiedlich sind

Hallo zusammen,
mein Freund hat sich nach 5 Monaten von mir getrennt, das ist jetzt 2 Wochen her. Seiner Meinung nach, weil wir zu unterschiedlich wären, er erst mal Abstand bräuchte und über alles nachdenken muss.
Nach ca. 1 Woche hatte ich die Gelegenheit nocheinmal mit ihm zu sprechen und bat ihm mir alles nochmal genauer zu erklären.
Seine Aussagen: Es fängt an mit dem Glauben, er ist sehr gläubig und ich nicht (bin auch von einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten), er hat eine Leidenschaft fürs Tanzen und Kochen, ich mache das zwar auch sehr gerne, aber seiner Meinung nach macht das einen Unterschied ob man eine Leidenschaft dafür hat oder es nur "gerne" macht. Und um Kompromisse einzugehen sind die Gefühle nicht stark genug.
Es sind alles sehr komische Aussagen finde ich, außer das mit den Gefühlen, wenn diese nämlich nicht stimmen, dann bringt die ganze Beziehung nichts.
Im Freundeskreis waren alle geschockt, alle fanden wir waren ein tolles Paar und haben einen ähnlichen Humor, auch in anderen Dingen sind wir uns ehrlich. Ich habe in meinen ehemaligen Beziehungen keine guten Erfahrungen in Sachen Vertrauen gemacht, aber er war der erste dem ich wirklich vertraut habe, bei dem ich mich fallen lassen konnte, ohne mir Sorgen zumachen, dass er mich anlügen könnte. Wir waren zwar nur 5 Monate zusammen, aber meine Gefühle sind sehr stark. Er ist so, wie ich mit immer einen Mann gewünscht und vorgestellt hatte, es hat sich angefühlt als wäre er endlich DER RICHTIGE. Und jetzt sind wir nicht mehr zusammen, es ist für mich sehr schwer zu akzeptieren und ich habe Angst nie wieder einen Mann kennen zulernen, bei dem ich denke er ist der Richtige. Die meisten in meinem Freundes- und Bekanntenkreis heiraten zur Zeit , sind schwanger und/ oder kriegen Kinder oder müssen am Wochenende arbeiten, da ist es auch nicht so einfach aus dem Haus zukommen. Von heute auf morgen den Freundeskreis zu erweitern ist natürlich auch nicht so eingach. Ich bin ratlos ......
 
P

proudwoman

Gast
  • #2
Ich bin auch dafür, dass jeder ruhig seine Leidenschaften haben kann. Man muss nicht immer alles gemeinsam machen, keine Frage. Aber Dein Freund wollte einfach nicht mehr. Ihm reicht das nicht, er möchte eine Partnerin, die alle Hobbys mit ihm teilt. Also hat es für ihn nicht gepasst.
Lass ihn gehen, Du kannst ihn nicht zwingen. Irgendwann wäre es auseinander gegangen. Ist doch besser , er sagt Dir das jetzt klar und deutlich. Alles Liebe für Dich.
 
  • #3
Ja leider, er hat es schon gesagt, die Liebe ist nicht stark genug. Wäre die stark genug, dann wären die anderen Dinge überhaupt kein Problem mehr. Immer wenn die Verlasser dann anfangen zu argumentieren, da versucht der Verstand die Herzensentscheidung zu begründen.

Und dann werden wir niemals die ganze Wahrheit erfahren, niemals alles, was wirklich gestört hat. Viele Verlasser sind auch höflich und wollen nicht zusätzlich verletzen. Deshalb meine Meinung, dass man nicht mehr so genau nachfragen sollte, hilft nicht, tut noch mehr weh und er muß sich neue Argumente ausdenken.

Liebe Fragestellerin. Wie ist Dein Beuteschema? Dieser war wohl besser wie die anderen. Aber: immer Männer, die Dich nicht ganz lieben können? Ist das vielleicht ein altes Muster tief in Dir drin??
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #4
Die meisten in meinem Freundes- und Bekanntenkreis heiraten zur Zeit , sind schwanger und/ oder kriegen Kinder oder müssen am Wochenende arbeiten, da ist es auch nicht so einfach aus dem Haus zukommen. ..

Zu einer Beziehugn gehören zwei, die sich wohlfühlen. Für ihn passt es offenbar nicht und das ziemlich klar. Traurig für Dich, gerade auch wenn der Freundeskreis intensiv mit Familiengründung beschäftigt ist, aber da kann man Dir nur raten, Dir einen Partner zu suchen, mit dem es für beide Seiten passt.
Ihn zu "überreden" bringt wenig. Das würde das Problem nur hinauszögern. Ob Dein Freundeskreis meint, es passe toll, ist völlig unerheblich, weil Freunde Beziehungen nur von außen sehen.
 
  • #5
Dein Freund ist einer von der Sorte der 100 prozentigen. Es ist schön wenn jemand sehr gradlinig ist aber man kann das auch übertreiben. Er sucht eine Frau die alles genauso macht wie er sich das vorstellt. Er hat Gründe gesucht und gefunden. Der Glaube ist ein wichtiger Punkt. Was aber das Tanzen und Kochen angeht? Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Es tut immer weh, wenn sehr starke Gefühle dabei sind, aber ich sag jetzt mal, ein Ende nach 5 Monate ist leichter zu verkraften wie nach 5 Jahre.
Diesem Mann kannst Du es nie Recht machen. Lass ihn gehen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #6
Du schreibst, er ist sehr gläubig und Du bist es nicht.

Das wird der Knackpunkt sein. Gläubige Menschen ticken anders. Ich war es selber 30 Jahre lang und habe mich nach dem Ausstieg sehr damit beschäftigt, warum weshalb ect...

Wenn jemand so stark gläubig ist, dann passt da keine/r, der nicht auch stark (!) gläubig ist. Diese Menschen ticken einfach anders. Damit meine ich keine Menschen, die halt gläubig sind. Sondern ausschliesslich Menschen mit einem starken Glauben.

Das ist eine andere Welt. Keine besonders Schöne, kann ich Dir noch sagen ;-)... Das zieht sich durch alle stark Glaubenden.

LG
 
  • #7
Ich finde die Gründe gar nicht so komisch, obwohl mir das Ganze natürlich auch sehr leid tut für dich.

1. Gefühle nicht stark genug
2. Du brennst nicht für die gleichen Dinge (tanzen und kochen, gerne machen zählt bei ihm halt nicht)
3. er ist stark religiös/ du nicht

Ich finde ehrlich gesagt -obwohl ich deinen Liebeskummer natürlich verstehen kann - das er es richtig gemacht hat. Diese Punkte sind ihm eben sehr wichtig, der Mann hat seine Vorstellungen (die kann man jetzt gutheißen oder auch nicht) und er wendet sie eben konsequent an. Im ersten halben Jahr ist man doch eh in der Phase des Kennenlernens und Schauens, ob das alles funktioniert miteinander. Für ihn hat es leider nicht gepasst, daher hat er es beendet. Das ist doch besser, als sich 3 Jahre rumzuquälen und dich dann vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Um es kurz zu machen: er hat Gründe, welche er dir genannt hat. Für ihn machen sie Sinn, also ist es erstmal völlig unerheblich, wie andere Menschen seine Gründe bewerten. Eine Beziehung bedarf einer beidseitigen Willenserklärung und einer einseitigen Kündigung.

Versuch, trotz allen Kummers, dich nicht so sehr auf seine Gründe zu fixieren. Das macht die Sache auch nicht wieder rückgängig. Schau nach vorne, Gott sei Dank wart ihr nicht verheiratet und Kinder sind auch nicht im Spiel. Mit der Zeit wird dir das leichter fallen.

Viel Kraft.
 
  • #8
Was aber das Tanzen und Kochen angeht? Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Es tut immer weh, wenn sehr starke Gefühle dabei sind, aber

...gerade das ist für diesen Mann wichtig, um seine Sinnlichkeit und Lust am Leben auszudrücken und es fehlt ihm das entsprechende Feedback durch die FS. Ich kann das sehr verstehen. Das sind Dinge, die über gemeinsame Interessen in einer Beziehung, weit hinausgehen. Wenn man da nicht die gleiche Sprache spricht und ähnlich empfindet, läuft einer leer.
 
  • #9
Liebe Jenny,
wenn die Liebe fehlt, dann ist alles Grund genug zum Trennen, wenn die Liebe stark ist, dann hindern uns die gravierendsten Absonderlichkeiten nicht am zusammenbleiben. Tanzen und Kochen sind natürlich keine Trennungsgründe, das ist Unfug. Gibt ja hinreichend glückliche Paare mit unterschiedlichen, intensiv ausgelebten Hobbies.
Wenn man nicht mehr liebt, nervt und stört eben jede Kleinigkeit und man geht auf Fehlersuche, sucht das Haar in der Suppe. Da will der Kopf erklären, weil das Herz nicht mehr fühlt.

Gläubig, wie ist das gemeint? Gläubig in einer "gemäßigten" Religion oder doch eine etwas stringentere Glaubensform? Ich kenne durch soziale Projekte seit vielen Jahren ein paar protestantische Pfarrer und Pfarrerinnen, die sind gar nicht seltsam und der Glaube ist eben in ihnen, allerdings nicht missionarisch oder auffallend lebensbestimmend.

Sei froh, dass er Dir gegenüber ehrlich war mit den nicht ausreichenden Gefühlen, denn Du sparst Dir so die mühsamen Gedanken, ob Du anders hättest sein sollen (was eh nicht funktioniert) und Du ersparst Dir ebenso das Streben, so zu sein, wie es vermeintlich Passender wäre.
Dem Richtigen gefällst Du, wie Du bist, auch wenn Du nur Wasser kochen könntest und keine drei Schritte tanzen kannst.

Tut trotzdem weh, ich weiß
 
  • #10
Ich denke auch, es liegt nicht am Tanzen oder Kochen, sondern an seiner Religiösität. Ich kannte Menschen, die, als sie mit ihrem Partner zusammenkamen, der NOCH religiöser war als sie, plötzlich alle nicht-religiösen Freunde ausgrenzten. Stark gläubige Menschen ticken anders und Du kannst das nicht nachvollziehen, wenn Du nicht Mitglied in diesen Kreisen bist. Es passt alles mögliche, aber Du hast einen Makel, weil Du nicht gläubig bist.
Ich denke, da wären die Probleme noch gekommen und Du blendest gerade aus, dass solche Unterschiedlichkeiten in der Religiösität ein Riesenproblem sein können und Dich auch an den Rand der Verzweiflung bringen können.

Was ein Freundeskreis sagt, ist egal. Mein Freundeskreis fand auch, dass wir gut zusammenpassten, weil sie nur die Fassade kannten.
 
  • #11
die Liebe ist nicht stark genug. Wäre die stark genug, dann wären die anderen Dinge überhaupt kein Problem mehr.
Das sehe ich anders. Die Leidenschaften des Manne sind: Glaube, Tanzen, Kochen. Wo sind die Leidenschaften der Fragestellerin? Wenn man etwas nur „gerne macht”, ist man für jemanden, der auf seine gewissen Dinge brennt, langweilig. Es müssen noch nicht einmal dieselben Interessen sein, nur halt bitte irgend etwas, das dem Mann das Gefühl gibt, seine Freundin hockt nicht zuhause und wartet auf ihn oder geht halt nur mit, damit sie eben nicht zuhause hockt und auf ihn wartet. Ganz sicher würde er sich gerne auch einmal von Interessen anstecken lassen, für die seine Freundin brennt. Wolken fotografieren, Chorsingen, Höhlen erkunden, was weiß ich. Einfach, weil sonst ein emotionales Ungleichgewicht entsteht. Und, nein, ihn den ganzen Tag anhimmeln ist keine der Leidenschaften, von denen ich spreche.
 
  • #12
Der Mann wird von Anfang an was gegen dich gehabt haben und jetzt fadenscheinige Gründe erfinden, um dich wegzuekeln. Ansonsten ist er ziemlich ignorant. Nicht jeder Muss gleich eine übertriebene Leidenschaft über etwas pflegen. Leidenschaft = Leiden, die einen meistens auffrisst und ruiniert am Ende. Man verliert den Überblick fürs rechte Maß. Nicht zu verwechseln mit Liebe zu etwas. Der Mann ist einfach übertrieben verrückt. Er soll sich mitgleichgesinnten Freaks und Hardcore-Christen zusammen tun. Solche Menschen können sich untereinander besser anstacheln.
 
  • #13
Wenn jemand so stark gläubig ist, dann passt da keine/r, der nicht auch stark (!) gläubig ist. Diese Menschen ticken einfach anders. Damit meine ich keine Menschen, die halt gläubig sind. Sondern ausschliesslich Menschen mit einem starken Glauben.
Diese Meinung vertrete ich auch. Ich muss bei der (schon häufig getätigten) Aussage einer Freundin schon sehr stark schlucken, wenn sie mir mit leuchtenden Augen erzählt, dass Gott für sie vor allem kommt - auch vor ihren Kindern und vor ihrem Mann. Ohne da genauer drauf einzugehen, es ist erschreckend. Sie war vor ewigen Jahren mit einem nicht stark gläubigen Mann zusammen und das hat sie in riesige Gewissenskonflikte gestürzt, es spitzte sich zum Drama zu, obwohl der Mann ansonsten sehr gut zu ihr passte, sie auch sehr verliebt war - "Gott war stärker". Es ist ehrlich von ihm, zu sagen, dass er keine Kompromisse eingehen möchte und sein gutes Recht. Gefühle lassen sich schwerlich abstellen, werden aber durch seine gläubige Einstellung sicherlich unbewusst in eine bestimmte Richtung gelenkt. Sei dankbar, dass du nach fünf Monaten wieder alleine bist und nicht nach einer jahrelangen Beziehung. Es hat leider nicht sollen sein, Kopf hoch.
 
  • #14
Ich sehe es auch wie @NormaJean. Ich persönlich kann auch seine konkreten Gründe sehr gut nachvollziehen, v.a. was den Tanz betrifft. Ich tanze leidenschaftlich gern, und ich hatte zum ersten Mal eine Beziehung mit einem Mann, der so gern tanzt wie ich. Da Tanzen etwas mit Beziehung und auch Erotik zu tun hat, möchte ich eigentlich bei einem neuen Partner nie wieder ohne das sein. Ich muss nicht alles mit meinem Partner teilen, aber für jemanden, der das Tanzen extremst liebt, ist es beinahe, als müsse man in der Beziehung ohne guten Sex auskommen, wenn der Partner genau diese Leidenschaft nicht teilt. Wer das nicht kennt, macht sich keinen Begriff davon, auf was man verzichtet.

Auch wenn religiöse/weltanschauliche und tänzerische Differenzen in meiner kurzen Beziehung (auch 5 Monate) keine Rolle spielten, habe ich mich auf ähnliche Weise getrennt wie dein Freund. Er fiel nicht aus allen Wolken wie du, weil ich mitunter angesprochen hatte, was nicht gut zu passen schien. Er sah das alles trotzdem anders und fand bis zuletzt, ich wäre diejenige welche. Aber ich war mir sicher, dass auch er, wenn er genau in sich reinhorchte, Anzeichen spüren würde, dass es nicht so wunderbar passte für ihn, wie er dachte. Das tat er aber nicht - aber fing an, mich dann madig zu machen, weil ich mich getrennt hatte. Dass er da so unsouverän reagierte, verstärkte meinen Eindruck, dass ich richtig gehandelt hatte.

Für mich war gerade auch sein mangelndes Gespür (seine Gefühle zu kennen und zu benennen, ihnen zu vertrauen anstatt das zu tun, was 'man' so macht) einer der Gründe, warum sich meine Gefühle für ihn nicht recht weiter entwickeln wollten.

Du schreibst auch: nach außen sahen wir aus wie ein tolles Paar. Wart ihr bestimmt auch, bis er Klarheit hatte. Aber wichtiger ist, was du fühlst. Und wenn ein Partner NUR immer toll ist und man keine Differenzen sieht, stimmt etwas nicht. Du hattest vielleicht noch nicht die Gelegenheit, die rosarote Brille abzusetzen, und er war schneller. Dass es absolut nichts gab an ihm, dass du merkwürdig fandst, ist jedenfalls kein so gutes Zeichen - niemand ist perfekt!

Dass du sehr auf andere schaust, was die jetzt gerade machen, suggeriert, dass es dir wichtiger ist, eine Beziehung zu haben, als dir den Mann genau anzusehen, mit dem du dich verbandelst. Da würde ich ansetzen.
 
  • #15
Vielen Dank für eure Antworten. Ich hatte mir bis jetzt immer einen Partner gewünscht, der gerne tanzt weil ich es auch gerne mache und jetzt hatte ich endlich einen. Dass er da mehr Leidenschaft dabei hatte, will ich gar nicht von der Hand weisen aber dass es nicht ausreicht, dass ich es auch gerne mache .... Ich schaue mir den Mann schon genauer an, mir is es nicht nur wichtig überhaupt eine Beziehung zu haben, sondern auch den richtigen Mann an meiner Seite zu haben. Es ist aber halt eben schwer als Single zwischen lauter Leuten, die verheiratet sind und Kinder haben/ kriegen. Mein Exfreund hatte auf jeden Fall auch seine Fehler und war nicht perfekt, aber das waren alles Sachen, mit denen ich hätte leben können.
 
  • #16
Und jetzt sind wir nicht mehr zusammen, es ist für mich sehr schwer zu akzeptieren und ich habe Angst nie wieder einen Mann kennen zulernen, bei dem ich denke er ist der Richtige.
Liebe FS
Diese Angst hatte ich bislang noch bei jeder Trennung (und ja, in dem Alter, in dem alle heiraten wurde sie noch grösser). Aber es stellte sich noch immer als Quatsch heraus! Ich habe bisher jeden Menschen, mit dem ich zusammen war, "besser" gefunden als den vorherigen. Die Anzahl interessanter Menschen ist unerschöpflich.
Das Problem ist nicht nur die Trennung, die dich überrascht hat, es ist auch die Katastrophe, die du dir jetzt gerade für dein ganzes weiteres Leben vorstellst. Das ist verkehrt.
Du wirst dich wieder verlieben. Du wirst jemand Neues finden und denken "wie konnte ich nur glauben, X war der Richtige? Wir hatten ja nicht mal dieselben religiösen Vorstellungen.. und dann sein Koch-und Tanzfimmel.. zum Glück bin ich den los".
Bis dahin wünsche ich dir viel Kraft zum Verarbeiten.
 
  • #17
...aber das waren alles Sachen, mit denen ich hätte leben können.
...und er eben nicht. Damit ist sozusagen jede weitere Spekulation sinnlos, weil er dir ja schon sagte, dass ihm für Kompromisse einfach das Gefühl nicht ausreicht.

Das ist an sich sehr traurig, weil man selbst mit dem Gefühl zurückbleibt, nicht zu genügen. Was ja gewissermaßen auch so ist. Ich meine damit, du genügst IHM vermutlich nicht. Das sollte dich aber nicht an dir selbst zweifeln lassen, denn du bist gut so wie du bist, aber er empfand es eben als nicht passend für sich. Da du dich wohl anders verhalten hättest, empfindest du das wahrscheinlich jetzt als ganz schöne Ohrfeige, was auch verständlich ist. Aber vielleicht gelingt es dir, auch seine Sichtweise zu verstehen. Offenbar ist er ein kompromissloser Mensch, was zwar als betroffene Person erstmal hart ist, aber mir persönlich sind konsequente Menschen lieber, als Leute, die ewig rumeiern, mit denen dann eine Beziehung auch ein endloser Kampf wird. Er wollte halt nicht euer beider Zeit verschwenden. Was ja irgendwie auch gut ist. Ich wünsche dir viel Kraft beim Verarbeiten. Er konnte deine positiven Eigenschaften nicht gut erkennen und wertschätzen, also war es auch nicht das Richtige für dich.
 
  • #18
Er konnte deine positiven Eigenschaften nicht gut erkennen und wertschätzen.

Das ist überhaupt nicht gesagt. Er hat sich auch immerhin fünf Monate Zeit gelassen. Fünf Monate, an die du dich irgendwann sicher auch gern erinnerst. Wenn er Gutes nicht sieht und wertschätzt, tut sich ein konsequenter Mensch das nicht so lang an! Man kann auch noch anders auf die Sache blicken: Er mochte dich sehr! Und obwohl er dich als Person sehr wertschätzt (sonst hätte er kein Interesse an dir gehabt!), hat er gemerkt, dass du dich nicht sehr für Dinge begeisterst, die ihm absolut wichtig sind (Religion, Kochen, Tanzen). Und du sagst selbst: sie sind dir auch nicht so wichtig! Vielleicht ist dir der Grad seiner Begeisterung gar nicht aufgefallen - vielleicht aber auch schon, und du hast dann 'mitgemacht' - wie sah das aus z.B. kirchlich? Dir wäre das mit seiner Religiosität früher oder später doch bestimmt auf den Keks gegangen! Gerade Religion, wenn einer da eher moderat ist, und der andere für sie brennt, hat dann doch auch große Auswirkungen darauf, wie man auf die Welt blickt. Er hatte sie schon gespürt, du noch nicht, aber ich bin mir sicher, du hättest es irgendwann auch getan. Wenn nur einer meint, es passt nicht, dann ist es ja auch wirklich so - für beide.

Schön wäre es, wenn wir noch rauskriegen, wie es früher oder später für dich nicht gepasst hätte. Deswegen muss man den Mann nicht abwerten, wie hier im Thread mehrfach geschehen. Was waren denn die Dinge, mit denen du hättest leben können, aber die dir nicht so gefielen?

Und auch wenn du Angst hast, niemanden mehr zu finden - du kannst auch genau anders blicken: du hattest auch ihn gefunden, und er war im Vergleich zu den vorigen eine ganze Ecke besser für dich. Wenn dir das einmal gelungen ist, warum nicht wieder? Und wenn der Schmerz jetzt groß ist - du hattest in den fünf Monaten auch Freude, und die sind doch jetzt nicht ausradiert. Versuche dich nicht aufgrund deines Wunsches nach Kindern und Familie unter Druck zu setzen. Druck ist Gift - und macht auch blind.

Kopf hoch. Du verarbeitest das, und dann sieht die Welt wieder anders aus und du bist bereit für einen neuen Menschen.
 
  • #19
Der Mann hat andere Parameter wie Du, hast sie überprüft und festgestellt, dass diese mit den Deinen nicht in der Form kompatibel sind, wie er sich das vorstellt. Er geht für sich und das was ihm wichtig ist. Für Dich ein Schock, ich weiß und es tut weh, verletzt und macht traurig. Etwas was Du wolltest, zerrinnt Dir wie Sand zwischen den Fingern. Doch, von aussen und nicht gefühlsbeladen , kann ich nur sagen: sei froh. Der Mann war und ist ehrlich. Er hat den Schnitt gemacht und auch Dich dadurch frei gegeben und Dir die Möglichkeit gegeben Dich neu zu orientieren und auch wieder zu verlieben. Klar, wenn alle um Dich herum sich verheiraten, Kinder bekommen, kommt das Gefühl hoch: ich will auch. Das ist normal und erst kürzlich gab´es hierzu einen Thread. Vielleicht kannst Du doch ein ein Hobby entdecken, wo Du mit anderen Menschen zusammen kommst, neue Leute kennenlernst.
Das Gefühl es war der Richtige hatte ich auch bei jedem Partner und es kam immer wieder ein anderer Richtiger. Wie oben schon geschrieben, die Anzahl interessanter Menschen ist größer als man denkt.

Liebe Fragestellerin. Wie ist Dein Beuteschema? Dieser war wohl besser wie die anderen. Aber: immer Männer, die Dich nicht ganz lieben können? Ist das vielleicht ein altes Muster tief in Dir drin??

Da würde ich jedoch mal hinsehen. Ich fühlte mich sofort an meine eigene Beziehungsbiografie erinnert. Ich hatte dieses Muster und es hat lange gedauert, bis ich es erkannt habe und als ich es wußte, danach zu handeln. Will heißen: für mich zu gehen und zu mir mit meinen Bedüfnissen zu stehen und nicht "faule" Kompromisse zu machen. Alles Gute für Dich!
 
M

Meeresrauschen

Gast
  • #20
Ich finde es richtig, dass dein Exfreund dir die Wahrheit gesagt hat und dass er ehrlich zu dir war. Ich finde es auch sehr wichtig, dass man in gewissen Dingen in die gleiche Richtung blickt, der Glaube gehört eindeutig dazu. Ein gläubiger Mensch wird mit einem Partner, der Religiösität nichts abgewinnen kann, auf Dauer nicht glücklich. Die Chemie stimmt einfach zwischen euch nicht.
Er hat die Themen Kochen und Tanzen als Beispiele gebracht, aber es passt für ihn insgesamt nicht, dass steckt hinter seinen Worten.
Ich halte es außerdem für Quatsch, dass es nur daran liegt, dass er dich nicht liebt. Wenn ich mit einem Menschen aufgrund der stark unterschiedlichen Lebens- und Wertvorstellungen/Lebensplanung nicht auf einen Konsens komme, kann ich mich gar nicht richtig in diesen Menschen verlieben. Ich würde sagen, das ihr beide euch noch in einer Kennenlernphase befandet.
 
  • #21
Also ich sehe hier einen Mann, der einfach nicht genug Gefühle für dich hatte und versucht dir die Schuld zuzuschieben, indem er völlig absurd nicht genügend Leidenschaft für SEINE Hobbies als Grund nennt.

Ich könnte es ja verstehen, wenn du tanzen hassen würdest und strenger Veganer wärst, während er liebend gerne Fleisch Gerichte kocht...

Wenn die Glaubenssache tatsächlich ein Problem gewesen wäre, hättet ihr euch ja deswegen sicherlich auch mal in die Haare bekommen während der Beziehung.

Und wenn er die ganze Zeit still gelitten hat und nicht gesagt hat, was ihm nicht passt, ist es auch sein Fehler und nicht deiner.

Du hattest gar keine Möglichkeit irgendetwas zu ändern oder fair zu diskutieren, sondern du wurdest vor vollendete Tatsachen gestellt.

Wer weiß, was der wahre Grund für seinen Sinneswandel ist....

Ich wünsche dir alles Gute, du wirst mit Sicherheit einen besseren finden, nämlich ein mit echtem Rückgrat, der nicht die Schuld abzuwälzen versucht.
 
  • #22
War dieser Mann denn wirklich so toll für dich? Auf mich wirkt er engstirnig und fanatisch. Hat er sich denn für dich und deine Interessen interessiert?
Oder hast du versucht, dich ihm anzupassen, und es hat wieder nicht gereicht...
 
  • #23
Wenn jemand sich trennt (!), weil etwas nicht passt, dann wird es weder kurz- noch längerfristig passend. Eine ausgesprochene Trennung, sollte doch in der Regel, endgültig sein, sonst hätte man bevor, wieder jeder seine Wege geht, versucht zu reden und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Eine ausgesprochene Trennung ist sehr verletztend und man muss damit rechnen, dass sie respektiert und ernst genommen wird.
Wenn die genannten Punkte und ins Besondere die fehlenden Gefühle für dich, nicht tolerabel sind, dann ist es halt so. Mit deiner einseitigen Liebe würdest du dich nur an ihm ablieben, ohne Resonanz. Er würde in der Beziehung weiter Haare in der Suppe suchen und so weitere Gründe finden, warum es nicht zwischen Euch passt. Er wäre mit dir nicht glücklich und würde es auch nicht werden, aus diesem Grund trennt man sich.
 
  • #24
Liebe FS,

Gefühle kann man nicht steuern. Und auch nicht erzwingen.

Dein Ex hat Dir wortwörtlich - leider für Dich - gesagt, dass seine Gefühle für Dich nicht ausreichen. Das ist bitter, aber Männer meinen das IMMER so, wenn sie das so deutlich sagen. Da lässt sich leider rein gar nichts rein interpretieren. Und das wird sich auch nicht mehr ändern bei ihm.

Gönn' Dir jetzt erst Mal alle Zeit der Welt, zu trauern!

Und danach WIRST Du wieder Gründe finden, aus dem Haus zu kommen. Du WIRST Deine Zeit wieder aktiv und positiv mit anderen Menschen und Dingen füllen können. Und Du WIRST einen neuen Mann kennenlernen.

Lass Dich jetzt bitte erst Mal trösten! Ich umarm Dich! Das ist schlimm, ja! Fast jeder von uns hier hat Liebeskummer schon erlebt. Er geht vorbei! Ganz sicher!

Alles Liebe Dir! Kopf hoch!
 
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