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  • #1

Trennungsjahr unter einem Dach?

Hallo!
Es geht nicht mehr, leider! Aber ich habe mich nun nach 2 Jahren durchringen dazu entschlossen mich von meiner Frau zu trennen und ihr dieses auch zeitnah mitzuteilen. Mir ist noch nicht klar, wie das Trennungsjahr ablaufen soll. Wie habt ihr es gemacht? Im Haus getrennte Räume? Gibt es da nicht ständig Ärger? Oder ist ein der Mann ausgezogen? IWir haben 3 Kinder und deswegen soll meine Frau gerne auch im Haus bleiben. Das wird ein hartes Jahr werden. Ich möchte, das es fair bleibt. Und deswegen auch gerne die Meinungen von Frauen die bereits geschieden sind. Also wie das Trennungsjahr am saubersten über die Bühne bringen?
Gerne auch Tipps von geschiedenen Männern, Danke!

M/43 (eine andere Frau ist nicht im Spiel)
 
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  • #2
Das kommt darauf ob ihr euch einigt und die Trennung einvernehmlich verläuft oder ob ihr einen Scheidungskrieg habt.

Ich hatte Trennungsjahr unter einem Dach mit Scheidungskrieg und das macht einen fertig. Ging bei mir nicht anders, weil ich das Kind bei mir haben wollte und diesbezüglich ist es so, dass das Kind fast immer bei dem bleibt, bei dem es ist. D.h. wenn du alleine ausziehst und die Kinder von der Frau betreut werden, kannst du das kaum noch ändern.

Wenn deine Frau Trennungsunterhalt, Unterhalt für die Kinder, einen Teil des Vermögens fordert und der obligatorische Versorgungsausgleich bzgl. der Rentenversicherung/Altersvorsorge durchgeführt wird, kannst du dich auf einen Papierkrieg und jede Menge Anwaltsschreiben und Gerichtspost einstellen. Man kommt da schnell in eine Situation wo man sich wünscht, das die Frau einem lieber nicht über den Weg laufen möge.
Bspw. suchst du stundenlang bestimmte Unterlagen für die Rentenkasse, findest sie nicht und erfährst dann, dass die Frau diese an sich genommen hat.

Wenn das mit den Kindern geklärt ist, würde ich eher ausziehen. Erst recht wenn du es dir leisten kannst eine Wohnung zu nehmen bei der es möglich ist, dass die Kinder, wenn sie am Wochenende bei dir sind, genug Platz haben, also mindestens ein Kinderzimmer vorhanden ist.

m
 
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  • #3
Lieber FS,
Du willst Dich trennen, also geh' bitte auch richtig.
Es ist eine Zumutung für Deine Frau, wenn ihr nicht eine vollständig abschlossene Einliegerwohnung im Haus habt, sich weiterhin mit Dir intime Bereiche wie Bad, Küche usw. zu teilen. Soll sie Dich, der Du gehen willst, weiterhin bekochen, Deine Sachen wegräumen, willst Du nach wie vor mit Deiner Familie am Tisch sitzen oder Dich mit Deinem Teller in Dein Zimmer zurück ziehen? Kurz und gut, dass geht garnicht und irritiert alle.

Fair ist, klare Verhältnisse zu schaffen, die Finanzen zu regeln, den Umgang mit den Kindern, wann nimmst Du sie, wann kommen sie zurück und Dir dringend eine dazu passende Wohnung zu suchen. Als ich wußte, dass ich mich von meinem Mann trenne, habe ich mir sofort eine Wohnung gesucht, obwohl wir keine Kinder hatten udn das Haus ziemlich groß war für 2 Personen.

Wenn man sich entschieden hat, muss man das Ding auch durchziehen, kein wischiwaschi.
 
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  • #4
Lieber FS,

meiner Erfahrung: eine räumliche Trennung ist die bessere Lösung. Unser Sohn hat die Trennung erst tatsächlich begriffen und für sich verarbeiten können, als auch die Räumlichkeiten getrennt waren, alles andere (zu Beginn) war ein gekünstelter Frieden um des Kindes willen ... natürlich ist eine Trennung schmerzhaft, für alle Parteien, aber je mehr Klarheit herrscht, umso besser, nach meiner Erfahrung.
Auch könnte das Trennungsjahr von rechtlicher Seite aus in Frage gestellt werden, solltet ihr unter einem Dach bleiben. Das bedarf einer genauen, nachweisbaren räumlichen Trennung! Es sei denn, Du bist Dir noch nicht sicher ...

Im Übrigen verlief unsere Trennun glimpflich ab, die Seele trauerte, aber der Geist begriff irgendwann und konnte sich weiter entwickeln :)

Dir und auch Deiner Familie alles Liebe auf diesem Weg.

W 42
 
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  • #5
Ja, das geht - wenn man will. Wir haben aufgrund verschiedener äußerer Umstände (gemeinsames Kind, Eltern Pflegefall etc.) noch fast drei (!) Jahre gemeinsam im Haus gewohnt, und das funktionierte tadellos. Mit klar abgesteckten Regeln und dem beiderseitigen Wunsch, die Trennung ohne Rosenkrieg abzuwickeln, sollte das möglich sein. Mittlerweile lebe ich schon fast zwei Jahren mit unserem Kind im eigenen Haus in der Nähe - wir haben guten Kontakt zueinander, sind seit kurzem geschieden - alles ohne Tränen, Vorwürfe, Streit ... ist sicher eine Ausnahme, aber es kann funktionieren!
W, 45
 
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  • #6
Bei uns wa es so, dass mein Mann ausgezogen ist.
Unser Haus ist nicht zu teilen. Wir hätten eine Küche gemeinsam nutzen müssen usw.
Das war damals in der Situation nicht möglich.

Allerdings waren meine Söhne bei der Trennung auch schon 16 und 19 Jahre alt, sie sind mit mir im Haus geblieben.
Mein mittlerweile Ex-Mann hat sich auch im Trennungsjahr sofort neu orientiert, dass hätte doch einige Spannungen gegeben.

Finanziell ist es natürlich eine grosse Belastung wenn Du ausziehst. Aber ich halte es für die beste Lösung.
Viel Glück!
 
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  • #7
Hallo lieber FS,

wenn das Trennungsjahr unter einem Dach laufen soll, musst du dich davor noch schlau machen an welche Voraussetzungen das gebunden ist.

Getrennt von Tisch und Bett - hat ja schon mal was. Ich habe gerade den Scheidungsantrag bei Gericht einreichen lassen und das hatte ich von meiner Anwältin gesagt bekommen:

Wenn man sich einig ist, kann man alles entsprechend vorziehen und berhaupten wir leben schon ein Jahr getrennt,. Ansonsten: Wäsche extra waschen und bügeln, eigener Kühlschrank, selbst kochen usw.

Bis meine Frau eine passende Wohnung hatte, haben wir noch fast 6 Monate in einer Wohnung gelebt. Das war die Hölle und das Trennungsjahr hat erst mit dem Auszug angefangen.

Was daran nicht schlecht ist: du bist noch bei den Kindern - je nach Alter haben die vielleicht Redebedarf und das könntet ihr dann zu zweit machen.

Alles Gute
 
  • #8
Wenn du nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen bist, dass du dich trennen musst, dann geh. Die Frage nach Trennungsjahr ist doch nur eine rechtliche, die für die Scheidung (im Sinne des gerichtlichen Aktes) relevant ist. Zieh aus, nimm dir ne Wohnung und versucht einen ordentlichen Umgang mit den Kindern geregelt zu bekommen. In einem Jahr kannst du dir dann Gedanken über die Scheidung machen... Und dann stellt sich die Frage auch nach einem Trennungsjahr nicht mehr.
 
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  • #9
Finanziell ist es natürlich eine grosse Belastung wenn Du ausziehst.

Der Auszug, Unterhaltszahlungen usw. kommen nach der Scheidung doch ohnehin, sind im Trennungsjahr eben nur ein Jahr vorverlegt - eigentlich nur die Miete, denn für die Kinder wird ohnehin gezahlt, unabhängig davon, ob man zusammen lebt oder nicht.
Dem Psychoterror zu entgehen, wäre mir das eine Jahr Mietzahlungen wert.
 
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  • #10
#5 an #8
Es sind nicht nur die Unterhaltskosten.
Es muss ein neuer Haustand gegründet werden. Möbel kaufen, eventuelle Maklerprovision usw.

Wenn man das Geld hat, prima. Ansonsten kann man erstmal ansparen.
Es sei denn es werden auch gleich die Möbel geteilt. Was bei dem Kinderzimmer nicht zu machen ist.
 
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  • #11
... Was daran nicht schlecht ist: du bist noch bei den Kindern - je nach Alter haben die vielleicht Redebedarf und das könntet ihr dann zu zweit machen.

Ja diesen Hinweis finde ich sehr Wichtig. Habe mir auch eine faire Trennung gewünscht. Wegen der Kinder einfach keinen Streit. ½ Jahr habe ich im Haus gelebt. Mein Teil: Bei uns ging es aber. Das Gästezimmer mit kleinem Bad habe ich als meinen Teil dann genutzt. Gegessen hatte ich außerhalb. Wäsche Reinigung. Ich habe viel mit den Kindern gesprochen es wurde viel geweint und ich kam oft ins Grübeln. Meine Frau hat sich erst aus dieser Runde raus gehalten. Ich war ja der Böse der gehen wollte. Ich war überaus happy als sie dann doch zum besprechen dazukam. Klar gab es auch Streit und Schuldzuweisungen. Wenn ich einfach ausgezogen wäre, dann hätte ich zwei völlig verwirrte Kinder und eine agro Frau zurückgelassen. Als es dann doch mit meiner Ex nicht mehr ging, habe ich mir eine Wohnung mit extra Kinderzimmer gesucht. Die beiden haben dann sogar bei der Einrichtung „ihres“ Zimmers geholfen. Leider habe ich sie nur alle 2 Wochenenden. Die gehören dann aber auch ganz ihnen und wir haben eine schöne Zeit.
FS ein echt hartes Jahr steht dir bevor und dann noch die Zeit der Scheidung … aber man überlebt es und im Nachhinein war es die beste Entscheidung für mich. Meine Kinder sind aber auch schon groß und machen ihr eigenes Ding. Mit kleinen Kindern könnte es etwas schwieriger sein. Ist aber auch Typ bedingt. Alles Gute und halte die Ohren steif! m
 
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  • #12
Du willst dich trennen, dann trenne dich und das heißt gehe deinen eigenen Weg, raus aus dem Haus, raus aus der Umgebung, weg vom alten Trott. Man muß das alte Leben hinter sich lassen, aber den Beendigungskampf so fair wie möglich gestalten, was schon Herrausforderung genug sein wird.
FS mach dich auf eine Menge Ärger,Probleme und auf ein komplett anderes Leben gefaßt und in einer eigenen Wohnung entgehst du auch ein klein wenig dem Psychoterror deiner noch Ehefrau.
Fair,ruhig und billig ist`s für Mann selten bei Scheidungen, mach dir klar es ist kein Wunschkonzert, es wird "Krieg" und du mußt kämpfen für deine Ziele und Zukunft.
Viel Glück

50m/ 14J.geschieden
 
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  • #13
Du kennst deine Frau doch besser als wir Forumsteilnehmer. Wenn schon absehbar ist, dass sie dir ständig die Hölle heiß machen würde und es daher eine zu große psychische Belastung wäre, unter einem Dach zu bleiben, dann musst du ausziehen.
Ist sie mehr der diplomatische, freundliche Typ, der immer den Ausgleich sucht und die Harmonie, dann könnt ihr als WG zusammen bleiben, getrennt von Bett (und Tisch?). - Was das letztere allerdings juristisch gesehen bedeuten würde, wie sich das von daher auf deiner Scheidungsabsichten auswirken würde, dazu müsstest du einen Juristen befragen.
 
  • #14
Also wie das Trennungsjahr am saubersten über die Bühne bringen?

Aus menschlicher Sicht:
Gehen! Ausziehen. Es wäre gegenüber Deiner Frau nicht fair ständig präsent zu sein. So kann Sie nicht loslassen, sich entlieben, vielleicht neu verlieben... all das geht nicht so richtig wenn Du in derselben Wohnung bist.

Rechtlich? Getrennt von Tisch und Bett, ist das unter einem Dach muss Sie mitspielen dass es gilt. Sie muss es bestätigen. Kann also die endgültige Scheidung ziemlich herauszögern- und das hat auch finanzielle Aspekte: Die Anwälte verdienen mehr (weil länger) und der Trennungsunterhalt für die Frau ist in der Regel deutlich höher als Der Unterhalt nach der Scheidung. Auch wird Heute der Unterhalt ja Zeitlich begrenzt NACH der Scheidung bezahlt. Je länger Sie es also hinziehen kann desto teurer wird's für Dich.
 
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