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Das klingt für mich nach schlagfertiger Rhetorik und Theorie. Auf dem Papier hört sich das vielleicht "sehr weise" an. Aber es trifft nicht den Nagel auf den Kopf.Du wirst nicht gesehen, weil du dich selbst nicht siehst, du wirst nicht gefunden, weil du dich selbst nicht gefunden hast, du wirst nicht geliebt, weil du dich selbst nicht liebst, deine Einstellung mit deinen vielen Entschuldigung sind es, die dich
verunsichern und frustrieren!
Das sagst du einfach so dahin, lebst aber nicht danach!
Vielleicht würdest Du jetzt denken, ich hätte da blinde Flecken und würde es nicht wahrhaben wollen.
Nun, ein kleines bisschen trifft es wohl auf jeden zu. Ich glaube, dass es nur äußerst wenige Menschen gibt, die sich selbst zu 100% lieben. Die meisten Menschen haben in irgendeiner Form einen inneren Kritiker, was mit Prägungen und Verletzungen zusammen hängt. Unterm Strich kommt es darauf an, ob man trotz seiner Imperfektion mit sich im Reinen ist. Von daher weiß ich, dass ich einzelne Teile an mir nicht 100% liebe und akzeptiere, dass das so ist. Das wiederum hebelt den inneren Kritiker aus und unterm Strich bin ich mit mir im Reinen.
Worauf Deine Argumentationslogik aus meiner Sicht auch hinausläuft ist, die Frage, was menschliche Liebe ultimativ eigentlich ist. Man könnte die Frage aufwerfen, ob das Gefühl von Liebe nur deswegen erzeugt wird, weil man einen äußeren Spiegel braucht. Entweder, um das innere Delta an WErtschätzung der eigenen Person zu füllen. Oder um die Muster zu bedinenen, in denen man sich "zuhause" fühlt - auch falls sie destruktiv sind. Das fatale ist ja, dass Menschen dahingehend einen unerklärlichen Sog fühlen, auch wenn es ihnen schadet.
Ich für mich möchte aber gerne all diese "Philosophie" beiseite lassen und einfach nur meinem Gefühl folgen. Welches ich ja dargelegt habe.
Bzgl. eigenen Glückes Schmied sage ich das nicht nur so dahin. Täglich lebe ich es. Aber es erfüllt mich nicht vollständig, sondern nur zu x/100. Daher suche ich den Partner für das y/100 (unter der Nebenbedingung x+y=100). Ich lebe nicht nur im Kopf, sondern habe eine trainierte Fühl-Fähigkeit. Dadurch halte ich mich für autorisiert, so zu schreiben, denken und zu fühlen.