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Umgang mit Loyalität in der Familie
Ich bin seit über 10 Jahren geschieden, meinen Ex-Mann habe ich innerhalb von ein paar Stunden aus der Wohnung geworfen, als bekannt wurde, dass er mich jahrelang betrogen hatte mit diversen Damen, u.a. aus unserem Umfeld. Er war ein workaholic (so glaubte ich), hatte jedoch immer Zeit für andere Frauen. Ich liebte diesen Mann, wir waren über 20 Jahre zusammen und habe blind vertraut und geglaubt - also "verurteilt" mich nicht dafür.
Das Erlebte hat mir damals den Boden unter den Füssen weggezogen. Ich musste mich Knall auf Fall beruflich neu orientieren (Arbeitspensum aufstocken), eine neue Wohnung für mich und meinen Sohn finden (weil Familienwohnung für mich alleine zu teuer). Mein Sohn befand kurz vor den Abschlussprüfungen, die Zeit war unglaublich schwer zu ertragen. 2 Jahre später war ich geschieden. Es war eine Lebenszäsur, auf die ich gerne verzichtet hätte!
Vor 4 Jahren verunglückte mein jüngerer Bruder tödlich – ich habe das bis heute noch nicht verwunden. Auch dies eine Lebenszäsur, kaum zu ertragen. Ich war mit ihm und seiner Familie eng verbunden, Vieles gemeinsam gemacht, viele Ferien haben wir zusammen unternommen, ich bin Patin eines seiner Kinder. Ich unterstützte die Witwe und ihre kleinen Kinder nach Kräften, organisierte – mit anderen Familienmitgliedern - die Beerdigung, verfasste Kondolenzschreiben, übernahm für eine Zeit die Vormundschaft der Kinder (während die Erbsache geregelt wurde), half der Witwe wochenlang beim Organisieren ihres Büros und schlief auch in ihrem Haus, wenn es zu traurig und schwer für alle wurde. Hatte immer offene Arme und offen Ohren, war ihr immer sehr zugetan.
Nun habe ich erfahren, dass mein Ex-Mann und die Witwe zueinander gefunden haben und nun ein Paar sind – was für ein Hohn. Ich kann es kaum glauben, aber das Leben schreibt wohl oft die „besten“ Geschichten. Die Witwe hat damals mitbekommen, wieso es bei mir zur Scheidung kam und wie das Verhalten des Ex-Mannes war, sie verurteilte dies aufs Schärfste. Sie hat mitbekommen, wie sehr ich kämpfen musste, um wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Und nun das…. Weiterhin geht die Witwe bei meinen Eltern, ihren (ehemaligen) Schwiegereltern, ein und aus – ich komme damit kaum klar. Nun wurde beschlossen, dass meine Eltern mit der Witwe und den Kindern (ob mein Ex-Mann mitfährt weiss ich nicht) zusammen in die Ferien verreisen. Das fühlt sich für mich wie ein „Schuss ins Knie“ an. Bis zur Geschichte „Witwe/Ex-Mann“ hatte ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern, dieses wurde jedoch durch diese Vorkommnisse sehr getrübt. Mit meinen Eltern darüber sprechen, wie sehr mich das Verhalten verletzt, bringt nichts - sie "sehen" meinen Schmerz nicht. Ich frage mich nun, wo ist die Loyalität seitens meiner Eltern – und: wie loyal muss ich weiterhin sein zu Ihnen? „Nur“ weil sie meine Eltern sind: haben sie einen Freibrief?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
Das Erlebte hat mir damals den Boden unter den Füssen weggezogen. Ich musste mich Knall auf Fall beruflich neu orientieren (Arbeitspensum aufstocken), eine neue Wohnung für mich und meinen Sohn finden (weil Familienwohnung für mich alleine zu teuer). Mein Sohn befand kurz vor den Abschlussprüfungen, die Zeit war unglaublich schwer zu ertragen. 2 Jahre später war ich geschieden. Es war eine Lebenszäsur, auf die ich gerne verzichtet hätte!
Vor 4 Jahren verunglückte mein jüngerer Bruder tödlich – ich habe das bis heute noch nicht verwunden. Auch dies eine Lebenszäsur, kaum zu ertragen. Ich war mit ihm und seiner Familie eng verbunden, Vieles gemeinsam gemacht, viele Ferien haben wir zusammen unternommen, ich bin Patin eines seiner Kinder. Ich unterstützte die Witwe und ihre kleinen Kinder nach Kräften, organisierte – mit anderen Familienmitgliedern - die Beerdigung, verfasste Kondolenzschreiben, übernahm für eine Zeit die Vormundschaft der Kinder (während die Erbsache geregelt wurde), half der Witwe wochenlang beim Organisieren ihres Büros und schlief auch in ihrem Haus, wenn es zu traurig und schwer für alle wurde. Hatte immer offene Arme und offen Ohren, war ihr immer sehr zugetan.
Nun habe ich erfahren, dass mein Ex-Mann und die Witwe zueinander gefunden haben und nun ein Paar sind – was für ein Hohn. Ich kann es kaum glauben, aber das Leben schreibt wohl oft die „besten“ Geschichten. Die Witwe hat damals mitbekommen, wieso es bei mir zur Scheidung kam und wie das Verhalten des Ex-Mannes war, sie verurteilte dies aufs Schärfste. Sie hat mitbekommen, wie sehr ich kämpfen musste, um wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Und nun das…. Weiterhin geht die Witwe bei meinen Eltern, ihren (ehemaligen) Schwiegereltern, ein und aus – ich komme damit kaum klar. Nun wurde beschlossen, dass meine Eltern mit der Witwe und den Kindern (ob mein Ex-Mann mitfährt weiss ich nicht) zusammen in die Ferien verreisen. Das fühlt sich für mich wie ein „Schuss ins Knie“ an. Bis zur Geschichte „Witwe/Ex-Mann“ hatte ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern, dieses wurde jedoch durch diese Vorkommnisse sehr getrübt. Mit meinen Eltern darüber sprechen, wie sehr mich das Verhalten verletzt, bringt nichts - sie "sehen" meinen Schmerz nicht. Ich frage mich nun, wo ist die Loyalität seitens meiner Eltern – und: wie loyal muss ich weiterhin sein zu Ihnen? „Nur“ weil sie meine Eltern sind: haben sie einen Freibrief?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.