• #1

Umgang mit Schuldgefühlen

Hallo zusammen,
Ich bin auf der Suche nach einem Rat. Ich kann nicht wirklich gut mit der Trennung von meinem Partner umgehen, auch wenn ich die treibende Kraft dahinter war.
Zum Hintergrund: wir waren 13 Jahre zusammen, der Anfang war sehr schön, nach und nach schlich sich der Alltag ein und wir haben immer weniger gemeinsam unsere Zeit verbracht. Im Grunde hatte ich das Gefühl, er sieht mich gar nicht mehr. Meine normalen Unterhaltungen über den Tag trafen auf Schweigen, er wollte keine körperlichen Zärtlichkeiten mehr, auch hatte ich stets das Gefühl, ich würde ihn nerven. Ich habe es angesprochen, mich bemüht, seine Kritik an mir umzusetzen, aber vice versa passierte leider nichts.
Schweren Herzens habe ich mich getrennt. Nur fühle ich mich nicht glücklich damit. Als er merkte, ich meine es ernst, hat er angefangen zu kämpfen...all das was, ich wünschte, wurde Wirklichkeit, aber für mich was zu Irgendwie zu spät...
Nun zweifle ich , suche die Schuld bei mir, weil er sich ja dann doch so bemüht hat am Ende...ich komme mit meiner eigenen Entscheidung anscheinend nicht wirklich klar.

Hat jemand einen Rat oder Tips ?
 
  • #2
Schweren Herzens habe ich mich getrennt. Nur fühle ich mich nicht glücklich damit. Als er merkte, ich meine es ernst, hat er angefangen zu kämpfen...all das was, ich wünschte, wurde Wirklichkeit, aber für mich was zu Irgendwie zu spät...
Nun zweifle ich , suche die Schuld bei mir, weil er sich ja dann doch so bemüht hat am Ende...ich komme mit meiner eigenen Entscheidung anscheinend nicht wirklich klar
Ich kenne diesen Zwiespalt sehr gut. Vor ein paar Monaten hatte ich mich von meiner immerhin mehrjährigen Partnerin getrennt. Ich fühlte mich ebenfalls einfach nicht mehr geliebt, zu viel Kritik, Nörgeln, Schweigen… was meine Gefühle dann auch zu sehr ins Negative drängte. An den Tagen unmittelbar vor der Trennung zeigte sie mir dann, wie tief traurig sie das machte - fast schon eine ganz neue Facette, die sie mir in ganz anderem Licht zeigte, emotional, verletzlich… aber da war es dann schon zu spät.

Das geht mir immer noch nah… nicht, dass ich noch in sie verliebt wäre, aber doch das Gefühl, einen sehr wertvollen Menschen, dem man sehr wichtig war, sehr verletzt zu haben. Immer mal wieder das Grübeln, ob es nicht hätte klappen können… aber dann doch wieder die Einschätzung, dass es nach kurzer Zeit wieder so wäre wie vor der Trennung… und die Erinnerung, wie gut sich der Auszug trotz allem anfühlte.

Schwierig. Das sind so echte Tiefpunkte, die man wohl nie ganz überwindet (am ehesten vielleicht, wenn man weiß, dass die/der Ex mit einem neuen Partner wieder glücklich ist; gibt einem dann zwar sicher auch einen gewissen Stich, aber dann ist wirklich Game over).
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #3
Schweren Herzens habe ich mich getrennt. Nur fühle ich mich nicht glücklich damit. Als er merkte, ich meine es ernst, hat er angefangen zu kämpfen...all das was, ich wünschte, wurde Wirklichkeit, aber für mich was zu Irgendwie zu spät...
Du könntest die Trennung natürlich rückgängig machen und als „Fehler“ korrigieren.
Nun zweifle ich , suche die Schuld bei mir, weil er sich ja dann doch so bemüht hat am Ende...ich komme mit meiner eigenen Entscheidung anscheinend nicht wirklich klar.
Viel Mühe am Ende deutet nicht auf grundsätzliche Änderungen hin. Nach 13 Jahren wieder alleine zu sein, ist immer erstmal schwer. Schuldzuweisungen führen nicht weiter. Selbst wenn die Entscheidung falsch gewesen wäre, wird es in Zukunft wieder andere Möglichkeiten geben und Vergangenheit kannst Du nicht ändern.
 
  • #4
Ich hatte dieses Gefühl mit meinem ersten Freund. Von einer Seite unglücklich in der Beziehung aber auch sehr traurig wegen des Scheiterns. Ich denke es sind ganz normale Gefühle.

Bei meinem Mann war die Trennung ein langer Prozess. Im Moment ist es fast die Endphase erreicht. Ich blicke zurück und sage danke für die gemeinsame Zeit und bin aber auch sehr froh, dass diese Zeit vorbei ist.
 
  • #5
Lass die ganzen 13 Jahre Revue passieren, schreibe es Dir auf.
Die Entfremdung, die fehlende Nähe, Schlüsselmomente, die ganze Entwicklung, die Gefühle, die Du hattest, nicht verstanden, gehört, gesehen zu werden, Einsamkeit.
Du wirst sehen, dass Du Dir sehr lange Zeit gelassen hast für die Entscheidung, diese richtig ist.
Es passiert das, was oft passiert, Mann wacht auf und versucht es, denn er weiß um die Punkte, ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, ein Kompliment, eine Umarmung, bisschen charmant sein, so viel Aufwand ist es nicht. Das hält eine Zeit, solange er sich zusammen reisst, dann kommt wieder der Alltag und es ist wie es vorher war.
 
  • #6
Schuldzuweisungen führen nicht weiter. Selbst wenn die Entscheidung falsch gewesen wäre, wird es in Zukunft wieder andere Möglichkeiten geben und Vergangenheit kannst Du nicht ändern.
Ich würde sagen: „viermal Nein“, was diese Konstellation betrifft:

- Es geht um Schuldgefühle (emotional), nicht um Schuldzuweisungen (rational). Wahrscheinlich gepaart mit ein bisschen (oder ziemlich viel, das schwankt) Nostalgie.

- Insofern gibt es auch kein richtig/falsch (das hängt an den Fragen, ob es einem jetzt besser geht als vor der Trennung… und die Einschätzung, ob er/sie sich langfristig geändert hätte - beide kaum eindeutig zu beantworten).

- Dass man „andere Möglichkeiten“ hat, ist schon klar. Der Verlassende kämpft ja auch nicht mit Liebeskummer. Das hilft aber nicht.

- Das Schlimme ist gerade, dass man die Vergangenheit so leicht „ändern“ bzw. beheben könnte. Man müsste ja nur zum Ex zurückgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #7
Ich würde sagen: „viermal Nein“, was diese Konstellation betrifft:
Du denkst bekanntermaßen anders als ich....
- Das Schlimme ist gerade, dass man die Vergangenheit so leicht „ändern“ bzw. beheben könnte. Man müsste ja nur zum Ex zurückgehen.
Habe ich ja geschrieben. Was "behebt" das? Nichts. Es gab ja wohl gute Gründe, sich zu trennen.
 
I

Ina68

Gast
  • #8
Ich würde sagen: „viermal Nein“, was diese Konstellation betrifft:

- Es geht um Schuldgefühle (emotional), nicht um Schuldzuweisungen (rational). Wahrscheinlich gepaart mit ein bisschen (oder ziemlich viel, das schwankt) Nostalgie.
"... nun zweifle ich und suche die Schuld bei mir.." doch, das sind Schuldzuweisungen, nur eben an sich selbst.
- Das Schlimme ist gerade, dass man die Vergangenheit so leicht „ändern“ bzw. beheben könnte. Man müsste ja nur zum Ex zurückgehen.
Damit würdest du die Vergangenheit nicht ändern. Was getan oder nicht getan, gesagt oder nicht gesagt wurde, kannst du nicht ändern in dem du zurückgehst. Du könntest es zukünftig anders machen, das geht. Ob es was bringen würde, steht auf einem anderen Blatt. Dafür reicht es meist nicht, wenn nur einer sich engagiert, oft nicht mal, wenn es beide tun.
 
  • #9
FS, Dein Ex ist die typische männliche Memme, mimimi...
Zuerst lässt er seine Partnerin verwelken und vertrocknen, kaum nimmt sie ihr Leben nach langer Zeit wieder in die Hand, kommt er angekrochen: "mimimimi..."
Schuldgefühle sind völlig unbegründet, er hat es selber verbockt. Und er würde sich auch nicht dauerhaft ändern.
ErwinM, 52
 
  • #10
- Das Schlimme ist gerade, dass man die Vergangenheit so leicht „ändern“ bzw. beheben könnte. Man müsste ja nur zum Ex zurückgehen
Und dann was?
Weiterhin im alten Trott in einer Partnerschaft, die einen unglücklich macht.
Menschen ändern sich nicht grundlegend, eine Partnerschaft, die sich auseinander entwickelt hat, ist vorbei.
Man kann nicht an den Punkt vor x Jahren zurück, es gibt diesen Punkt meistens nicht, sondern es ist eine schleichende Entwicklung gewesen.
Frauen neigen oft zu Schuldgefühlen, meistunbegründet.
Es geht nicht um Schuld, Du hast eher zu lange gewartet als vorschnell beendet, es braucht keine xte Chance, es gab vorher in den 13 Jahren genug.
Es wird Zeit für die Konsequenz.
 
  • #11
Ich würd mir den Schuh nicht anziehen. Dein Expartner hat dich und eure Beziehung zum Schluss hin selbstverständlich genommen und nichts mehr investiert. Eine Beziehung ist halt auch ein bisschen wie eine Pflanze, die Pflege braucht und wenn sie es nicht bekommt, geht sie ein. So wie du. Und du es es ja angesprochen. Was war? Nix hat sich geändert. Folglich trennt man sich und jetzt kommt der Herr erst auf Touren. An deiner Stelle würde ich das nicht ernst nehmen. Er lernt jetzt, dass man eine Beziehung nicht selbstverständlich nimmt, denn sonst fährt man sie früher oder später an die Wand.
 
  • #12
Schweren Herzens habe ich mich getrennt. Nur fühle ich mich nicht glücklich damit. Als er merkte, ich meine es ernst, hat er angefangen zu kämpfen...all das was, ich wünschte, wurde Wirklichkeit, aber für mich was zu Irgendwie zu spät...
Nun zweifle ich , suche die Schuld bei mir, weil er sich ja dann doch so bemüht hat am Ende...ich komme mit meiner eigenen Entscheidung anscheinend nicht wirklich klar.
Ich verstehe deinen Zwiespalt.
Das mit der vermeintlichen Änderung sehe ich aber kritisch.
Gab es diese Prozesse, in meinem Umfeld von "ich ändere mich", war keiner davon von langer Dauer.
Veränderung muss wirklich gewollt sein. Nicht in dem Moment, in dem man die Pistole auf der Brust hat, sondern in dem Moment, wo man sich nicht mehr glücklich fühlt. Eine Beziehung besteht aus 2 Menschen, die zu gleichen teilen in ein zufriedenes "wir" investieren wollen.
Du hast keine Schuld! Du hast es versucht und bist bis mit deinen Bemühungen gescheitert. Ihr habt euch beide nicht gut getan und ward beide unglücklich. Ihr seid unterschiedlich damit umgegangen. Er hat sich der "Beziehungsarbeit" verweigert, das ist seine Art mit Konflikten umzugehen. Das würde auch zukünftig so bleiben. Du hast für dich entschieden, das dies nicht dein "Cup of Tea" ist. Das ist sehr gut so.
Sei dankbar für das was gut war, vergiss aber auch nicht, was euch getrennt hat. Es gehört beides dazu, es will beides gesehen und gefühlt werden. Und wenn die Schuld kommt, hat es mir geholfen zu sagen: Ich liebe dich, es tut mir leid, dass du unglücklich bist, aber ich liebe mich ein bisschen mehr. Es ist meine Aufgabe glücklich zu werden.
 
  • #13
Es kam für dich zu spät ......

Diese deine Aussage würde ich als Kernpunkt sehen. Sowohl, wenn es um deine Gefühle geht als auch für die praktische Umsetzung.
"Wer zu spät kommt den bestraft das Leben"
Den berühmten Ausspruch hast du bestimmt auch schon gehört.
 
  • #14
Ich möchte hier nicht pessimistisch klingen aber damit sich jemand ändern muss er dazu bereit sein und dies ist ein längerer Prozess, kein nun ist sie weg, deshalb bin ich kurz bemüht bus sie wieder da ist und dann bin ich so wie vorher. Ich hoffe du verstehst was ich meine.

Wenn du meinst du hast einen Fehler gemacht und möchtest deinem Exfreund noch eine Chance geben dann tue das aber rechne nicht damit, dass plötzlich alles anders oder besser sein wird.

W 27
 
  • #15
Ich würde die Trennung nicht rückgängig machen.
Als er merkte, ich meine es ernst, hat er angefangen zu kämpfen...all das was, ich wünschte, wurde Wirklichkeit, aber für mich was zu Irgendwie zu spät...
Ich denke eher, dass er sich jetzt richtig Mühe gibt da er es nicht verkraftet, dass die Trennung von dir ausgeht. Falls ihr wirklich wieder zusammen kommen solltet dann werden die gleichen Probleme wieder auf euch zukommen. Sie werden wahrscheinlich sogar verstärkt. Also mein Tipp. Bleibe bei der Trennung. Am besten sogar mit Blockierung. Er hatte lange genug die Möglichkeit sich zu bemühen.

Ich denke sogar er hat parallel was am laufen. Ist allerdings nur eine Vermutung. Ich kann natürlich keine Behauptung aufstellen.
 
  • #16
Danke für eure Worte. Sie haben mir schon sehr geholfen.

Ein Zurück gibt es für mich nicht, auch wenn ich manchmal darüber Grübel. Ein Zurück gibt es auch für ihn nicht, dass hat er mir gesagt, wenn ich einmal weg bin, wird es kein Zusammenkommen und fortführen mehr geben.

Sei dankbar für das was gut war, vergiss aber auch nicht, was euch getrennt hat. Es gehört beides dazu, es will beides gesehen und gefühlt werden. Und wenn die Schuld kommt, hat es mir geholfen zu sagen: Ich liebe dich, es tut mir leid, dass du unglücklich bist, aber ich liebe mich ein bisschen mehr. Es ist meine Aufgabe glücklich zu werden.
Das ist ein sehr schöner Satz, den werde ich mir merken und mir selbst sagen.
Lass die ganzen 13 Jahre Revue passieren, schreibe es Dir auf.
Die Entfremdung, die fehlende Nähe, Schlüsselmomente, die ganze Entwicklung, die Gefühle, die Du hattest, nicht verstanden, gehört, gesehen zu werden, Einsamkeit.
Aufschreiben ist ebenfalsl eine gute Idee mit der ich begonnen habe. Mit der bisherigen Erkenntnis, dass es eigentlich besser war, sich zu trennen...

Seine Änderung kam sehr plötzlich, daher denke ich ebenso wenig, dass sie von Dauer sein wird. Ich hatte diesen Punkt auch angesprochen, dass man sich nicht einfach ändert, sondern dass es sich um einen Prozess handelt. Er meinte dann, wenn man sich ändern will, dann tut man es einfach, und sei es von jetzt auf gleich. Ich kann es nicht nachvollziehen.

Es fällt mir jedoch anscheinend schwer loszulassen und meine Schuldgefühle, auch wenn sie unberechtig sind, im Zaum zu halten. Einfach auch, weil ich gesehen habe, wie sehr er sich am Ende bemüht. Er soviel geändert hat und auch eine Paartherapie vorgeschlagen hat ( ich habe zuvor eine Therapie für mich selbst gemacht, da war seine Aussage dazu noch, dass er nie eine machen würde), und dass er verstanden hat, dass man nicht warten soll, bis der andere sich ändert, sondern man sich selbst ändern muß. Letztere Aussage hat mich etwas geschockt, da ich bisher immer dachte, dass wäre klar. Ich habe uach sehr viel an mir selbst gearbeitet und Kompromisse gesucht und gefunden.
Schließlich kam auch der Vorwurf, dass er ja alles tut für die Beziehung gerade und ich so herzlos kalt einfach mein ding durchziehe mit der Trennung, während er die Beziehung weiter führen will....

Das alles lässt mich leider nicht gut fühlen. Schuldig. Und ich weiß aber auch, dass ich oft sehr angepasst reagiere und es dem anderen nicht selten recht machen will.
 
  • #17
Das alles lässt mich leider nicht gut fühlen. Schuldig.
Du fühlst dich nicht gut weil er es dir glaubhaft vermitteln konnte. Die Beziehung hatte vor seinen Bemühungen für dich nicht mehr gepasst. Du hast dich weiterentwickelt und auch richtig gehandelt indem du gegangen bist. Du sollst für dich was tun und nicht für diesen Mann der erst aktiv wurde als alles verloren war.
 
  • #18
Es fällt mir jedoch anscheinend schwer loszulassen und meine Schuldgefühle, auch wenn sie unberechtig sind, im Zaum zu halten. Einfach auch, weil ich gesehen habe, wie sehr er sich am Ende bemüht. Er soviel geändert hat und auch eine Paartherapie vorgeschlagen hat ( ich habe zuvor eine Therapie für mich selbst gemacht, da war seine Aussage dazu noch, dass er nie eine machen würde), und dass er verstanden hat, dass man nicht warten soll, bis der andere sich ändert, sondern man sich selbst ändern muß. Letztere Aussage hat mich etwas geschockt, da ich bisher immer dachte, dass wäre klar. Ich habe uach sehr viel an mir selbst gearbeitet und Kompromisse gesucht und gefunden.
Schließlich kam auch der Vorwurf, dass er ja alles tut für die Beziehung gerade und ich so herzlos kalt einfach mein ding durchziehe mit der Trennung, während er die Beziehung weiter führen will....
Naja, wenn du ihn weiterhin noch geliebt und Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft und Verbesserung gehabt hättest, hättest du vielleicht anders reagiert und durch seine Bemühungen Hoffnung geschöpft oder dich darüber gefreut und ihn ggf. unterstützt, aber scheinbar haben dich seine Bemühungen, als du sie gesehen hast, nicht überzeugen oder umstimmen können, so dass du "kalt" darauf reagiert hast. Warum siehst du es jetzt im Nachhinein anders? Das Ende der Beziehung kam doch dann nicht überraschend, sondern war deinerseits gewollt, weil dir die Perspektive gefehlt hat? Hast du jetzt einfach Mitleid mit ihm, weil er sich bemüht und es nichts gebracht hat und er jetzt enttäuscht und traurig ist, oder hast du allgemein Zweifel, ob die Trennung richtig war?
w27
 
  • #19
Schließlich kam auch der Vorwurf, dass er ja alles tut für die Beziehung gerade und ich so herzlos kalt einfach mein ding durchziehe mit der Trennung, während er die Beziehung weiter führen will....

Den Schuh würd ich mir immer noch nicht anziehen. Der gute Mann vergisst nämlich, dass du schon vor eurer Trennung angesprochen hast was nicht passt. Ich verstehe nicht, was er denn erwartet hat? Wenn er nicht wert auf dein Befinden vor der Trennung gelegt hat, warum solltest du denken, dass er es jetzt tut? Du bist ja auch jetzt nicht davon überzeugt, dass seine Veränderung von Dauer sind. Daher brauchst du weder Schuldgefühle noch Mitgefühl mit ihm zu haben. Er hat eure Beziehung schon selbst verbockt.
 
  • #20
Ich habe es angesprochen, mich bemüht, seine Kritik an mir umzusetzen, aber vice versa passierte leider nichts.
Du hast es mehrfach angesprochen, er hat es ignoriert.
Jetzt, durch die Trennung, will er sich plötzlich ändern (vorher nicht), und macht dir gleichzeitig noch Vorwürfe.
Ich prophezeie: Wenn du zu ihm zurückgehst, dann wird nach kurzer Zeit alles wieder beim alten sein und du hast dann die schlimme Trennung zweimal. Wenn so etwas grundsätzliches nicht passt in einer Beziehung und der andere Kritik erst ernstnimmt, wenn eine Trennung dranhängt, ist da Hopfen und Malz verloren.
Es ist normal, dass man nach einer Trennung zweifelt, ob das nun richtig war oder nicht. Führe dir die Gründe vor Augen. Schmerz und Schuldgefühle werden vergehen und dann bist du frei für eine Beziehung, in der der Partner nicht so kalt zu dir ist.
Ich hab einmal den Fehler gemacht und bin nach einer Trennung wieder mit dem Ex zusammengekommen; würde ich niemandem empfehlen, sofern es den Kern der Beziehung betrifft. Da ändert sich einfach fast nie etwas, denn beide Menschen können sich nicht grundlegend umkrempeln.
w, 38
 
  • #21
Naja, wenn du ihn weiterhin noch geliebt und Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft und Verbesserung gehabt hättest, hättest du vielleicht anders reagiert und durch seine Bemühungen Hoffnung geschöpft oder dich darüber gefreut und ihn ggf. unterstützt, aber scheinbar haben dich seine Bemühungen, als du sie gesehen hast, nicht überzeugen oder umstimmen können, so dass du "kalt" darauf reagiert hast. Warum siehst du es jetzt im Nachhinein anders? Das Ende der Beziehung kam doch dann nicht überraschend, sondern war deinerseits gewollt, weil dir die Perspektive gefehlt hat? Hast du jetzt einfach Mitleid mit ihm, weil er sich bemüht und es nichts gebracht hat und er jetzt enttäuscht und traurig ist, oder hast du allgemein Zweifel, ob die Trennung richtig war?
w27
Mitleid nicht direkt, aber ich habe einen Menschen, der mir sehr wichtig war, so verletzt. Das lässt mich sehr unwohl fühlen. Liegt eventuell auch mit daran, dass ich öfters die Bedürfnisse von anderen über die meinen stelle. Und ich mir in dem Punkt egoistisch vorkomme. Ich denke generell nicht, dass die Trennung falsch war....wir haben zu unterschiedliche Vortellungen und es gibt Dinge, die mir einfach sehr gefehlt haben. Auch wenn er nun angab, sich zu ändern, so kann das sicher bestimmte Punkte betreffen. Ich habe ihn geliebt und tue das auch noch jetzt auf eine gewisse Art, aber mich nicht mehr gesehen gefühlt.

Vielleicht ist es auch nur die Umgewöhnung, es war eine sehr lange Zeit und es gab ja durchaus viele schöne Momente. Rational war die Trennung richtig, aber mein Gefühl hängt noch etwas hinter her.
 
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