• #1

Umgang mit starken eigenen Emotionen

Hi ihr Lieben,
Wie schafft ihr es euch bei aufkommenden Emotionen wieder zu erden? Die angenehmen Emotionen nimmt man ja gerne mit. Doch wie sieht es aus mit Wut, Angst, Enttäuschung, Frustration ?
Ich könnte Anregungen gut brauchen.

Dankeschön
 
  • #2
Annehmen, akzeptieren ohne wenn und aber. Solange sie sich zeigen. Verantwortung dafür übernehmen, dass ich alleine der Verursacher meiner Emotionen bin und niemand anders. Und daraus folgend kann auch nur ich meine Emotionen ändern. Ich kann mich jederzeit aktiv entscheiden, was ich fühlen u. denken möchte, das muss ich aber trainieren, üben.
 
  • #3
Ich mache gerade eine Ausbildung in Praktische Philosophie. Dort gab es das Thema "Stoismus als Lebenshaltung", die Vortragende meinte, man soll seine negativen Gefühle durch positive überlagern, indem aktiv an Situationen denkt, in denen man besonders glücklich war. Funktioniert bisher ganz gut bei mir, ich hab auch oft Probleme mit zu starken Emotionen und Gefühlskontrolle.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #4
Ich glaube pauschal kann man das nicht sagen.
Es kommt auf die Emotion und den Auslöser an.

Drehen die Gefühle frei, Versuche ich sie mit dem Verstand zu zersetzen.
Ich hole mich ganz bewusst auf eine sachliche Ebene und beginne zu abstrahieren.

Zuerst versuche ich das Gefühlzu benennen. Was fühle ich?
Z.B. Enttäuschung
Hier ist es relativ einfach. Da arbeite ich mit Fragen.
Warum bin ich enttäuscht?
Welche Erwartungen wurden enttäuscht? Wie kam es zu den Erwartungen?
Oft führt das einen zu sich selbst zurück .
Und wenn ich dann wieder bei mir bin, arbeite ich damit, dass ich den Begriff bewusst positiv besetzte.

Ent-täuscht, bedeutet ja nichts anderes, als dass eine Täuschung entlarvt wurde, nicht mehr vorliegt, man wieder klar sieht und nun eine Basis hat, mit der ungetäuschten Realität konstruktiv umzugehen.

So habe ich, je nach Gefühl, welches ich loswerden will, verschiedene Taktiken.

Um welches Gefühl geht es bei Dir?
 
  • #5
Es ist wichtig, ganz bewusst und stets darauf zu achten, mit sich in der Mitte, in der Balance und im Reinen zu sein, dann ist man permanent geerdet! Was dir mit Wut, Angst, Enttäuschung, Verletzung Frustration etc. passiert, kommt von irgend einem Verhalten her, dafür gibt es Gründe für die Ursache! Du hast dich also auf was eingelassen, dass das mit dir so geschehen konnte. Es ist ein Mangel an Selbstachtung, Selbstliebe, Selbstwert etc.pp. Werde dir darüber bewusst und klar, arbeite an diesen Punkten, dann wirst du auch schnell wieder geerdet sein!
 
  • #6
Pauschal kann ich darauf auch keine Antwort geben.
Was mir hilft, ist mit empathischen aber unaufgeregten, realistischen und nüchternen Menschen darüber zu reden.
Und: viel Bewegung, am besten Sport, köperliche Verausgabung.
 
  • #7
Eine Runde aufs Rad, ausdampfen, und dann aus der Distanz schauen, was war los, warum, ist was zu ändern.
 
  • #8
Pauschal kann ich darauf auch keine Antwort geben.
Was mir hilft, ist mit empathischen aber unaufgeregten, realistischen und nüchternen Menschen darüber zu reden.
Und: viel Bewegung, am besten Sport, köperliche Verausgabung.
Das sehe ich auch so.
Für den Akutfall hilft definitiv erstmal Bewegung, um die Energie rauszulassen.

Aber danach, zum reflektieren, helfen auch - solang es nicht pathologisch ist - Gespräche mit nüchternen, sachlichen Menschen, die Probleme auf den Kern reduzieren können und den Dingen somit das Drama nehmen und dabei aber trotzdem nachempfinden können, warum einen Thema xyz so aufregt.
 
  • #9
Ich poste dann hier. Immer wenn ich stark emotional aufgewühlt bin, suche ich dieses Forum auf. Dann lass ich alles raus. Ich fühl mich danach befreit.
 
  • #10
Das finde ich einen guten Ratschlag.
Ich würde die Gefühle nicht antun oder unterdrücken, man darf wütend sein, man darf traurig sein, man darf fröhlich sein, man darf glücklich sein, man darf lachen, singen, tanzen, weinen, schreien.. das ist alles gut und gehört zu uns Menschen dazu. Lasse deinen Gefühlen ihren Raum und wenn es weinen und loslassen ist, wenn es Bewegung ist die dich entläd.
Akzeptiere das was dich bewegt, ich denke wenn man seine Gefühle zulässt, dann kann man diese automatisch besser verarbeiten, schlechte Gefühle gehen vorbei und gute werden wiederkommen.

W 28
 
  • #11
Mir hat der Zugang zur Buddhistischen Psychologie sehr geholfen. Ich bin es von Haus aus gewohnt, das es gute und schlechte Gefühle gibt. Die schlechten zu zeigen, sorgte für starke Ablehnung von Seiten meiner Ursprungsfamilie.
Ich war aber "leider" ein sehr wütendes Kind. Wütend ob des ständigen energetischen und emotionalen Missbrauches in meiner Familie.
Mir hat es geholfen den s.g Beobachter zu installieren. Das ist gerade am Anfang anstrengend, weil mir klar wurde, das mich meine Gefühle oft zum Beifahrer degradiert haben. Das was es zu fühlen gab, war sehr schmerzhaft und vieles wollte ich zu nächst nicht akzeptieren. Schuldfragen mussten los gelassen und Verantwortung für mein inneres Kind musste übernommen werden.
Ich bin dann schnell bei "das Kind in dir muss Heimat finden" gelandet. Von da aus dann Bei der "radikalen Erlaubnis" von Mike Hellwig und am Ende dann zur buddhistischen Philosophie von Thích Nhất Hạnh. Ich habe angefangen zu meditieren und das war für mich anfänglich wirklich der Horror. Ich habe es gehasst. Aber darüber lernte ich endlich, das meine Emotionen einfach nur Emotionen sind. Sie machen mich nicht aus und ich bin nicht meine Gefühle. Ich kann sie beobachten. Sie dürfen gefühlt werden, weil sie mir sagen wo ich mich selber belogen, verloren oder meine Integrität verraten habe. Ich habe gelernt, dass ich nicht alles glauben muss, was ich denken und das meine Gedanken eine äußerst relative Wahrheit sind. Ich durfte lernen, das ich voller Werturteile über andere aber vor allem über mich selber stecke. Urteile die einfach unwichtig sind. eine Quelle mit der ich mich am Ende nur selber vergifte. Der Satz: Kostet es meinen Frieden, ist es zu teuer, habe ich mir als Mantra gesucht. Es ist zu meiner Wahrheit geworden. Ich habe erkannt das meine Emotionen Selbstschutz bedeuten und es darum keinen Sinn macht, sie abzulehnen. Ich habe gelernt meine Glaubenssätze zu überprüfen. Sind es meine oder stammen sie aus meiner Kindheit? Vor allem habe ich akzeptiert, das dieser Prozess nie abgeschlossen ist und das meine Praxsis gelebte Selbstliebe ist.
 
  • #13
Ich neige nicht zu extremer Wut, cholerischen Ausbrüchen o.ä. Ich denke, ich bin eigentlich seit der Kindheit gut darin, Gefühle zu erkennen und mit ihnen umzugehen, teilweise mit Ausnahme von Angstgefühlen (ich neige zum Katastrophisieren). Ich nehme einfach wahr, wie ich mich gerade fühle, erzähle auch dem anderen, der gerade in der Nähe ist, davon. Drüber reden ist für mich wichtig, und zulassen, nicht verdrängen. Dann finde ich nach und nach auch zum Ursprung des Gefühls, z.B. warum macht mich das so wütend, warum kränkt mich das so. Ich merke schon, dass dann ab und zu was auf die Kindheit zurückzuführen ist, wie wahrscheinlich bei jedem. Und dann verflüchtigt sich das meist von selbst nach einiger Zeit. Tage, an denen ich schlechte Laune habe, wütend bin o.ä. habe ich selten.
Was ich schädlich finde, ist die Idee des "immer positiv denken"; ich glaube nicht, dass es gut ist, immer alles zu unterdrücken. Ein Freund hat das so beigebracht bekommen von seiner Familie, zusammen mit "anderen immer alles Recht machen", und das endete in einem Nervenzusammenbruch und einer Therapie, um mit den Gefühlen endlich in Kontakt treten zu können, die sich in ihm aufgestaut haben.
w, 38
 
  • #14
Mache jeden Tag Yoga und Meditation und zwar circa 30-40 Minuten . Eine Liebesmeditation und für inneren Frieden , täglich !
Und darauf achten , dass Du über dich stets liebevoll und friedvoll denkst , besonders gleich nach dem Aufwachen und vor dem Einschlafen. Es wird dann immer angenehmer in Dir und in Deinem Denken und Fühlen .
 
  • #15
Das finde ich einen guten Ratschlag.
Ich würde die Gefühle nicht antun oder unterdrücken, man darf wütend sein, man darf traurig sein, man darf fröhlich sein, man darf glücklich sein, man darf lachen, singen, tanzen, weinen, schreien.. das ist alles gut und gehört zu uns Menschen dazu. Lasse deinen Gefühlen ihren Raum und wenn es weinen und loslassen ist, wenn es Bewegung ist die dich entläd.
Akzeptiere das was dich bewegt, ich denke wenn man seine Gefühle zulässt, dann kann man diese automatisch besser verarbeiten, schlechte Gefühle gehen vorbei und gute werden wiederkommen.

W 28
Ja klar, aber das ist ja nicht das Thema. Bei der FS überwiegen die negativen Gefühle. Sie wird von ihnen eingenommen und sie verschwinden nicht. Deshalb fragt sie ja hier auch.
 
  • #16
Was ich schädlich finde, ist die Idee des "immer positiv denken"; ich glaube nicht, dass es gut ist, immer alles zu unterdrücken. Ein Freund hat das so beigebracht bekommen von seiner Familie, zusammen mit "anderen immer alles Recht machen",
Das würde ich auch nicht machen . Ich meditiere und das ist wertfrei , dh es wird nichts eingeteilt in Gut oder Böse, sondern nur neutral angenommen als das , was gerade ist. Das Denken über mich und andere gestalte ich friedfertig und liebevoll, weil es mir gut tut. Schwierige Menschen betrachte ich mit Mitgefühl.
Kämpfen, streiten etc. hatte ich schon in meiner Vergangenheit und es war nicht gut für mich, das lasse ich sein. Alle Gefühle, egal ob gut oder böse dürfen kommen und ich nehme sie an .
Dann nehme ich mich selbst an wie ich bin .
 
  • #17
vielen Dank an alle für Eure Zeilen. Sind viele für mich brauchbare Ansätze drin. Ich bin traurig und erschrocken wenn ich darüber nachdenke:
Das Denken über mich und andere gestalte ich friedfertig und liebevoll, weil es mir gut tut.
Das konnte ich schon mal..gut sogar... Momentan bin ich sehr kritisch und hart mir gegenüber und auch gegenüber anderen bin ich viel härter geworden. Warum..ich weiß es nicht so genau. Vielleicht mit den Weiterbildungen, den vielen Beurteilungen dabei?
Schwierige Menschen betrachte ich mit Mitgefühl.
Das geht grad nur auf Abstand. Zb hier im Forum noch ein bisschen. Oder übers Telefon. Aber in der Realität gehen mir schwierige Menschen nur an die Substanz. Am liebsten würde ich mich umdrehen und gehen. .


Ich bin dann schnell bei "das Kind in dir muss Heimat finden" gelandet. Von da aus dann Bei der "radikalen Erlaubnis" von Mike Hellwig
Werde ich mir ansehen. Ich bin als Kleinkind traumatisiert worden und hab es verdrängt....mit dem Kleinkindalter meines Kindes bin ich teilweise plötzlich wieder genau da. Es ist gruselig. Ich fühle mich komplett einsam, egal wie viele Leute da sind.
ch habe angefangen zu meditieren und das war für mich anfänglich wirklich der Horror.
ich konnte und mochte es schonmal. Momentan ist es der Horror, da ich kaum 1 Minute Entspannung dabei finde
Ich habe es gehasst. Aber darüber lernte ich endlich, das meine Emotionen einfach nur Emotionen sind. Sie machen mich nicht aus und ich bin nicht meine Gefühle.
DAs hab ich schon oft gelesen und noch nie gefühlt.

Eine Runde aufs Rad, ausdampfen, und dann aus der Distanz schauen, was war los, warum, ist was zu ändern.
Ja, würde helfen. Oft kann ich nicht weg, weil ich Kind zum Beaufsichtigen habe und zwischen Arbeit und Betreuung kaum Platz. Das ist echt ein Thema, wieso es so penetrant im Körper hängt. Ich komme nicht runter.
Und ändern würde ich manchmel am Liebsten alles. .Im Sinne von alles hinschmeissen.... Was natürlich total sinnbefreit ist, sagt mein Verstand.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #18
Das man auch seine negativen Gefühle annehmen sollte, ist klar.
Sie einfach hinzunehmen würde ich nicht raten.
Es gibt sehr destruktive, selbstzerstörerische Gefühle, wie Wut.
Ich war aber "leider" ein sehr wütendes Kind. Wütend ob des ständigen energetischen und emotionalen Missbrauches in meiner Familie.
Ja, auch ich hatte diese Wut in mir, die sich jahrelang gegen mich selbst wandte, auch weil ich sie nicht frei ließ. Bei mir war es sexuelle und emotionale Gewalt durch einen Verwandten.

Diese Wut frisst einen auf, macht einen taub und verbrennt einen gleichzeitig. Anfang 20 war ich dann eine sehr, sehr, sehr wütende junge Frau.
Ich bin froh, dass ich Wege fand diese Wut an- aber nicht hinzunehmen.
Inzwischen gibt es dieses Gefühl nicht mehr in mir.
Soweit treibe ich meine Seele nicht mehr durch den Ärger, dass es dahin führen könnte.

Die Arbeit mit meinem inneren Kind, die wachsende Achtsamkeit für mich, Gefühle in mir, lassen mich solche Emotionen schon erkennen und auflösen, wenn sie noch ein rollender Kiesel sind, lange bevor sie zur vernichtenden Lawine werden.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Meditation einer der Wege ist, die man gehen kann.
Mir halfen Techniken wie Autogenes Training, mich aus der akuten Situation herauszunehmen und generell Yoga um Körper und Geist zu entspannen.
Zu Beginn ist es ein Erlernen von Techniken, sind die ersteinmal zu funktionierenden Mechanismen geworden, zieht die Entspannung ein.
 
  • #19
Werde ich mir ansehen. Ich bin als Kleinkind traumatisiert worden und hab es verdrängt....mit dem Kleinkindalter meines Kindes bin ich teilweise plötzlich wieder genau da. Es ist gruselig. Ich fühle mich komplett einsam, egal wie viele Leute da sind.
ich konnte und mochte es schonmal. Momentan ist es der Horror, da ich kaum 1 Minute Entspannung dabei finde
Dann geht es nicht um Emotionen, ein bisschen Alltagstipps, sondern um viel umfangreicheres, Richtung permanente Überlastung, Burnout, Depression, das Trauma, das sich jetzt mit der Überlastung seinen Raum sucht. Du brauchst ganz was anderes als ein Ventil, lass es fachlich abklären, Psychiater, ambulante Psychotherapie und evtl..für einen Break eine psychosomatische stationäre Klinik.
Nimm es ernst, Dich ernst, sehr, sehr ernst, hinschauen warum, und was kann ich tun, waren die anderen Schritte, wenn Emotionen zu stark werden, nicht nur das akute Ventil.
 
  • #20
Joggen gehen, Wasser trinken, putzen, Musik hören, Musik hören und putzen gleichzeitig, Hörbuch hören und spazieren gehen und Ähnliches. Also immer eine Kombination zwischen Bewegung (Gehen, Laufen, Putzen, Gartenarbeit usw.) und geistige Ablenkung (Musik hören, Hörbuch hören und Ähnliches). Ich habe auch mit Meditationsapp versucht. Kurzfristig hat es auch geholfen.
 
  • #21
Das man auch seine negativen Gefühle annehmen sollte, ist klar.
Sie einfach hinzunehmen würde ich nicht raten.
Nicht hinnehmen aber akzeptieren, wenn sie jetzt und hier gerade in mir sind. Sie dann beobachten lernen und schließlich gucken was eigentlich der Auslöser ist.
lassen mich solche Emotionen schon erkennen und auflösen, wenn sie noch ein rollender Kiesel sind, lange bevor sie zur vernichtenden Lawine werden.
So ist es bei mir auch. Zu dem, übergehe ich meine Grenzen heute nicht mehr oder nur selten. Wenn "ES" sich meldet, weiß ich, ich war nicht Achtsam und habe meine Praxsis vernachlässigt.
generell Yoga um Körper und Geist zu entspannen.
Zu Beginn ist es ein Erlernen von Techniken, sind die ersteinmal zu funktionierenden Mechanismen geworden, zieht die Entspannung ein.
Yoga ist Mediation. Aber eben nicht im stillen sitzen. Wenn ich nicht still sitzen kann, dann mache ich Gehmediation oder ich chante beim Hausputz ;-) Darum gibt es ja so viele Strömungen. Um für jeden Menschen den passenden Zugang zum "Selbst" zu ermöglichen.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #22
Nicht hinnehmen aber akzeptieren, wenn sie jetzt und hier gerade in mir sind. Sie dann beobachten lernen und schließlich gucken was eigentlich der Auslöser ist.
Stimmt, das meinte ich auch, als ich schrieb,
"Ich hole mich ganz bewusst auf eine sachliche Ebene und beginne zu abstrahieren.
Zuerst versuche ich das Gefühlzu benennen. Was fühle ich?..."

usw.

Analyse und Auflösung durch Verständnis.

So ist es bei mir auch. Zu dem, übergehe ich meine Grenzen heute nicht mehr oder nur selten. Wenn "ES" sich meldet, weiß ich, ich war nicht Achtsam und habe meine Praxsis vernachlässigt.
Mir gelingt es in vielen Bereichen nicht, meine Grenzen rechtzeitig zu erkennen, ich neige da zur Überforderung im Physischen und psychischen Bereich, aber das für mich persönlich, destruktivsten Gefühle, Wut, Angst und Scham, bekam ich so sehr gut in den Griff.
Yoga ist Mediation. Aber eben nicht im stillen sitzen. Wenn ich nicht still sitzen kann, dann mache ich Gehmediation oder ich chante beim Hausputz ;-) Darum gibt es ja so viele Strömungen. Um für jeden Menschen den passenden Zugang zum "Selbst" zu ermöglichen.
Ja, Yoga ist auf jeden Fall meditativ, es ist nur nicht das, was man beim Wort Meditation, spontan vor Augen hat.
Für mich ist auch langsames, langes Brustschwimmen Meditation.
 
  • #23
Ich gebe mir die Möglichkeit Emotionen auszuleben. Unterdrücken bringt bei mir überhaupt nichts. Also akzeptieren und zulassen, dann geht negatives auch schneller wieder.

Ich gehe dann spazieren, raüme auf oder sortiere aus (räumt den Kopf mit auf), setzte mich hin und schreibe (bei Ärger/Wut) alles auf was ich gerade fühle, zerreiße die Zettel danach und schmeisse sie weg. Habe auch ein paar Knautsch/Stressbälle und werfe sie mal an die Wand, das ist auch ein ganz gutes Ventil.
 
  • #24
Ich bin traurig und erschrocken wenn ich darüber nachdenke:
Lehne nichts ab, was in dir ist!
Das konnte ich schon mal..gut sogar... Momentan bin ich sehr kritisch und hart mir gegenüber und auch gegenüber anderen bin ich viel härter geworden. Warum..ich weiß es nicht so genau. Vielleicht mit den Weiterbildungen, den vielen Beurteilungen dabei?
Möglich, vielleicht willst du auch nur deinen empfindsamen Kern, deine Seele und dein inneres Kind schützen.
Das geht grad nur auf Abstand. Zb hier im Forum noch ein bisschen. Oder übers Telefon. Aber in der Realität gehen mir schwierige Menschen nur an die Substanz. Am liebsten würde ich mich umdrehen und gehen.
Das kenne ich. Ich komme aus einem Umfeld mit Energie Vampiren. Die filtere ich heute aus, wenn ich die Wahl habe und umgebe mich nicht mehr mit ihnen. Dein Gefühl zeigt dir den Weg.
Werde ich mir ansehen. Ich bin als Kleinkind traumatisiert worden und hab es verdrängt....mit dem Kleinkindalter meines Kindes bin ich teilweise plötzlich wieder genau da.
DAS kenne ich. Ich habe sehr ähnliche Erfahrungen. Als mein Vater irgendwann mal mit meinem Kind auf eine bestimmte Art und Weise sprach, kamen mir all die Themen erst auf der emotionalen Ebene zu Bewusstsein. Ich wusste immer er ist kein guter. WAS das aber mit mir gemacht hat, konnte ich erst über den Umweg als außenstehende erfahren. Danach habe ich den Kontakt abgebrochen. Das will ich weder für mein Kind noch für mich je wieder. Wenn ich mit meinem Sohn umgehe, habe ich oft die Momente in denen ich mich frage, was hättest du dir gewünscht. Heute nehme ich mein reales Kind und mein inneres Kind gleichermaßen in den Arm und schütze uns alle.
Es ist gruselig. Ich fühle mich komplett einsam, egal wie viele Leute da sind.
Mir hat tatsächlich geholfen, alleine zu sein. Wo der Widerstand da der Weg. Nach meiner Trennung war das erzwungenermaßen so. Weil mein gesamtes soziales Umfeld weg gebröselt ist. Ich habe gelernt, dass ich mich im Umgang mit zum teil schwierigen Menschen vor allem von mir selber abgelenkt habe.
ich konnte und mochte es schonmal. Momentan ist es der Horror, da ich kaum 1 Minute Entspannung dabei finde
Das kenne ich, sei liebevoll und geduldig mit diesem Zustand und vor allem mit dir!
DAs hab ich schon oft gelesen und noch nie gefühlt.
Für mich war das lange, lange Zeit unvorstellbar. Eso Hokus- Pokus.
 
  • #25
Ja, würde helfen. Oft kann ich nicht weg, weil ich Kind zum Beaufsichtigen habe und zwischen Arbeit und Betreuung kaum Platz.
Als Bekennende Langschläferin habe ich mich gezwungen den Wecker eine halbe Stunde eher zu stellen. Horror als dieser Vorschlag als Hausaufgabe meiner Therapeutin in den Raum geworfen wurde. Es dauerte fast 14 quälende Tage, bis ich anfing, diese Ruhe im Haus bewusst aufzusaugen und zu genießen. Am Anfang habe ich mir einen Kaffe dazu gemacht und es einfach ausgehalten. Immer mit den Gedanken, was ich gestern alles nicht geschafft hatte und was ich heute noch auf den Kranz kriegen muss. Irgendwann habe ich dann bewusst genossen, in dieser halben Stunde für nichts und niemanden funktionieren zu müssen. Dann nahm ich mir die Zeit für meine Mediation und heute ist aus der halben eine Stunde geworden, freiwillig. Manchmal werde ich sogar noch früher wach. Dann sitze ich, mit oder ohne Mediation und bin einfach mit mir selber, der Ruhe und dem tiefen Bewusstsein. Den Stress machen mir meine Gedanken. Ich funktioniere heute so gut ich kann und keinen fatz mehr, oder vielleicht doch.....wir werden sehen ;-)
Und ändern würde ich manchmel am Liebsten alles. .Im Sinne von alles hinschmeissen.... Was natürlich total sinnbefreit ist, sagt mein Verstand.
Und beides hat durch aus seine Berechtigung. Es gibt bestimmt Dinge, die du dir erlauben dürftest hinzuschmeißen ;-) Nicht alles, nicht immer aber manches, manchmal.
Liebe @Liviana, du wirst deinen Weg finden. Das wünsche ich dir und ganz viel Selbstliebe. Kümmere dich gut um dich, sonst tut es keiner.
 
  • #26
Ich war da ehrlich gesagt nie gut drin...egal was ich gemacht habe, wenn es extrem war, ging meine hintere Festplatte immer mit.
Ganz falsch für mich ist in solchen Momenten Yoga...ich brauche dann eher kick Boxen.
Weil ich nicht wirklich wütend werde, eher bekomme ich verzweifelte Emotionen mit Pippi in den Augen und die zu unterdrücken, macht Druck.
Wenn ich mir da helfen muss, um innerlich wie äußerlich akut ruhig bleiben zu müssen...buchstabiere ich. Ein Wort was irgendwo steht, nicht automatisch im Kopf zu lesen sondern jeden einzelnen Buchstaben.
Konzentration auf etwas Anderes, geht super.
Zum runterkommen und Abstand nehmen, hat sich mein Hund als tolles Mittel erwiesen.
Der ist nämlich nicht perfekt und bekommt beim laufen genau mit, ob ich geistesabwesend bin.
Dann ignoriert er Gelerntes und ich muss aus den Gedanken raus und mich auf ihn konzentrieren
 
  • #28
Ja, würde helfen. Oft kann ich nicht weg, weil ich Kind zum Beaufsichtigen habe und zwischen Arbeit und Betreuung kaum Platz. Das ist echt ein Thema, wieso es so penetrant im Körper hängt. Ich komme nicht runter.
Und ändern würde ich manchmel am Liebsten alles. .Im Sinne von alles hinschmeissen.... Was natürlich total sinnbefreit ist, sagt mein Verstand.
Hast du denn auch genug Zeit für dich? Manchmal hilft das total wieder besser gelaunt zu sein, wenn man sich mal nur um sich und nicht noch um andere Menschen oder Dinge kümmern muss, man abschalten kann und nicht dieses ständig-verfügbar und abrufbereit-Ding fahren zu müssen.

Konzentriere dich nicht so sehr auf das was du an dir ändern möchtest, sowas geht nicht von jetzt auf gleich, es ist ein Prozess.
Mir hilft es positiver zu sein wenn ich daran denke wie gut ich es habe und dankbar dafür zu sein, sich immer und immer wieder bewusst zu machen wofür man dankbar sein kann und dankbar sein.

Ein dauerhafter Zustand mit negativer Stimmung und schlechten Gedanken gehört in fachmännische Hände, ich würde dir in einen solchen Fall erstmal den Besuch beim Hausarzt raten zur Blutuntersuchung (Schilddrüsenunstimmigkeiten kann zu psychischen Schwierigkeiten führen, sowas würde ich zuerst kontrollieren) und dann ggf. therapeutische Hilfe wenn’s ein wirklich längerfristig, dauerhafter negativer Gefühlszustand ist.

Dieses Gefühl ins Auto und weg und alles stehen und liegen lassen, aufgeben, habe ich, wenn mir alles zu viel wird, ich in mehreren Bereichen überfordert bin.

W 28
 
  • #29
Tja, Emotionen sind meist wenig hilfreich.

Daher habe ich gelernt
Egal, wie und was, das alte Erfolgsrezept ist gut: Högschde Konzentration ! In der Schreibweise durch Jogi Löw bekannt geworden.
Also - kontrolliert langsam und tief atmen - senkt den Puls
Auf die anliegende Aufgabe konzentrieren - und nur darauf. Alles andere - weg.
Ich habe das im Motorsport gelernt - auch beruflich angewendet und privat ebenso.

Eine Zigarette - 7 Minuten Genuss und Auszeit plus Nikotin. Sinnbildlich atmest du mit dem Rauch auch den Ärger aus.

Nicht vergessen - man muss sich auch wieder reinigen
Sprich - Sandsack und Punchingball - was glaubst du, wie vielen Vollidioten ich da schon im übertragenen Sinne die Scheisse aus dem Schädel gedroschen habe
Auch gut - lautstarkes Fluchen . Der Teufel lernt von mir ... grins

Danach wieder aufbauen - hartes Hanteltraining und lauter Hardrock.

Es gibt auch noch ein Geheimrezept - ein Lächeln von V wischt jeden Ärger weg. Besser als Zewa - grins.

Ob du das umsetzen kannst und willst ? Musst du selbst entscheiden - mir nutzt es
 
  • #30
vielen Dank an alle für Eure Zeilen. Sind viele für mich brauchbare Ansätze drin. Ich bin traurig und erschrocken wenn ich darüber nachdenke:
Du hast das Gefühl für dich selbst verloren. Was ich erkennen kann, du lebst zu sehr in der Fremdbestimmung, deine Gefühle sind enttäuscht und verletzt, du solltest mehr in die Selbstbestimmung mit Selbstbewusstsein kommen!
Das Thema heißt die eigenen Gefühle richtig deuten lernen, Gefühle sagen einem, was wir wirklich wollen, meist möchte der fremd konditionierte Kopf was ganz anders von einem. Du hast zu lange mit dem Kopf gelebt und deine eigenen Gefühle vernachlässigt! Wir dürfen das Gespür für uns selbst nicht verlieren! Es ist ein typisches Phänomen bei vielen Frauen, die den Wegweiser des eigenen Gefühls und den Zugang zu sich selbst, im Alltagsstress vergessen haben!
Das konnte ich schon mal..gut sogar... Momentan bin ich sehr kritisch und hart mir gegenüber und auch gegenüber anderen bin ich viel härter geworden. Warum..ich weiß es nicht so genau. Vielleicht mit den Weiterbildungen, den vielen Beurteilungen dabei?
Man darf bei sich selber, in der eigenen Gefühlswelt, weder kritisch noch hart sein, das geht gar nicht, denn die Gefühle, nicht der Kopf, sagen einem ganz genau, was Sache ist,
Das geht grad nur auf Abstand. Zb hier im Forum noch ein bisschen. Oder übers Telefon. Aber in der Realität gehen mir schwierige Menschen nur an die Substanz. Am
Du brauchst Stille, du brauchst schritweise Nähe zu dir, du solltest alle Ablenkungen im Außen vermeiden, solange bis du dich wieder gefunden hast!
Werde ich mir ansehen. Ich bin als Kleinkind traumatisiert worden und hab es verdrängt....mit dem Kleinkindalter meines Kindes bin ich teilweise plötzlich wieder genau da. Es ist gruselig. Ich fühle mich komplett einsam, egal wie viele Leute da sind.
Ich kann das gut nachvollziehen und sehr gut verstehen! Ich kenne einige solche Fälle
Ja, würde helfen. Oft kann ich nicht weg, weil ich Kind zum Beaufsichtigen habe und zwischen Arbeit und Betreuung kaum Platz. Das ist echt ein Thema, wieso es so penetrant im Körper hängt. Ich komme nicht runter.
Und ändern würde ich manchmel am Liebsten alles. .Im Sinne von alles hinschmeissen.... Was natürlich total sinnbefreit ist, sagt mein Verstand.
Mit Ablenkung durch Fahrrad fahren, löst sich dein Problem nicht, das ist eine ganz andere Baustellenummer!
 
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