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Umzug auf Farm in den USA - Heimweh
Liebe Community,
vor bald 3,5 Jahren bin ich mit meinem Mann auf die Farm seiner Eltern in den Mittleren Westen der USA gezogen (wohnen aber getrennt von seinen Eltern, es gibt 2 Höfe).
Wir hatten uns beim Studium in Deutschland in einer mittelgroßen Stadt in Sachsen-Anhalt kennengelernt, als wir beide komplett neu in der Stadt waren. Ich bin in Süddeutschland (Bayern) in einer Kleinstadt nahe einer Großstadt aufgewachsen, habe dort auch eine Ausbildung gemacht, war dann ca. ein halbes Jahr allein auf Reisen und habe danach ein komplett neues Leben abseits von meiner Heimatstadt mit einem ganz tollen Bachelor-Studium begonnen, und er ist zeitgleich für seine Doktorarbeit nach Deutschland gekommen.
Jedenfalls wurde je länger wir zusammen waren immer mehr klar, dass er nach Abschluss seiner Doktorarbeit zurück in die USA möchte. Ich hatte anfangs noch eine sehr rosarote Brille auf und sagte, klar, ich komme mit. Ich wollte schon immer mal im Ausland leben. Ich war dann auch in 2015 und 2016 zweimal mit ihm auf Heimatbesuch, um mir das Ganze mal im Winter und Spätsommer/Herbst anzusehen, jeweils für 2 Wochen, die wir aber nie komplett auf der Farm, sondern mit Freundes-/Familienbesuchen verbracht haben. Spätestens nach dem 2. Besuch war mir klar, dass es schwierig werden würde für mich, dort zu leben. Da ich aber eher abenteuerlustig veranlagt bin und generell optimistisch (zumindest damals) wollte ich es zumindest versuchen. Anfang 2018 machte er mir einen Heiratsantrag und Ende des Jahres fingen wir an, die Visa-Angelegenheiten zu beantragen. Ich war voller Zweifel, dachte dann aber, dass man eher Dinge bereut, die man nicht versucht hat, also kündigte ich mein wunderschönes WG-Zimmer in meiner Traum-Stadt, meinen bis dato Traum-Job und zog in die USA. Einen Monat nach meiner Ankunft heirateten wir mit einer schönen Feier mit zumindest ein paar Freunden aus Deutschland, und im Frühling kam dann Corona.
Das hat mein Einleben hier mit Sicherheit sehr verlangsamt. Aber auch ohne Corona wäre ich früher oder später an dem Punkt angekommen, an dem ich jetzt bin: dass ich nach Deutschland zurück möchte.
Ich hatte, bis ich hier gelebt habe nie Heimweh gehabt, ich wusste nicht, wie es sich anfühlt. Ich habe sehr unterschätzt, wie es ist, so weit entfernt von Familie und Freunden zu sein. Es macht mir wider Erwarten sehr viel aus. Ich könnte hier eine ganze Liste mit Dingen auflisten, die ich vermisse, und eine weitere mit Dingen, die anders gekommen sind als erwartet, das mache ich auf Nachfrage gerne.
Um es aber kurz zu halten: wir sind jetzt in der Situation, dass wir eine Paar-Beratung brauchen. Mein Mann möchte Kinder, ich kann mir das immer noch nicht (bzw. nicht mehr) für hier vorstellen. Wenn ich mich nicht bald für Kinder entscheide, will er die Scheidung. Wir lieben uns sehr, sind aber in verschiedenen Dingen auch sehr verschieden.
Ich bedanke mich fürs Lesen und für eure Meinungen dazu.
Sarina
vor bald 3,5 Jahren bin ich mit meinem Mann auf die Farm seiner Eltern in den Mittleren Westen der USA gezogen (wohnen aber getrennt von seinen Eltern, es gibt 2 Höfe).
Wir hatten uns beim Studium in Deutschland in einer mittelgroßen Stadt in Sachsen-Anhalt kennengelernt, als wir beide komplett neu in der Stadt waren. Ich bin in Süddeutschland (Bayern) in einer Kleinstadt nahe einer Großstadt aufgewachsen, habe dort auch eine Ausbildung gemacht, war dann ca. ein halbes Jahr allein auf Reisen und habe danach ein komplett neues Leben abseits von meiner Heimatstadt mit einem ganz tollen Bachelor-Studium begonnen, und er ist zeitgleich für seine Doktorarbeit nach Deutschland gekommen.
Jedenfalls wurde je länger wir zusammen waren immer mehr klar, dass er nach Abschluss seiner Doktorarbeit zurück in die USA möchte. Ich hatte anfangs noch eine sehr rosarote Brille auf und sagte, klar, ich komme mit. Ich wollte schon immer mal im Ausland leben. Ich war dann auch in 2015 und 2016 zweimal mit ihm auf Heimatbesuch, um mir das Ganze mal im Winter und Spätsommer/Herbst anzusehen, jeweils für 2 Wochen, die wir aber nie komplett auf der Farm, sondern mit Freundes-/Familienbesuchen verbracht haben. Spätestens nach dem 2. Besuch war mir klar, dass es schwierig werden würde für mich, dort zu leben. Da ich aber eher abenteuerlustig veranlagt bin und generell optimistisch (zumindest damals) wollte ich es zumindest versuchen. Anfang 2018 machte er mir einen Heiratsantrag und Ende des Jahres fingen wir an, die Visa-Angelegenheiten zu beantragen. Ich war voller Zweifel, dachte dann aber, dass man eher Dinge bereut, die man nicht versucht hat, also kündigte ich mein wunderschönes WG-Zimmer in meiner Traum-Stadt, meinen bis dato Traum-Job und zog in die USA. Einen Monat nach meiner Ankunft heirateten wir mit einer schönen Feier mit zumindest ein paar Freunden aus Deutschland, und im Frühling kam dann Corona.
Das hat mein Einleben hier mit Sicherheit sehr verlangsamt. Aber auch ohne Corona wäre ich früher oder später an dem Punkt angekommen, an dem ich jetzt bin: dass ich nach Deutschland zurück möchte.
Ich hatte, bis ich hier gelebt habe nie Heimweh gehabt, ich wusste nicht, wie es sich anfühlt. Ich habe sehr unterschätzt, wie es ist, so weit entfernt von Familie und Freunden zu sein. Es macht mir wider Erwarten sehr viel aus. Ich könnte hier eine ganze Liste mit Dingen auflisten, die ich vermisse, und eine weitere mit Dingen, die anders gekommen sind als erwartet, das mache ich auf Nachfrage gerne.
Um es aber kurz zu halten: wir sind jetzt in der Situation, dass wir eine Paar-Beratung brauchen. Mein Mann möchte Kinder, ich kann mir das immer noch nicht (bzw. nicht mehr) für hier vorstellen. Wenn ich mich nicht bald für Kinder entscheide, will er die Scheidung. Wir lieben uns sehr, sind aber in verschiedenen Dingen auch sehr verschieden.
Ich bedanke mich fürs Lesen und für eure Meinungen dazu.
Sarina