Unabhängigkeit macht auf Dauer unabhängig, bzw. die Bezoiehung beliebig. Wenn eine Beziehung dauerhaft nur reizvoll bleibt, wennn beide sich darin unsicher sind, ob sie am nächsten Tag noch besteht, dann finde ich das nicht reizvoll im Sinne einer lebendigen Beziehung sondern anstrengend. Das ist aber nicht das, was ich in einer Partnerschaft möchte, künstlich Spannung erhalten. Wenn ich einen Partner leidenschaftlich liebe, dann muss ich keine Unabhängigkeit künstlich inszenieren.
Ich bin grundsätzlich ein vom Partner unabhängiger Mensch, mir meiner selbst bewusst, bin wirtschaftlich unabhängig, kann mich selber beschäftigen, habe einen Job, der mich begeistert, einen kleinen stabilen Freundeskreis. Ein Partner ist also nichts was ich brauche, aber gern als Bereicherung meines Lbeens haben möchte.
Ich kann sehr gut mit jemanden zusammen leben und trotzden unabhängig bleiben, meine eigenen Verabredungen haben. Ich hatte zwei mal das Modell "living apart together" - es dröselte nach relativ kurzer Zeit auseinander, weil beideunabhängig waren - man traf sich immer weniger und das war auch kein Problem bei der Trennung. Es war so wenig Gemeinsamkeit und so viel Unabhängigkeit, dass nach der Trennung rein garnichts fehlte.
Jetzt habe ich einen Partner, der das auch erlebte und nicht mehr wollte. Für meinen Geschmack sind wir zu schnell zusammengezogen. Es passte alles wunderbar. ich hätte leiber 2-3 Jahre mit dem Zusammenziehen gewartet, er wollte nach einem halben Jahr Nägel mit Köpfen machen und ist bei mir eingezogen. Ich hatte die schönere Wohnung in der besseren Lage und zauderte, diese aufzugeben, immer die Frage im Hinterkopf, dass ich so eine Wohnung nie wieder bekomme, wenn es nicht klappt. Er war in diesem Punkt mutiger, sagte, eine Wohnung, wie er sie hat, findet er immer wieder. Jetzt sind wir fast 5 Jahre zusammen und er will eine Wohnung für uns beide kaufen. jetzt ist es ok für mich.
Jeder macht eigene Dinge mit eigenen Freunden, es gibt dazu klare Vereinbarungen für gemeinsame Zeiten und das muss auch so sein, weil er Klinikarzt ist. Gemessen an der beiderseitig starken beruflichen Belastung machen wir viel zusammen. Ich kann nicht sagen, dass die Intensität abflacht, eher im Gegenteil. Wenn er vom Nachtdienst kommt, bleibe ich eine Stunde länger liegen, nur um seine Nähe zu spüren. Genauso verschiebe ich meine sportlichen Aktivitäten, wenn er Nachtschicht hat, damit wir uns abends sehen. Wir sind gern zusammen und müssen uns nicht künstlich voneinander entfernen, um gegenseitig das Interesse zu erhalten. Ich finde es superangenehm, in der Beziehung frei von Spielchen zu sein.