Liebe FS,
hier ist nochmal #22:
nein, du bist nicht dumm. Du musst aus dieser Gedankenspirale raus. Mach dir bewusst was ich dir im obigen Beitrag geschrieben hab. Es ist wichtig, dass du verstehen kannst in welchem Muster ihr da festhängt. Dann ist die nächste Frage: was kannst du tun ?!
Wenn du ihn nicht einfach so vergessen kannst, dann folgendes: Steig aus dem Spiel aus. Derzeit hat ein passiver und labiler Mann das Ruder in der Hand. Du lässt lenken und reagierst nur. Das funktioniert nicht. Du musst die Agierende werden.
Suche das persönliche Gespräch mit ihm. Zur Not fährst du einfach hin.Du musst ihm die Möglichkeit zum Ausweichen nehmen. Sei in dem Gespräch ohne Anklage. Kein "Du machst das mit mir etc". Das ist zu fordernd. Versuch deutlich zu machen, dass dich sein Verhalten verletzt, dass du damit nicht umgehen kannst und was es mit dir macht. Sei nicht zu fordernd. Mach ihm klar, dass du ihm gerne Raum gibst für Rückzug, dass darüber aber kommuniziert werden muss und er dich nicht einfach abschmettern kann.
Auf zuviele Forderungen reagieren solche Menschen oft mit Rückzug weil sie sich den Verbindlichkeiten nicht gewachsen fühlen. Haben Angst, dich zu enttäuschen.
Ihm muss klar werden, dass er dir vertrauen kann und du nicht erwartest, dass es ihm immer gut geht. Dass es dir um ihn geht und nicht darum, dass er Erwartungen erfüllt, die du ja garnicht an ihn stellst. Solche Menschen haben oft heftiges Kopfkino und das blockiert sie. Sie lehnen lieber ab bevor sie abgelehnt werden.
Also du magst ihn so wie er ist, aber auch er hat sich an angewisse Regeln zu halten. die musst du einfordern (Bescheid geben wenn er Rückzug braucht, in Kommunikation bleiben, sich für die Beziehung klar entscheiden, selbst die Verantwortung für seine Probleme übernehmen und nicht auf dich verlagern etc.) Es muss dann seine Entscheidung sein, ob er bereit ist sich darauf einzulassen.
Daneben musst du noch die Gratwanderung meistern, ihn zwar bedingungslos anzunehmen, ihn jedoch nicht als begehrenswerten Mann auszuschließen. Bring ihn bloß nicht in die Opferposition. Und analysier ihn nicht, im Sinne von Demaskierung.
Du kannst ihm also nur den Weg aufzeigen und anbieten. Der Weg ist hart, besonders für ihn. Es muss klar sein, dass die Hauptarbeit bei ihm liegt, weil er hat Probleme und nicht du. Aber er muss sich entschieden, ob er bereit ist, diesen Weg mit dir zu versuchen.
Ihr müsst jetzt endlich mal zum Kern vordringen und darüber sprechen anstatt euch an Symptomen aufzureiben. Geh zu dem Gespräch geklärt. Lass deine Emotionen und Verletzungen zuhause und rechne mit Allem.Umso klarer du bist, umso souveräner kannst du bleiben. Das ist wichtig, denn er ist es nicht!
Ob es klappt, weiß ich nicht. Du setzt damit alles auf eine Karte. Aber zu verlieren hast du nichts mehr.