• #1

Unsichere finanzielle Situation beim Partner

Hallo liebes Forum,
vor 6 Monaten habe ich auf einer anderen Dating-Plattform einen Mann kennengelernt. Ich bin 54 Jahre und er steht vor dem 60. Geburtstag. Wir verstehen uns sehr gut, sind sehr verliebt und haben eine sehr schöne Zeit miteinander. Kurz gesagt, alles entwickelt sich eigentlich so, wie wir es uns wünschen.
Zu Beginn der Beziehung erwähnte er hier und da, dass er mir keine finanzielle Sicherheit bieten könnte (er ist selbstständig). Da ich zum Einen jedoch mein eigenes Einkommen habe und seine Lebensumstände zum Anderen tatsächlich auch keinen Hinweis zur Sorge gaben, habe ich hier auch erst einmal nicht weiter nachgefragt. Zu Beginn einer Beziehung ist man da ja auch noch etwas zurückhaltender.
Vor einigen Wochen offenbarte er mir dann, dass er einige Schulden hat. Von diesen Schulden wusste ich vorher nichts und erst in diesem Gespräch wurde mir seine finanziellen Situation klar.
Zusammenfassend kann man sagen, dass seine Auftragslage seit Corona sehr schlecht ist und er auch für die Zukunft keine Sicherheit geben kann, inwieweit sich das wieder ändert. Hinzu kommt, dass aufgrund von Corona auch die Rücklagen für die Rente aufgebraucht sind. Diese müsste er erst wieder bilden und wie gesagt wird er bald 60. Er selber sieht dennoch positiv in die Zukunft und zeigt sich sicher, das ihm schon etwas einfallen wird. Er ist ohnehin ein Mensch, der sich nicht so viele Sorgen macht und auch sein Sicherheitsbedürfnis ist nicht so hoch.
Für mich jedoch ist finanzielle Sicherheit schon wichtig. Die muss mir auch kein Partner bieten, das kann ich schon selber.
Aber dennoch mache ich mir jetzt Gedanken, da ich nun auch nicht reich bin und das einzige "sichere" Einkommen (selbst in der Rentenzeit) "eventuell" bei mir liegen würde.
Er versteht meine Sorgen und es tut ihm auch leid, dass er mich jetzt damit belastet. Er könne auch verstehen, wenn ich mich nun trennen möchte. Aber so einfach ist das nach 6 Monaten für mich nun auch wieder nicht.
Wie oben schon erwähnt, entwickelt sich unsere Beziehung ansonsten sehr gut. Für uns beide war schon zu Beginn klar, dass wir auf Dauer keine Wochenendbeziehung führen möchten (wir leben nicht in der selben Stadt). So sprachen wir natürlich auch über Pläne für eine gemeinsame Wohnung, vielleicht so in 1,5 Jahren.
Ich bin keine Frau, die bei Problemen davon läuft und den anderen seinem Schicksal überlässt. Würde all dies in einer langfristigen Beziehung passieren (das kann ja immer sein), würde man zusammenhalten, ist doch klar. Eine solche Situation aber jetzt nach 6 Monaten...
Wenn man selbst mitten drin ist, ist es oft schwer die Dinge objektiv zu betrachten. Ich drehe mich seit Tagen gedanklich im Kreis und würde mich daher über Eure Einschätzungen, Erfahrungen usw. freuen.
 
  • #2
- Nicht zusammenziehen.
- Finanziell alles getrennt lassen.
- Keinesfalls anpumpen lassen, keine Bürgschaften etc.
- Keine Geldgeschenke machen, immer getrennte Rechnungen bei Essen, Urlaub etc.
- Unter den obigen Bedingungen einfach mal weiterlaufen lassen.
ErwinM, 52
 
  • #3
Auf der einen Seite willst du dich nicht trennen von ihm, auf der anderen Seite stört dich seine finanzielle Situation,
beides gleichzeitig geht nicht, Leben hat mit Entscheidungen zu tun, die dir von außen niemand abnehmen kann, höre einzig auf dein Bauchgefühl!
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #4
Deine Beschreibung ist unklar. Bedeutet:
Hinzu kommt, dass aufgrund von Corona auch die Rücklagen für die Rente aufgebraucht sind.
…dass er selbstständig ist, seine Rücklagen komplett weg sind, er also keine Rente bekommt und er zusätzlich Schulden hat?

Finde ich seltsam, denn es gab ja durchaus Ersatzleistungen und die Rücklagen aus 40 Jahren Berufsleben sind doch dann nicht gleich weg.
Diese müsste er erst wieder bilden und wie gesagt wird er bald 60.
Da ist nichts mehr zu bilden.
Für mich jedoch ist finanzielle Sicherheit schon wichtig.
Nachvollziehbar. Karten offen auf den Tisch. Und dann musst Du überlegen, ob und wie weit Du zuschiessen möchtest…
Ich bin keine Frau, die bei Problemen davon läuft und den anderen seinem Schicksal überlässt. Würde all dies in einer langfristigen Beziehung passieren (das kann ja immer sein), würde man zusammenhalten, ist doch klar. Eine solche Situation aber jetzt nach 6 Monaten...
Da würde ich mir keinen Kopf wegen mangelnder Empathie machen. Selbstständige können oft nicht mit Geld umgehen…

Als Steuerzahler bin ich natürlich der Meinung, dass zu einer Beziehung eine Hochzeit gehört. So als Beweis bedingungsloser Liebe…?
 
  • #5
Ihr seid erst 6 Monate zusammen und somit in der frühen Kennenlernphase. Wie es da so üblich ist, fallen Dir nun die ersten unerfreulichen Dinge auf.
Ich würde mir jetzt garkeinen Kopf um die fernere Zukunft machen, sondern gucken wie es sich weiter entwickelt.

So sprachen wir natürlich auch über Pläne für eine gemeinsame Wohnung, vielleicht so in 1,5 Jahren.
Viel zu früh für solche Themen und um sich jetzt einen Kopf zu machen.

Zu Beginn der Beziehung erwähnte er hier und da, dass er mir keine finanzielle Sicherheit bieten könnte....
Du hast Dein Einkommen und Deine Altersversorgung und er hat seine.
Nach 6 Monaten Kennenlernen ist definitiv noch nicht der Zeitpunkt gekommen zu weit in die Ferne zu planen und sich darüber moralische Pflichten aufzuerlegen.

Lernt euch kennen, halt die Augen hinsichtlich Passung und seiner Baustellen offen, damit Du neutral entscheiden kannst.

Vor einigen Wochen offenbarte er .... einige Schulden ..... die Rücklagen für die Rente aufgebraucht sind.

Hüstel. Halt inne und denk bitte mal nach.
Corona und dessen Folgen haben wir seit 2 Jahren - nicht länger.
Binnen 2 Jahren will ein 60-jähriger seine komplette Altersversorgung aufgebraucht und zusätzlich Schulden gemacht haben? Was für ein ruinöses Gewerbe soll das ein? Glaubst Du sonst an Märchen?

Merke: In der Altersklasse sind viele Selbstständige ohne eigene Altersversorgung dafür mit unbezahlbaren Krankenversicherungen auf dem Partnermarkt, die ein warmes Plätzchen fürs Alter suchen. Das solltest Du im Hinterkopf behalten.

Diese müsste er erst wieder bilden und wie gesagt wird er bald 60. Er selber sieht dennoch positiv in die Zukunft....
Also wirklich. Er verbrät in 2 Jahren seine Altersversorgung, macht Schulden und meint, das kann er noch mit 60 alles wieder in Ordnung bringen.
Den Plan/das Gewerbe, wie er das hinkriegen will möchte ich sehen.

Er ist nicht besonders schlau und schlimmer: er hält Dich für dumm, dass er Dir damit kommt.

Realitäts-Check: Nimm Dir Deine letzte Renteninfo, guck was für Beiträge Du gezahlt hast, rechne das hoch bis zum Renteneintritt wie viel das insgesamt ist und Du hast eine vage Vorstellung darüber, wieviel Geld er innerhalb von ein paar Jahren zusammenkriegen muss - vielviel er binnen 2 Jahren und noch mehr verpulvert haben muss, denn er hat ja Schulden.

Ich bin keine Frau, die bei Problemen davon läuft und den anderen seinem Schicksal überlässt.
Am Besten löst Du Dich von solchen Glaubenssätzen, die Dir sehr viel Unerfreuliches in Dein Leben tragen können.
 
  • #6
Schwierige Kiste. Nach 2 Jahren sind seine Rücklagen für die Rente aufgebraucht. Dann hätte es nicht für seine Rente gereicht, rein rechnerisch. Schulden, scheibchenweise Offenbarung. Viele meiner Kollegen sind in einer solchen Situation, so lange ihr alles getrennt lasst, muss da ja nicht schlimm sein. Aber darauf würde ich achten.
 
  • #7
Auf der einen Seite willst du dich nicht trennen von ihm, auf der anderen Seite stört dich seine finanzielle Situation,
beides gleichzeitig geht nicht, Leben hat mit Entscheidungen zu tun, die dir von außen niemand abnehmen kann, höre einzig auf dein Bauchgefühl!
Mir ist schon klar, dass mir niemand diese Entscheidung abnehmen kann, darum geht es mir auch nicht. Ich versuche lediglich Eindrücke von Außen zu erhalten. Manchmal hilft das einen klareren Kopf zu bekommen.
 
E

Eliye

Gast
  • #8
- Nicht zusammenziehen.
- Finanziell alles getrennt lassen.
- Keinesfalls anpumpen lassen, keine Bürgschaften etc.
- Keine Geldgeschenke machen, immer getrennte Rechnungen bei Essen, Urlaub etc.
- Unter den obigen Bedingungen einfach mal weiterlaufen lassen.
ErwinM, 52
Genau so würde ich es auch machen.
Liebe FS, ihr seid noch in der Kennenlernphase und du bist noch zu gar nichts verpflichtet. Aber es kristallisiert sich schon heraus, dass er in Zukunft von deinem Geld leben will. In eineinhalb Jahren zusammenzuziehen ist in eurem Alter sehr schnell, um nicht zu sagen unüberlegt. Wie will er denn, falls ihr wirklich zusammenzieht, zum gemeinsamen Lebensunterhalt beitragen? Es ist nicht nur so , dass er keine finanzielle Sicherheit bieten kann (die du ja auch nicht suchst), sondern er ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen und das wahrscheinlich für den Rest seines Lebens. Also entweder übernimmst du ihn (Heirat) oder der Steuerzahler. Darauf wird es letztendlich hinauslaufen.
 
  • #9
- Nicht zusammenziehen.
- Finanziell alles getrennt lassen.
- Keinesfalls anpumpen lassen, keine Bürgschaften etc.
- Keine Geldgeschenke machen, immer getrennte Rechnungen bei Essen, Urlaub etc.
- Unter den obigen Bedingungen einfach mal weiterlaufen lassen.
ErwinM, 52
Bisher haben wir alle Ausgaben sehr fair geteilt. Er gibt mir dahingehend keinerlei Grund für Bedenken.
 
  • #10
Also sehr viele kleine Selbständige haben überhaupt niemals Rücklagen fürs Alter bilden können (und trotzdem ihr Leben lang hart gearbeitet), jonglieren immer mit ihren Schulden herum und hoffen jeden Monat aufs Beste. Ich glaube, das kann sich ein Mensch, der es immer gewöhnt war, zuverlässig ein festes Gehalt zu bekommen, wirklich kaum vorstellen. Aber auch mit Schulden und ohne Rente leben diese Menschen und sind nicht immer unglücklich, sie essen und tanzen und haben trotzdem Spaß und führen Beziehungen, sind manchmal glücklicher und lebensfroher und gesünder als manch ein depressiver, gelangweilter Beamter, der diese Geldsorgen niemals kannte.

Wenn du sowieso nicht durch den Mann versorgt werden willst, sondern unabhängig bist, dann gib ihm doch eine Chance und mach seine Probleme nicht zu deinen (dir scheint das ja mehr Angst zu machen als ihm). Wenn ihr euch gut versteht und eine schöne Zeit miteinander verbringt, warum wegen so was alles wegschmeißen? Das wäre doch sehr schade. Er kann doch auch ohne Geld ein lieber Mensch sein. Und da ihr in einem Alter seid, wo ihr keine Häuser mehr bauen oder Kinder aufziehen müsst, ist es doch nicht so wichtig. Ich würde einfach bei getrennten Konten bleiben und das Kennenlernen fortsetzen und mal schauen, wohin die Reise geht. Vielleicht stirbst du oder stirbt er ja auch in fünf Jahren plötzlich an irgendwas und alle deine Zukunftsängste lösen sich in Luft auf, dann habt doch lieber jetzt eine schöne Zeit und seid glücklich zusammen. Mach dir nicht die Gegenwart durch Angst vor der Zukunft kaputt. Sowieso kommt meistens alles anders, und meistens besser als gedacht.

Eine ganz andere Frage wäre: Ist der Mann für dich nun weniger attraktiv, weil du insgeheim auf ihn herabschaust und ihn bemitleidest und du das Gefühl hast, er ist dir unterlegen? Ich frage nur, weil ich selbst auf keinen Fall einen Partner möchte, bei dem ich dauerhaft das Gefühl hätte, er ist mir unterlegen und ich muss mich irgendwie um ihn kümmern und mir ständig Sorgen um ihn und sein Leben machen. Das hat bei mir einfach mit persönlichen Erfahrungen zu tun, mich belastet so etwas und ich möchte es in einer Partnerschaft nicht.

Geht es dir hier um reale Alltagsprobleme oder sind durch diese Erkenntnis einfach Respekt, Bewunderung und Anziehung verloren gegangen?
w27
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Er ist einer von vielen Kleinselbständigen, die sich nicht vernünftig um ihre Rente gekümmert haben. Denn wie die anderen schon schreiben, dürfte die nicht schon nach zwei Jahren aufgebraucht sein, wenn er eigentlich ein paar Jahrzehnte davon leben wollte.

Ist nicht dein Business, aber würde er hier fragen, würde ich ihm raten seine Selbständigkeit mal einem Realitätscheck zu unterziehen. Kann er damit auf Dauer wirklich genug Geld zum Leben verdienen? Während und nach Corona, wobei ich nicht denke, dass die Pandemie sobald vorbei sein wird. Wenn dieser Check negativ ausfällt, sollte er die entsprechenden Konsequenzen ziehen und seine Selbständigkeit aufgeben.
Wie gesagt, nicht dein Business, aber vielleicht erwähnst du das mal am Rande, immerhin seit ihr in der Diskussion ja schon so weit, dass euch klar ist, dass ihr nur von deinem Einkommen und deiner Rente leben würdet.

Mit dem Zusammenziehen wäre ich nach 6 Monaten in dieser Konstellation zurückhaltend. Du weißt ja selber, dass du dann für ihn aufkommen musst. Das kann man machen, schließlich gibt es umgekehrt auch viele Männer, die dazu bereit wären, aber ich sehe die Basis dafür bei euch noch nicht. Eure Beziehung sollte genug gefestigt sein und voraussichtlich auf Dauer Bestand haben, um sich so eine Last aufzubürden.

Lass es erstmal weiter laufen und schaue, wie es sich entwickelt. Irgendwann kannst du die Entscheidung treffen, ob du ihn dauerhaft unterstützen möchtest. Derzeit würde ich diese Entscheidung nicht treffen.

Ich selbst bin einige Jahre jünger als du, habe aber das Dating mit einem Mann u.a. deswegen beendet, weil er dauerhaft von Hartz 4 lebte. Zusammenziehen, eine Familie gründen - das alles wäre nur gegangen, indem ich alles finanziere. Für mich hatte das keine Zukunftsaussicht, denn ein Leben am Existenzminimum war nicht das, was ich mir vorstellte.

W36
 
  • #12
Lieben Dank zunächst einmal für Eure Antworten.
Ich versuche einmal zusammenfassend auf die Antworten einzugehen:
Auf die genaueren Umstände seiner Schulden sowie seiner fehlenden Rücklagen für die Altersversorgung möchte ich hier nicht eingehen, bitte versteht. Es ist aber leider tatsächlich so, dass er zurzeit für das Alter nicht abgesichert ist.
Er gibt mir keinen Grund zu Annahme, dass er irgendeine finanzielle Unterstützung von mir erwartet. Ganz im Gegenteil. Es ist ihm sehr wichtig, seine berufliche Situation zu verbessern. Er arbeitet daran und geht auch davon aus, dass er Lösungen findet. Ich halte ihn für einen integeren Menschen und schätze ihn sehr.
Natürlich sind wir beide vernünftig genug den richtigen Zeitpunkt für ein Zusammenziehen zu wählen. 1,5 Jahre waren jetzt einmal so eine Überlegung. Ich finde es im Grunde nicht zu früh, nach 6 Monaten über die gemeinsame Vorstellung einer Beziehung zu sprechen. Aber ich verstehe auch Euren Einwand, dass das in einem solchen Fall, wie er jetzt vorliegt, zu Problemen führen kann.
 
  • #13
Also sehr viele kleine Selbständige haben überhaupt niemals Rücklagen fürs Alter bilden können (und trotzdem ihr Leben lang hart gearbeitet), jonglieren immer mit ihren Schulden herum und hoffen jeden Monat aufs Beste. Ich glaube, das kann sich ein Mensch, der es immer gewöhnt war, zuverlässig ein festes Gehalt zu bekommen, wirklich kaum vorstellen.

Doch ich kann mir das sehr gut vorstellen. Vor ein paar Jahren rückte das Problem zeitweise in den Fokus der Medien, verschwand aber wieder, ohne dass es gelöst wurde.
Wenn ein Geschäft so wenig abwirft, dass man davon nicht leben und keine Rente bilden kann, ist das Konzept nicht tragfähig. Dann sollte man den Mum haben, sich das einzugestehen und das Geschäft aufgeben.

Sobald die beiden zusammenziehen wird sein Problem zu ihrem (Hartz 4 bzw. Grundsicherung). Deswegen kann ich schon verstehen, warum die FS sich darüber Gedanken macht.

W36
 
  • #14
Also sehr viele kleine Selbständige haben überhaupt niemals Rücklagen fürs Alter bilden können (und trotzdem ihr Leben lang hart gearbeitet), jonglieren immer mit ihren Schulden herum und hoffen jeden Monat aufs Beste. Ich glaube, das kann sich ein Mensch, der es immer gewöhnt war, zuverlässig ein festes Gehalt zu bekommen, wirklich kaum vorstellen. Aber auch mit Schulden und ohne Rente leben diese Menschen und sind nicht immer unglücklich, sie essen unf tanzen und haben trotzdem Spaß und führen Beziehungen, sind manchmal glücklicher und lebensfroher und gesünder als manch ein depressiver, gelangweilter Beamter, der diese Geldsorgen niemals kannte.

Wenn du sowieso nicht durch den Mann versorgt werden willst, sondern unabhängig bist, dann gib ihm doch eine Chance und mach seine Probleme nicht zu deinen (dir scheint das ja mehr Angst zu machen als ihm). Wenn ihr euch gut versteht und eine schöne Zeit miteinander verbringt, warum wegen so was alles wegschmeißen? Das wäre doch sehr schade. Er kann doch auch ohne Geld ein lieber Mensch sein. Und da ihr in einem Alter seid, wo ihr keine Häuser mehr bauen oder Kinder aufziehen müsst, ist es doch nicht so wichtig. Ich würde einfach bei getrennten Konten bleiben und das Kennenlernen fortsetzen und mal schauen, wohin die Reise geht. Vielleicht stirbst du oder stirbt er ja auch in fünf Jahren plötzlich an irgendwas und alle deine Zukunftsängste lösen sich in Luft auf, dann habt doch lieber jetzt eine schöne Zeit und seid glücklich zusammen. Mach dir nicht die Gegenwart durch Angst vor der Zukunft kaputt. Sowieso kommt meistens alles anders, und meistens besser als gedacht.

Eine ganz andere Frage wäre: Ist der Mann für dich nun weniger attraktiv, weil du insgeheim auf ihn herabschaust und ihn bemitleidest und du das Gefühl hast, er ist dir unterlegen? Ich frage nur, weil ich selbst auf keinen Fall einen Partner möchte, bei dem ich dauerhaft das Gefühl hätte, er ist mir unterlegen und ich muss mich irgendwie um ihn kümmern und mir ständig Sorgen um ihn und sein Leben machen. Das hat bei mir einfach mit persönlichen Erfahrungen zu tun, mich belastet so etwas und ich möchte es in einer Partnerschaft nicht.

Geht es dir hier um reale Alltagsprobleme oder sind durch diese Erkenntnis einfach Respekt, Bewunderung und Anziehung verloren gegangen?
w27
Inanna, jetzt musst ich doch schmunzeln. ;-) Deine ersten beiden Absätze hätten glatt von ihm sein können.

Nein, ganz Gewiss schaue ich nicht auf ihn herab. Er ist ein toller Mann und ich respektiere ihn sehr.
 
  • #15
Er ist einer von vielen Kleinselbständigen, die sich nicht vernünftig um ihre Rente gekümmert haben. Denn wie die anderen schon schreiben, dürfte die nicht schon nach zwei Jahren aufgebraucht sein, wenn er eigentlich ein paar Jahrzehnte davon leben wollte.

Ist nicht dein Business, aber würde er hier fragen, würde ich ihm raten seine Selbständigkeit mal einem Realitätscheck zu unterziehen. Kann er damit auf Dauer wirklich genug Geld zum Leben verdienen? Während und nach Corona, wobei ich nicht denke, dass die Pandemie sobald vorbei sein wird. Wenn dieser Check negativ ausfällt, sollte er die entsprechenden Konsequenzen ziehen und seine Selbständigkeit aufgeben.
Wie gesagt, nicht dein Business, aber vielleicht erwähnst du das mal am Rande, immerhin seit ihr in der Diskussion ja schon so weit, dass euch klar ist, dass ihr nur von deinem Einkommen und deiner Rente leben würdet.
Seine Selbständigkeit aufgeben und dann? Sich mit 60 noch einmal um einen Job zu bewerben? Das hat doch keine Aussicht auf Erfolg.
Mit dem Zusammenziehen wäre ich nach 6 Monaten in dieser Konstellation zurückhaltend. Du weißt ja selber, dass du dann für ihn aufkommen musst. Das kann man machen, schließlich gibt es umgekehrt auch viele Männer, die dazu bereit wären, aber ich sehe die Basis dafür bei euch noch nicht. Eure Beziehung sollte genug gefestigt sein und voraussichtlich auf Dauer Bestand haben, um sich so eine Last aufzubürden.
Wir haben ja jetzt auch noch nicht vor zusammenzuziehen. Ob ich überhaupt einmal für ihn aufkommen muss, ist ja nicht sicher. Er geht nicht davon aus und glaubt daran, Lösungen zu finden. Aber was wenn er keine findet, diese Möglichkeit kann natürlich auch eintreffen. Über Letzteres mache ich mir jedoch mehr Sorgen als er. Das liegt aber auch an unserer Unterschiedlichen Mentalität.
Lass es erstmal weiter laufen und schaue, wie es sich entwickelt. Irgendwann kannst du die Entscheidung treffen, ob du ihn dauerhaft unterstützen möchtest. Derzeit würde ich diese Entscheidung nicht treffen.

Ich selbst bin einige Jahre jünger als du, habe aber das Dating mit einem Mann u.a. deswegen beendet, weil er dauerhaft von Hartz 4 lebte. Zusammenziehen, eine Familie gründen - das alles wäre nur gegangen, indem ich alles finanziere. Für mich hatte das keine Zukunftsaussicht, denn ein Leben am Existenzminimum war nicht das, was ich mir vorstellte.
Wenn Du keine Möglichkeit auf eine Verbesserung seiner Situation gesehen hast, verstehe ich Deine Entscheidung in dieser Lage gut.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #16
Finde ich seltsam, denn es gab ja durchaus Ersatzleistungen
Yep, die kleine Betriebe anschließend brav zurückzahlen mussten. Zinslose Kredite, welche auch nur für harte Fixkosten für das Unternehmen, wie Miete, laufende Kredite, etc., welche mit der Firma zu tun haben, verwendet werden durften. Persönliche Kosten wie Krankenversicherung,(oder Mal ne Butterstulle) dürften damit nicht Mal vorübergehend gedeckelt werden. Ein schlechter Witz das als Ersatzleistungen zu bezeichnen.
und die Rücklagen aus 40 Jahren Berufsleben sind doch dann nicht gleich weg.
Das kann schon passieren. Als Selbstständiger hat man eben kein festes Gehalt auf das man sich zurücklehnen kann, zudem auch Zeiten in denen es nicht so optimal läuft.

Ich drehe mich seit Tagen gedanklich im Kreis und würde mich daher über Eure Einschätzungen, Erfahrungen usw. freuen.
Ich kann Deine Bedenken verstehen. Ein halbes Jahr ist keine Ewigkeit, Und fürs erste sind die Tipps von @ErwinM wichtig, aber wie ich las, läuft das bei Euch auch genau so.
Eine Option wäre sicherlich, dies erstmal noch etwas laufen zu lassen und ihn noch besser kennenzulernen. Ich könnte dies wahrscheinlich nicht, sondern musste für mich eine Entscheidung, für oder gegen diesen Menschen, mit all ihren Konsequenzen treffen.

Ansonsten, im Gegensatz zu vielen anderen hört für mich beim Geld die Liebe nicht auf.
Ich werde auch nie begreifen wie man von einem 'Wir' sprechen kann, wenn man zwar die Körperflüssigkeiten teilt, das Geld aber nicht. Lange Rede kurzer Sinn, wenn es Dir zu heikel ist und Du im Zweifelsfall nicht bereit bist, später den Hauptteil eines gemeinsamen Einkommens zuzusteuern solltest Du es beenden solange die emotionalen Kollateralschäden noch überschaubar sind.

Insgesamt bin ich inhaltlich allerdings bei den Worten von @Inanna*
 
  • #17
Er ist einer von vielen Kleinselbständigen, die sich nicht vernünftig um ihre Rente gekümmert haben.
Ist nicht dein Business, aber würde er hier fragen, würde ich ihm raten seine Selbständigkeit mal einem Realitätscheck zu unterziehen.
Wenn dieser Check negativ ausfällt, sollte er die entsprechenden Konsequenzen ziehen und seine Selbständigkeit aufgeben.
Tut hier tatsächlich nichts zur Sache, aber das sagt sich immer so leicht ... Manche Menschen haben einen Beruf gelernt, in dem man angestellt nichts verdient, dann bleibt eigentlich nur die Selbständigkeit mit der Hoffnung, von dem Beruf leben und ggf. eine Familie ernähren zu können. Oft klappt es auch und diese Menschen können jahre- oder jahrzehntelang ihre Miete zahlen und ihr (Familien-)Alltagsleben aufrechterhalten, der Kühlschrank ist immer voll und es sind sogar ein paar Hobbies und Reisen drin, es ist ein gutes Leben, nur können eben keine oder nicht ausreichend Rücklagen gebildet werden, es bleibt ein Leben von der Hand in den Mund, aber geht ja immer weiter. Man kann jetzt natürlich klug daherkommen und sagen, wenn das Geschäft nicht genug für die Rente abwirft, rechnet es sich im Grunde nicht. Aber was soll der Mensch denn tun, mit 40, 50, 60? Es ist nicht immer so leicht, komplett von vorne anzufangen, eine neue Ausbildung zu machen und sich einen neuen Job zu suchen. Es müssen doch jeden Monat Mieten und Rechnungen gezahlt werden usw. Wer von seiner Selbständigkeit irgendwie ganz gut leben kann und immer so über die Runden kommt, nur eben leider keine Rücklagen bilden kann, wird es sich zweimal überlegen, schlagartig alles aufzugeben und plötzlich von heute auf morgen handlungsunfähig mit 0 dazustehen, eine komplette Umorientierung ist nicht immer für jeden so leicht.

Ich will nur sagen: Es ist nicht zwangsläufig immer gleich so, dass diese Leute unfähig wären und nur die richtige Frau ankommen muss, um dem verblendeten Mann mit ihrer überlegenen Einsicht die Augen zu öffnen, sodass er dann einfach den nächsten gut bezahlten neuen Job im Angestelltenverhältnis annimmt und damit alle Probleme löst. Es ist nicht immer so, dass diese Leute einfach zu dumm waren, sich um ihre Rente zu kümmern, sondern oft war es aus verschiedenen Gründen nicht möglich oder jedenfalls schwierig.

Ansonsten, liebe @Humanity , hört sich doch eigentlich alles recht positiv und schön bei euch an. Er ist ein toller Mann und du magst und schätzt und respektierst ihn, ja, liebst ihn vielleicht sogar. Das ist doch was ganz Besonderes und Schönes und man trifft nicht oft Menschen, mit denen man das erleben kann. Wenn ihr momentan keine offensichtlichen Probleme deswegen habt, würde ich ihm eine Chance geben. Gemeinsame glückliche, liebevolle Momente sind so wertvoll und schön!
w27
 
  • #18
Ihr seid erst 6 Monate zusammen und somit in der frühen Kennenlernphase. Wie es da so üblich ist, fallen Dir nun die ersten unerfreulichen Dinge auf.
Ja, so ist das wohl...
Nach 6 Monaten Kennenlernen ist definitiv noch nicht der Zeitpunkt gekommen zu weit in die Ferne zu planen und sich darüber moralische Pflichten aufzuerlegen.
Moralische Pflichten durch in die Ferne planen nach 6 Monaten? Das ist ein guter Punkt!
Hüstel. Halt inne und denk bitte mal nach.
Corona und dessen Folgen haben wir seit 2 Jahren - nicht länger.
Binnen 2 Jahren will ein 60-jähriger seine komplette Altersversorgung aufgebraucht und zusätzlich Schulden gemacht haben? Was für ein ruinöses Gewerbe soll das ein? Glaubst Du sonst an Märchen?
Das ist etwas anders bzw. komplizierter, aber darauf möchte ich hier nicht im Detail eingehen. Wenn ich doch nur an Märchen glauben könnte, dann ginge es mir im Allgemeinen besser... :)
Merke: In der Altersklasse sind viele Selbstständige ohne eigene Altersversorgung dafür mit unbezahlbaren Krankenversicherungen auf dem Partnermarkt, die ein warmes Plätzchen fürs Alter suchen. Das solltest Du im Hinterkopf behalten.
Ich weiß das, habe meine Erfahrungen auf dem Partnermarkt gemacht.
Also wirklich. Er verbrät in 2 Jahren seine Altersversorgung, macht Schulden und meint, das kann er noch mit 60 alles wieder in Ordnung bringen.
s.o.
Den Plan/das Gewerbe, wie er das hinkriegen will möchte ich sehen.
Da bin ich eben auch kritisch.
Er ist nicht besonders schlau und schlimmer: er hält Dich für dumm, dass er Dir damit kommt.
Nein, er ist alles andere als dumm. Die Schwierigkeiten sind ihm schon bewusst. Trotzdem glaubt er daran, Lösungen zu finden.
Realitäts-Check: Nimm Dir Deine letzte Renteninfo, guck was für Beiträge Du gezahlt hast, rechne das hoch bis zum Renteneintritt wie viel das insgesamt ist und Du hast eine vage Vorstellung darüber, wieviel Geld er innerhalb von ein paar Jahren zusammenkriegen muss - vielviel er binnen 2 Jahren und noch mehr verpulvert haben muss, denn er hat ja Schulden.
Ja, da muss eine Menge zusammen kommen. Leicht wird das nicht.
Am Besten löst Du Dich von solchen Glaubenssätzen, die Dir sehr viel Unerfreuliches in Dein Leben tragen können.
Ich weiß was Du meinst und Du hast damit sicherlich nicht unrecht. Aber diese Werte halte ich schon auch für wichtig.
 
  • #19
Doch ich kann mir das sehr gut vorstellen. Vor ein paar Jahren rückte das Problem zeitweise in den Fokus der Medien, verschwand aber wieder, ohne dass es gelöst wurde.
Wenn ein Geschäft so wenig abwirft, dass man davon nicht leben und keine Rente bilden kann, ist das Konzept nicht tragfähig. Dann sollte man den Mum haben, sich das einzugestehen und das Geschäft aufgeben.

Sobald die beiden zusammenziehen wird sein Problem zu ihrem (Hartz 4 bzw. Grundsicherung). Deswegen kann ich schon verstehen, warum die FS sich darüber Gedanken macht.

W36
Das ist zwar theoretisch richtig, aber diese Menschen leben immerhin, wenn auch sparsam, von ihrem Einkommen, fallen der Gesellschaft nicht zur Last und wenn dann eventuell erst im Rentenalter, was schlecht bezahlten Angestellten genauso blühen wird. Oder geschiedenen Gattinnen. Die Rente ist sowas von gar nicht sicher. Und einen Job zu finden, mit 60,vergiss es.
 
  • #20
Schwierige Kiste. Nach 2 Jahren sind seine Rücklagen für die Rente aufgebraucht. Dann hätte es nicht für seine Rente gereicht, rein rechnerisch.
Da ist etwas dran... Wahrscheinlich hätte das für seine Rente noch nicht ausgereicht.
Das mit der scheibchenweisen Offenbarung und dass ich das lieber früher gewusst hätte, habe ich ihm auch gesagt. Er gab mir dafür auch recht.
Viele meiner Kollegen sind in einer solchen Situation, so lange ihr alles getrennt lasst, muss da ja nicht schlimm sein. Aber darauf würde ich achten.
Ja das wäre eine Lösung und zurzeit ist das ja auch so. Aber in einer langfristige Beziehung alles getrennt halten? Das ist eigentlich nicht meine Vorstellung von Partnerschaft.
 
  • #21
Wie ihr seht, habe ich die Zitierfunktion jetzt auch verstanden. :)
Ich fahre den PC jetzt mal runter und gehe schlafen.

Danke Euch und allen eine gute Nacht.
 
  • #22
Eine solche Situation aber jetzt nach 6 Monaten...
Inwiefern eine solche Situation ? Er lebt nicht von deinem Geld, oder hat dich um welches gebeten. Oder habe ich etwas überlesen ?

Es ist ihm sehr wichtig, seine berufliche Situation zu verbessern.
Dann unterstütze ihn mental dabei und schau dir in 1-2 Jahren an, wo er steht.

Wenn jeder Mensch so sicherheitsliebend wäre, hätten die meisten Menschen keine Jobs. :)
 
  • #23
Liebe FS, ich war etwa zehn Jahre jünger als Du, als ich mich nach langer Zeit alleine mit den Kindern wieder auf die Suche nach einer Partnerschaft machte. Ich war auch selbständig, hatte aber trotz teilweise sehr schwieriger Umstände ein ganz gutes Polster gebildet. Das habe ich NIE erwähnt, aber schon mein fundiertes Gesamtbild zog diverse Grillenmänner an, neben anderen.

Sorry, aber für mich war klar, dass solch ein Charaktergrundzug einfach nicht passt, vollkommen gleichgültig, wie toll die Herren ansonsten auftraten. Ich weiß nicht, unter welchen Umständen eine Ameise/Grille - Partnerschaft gut gehen soll - ich habe sie immer nur scheitern gesehen.

Deine Entscheidung. Kann leider fatal enden. Heirate nicht, Du kannst auch nach einer Scheidung noch unterhaltspflichtig bleiben.
 
  • #24
Da ist etwas dran... Wahrscheinlich hätte das für seine Rente noch nicht ausgereicht.

Das mit der scheibchenweisen Offenbarung und dass ich das lieber früher gewusst hätte, habe ich ihm auch gesagt. Er gab mir dafür auch recht.

Ja das wäre eine Lösung und zurzeit ist das ja auch so. Aber in einer langfristige Beziehung alles getrennt halten? Das ist eigentlich nicht meine Vorstellung von Partnerschaft.
Wenn er knapp bei Kasse ist musst du es bezahlen. Ganz einfach. Das kann die Beziehung schwer belasten. Noch bist du auf rosa Wolken, aber auch die werden sich verziehen und Geld IST wichtig. Glaube bloß nicht, das wäre bei euch anders. Und ganz ehrlich, jetzt sieht das nett aus, wenn es mal brennt, zum zehnten Male, denkst du anders.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #25
Yep, die kleine Betriebe anschließend brav zurückzahlen mussten.
Kenne ich nicht im Detail, aber ich kenne Selbstständige, die durchaus Geld bekommen haben, nicht nur Kredite. Natürlich nicht in Höhe des vorherigen Einkommens.
Das kann schon passieren. Als Selbstständiger hat man eben kein festes Gehalt auf das man sich zurücklehnen kann, zudem auch Zeiten in denen es nicht so optimal läuft.
Wer 60 ist, müsste nach meinem Verständnis Rücklagen haben, die bis 65 einen Ruhestand davon ermöglichen. Das ist doch dann nicht in einem Jahr weg, sonst ist grundlegend etwas schiefgegangen.
Insgesamt bin ich inhaltlich allerdings bei den Worten von @Inanna*
Ja, das gibt es zweifellos. Aber sollte die FS dann die Folgen in einer jungen Beziehung tragen? Ich finde das schwierig.
Schuldzuweisungen sind sicher nicht angebracht, Verantwortungsübernahme ist aber auch nicht zwingend…
 
  • #26
Für mich jedoch ist finanzielle Sicherheit schon wichtig. Er könne auch verstehen, wenn ich mich nun trennen möchte. Aber so einfach ist das nach 6 Monaten für mich nun auch wieder nicht.
Obwohl du nach einem halben Jahr noch die rosarote Brille auf hast, macht dir seine finanzielle Situation schon ordentlich Bauchschmerzen. Das würde mir zu denken geben. Irgendwann wirst du vielleicht von seiner "wird schon"-Haltung total genervt sein. Oder davon, dass er sich nichts leisten kann, was Freizeitgestaltung oder Urlaube angeht und du ihn immer einladen musst. (Wenn dir Letzteres nicht so wichtig ist, umso besser.)
Für uns beide war schon zu Beginn klar, dass wir auf Dauer keine Wochenendbeziehung führen möchten
Dann läuft es ja aufs Zusammenziehen hinaus. Oder kannst du dir vorstellen, in seine Stadt zu ziehen mit getrennten Wohnungen?

An der Stelle würde mich mal interessieren, wie seine früheren Beziehungen aussahen. War er lange mit einer Frau zusammen, verheiratet, mit Kindern? Oder war/ist er eher der unverbindliche Typ?
 
  • #27
Er selber sieht dennoch positiv in die Zukunft und zeigt sich sicher, das ihm schon etwas einfallen wird. Er ist ohnehin ein Mensch, der sich nicht so viele Sorgen macht und auch sein Sicherheitsbedürfnis ist nicht so hoch.
Haha, made my day! Solche Verleugner sind leider der Supergsu für jede Beziehung. Sie gehen ihre Probleme nicht an, sondern schieben sie: Ihm "wird schon was einfallen": ?? Oh man. Du tust gut daran VORSICHTIG zu sein!
NICHT heiraten, NICHT zusammen ziehen!! Und NICHT seine Schulden tilgen! Er verhält sich verantwortungslos, so ist es leider auch oft bei Rückzahlungen. Und reißen gern auch noch andere mit rein. Aks Selbständiger müsste er viel mehr Rücklagen gebildet haben. Da stimmt was nicht! Ich vermute: Seine Selbständigkeit war noch nie gut - eine dauerhaft geschwiterte Existenz. Er braucht sie aber für sein Ego (selbst ist der Mann).

Als was ist er selbständig? Und was willst du mit so einem (damit mein ich nicht die Schulden an sich, sondern sein desaströser Umgabg damit)?!
 
  • #28
Ich kann dir nur raten, einfach mal einen Realitätscheck über deinen Lebensentwurf und deine Erwartungshaltung laufen zu lassen. Denn einige Ratschläge von getrennten Kassen dauerhaft, halte ich nicht für praktikabel.
Fakt ist, das Polster, wie gross es denn auch immer war, ist weg. Das er positiv ist, ist menschlich, er hat doch gar keine Alternative. Mit 60 kann er nicht mehr in die Festanstellung, das ist unrealistisch.
Vielleicht gewinnt er noch im Lotto, die wahrscheinlichste Variante ist aber, dass er mit einer Rente auf Grundsicherungsniveau enden wird.

Wenn ihr jetzt streng getrennte Kassen macht, musst du zwangsweise deinen Lebensstandard dem anpassen. Er kann sich Essen gehen, Reisen und viele andere Dinge die Geld kosten, nicht leisten. Dann hast Du nur die Wahl ihn einzuladen, diese Dinge alleine zu machen oder auch darauf zu verzichten.

Wenn deine Rente wiederum so ist, dass das in einem Umfang, der für Dich passt möglich ist, kannst Du mit diesem Mann eine sehr glückliche Beziehung haben. Er scheint ja ein guter Partner zu sein.

Wenn du das aber nicht kannst oder willst, halte ich eine Beziehung für schwierig. Das ist doch frusti, wenn du gerne reisen würdest und immer alles nicht geht, weil er kein Geld hat. So würde ich nicht meinen Ruhestand verbringen wollen.

Wenn du diese Fragen für dich klärst, hast du deine Antworten.
Ich würde allerdings nicht darauf hoffen, dass er da „eine Lösung“ findet. Das halte ich in der Ausgangssituation für unmöglich.
 
  • #29
Und was willst du mit so einem (damit mein ich nicht die Schulden an sich, sondern sein desaströser Umgabg damit)?
Wahrscheinlich hat sie sich in ihn verliebt und stellt deshalb hier die Frage.
Warum was jemand von einem will, kann man sich immer fragen:
Igitt, der Mann ist ein finanzielles Desaster, was willst Du mit dem? Igitt, der ist viel kleiner, was willst Du mit dem? Igitt, der ist verheiratet, frisch getrennt, verwitwet was willst Du mit dem? Igitt, der ist bi, was willst Du mit dem? Da gibt es unendlich lange Listen.
Nicht zusammenziehen.
- Finanziell alles getrennt lassen.
- Keinesfalls anpumpen lassen, keine Bürgschaften etc.
- Keine Geldgeschenke machen, immer getrennte Rechnungen bei Essen, Urlaub etc.
- Unter den obigen Bedingungen einfach mal weiterlaufen lassen.
So würde ich es jedenfalls nicht machen. Ist doch nicht schön. Man geht zusammen essen und weiss, dass der Andere kein Geld hat und besteht auf getrennte Rechnungen. Man fährt zusammen in den Urlaub und weiss, dass der Andere kein Geld hat.
Und die Situation, dass der Partner um Geld fragt und ich sage nein, will ich mir lieber gar nicht vorstellen. Wenn ich einem Partner schon kein Geld geben würde, wem denn dann?

Wenn ich ihn gaaanz toll finden würde, würde ich vermutlich alles zahlen und mich leider innerlich ziemlich aufregen. Also auch kein guter Ratschlag. Zusätzlich würde ich wahrscheinlich noch die Finanzberatungsmama spielen. Alles andere als beziehungsfördernd.

Sicherheitsdenke versus " ich lebe in den Tag rein" ist schwer vereinbar. Es sei denn, Du schraubst den Lebensstandard runter: keine Restaurants, Urlaub nur noch auf dem Campingplatz in Rumänien, Miete zahlst Du komplett, falls Zusammenzug, etc.

Ihr seid ja erst 6 Monate zusammen. Kannst es Dir ja nochmal ein wenig ansehen.

W,56
 
  • #30
Inwiefern eine solche Situation ? Er lebt nicht von deinem Geld, oder hat dich um welches gebeten.
Eben, daher würde ich mir an deiner Stelle nicht so viele Gedanken machen, liebe @Humanity.
Ihr kennt euch noch nicht lange und solange ihr getrennte Kassen habt, geht dich seine finanzielle Situation m.E. nicht so viel an.
Er hat dir immerhin ehrlich gesagt, dass er gerade in einer Schieflage steckt... Solange er dich nicht anpumpt, hast du dadurch keine Nachteile.
Solltet ihr irgendwann zusammenziehen, oder gar heiraten wollen, musst du die Lage natürlich neu bewerten.

w33
 
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