• #1

Unsicherheit in neuer Beziehung. Eure Einschätzung?

Liebe Community,

ich wende mich mit folgendem Problem an euch und würde mich über eine Einschätzung von euch freuen:

Seit kurzem bin ich in einer neuen Beziehung. Neulich hat er sich etwas zurückgezogen und meinte dann später zu mir, dass er gemerkt hat, dass er noch etwas mehr Zeit braucht und ihm manche Sachen vielleicht doch etwas zu schnell gegangen sind. Man muss dazu sagen, dass er zu dem Zeitpunkt, als wir uns kennengelernt haben, erst ein oder zwei Monate aus seiner alten Beziehung raus war, die 5 Jahre lang ging. Als ich genauer wissen wollte, was er jetzt konkret mit dieser Aussage meint, sagte er mir, dass er einfach Zeit braucht, um sich voll auf eine neue Beziehung einzulassen, sich voll zu öffnen, mir voll zu vertrauen. Auf meine Nachfrage hin, ob er diese Beziehung mit mir denn wirklich möchte und seine Gefühle zu mir ausreichen, meinte er ja. Die Frage, ob er noch an seiner Ex hängt, verneinte er, aber meinte, dass halt die Verletzungen da sind. Er bestätigte mir, dass er eine normale Beziehung mit mir führen möchte, mich auch mehrmals die Woche sehen möchte, kein Problem damit hat, vor Freunden und Familie dazu zu stehen. Nur, dass er eben auch einige Tage für sich braucht und es etwas dauert, bis er sich voll öffnen kann. Er geht aber davon aus, dass das mit der Zeit alles klappen wird.

Seit diesem Gespräch bin ich leider ziemlich verunsichert. Wenn alles wirklich so ist, wie er sagt, ist das für mich nicht wirklich ein Problem. Ich finde es normal, dass man Zeit braucht, um sich voll zu öffnen. Ich würde ihm gerne glauben, dass er diese Beziehung mit mir möchte, seine Gefühle ausreichen, er nicht mehr an seiner Ex hängt. Ich traue ihm nicht zu, dass er mich diesbezüglich bewusst anlügt. Meine Angst ist einfach, dass er sich selbst etwas vormacht. Dass er diese Beziehung mit mir eigentlich vom Kopf her möchte, weil er ein absoluter Beziehungsmensch ist, das zwischen uns gut harmoniert und er mich sehr gerne hat, aber dann vielleicht in ein paar Wochen doch feststellt, dass er noch an seiner Ex hängt oder einfach doch noch nicht bereit ist für eine neue Beziehung.

Ich habe ihn bisher als sehr bindungsfreudigen Mann kennengelernt. Wenn wir zusammen sind, ist er liebevoll zu mir. Wir kuscheln viel und albern viel rum, haben regelmäßigen und guten Sex und unternehmen auch mal was zusammen. Wir schreiben uns täglich und sehen uns mehrmals die Woche.

Leider lassen mich die oben beschriebenen Zweifel nicht los. Ich versuche sie, bestmöglich wegzuschieben und mir auch ihm gegenüber nicht so groß was davon anmerken zu lassen, weil ich ihn und unsere Beziehung damit nicht belasten möchte.

Wie kann ich am besten mit der Situation umgehen? Sind meine Zweifel berechtigt oder grüble ich einfach zu viel? Sollte ich versuchen, alle Zweifel abzuschalten und mich voll und ganz auf die Beziehung zu konzentrieren? Oder sollte ich besser selbst etwas auf die Bremse treten, um emotional nicht noch weiter involviert zu sein?
 
  • #2
An dieser Sache kann man mal sehen wie ungünstig es manchmal ist,jeden Gedanken auszusprechen, dass man damit nur sein Gegenüber verunsichert.

Das zeugt auch nicht gerade von Empathie seinerseits.

Was er sagt halte ich für durchaus glaubwürdig und nachvollziehbar ,denn eine fünfjährige Beziehung arbeitet man ja nun nicht in zwei Wochen ab.

Die Frage ist natürlich,was ihn zu dieser Aussage veranlasst hat, du hast noch nichts darüber geschrieben, wie lange ihr euch kennt und wie lange ihr zusammen seid(?)

Das finde ich wichtig um es bewerten zu können, denn es macht einen Unterschied, ob ihr euch erst ganz kurz kennt und du vielleicht sehr anhänglich bist und er sich dadurch bedrängt fühlt oder ob ihr euch schon viel länger kennt und du eben nicht besonders Nähe suchend bist.

Wie würdest du das einschätzen?

Ich kann deine Bedenken gut verstehen , dass du nicht zur Übergangsfrau werden willst.

Ich glaube ich würde mich aber dennoch tendenziell etwas zurückziehen und ihm etwas mehr Zeit zum Nachdenken geben, als er vielleicht haben wollte und mich auch emotional zurückhalten.
 
  • #3
Das ist dieser gottverdammte Drang, das amouröse Verhältnis, nur unter dem Dach einer Beziehung zulassen zu können, der Druck und in der Folge zu schnelle Entscheidungen herbei führt. Er stand auf Dich, er begehrte Dich, er wollte Dich und auf keinen Fall Dich verlieren, auch er glaubte , es müsse gleich eine Beziehung sein, also gab er der Erwartung nach und begann eine solche vor der Zeit. Jetzt melden sich die wahren inneren Zustände und klopfen Unbehagen schwanger am Bewusstsein.

Warum ist es so schwer, den Einstieg niedrigschwellig locker zu gestalten? Warum muss es standepede immer die maximale Bindung sein?

Das, was sich jetzt vollzieht, ist der Preis dafür.

Die Zeit erhebt die höchsten Zinsen.
(Schopenhauer)


Will sagen, was zur Unzeit geschieht, kommt einen am teuersten zu stehen.
 
  • #4
4 Wochen ist keine Zeit .
Er möchte was neues um altes zu vergessen ,ein Irrglaube in sich ,und Andreas hat es auf den Punkt gebracht .
Dieser Mann ist absolut ohne Empathie auch wenn er dir etwas anderes vorgibt .
Er belügt sich selbst ,und dich dazu .
Ich wünsche Dir ein gutes gelingen dem Problem aus dem Weg zu gehen .
 
  • #5
Meine Angst ist einfach, dass er sich selbst etwas vormacht. Dass er diese Beziehung mit mir eigentlich vom Kopf her möchte, weil er ein absoluter Beziehungsmensch ist, das zwischen uns gut harmoniert und er mich sehr gerne hat, aber dann vielleicht in ein paar Wochen doch feststellt, dass er noch an seiner Ex hängt oder einfach doch noch nicht bereit ist für eine neue Beziehung.
Nun hör doch bitte auf an dem guten Mann so herumzukleben und alles auf Dich selbst zu beziehen.

Nimm Dich erstmal selbst aus er Gleichung heraus . Wieso muss alles mit Dir etwas zutun haben und wieso lässt Du ihm denn nicht den nötigen Freiraum für sich selbst?

Lass ihm doch einfach mal in den Wochen ein paar Tage, wo er sich vielleicht nur einmal am Tag kurz meldet und ansonsten mit sich selbst oder mit Freunden zusammen ist und auchmal über Dinge in Ruhe alleine nachdenken kann.
Das muss doch möglich sein !

Oder sollte ich besser selbst etwas auf die Bremse treten, um emotional nicht noch weiter involviert zu sein?
Das fordert doch auch keiner. Du sollst nur Raum lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #6
Was er sagt halte ich für durchaus glaubwürdig und nachvollziehbar ,denn eine fünfjährige Beziehung arbeitet man ja nun nicht in zwei Wochen ab.

Die Frage ist natürlich,was ihn zu dieser Aussage veranlasst hat, du hast noch nichts darüber geschrieben, wie lange ihr euch kennt und wie lange ihr zusammen seid(?)

Das finde ich wichtig um es bewerten zu können, denn es macht einen Unterschied, ob ihr euch erst ganz kurz kennt und du vielleicht sehr anhänglich bist und er sich dadurch bedrängt fühlt oder ob ihr euch schon viel länger kennt und du eben nicht besonders Nähe suchend bist.

Wie würdest du das einschätzen?

Wir kennen uns seit Anfang August, also knapp 2 Monate. Fest zusammen sind wir erst seit knapp 3 Wochen. Ich verbringe sehr gerne meine Zeit mit ihm und das weiß er auch. Mag sein, dass ich anhänglicher bin als er. Ich lasse ihm aber auch seinen Freiraum. Ich fordere die Treffen nicht ein, sondern wir sprechen das gemeinsam ab, und das lief in der letzten Zeit dann so auf 2-3 mal die Woche raus. Bevor wir fest zusammengekommen sind war es durchaus auch öfter, aber das kam dann von uns beiden aus. Auch ich habe noch andere Lebensinhalte als ihn und um die kümmere ich mich auch weiterhin. Wenn er sagt, dass er mal ein paar Abende für sich braucht, ist das völlig okay.
Insgesamt kamen die Schritte in Richtung feste Beziehung aber auch eher von ihm als von mir.
Die Aussage kam zustande, weil er sich eine Woche lang weitestgehend zurückgezogen hat, ohne mit mir über die Gründe zu sprechen. Das hat mich natürlich verunsichert und auch verärgert, so dass wir ein klärendes Gespräch geführt haben. Am Abend davor wollte er sich dann nochmal Gedanken drüber machen, was eigentlich genau mit ihm los ist, und das kam dann dabei raus. Allerdings lag die Woche Abstand auch nicht nur daran, sondern war z. T. auch arbeitstechnisch bedingt, und dann gab es in den Absprachen noch ein Missverständnis zwischen uns. Allgemein meinte er, dass es ihm in der Woche nicht so gut ging und er selbst nicht genau weiß warum.
 
  • #7
Das ist dieser gottverdammte Drang, das amouröse Verhältnis, nur unter dem Dach einer Beziehung zulassen zu können, der Druck und in der Folge zu schnelle Entscheidungen herbei führt. Er stand auf Dich, er begehrte Dich, er wollte Dich und auf keinen Fall Dich verlieren, auch er glaubte , es müsse gleich eine Beziehung sein, also gab er der Erwartung nach und begann eine solche vor der Zeit. Jetzt melden sich die wahren inneren Zustände und klopfen Unbehagen schwanger am Bewusstsein.

Warum ist es so schwer, den Einstieg niedrigschwellig locker zu gestalten? Warum muss es standepede immer die maximale Bindung sein?

Das, was sich jetzt vollzieht, ist der Preis dafür.

Die Zeit erhebt die höchsten Zinsen.
(Schopenhauer)


Will sagen, was zur Unzeit geschieht, kommt einen am teuersten zu stehen.

Nur um das klarzustellen: Wir haben mit etwas Lockerem angefangen. Er hat mich kurze Zeit nach dem Start schon gefragt, was das zwischen uns ist, und zu diesem Zeitpunkt haben wir uns beide auf was Lockeres geeinigt (ich war diejenige, die direkt gesagt hat, dass wir es bei was Lockerem belassen sollten). Unser Verhalten hat sich jedoch mehr in Richtung Beziehung entwickelt, wobei ich eigentlich nicht mal die treibende Feder war, sondern er. Er war dann auch derjenige, der mich nach einigen Wochen fragte, ob ich was Festes mit ihm möchte. Wir haben dann zusammen über unsere Vorstellungen und Sorgen gesprochen und haben dann gemeinsam entschieden, eine feste Beziehung einzugehen. Ich habe ihn nie in diese Richtung gedrängt! Er war dann auch derjenige, der mich sehr schnell seinem Vater vorgestellt hat und allgemein wussten wohl seine Familie und Freunde schon längst von mir, bevor wir fest zusammen waren.
 
  • #8
Nun hör doch bitte auf an dem guten Mann so herumzukleben und alles auf Dich selbst zu beziehen.

Nimm Dich erstmal selbst aus er Gleichung heraus . Wieso muss alles mit Dir etwas zutun haben und wieso lässt Du ihm denn nicht den nötigen Freiraum für sich selbst?

Lass ihm doch einfach mal in den Wochen ein paar Tage, wo er sich vielleicht nur einmal am Tag kurz meldet und ansonsten mit sich selbst oder mit Freunden zusammen ist und auchmal über Dinge in Ruhe alleine nachdenken kann.
Das muss doch möglich sein !


Das fordert doch auch keiner. Du sollst nur Raum lassen.

Ich lasse ihm aus meiner Sicht durchaus seinen Freiraum. Wir sehen uns ja gar nicht jeden Tag, sondern ein paar mal pro Woche, und in diesem Punkt waren wir uns eigentlich von Anfang an einig. Ich habe nie von ihm gefordert, dass wir uns jeden Tag sehen müssen. Ich bin selbst froh, wenn ich noch Zeit für mich, meine Freunde und meine Hobbys habe. Allgemein fordere ich die Treffen von ihm nicht ein, sondern mal frage ich danach und mal fragt er danach, bzw. inzwischen versuchen wir es im Vorfeld abzusprechen, damit das auch zeitlich alles gut passt bei uns beiden. Wenn er sagt, dass er nen Abend für sich / seine Freunde / seine Hobbys braucht, habe ich das immer akzeptiert und ihm viel Spaß dabei gewünscht.

Auch das Schreiben fordere ich nicht ein. Das hat sich alles so ergeben und vieles kam dabei auch von ihm aus. Wenn er mal mehrere Stunden nicht antwortet, weil er gerade mit irgendwas anderem beschäftigt ist, ist das völlig okay. Ist von meiner Seite aus genauso.

Wo liegt denn dann aus deiner Sicht mein Fehler, wenn ich ihm eigentlich gar keinen Druck mache?
 
  • #9
Nimm Dich erstmal selbst aus er Gleichung heraus . Wieso muss alles mit Dir etwas zutun haben?
Naja... weil er das zu ihr gesagt hat..? Sie wär ja scheinbar nicht auf den Gedanken gekommen, das irgendwas nicht stimmt, wenn er nichts zu ihr gesagt hätte. Also hat es ja was mit ihr zu tun. Logisch. Er sagt nicht, er braucht mehr Zeit für sich, sondern, Zeit sich zu öffnen und zu vertrauen. Das würde ein Mann mit klammernder Freundin doch nicht so formulieren?
Wenn jemand fünf Jahre in einer Beziehung war und dann nach vier Wochen schon eine neue Frau kennenlernt, wär ich vorsichtig. Ausnahme: die alte Beziehung ist schon emotional totgelaufen bevor Schluss war, das gibt es auch. Er sagt aber was von Verletzungen, also kann das wohl nicht stimmen bei ihm. Dann hat er mit der alten Beziehung nicht abgeschlossen und das parallel mit einer neuen zu verarbeiten ist häufig schwierig. Männer neigen statistisch glaub ich auch eher dazu, schnell was neues anzufangen, um bloß nicht nachdenken zu müssen oder Einsamkeit zu spüren, was dann oft zu Lasten der neuen Beziehung geht - Übergangssbeziehung eben. Nicht absichtlich, ich glaube ihm das auch, dass er das nicht so sieht. Aber wenn er eigentlich ein bindungswilliger Typ ist, aber jetzt solche Aussagen macht, halte ich das für kein gutes Zeichen. Ich denke nicht, dass die FS klammert und er deshalb mehr Zeit braucht; wahrscheinlich ist, er ist doch noch mit der alten Sache beschäftigt
Ich wäre an deiner Stelle vorsichtig und würde erstmal abwarten. Man muss ja nicht gleich alles hinschmeissen, aber ich würde mich da emotional versuchen zurückzuhalten, bis sich abzeichnet, dass er das für sich klären kann - oder eben nicht.
w, 37
 
  • #10
und nicht sofort in Kontakt gehen und sich so destruktiv und blockiert verhalten!!
Wieso ?
Er sagt doch nur zu der FS, dass er noch Zeit für sich braucht und noch nicht sofort eine neue Beziehung will. Das ist doch ganz richtig.

Es muss doch nicht immer jeder überall und sofort neue Beziehungen wollen ! Das muss doch auch nicht schlecht für die FS sein.

Auch sie kann dadurch erstmal gründlich überlegen, ob eine extrem nahe Beziehung im Moment für sie selbst überhaupt so viel Sinn macht.
Wieso reicht es denn am Anfang es nicht aus, wenn man sich mal eine Zeitlang hauptsächlich am Wochende sieht ?
 
  • #11
Ein Mann, der verliebt ist, würde sich hüten, eine Aussage in den Raum zu werfen, er brauche Zeit, um zu vertrauen und sich zu öffnen. Bedeutet, du bist nicht vertrauenswürdig genug??
Ausserdem finde ich, dass ihr viel zu viel redet und "klärt", ihr seid angeblich verliebt und sollt die Zeit genießen, statt sich so zu verhalten, als ob man ein Ehepaar in der Krise ist.
Wach auf, du bist Trostfrau, um dem Mann die Trennung zu erleichtern. Auch wenn er vielleicht nicht so viele Gefühle für seine Ex hat, fünf Jahre sind fünf Jahre und die löscht man nicht einfach so weg.
Mein Ex hatte jahrelang ON/OFF mit seiner Jugendliebe, war auch mit einer anderen verheiratet, aber als er mich kennengelernt hat, war die Jugendliebe plötzlich kein Thema mehr, ich hatte auch nie Gedanken diesbezüglich gemacht.
 
  • #13
Wir kennen uns seit Anfang August, also knapp 2 Monate. Fest zusammen sind wir erst seit knapp 3 Wochen. Ich verbringe sehr gerne meine Zeit mit ihm und das weiß er auch. Mag sein, dass ich anhänglicher bin als er.
Das ist doch noch keine Zeit. Liebe @choco10 leb deine Leben weiter und erfreue dich mit der gemeinsame Zeit mit ihm, aber denk jetzt nicht als wenn ihr schon fest zusammen seit und wie verletzt du wärst wenn es doc nicht klappt. ihr habt doch noch garnicht wirkllich zusammen erlebt. Ihr seid noch auf Wolke 7 und er ist halt schneller da runter und möchte keine extra Hoffnung dir geben. Er mag dich, du ihm. Er braucht seine Zeit und das ist völlig in Ordnung und du hösrt auf zu viel zu denken. Das Chaos im Kopf machst du dir mit deinem Gedanken alleine. Er hat nicht schlimmes gemacht oder dir kein Grund auf deine nicht Vertrauen gegeben. Das ist in deinem Kopf. Komm runter. Wenn die sche.... Gedanken kommen geh joggen, spatzieren etc. Lies ein schönes Buch. Wenn ihr zusammen passt und ihr euch mag dann kommt ihr zusammen. Eingentlich seid ihr es schon, nur dir ist es zu wenig. Da sind wir beim Problem "ICH WILL".
 
  • #14
Wo liegt denn dann aus deiner Sicht mein Fehler, wenn ich ihm eigentlich gar keinen Druck mache

Da sehe ich keinen Fehler bei dir, was du hättest anders machen können.

Vielleicht glaubt er, nicht allein sein zu können und bindet sich neu, ohne seine vorherige Beziehung abzuschließen und zu reflektieren.

Wie gesagt, ich würde mich an deiner Stelle ein gutes Stück zurückziehen und erst mal eine Weile abwarten, ob sich bei ihm was ändert.

Ihm keinesfalls aber das Gefühl geben, dass du dasitzt und auf ihn wartest.

Eher nach dem Motto: 'melde dich erst wieder, wenn du weißt, was du willst'.
 
  • #15
Vielleicht. Aber das ist auch nicht der Punkt.

Der Mann braucht Zeit und Freiraum, bis er in eine nahe Beziehung zu der FS treten will.

Naja, aber er hat erst Gas gegeben, will Familie und Freunde kennenlernen, mehrfach die Woche sehen usw, also alles, was zu einer Beziehung gehört - nur eben mit dieser Warnung, die nicht zu seinem Verhalten passt. Und das Problem ist: Ob er WIRKLICH mal mit der FS in eine "echte" Beziehung eintreten will, ist eben nicht gesagt in der Situation. Sie will eben nicht nur Übergangs- und Trostfrau sein, und die Wahrscheinlichkeit ist schon hoch. Sie gibt ihm alles, was er als Single vermisst, also die Wärme und Nähe einer Beziehung. Er sagt ja nicht, lass uns erstmal einfach nur daten.
Im Übrigen würde das für alle bedeuten, bei denen der andere noch keine Beziehung will, sie sollen einfach ruhig sein und abwarten, bis er sich anders entscheidet. Das ist ja hier häufig das Problem. Meiner Meinung nach: Wenn zwei nicht das gleiche wollen, dann leidet der auf Dauer, der mehr will. Sonst könnte jemand, bei dem der andere "erstmal" nur eine F+ will, sich ja nicht beschweren. Soll er doch warten. So funktioniert das aber meist nicht. Wenn jemand schon die Notwendigkeit sieht, den anderen vorzuwarnen, dann geht das häufig nicht so gut aus.
Ich alleine hab in meinem Leben schon zweimal genau die gleiche Situation gehabt, und beide Male ist natürlich nichts draus geworden, außer Liebeskummer auf meiner Seite. Da war es auch so: Der Mann wollte die Einsamkeit nach seiner Trennung nicht aushalten müssen, war auch am Anfang extrem begeistert, aber dann nach und nach holte ihn der Kummer über die Ex ein. Da kamen genau die gleichen Aussagen. Heutzutage würde ich da gleich die Notbremse nutzen und es lassen. Das war damals einfach nur Selbstquälerei für mich, immer zu hoffen, dass der andere sich nun endlich "öffnen" kann. Auch da: er hat mich mit zu seinen Freunden genommen, Zeit mit mir verbracht usw., aber "ich muss erst wieder Vertrauen aufbauen können". Kurz danach lernte er eine Frau kennen, bei der das alles kein Thema und kein Problem war. Da war einerseits seine Trennung schon länger her und er andererseits wirklich verliebt in die Frau; während ich einfach ein tolles Trostpflaster war, wo er sich denke ich selbst eingeredet hat, dass doch alles so super passt, um nicht allein zu sein und den Kummer zu überbrücken.
 
  • #16
Naja, aber er hat erst Gas gegeben, will Familie und Freunde kennenlernen, mehrfach die Woche sehen usw, also alles, was zu einer Beziehung gehört -
Falsch.
Er strebt eine Beziehung mit dieser Nähe an, will sie aber im Moment noch nicht so. Das kann auch so sein.

Da war es auch so: Der Mann wollte die Einsamkeit nach seiner Trennung nicht aushalten müssen, war auch am Anfang extrem begeistert, aber dann nach und nach holte ihn der Kummer über die Ex ein. Da kamen genau die gleichen Aussagen.

Er bestätigte mir, dass er eine normale Beziehung mit mir führen möchte, mich auch mehrmals die Woche sehen möchte, kein Problem damit hat, vor Freunden und Familie dazu zu stehen.
Ich sage nicht, dass es in diesem Fall nicht auch so ist oder so kommt.
Auch halte das für nicht unwahrscheinlich.

Aber seine Aussage ist es eben nicht, deswegen macht es aus Sicht der FS keine Sinn, schonmal vorsorglich mit dem Mann direkt schlusszumachen. Ja sie hat das Risiko.

Sie soll sich nun massiv zurücknehmen und sich zurückziehen. Das wird ihr guttun.
 
  • #17
Falsch.
Er strebt eine Beziehung mit dieser Nähe an, will sie aber im Moment noch nicht so. Das kann auch so sein.
Ich verstehe es so, dass er das jetzt bereits will: "Er bestätigte mir, dass er eine normale Beziehung mit mir führen möchte, mich auch mehrmals die Woche sehen möchte, kein Problem damit hat, vor Freunden und Familie dazu zu stehen. Nur, dass er eben auch einige Tage für sich braucht und es etwas dauert, bis er sich voll öffnen kann.". Das heißt, er braucht die Tage für sich, aber während der übrigens Zeit will er bereits eine normale Beziehung. Vielleicht kann die FS das nochmal erläutern, aber so verstehe ich das zumindest. Und bis hierher war es ja schon alles wie bei einer normalen Beziehungsanbahnung, aber plötzlich kam diese Aussage. Nicht schon am Beginn des Kennenlernens. Aber wahrscheinlich macht das auch keinen großen Unterschied. Das Grundproblem bleibt das gleiche.
Sie soll sich nun massiv zurücknehmen und sich zurückziehen. Das wird ihr guttun.
Ja, das würde ich auch denken und auch selbst so machen. Aus Selbstschutz. Wie es weitergeht, kann hier natürlich niemand sagen; es kann so oder so ausgehen. Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich es gleich lassen, ja. Jemand, der in mich verliebt war und der eine Beziehung wollte, hat noch nie eine solche Aussage getätigt. Da läuft es meist einfach von selbst, wenn beide gleichermaßen begeistert sind. Sobald einer bremsen muss, ist ein Ungleichgewicht da, völlig unabhängig von dem Problem mit dem wenigen Abstand zur vorherigen Beziehung.
 
  • #18
Und bis hierher war es ja schon alles wie bei einer normalen Beziehungsanbahnung, aber plötzlich kam diese Aussage. Nicht schon am Beginn des Kennenlernens. Aber wahrscheinlich macht das auch keinen großen Unterschied. Das Grundproblem bleibt das gleiche.
Wir können auch in eine andere Richtung denken.

Denn noch ist ja gar nichts groß verändert. Es gibt nur diese Aussage aber kein stark verändertes Verhalten. Vielleicht kommt das auch gar nicht. Seine Aussage über die Nähe inder Beziehung scheint doch auch so gerade der Status Quo zu sein.
Es geht ja nur um die Ankündigung, Zeit zum Nachdenken zu behalten.

Vielleicht wollte er sowieso keine allzuenge Beziehung und steuert dies jetzt schonmal so ein, auch wenn er etwas scheinbar Anderes sagt. Vielleicht ist das eher als Absage einer engeren Bindung zu verstehen, als es diese nun schon gibt.

Dies würde die FS nun einerseits entwarnen, weil überhaupt keine große Änderung eintritt, aber es sich (aus ihrer Sicht) auch keine Fortentwicklungeinstellt.
Muss die FS wissen, wie sie damit umgeht.
 
  • #19
Leider lassen mich die oben beschriebenen Zweifel nicht los. Ich versuche sie, bestmöglich wegzuschieben und mir auch ihm gegenüber nicht so groß was davon anmerken zu lassen, weil ich ihn und unsere Beziehung damit nicht belasten möchte.
Du begibst dich mit dieser Taktik "falscher" Rücksichtnahme in eine völlig ungesunde Position. Dein Bauchgefühl zeigt dir die Schieflage mit deinen Zweifeln doch exakt an. Hör da drauf! Er drängt dich in einen "festen" Beziehungsstatus und stellt dich nach wenigen Tagen seinem Vater vor? Gibt dir aber zu verstehen:
dass er noch etwas mehr Zeit braucht und ihm manche Sachen vielleicht doch etwas zu schnell gegangen sind
Ja was denn nun? Vollgas - Vollbremsung? Und du wunderst dich, dass dir schwindlig wird? Gib ihm die Zeit, erstmal mit sich selbst ins Reine zu kommen. Stell dich nicht als Projektionsfläche für seine instabilen Gefühle und "alten" Verletzungen zur Verfügung. Ein Mensch, der diese in der Kennenlernphase zum Thema machen muss, ist (noch) nicht bereit, eine gesunde Beziehung einzugehen. Könnte aber auch sein, dass er bemerkt, dass es zwischen euch doch nicht passt, das Etikett " Beziehung", dass ihr euch ( in meinen Augen) viel zu früh verpasst habt, ist noch sehr, sehr fragil. Ihr lernt euch grade erst kennen, das solltest du im Auge behalten.

Wie habt ihr euch denn kennengelernt, hat er direkt nach der Trennung aktiv nach einer neuen Partnerin gesucht?
 
  • #20
Ein Mann, der verliebt ist, würde sich hüten, eine Aussage in den Raum zu werfen, er brauche Zeit, um zu vertrauen und sich zu öffnen. Bedeutet, du bist nicht vertrauenswürdig genug??
Ausserdem finde ich, dass ihr viel zu viel redet und "klärt", ihr seid angeblich verliebt und sollt die Zeit genießen, statt sich so zu verhalten, als ob man ein Ehepaar in der Krise ist.
Wach auf, du bist Trostfrau, um dem Mann die Trennung zu erleichtern. Auch wenn er vielleicht nicht so viele Gefühle für seine Ex hat, fünf Jahre sind fünf Jahre und die löscht man nicht einfach so weg.
Mein Ex hatte jahrelang ON/OFF mit seiner Jugendliebe, war auch mit einer anderen verheiratet, aber als er mich kennengelernt hat, war die Jugendliebe plötzlich kein Thema mehr, ich hatte auch nie Gedanken diesbezüglich gemacht.

Das hätte ich genauso formuliert

Ich hatte eine totgelaufene Ex Beziehung und bin mit sehr viel "Fachwissen" über Dinge die ich nun will und nicht mehr will in eine Beziehungsanbahnung geschlittert die dann auch bereits nach 2,3 Monaten mehr besprochen als erfüllt gelaufen ist. Die nächsten 4 Monate hätte ich mir sparen können.

Gerade wenn man ein emotionaler Mensch ist der viel Nähe braucht und genießt - macht zerdenken viel kaputt, läuft es gar nicht erst an.

Mein Freund jetzt tickt wie ich. Ebenfalls totgelaufene Ex Beziehung, die damals Ex erst vor 2 Monaten ausgezogen. Als wir uns dann kennengelernt haben gab es Beiderseits ab Start uns als Priorität. Wenn jetzt Dämonen der Vergangenheit hochkommen sind das Dinge die man entweder einander erzählt oder kommuniziert das man gerade etwas mit sich ausmacht. Wir sind auch quasi sofort zusammen gezogen und nun über ein Jahr zusammen.

Manchmal gehört auch Glück dazu aber länger als 2,3 Monate kann man doch seinen Bauch nicht ignorieren. Dann passt es nicht
 
  • #21
. Kurz danach lernte er eine Frau kennen, bei der das alles kein Thema und kein Problem war. Da war einerseits seine Trennung schon länger her und er andererseits wirklich verliebt in die Frau; während ich einfach ein tolles Trostpflaster war, wo er sich denke ich selbst eingeredet hat, dass doch alles so super passt, um nicht allein zu sein und den Kummer zu überbrücken.

Exakt genauso habe ich es auch erlebt. Inzwischen sind sie verheiratet. Und ich würde mich auf etwas derartiges nicht mehr einlassen.

Liebe TE,

du möchtest es vermutlich nicht hören, aber die Chance ist groß, dass das Ganze sehr schmerzhaft für dich wird, wenn du nicht die Reißleine ziehst. Nicht, weil er ein schlechter Mensch ist, sondern weil er schlicht nch nicht so weit zu sein scheint, wie er gerne wäre. Gefühle allein reichen nicht für eine Beziehung.
 
  • #22
Zögerliche Männer sind ein Hauptproblem unserer Zeit.

Verletzungen haben wir alle, aber deswegen den Rückzug anzutreten, heißt im Klartext, für dich nicht offen zu sein und dich als Feindfigur zu betrachten.
Bei diesen Männern hast du keine Chance. Das gaukeln dir nur schöne Romane vor.

Sex hättest du eben nicht ihm haben sollen, bis er nicht beweist, emotional offen für dich zu sein. Weißt du ja selbst.
Auch du kannst jetzt die Breme einlegen und den Rückwärtsgang einlegen. Täte dir ganz gut und ihn mal in Bewegung setzen.
 
  • #23
Deinem Schreiben nach, bist du noch ziemlich jung.....oder?
Die meisten Männer können halt nicht alleine sein, deshalb suchen sie sich ziemlich schnell Ersatz, für´s Bett, Kuschelabende usw. glaube mir, das hat nichts mit Liebe zu tun.
Auch wenn er dich zeitnah in der Familie vorstellt, damit will er nur Allen beweisen, dass er super ist, und es nicht an ihm liegt, wenn eine Beziehung in die Brüche geht.
 
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