G

Gast

Gast
  • #1

Unterschiedliche Einkommen und Lebensstile innerhalb Beziehung?

Hallo zusammen,

wie handhabt ihr in eurer Beziehung das leidige Thema Geld, insbesondere bei unterschiedlichen Einkommen und Vermögen? Alles in einen Topf? Kosten 50/50 teilen? Komplett getrennte Kasse? Lebensstil so, dass der schlechter verdienende Partner ihn sich auch leisten kann? Ehevertrag mit klarer Trennung? Wegen unterschiedlichem Vermögen gar nicht erst geheiratet? Änderungen erst mit Kindern?

Habt ihr finanzielle Vorstellungen schon bei der Partnerwahl berücksichtigt? Zu Beginn der Beziehung geklärt? Probleme mit unterschiedlichen Einkommen oder nie gehabt?

Da ich in meiner Ehe mit dem Thema Schiffbruch erlitten habe (sie war großartig im Ausgeben aber nicht im Einnehmen...), würde mich interessieren, wie andere das regeln.

m, 46
 
G

Gast

Gast
  • #2
Ich denke, es kommt darauf an, wann man sich kennenlernt, zusammenzieht und ob man Kinder miteinander hat. Wir haben uns früh kennengelernt, hatten lange getrennte Wohnungen / Finanzen, sind dann zusammengezogen, haben jeder 50 % unseres unterschiedlichen Einkommens für gemeinsame Fixkosten gezahlt, geheiratet, auf ein gemeinsames Konto und Geld umgestellt und dann ein Kind bekommen. Kein Ehevertrag. Klärung der Finanzen immer dann, wenn Änderungen (Zusammenziehen, Ehe, Kind) anstanden.

Er verdient immer noch mehr, ich arbeite aber auch Vollzeit, fange zusätzlich mehr Dinge mit Kind und Haushalt ab. (Geht organisatorisch nicht anders, da er viel unterwegs.)

Unser Lebensstandard hat sich in den letzten Jahren trotz deutlich mehr Gehalt nicht groß verändert. Letztlich orientieren wir uns also in den Ausgaben eher an meinem, nicht an seinem Gehalt (bzw. an seinem früheren Gehalt).

Einstellung zum Thema Geld sind sehr ähnlich.

Sollte ich in meinem Leben noch mal eine neue Beziehung beginnen müssen, würde ich es wieder so machen: Lange getrennte Konten, jeder ist für sich verantwortlich, übernimmt aber auch gern mal was für den anderen (Kino, Essen, Ausflüge) und gemeinsame Kasse erst mit der Ehe, wenn überhaupt und nur, wenn der Umgang mit Geld ähnlich ist.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Lieber FS,

daher Augen auf bei der Wahl der Frau, die man heiratet? Tut mir leid, dass du erst aufgewacht bist, als es zu spät war.

War dir früher nie klar, auf was man alles achten sollte, wenn man heiratet? Ich wusste schon, warum ich nicht heirate und habe immer gearbeitet. Dazu bin ich Kauffrau und habe ein gutes Händchen mit Geld. Mir war sehr sehr früh klar, dass ich beim zukünftigen Mann darauf achten muss, ob der auch mit Geld gut umgehen kann, damit keiner auf Kosten des Anderen lebt. Wir sind ja schliesslich erwachsen, da muss jeder für sich selbst sorgen können. Aber als ehem. DDR-Frau kannte ich es ja gar nicht anders. Ich weiss, dass ich heute viel besser dastehe, als viele West-Frauen. Der Neid dieser muss ich ab und zu mit einem Lächeln "ertragen".

Hier im Forum gibt es schon viele Antworten zu deiner Frage, wühle dich mal durch, hier kann man viel dazu lernen, damit es in der Zukunft anders, besser läuft.

w50
 
G

Gast

Gast
  • #4
Mein Partner verdient in etwas das fünffache meines Gehaltes (Manager).
Ich gehöre laut Statistik auch schon zu den Besserverdienern.
Wir teilen die Alltagsausgaben (Miete, Einkauf, Nebenkosten, Versicherungen), jeder zahlt seine Hobbys selbt (er Segeln und Golfen ich Reiten und Pferde), seine Klamotten und was man sich sonst noch so gönnen möchte.

Wenn er vorschlägt, eine längere exclusive Reise zu machen, bin ich eingeladen, weil er weiß, dass das u.U. meinen finanziellen Rahmen sprengen würde, ein Kurztrip innerhalb Europas zahl dann auch schon mal ich.
Also: Wir leben gemeinsam von unserem Geld.
 
G

Gast

Gast
  • #5
Wie das mit dem Geld läuft, wird bei Beginn der Beziehung geklärt. Ich könnte mir unterschiedliche Varianten vorstellen, alles in einen Topf, 50:50 teilen, komplett getrennte Kassen. Es kommt darauf an, wie sich die Beziehung anfühlt.

Bei meinen bisherigen zwei Beziehungen ging/geht alles in einen Topf. Wobei ich jedes Mal der besser verdienende Teil war/bin. Da ich sowieso einen pragmatischen Lebensstil bevorzuge, hat mich die rechnerische Verschlechterung meiner finanziellen Situation kaum gestört. Wenn der Partner aber einen ganz anderen Lebensstil mit exzessiven Geldausgaben bevorzugt (wie der Themenstarter anführt), wäre keine Beziehung zustande gekommen.
 
  • #6
In meiner ersten Beziehung, wir waren nicht verheiratet, hatten wir ein gemeinsames Konto, für gemeinsame Ausgaben wie Wohnung, Strom, Wasser, Heizöl, Supermarkt, Telefon, gemeinsame Urlaube usw. Das Konto haben wir jeden Monat 50/50 aufgestockt. Auf dem Konto war nie viel drauf. Ich habe das Konto verwaltet, er hatte aber auch online Zugang. Ein gemeinsames Sparkonto hatten wir nicht.

Persönliche Ausgaben wie Kleidung, Handy, Auto, Darlehen, Hobbies usw hat jeder für sich bezahlt. Mein damaliger Partner hat mehr verdient, er war selbständig, aber wir hatten ein ähnliches Konsumverhalten. Streitigkeiten über Geld hat es nie gegeben.

Mit meinem zweiten Partner lebte ich in einer Fernbeziehung. Wenn wir bei mir waren und wir sind essen gegangen, habe ich gezahlt, wenn wir bei ihm waren er. Wir haben uns immer abgewechselt, da hat es auch nie Probleme gegeben. Gemeinsame Urlaube haben wir 50/50 bezahlt.

Ich bin momentan Single und mir geht es dabei sehr gut. Ich möchte zwar noch mal einen netten Mann kennenlernen, weiß aber nicht ob ich noch unbedingt zusammen wohnen will. Getrennte Wohnungen hat auch seine Vorteile. Auf jeden Fall würde ich nie alles in einem Topf schmeißen. Ich wollte zwar nie heiraten, aber wenn, dann nur mit Ehevertrag.
 
G

Gast

Gast
  • #7
Die Kosten für das tägliche Leben sollten innerhalb beider Kassen nur ein unbedeutendes "Grundrauschen" darstellen, dass einfach jeder dass und dann bezahlt, wenn es gerade zu bezahlen ist. (gemeinsames Essen im Restaurant etc. mal ausgenommen, das bezhalt immer "er")

Bei "Investitionen" (Immobilien etc.) guckt man hingegen, wer gerade was "flüssig" hat und trifft individuelle Vereinbarungen. (auch schriftlich)

m43
 
  • #8
Mein Schatz verdient mehr als ich. Auf unseren Lebensstil hat das kaum Auswirkungen, denn zum einen leben wir nicht zusammen und zum anderen bestreiten wir Kosten wie Lebensmittel, Ausgehen, Urlaube etc. gleichberechtigt. Wir rechnen zwar nicht genau ab, aber Urlaubsbuchungen zahlt jeder selbst und andere Dinge zahlen wir wechselnd. Er musste seinen Lebensstil nicht einschränken und ich fühle mich keineswegs überfordert, da wir ein sehr ähnliches Level bei diesen Dingen haben.
Seine "Mehreinnahmen" fließen in Vermögensbildung, sein Hobby und ab und zu in teure Männerspielzeuge. Ich darf dann auch damit spielen.
 
G

Gast

Gast
  • #9
Ich habe bislang etwa doppelt so viel verdient wie mein Partner.
Wir haben beide gut verdient und uns gegenseitig eingeladen ( getrennte Wohnungen, beide eigenes Haus ).
Jetzt arbeitet er nur noch halb, weil er sich nicht kaputt machen will. ( Dadurch verschiebt sich unsere Einkommensverhältnis weiter ).
Ok, meinetwegen.
Mal sehen, ob er sich das leisten kann.
Ich würde ihn schon immer einladen, wenn wir essen gehen, könnte aber demütigend für ihn sein, das ist sehr schwierig.

Definitiv möchte ich nichts Großes bezahlen, weil er nicht mehr genug verdient.
Was weiß ich, was das sein könnte...Kam noch nicht vor.

Er ist geschieden, hat ein Kind, für das er Unterhalt bezahlt, für die Frau nicht.

Ich war nicht verheiratet und habe eine Tochter, deren Studium ich finanziere.

...
Er hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte.
Möchte ich nicht...Ich wäre unterhaltspflichtig, vielleicht sogar gegen sein Kind.
Ich habe anders als er noch weitere Immobilien, die würden meiner Tochter zum Teil als Erbe verloren gehen.
 
  • #10
...sie war großartig im Ausgeben aber nicht im Einnehmen..., würde mich interessieren, wie andere das regeln.
Dies habe ich auch erlebt. In meiner Ehe habe ich alle Kosten allein getragen.
Aktuell läuft es viel besser. Meine jetzige Freundin ist wesentlich bescheidener. Dies wirkt sich auch auf den Alltag aus. Ich zahle meist wenn wir unterwegs sind. Die alltäglichen Kosten zahlen wir gemeinsam. Jetzt sagte sie, sie möchte mir monatlich auch etwas zum Haus beitragen. Auch möchte sie sich an den Urlaubskosten beteiligen. Ich hätte dies von mir aus nie verlangt. Das ist eine völlig neue Erfahrung. Solange es so bleibt und ich mir sicher sein kann dass sie das Geld nicht zum Fenster hinaus wirft, solange reichen mir lockere Absprachen aus. (Ich habe das 4fache ihres Einkommens.)
 
G

Gast

Gast
  • #11
Mein Exmann war in leitender Position, ich "normal Angestellte", allerdings auch mit einem ganz anständigen Einkommen.
Wir haben ein Kind. Solange wir zusammen lebten, gab es neben den eigenen Konten ein gemeinsames Konto, über das die Fixkosten der Lebenshaltung abgewickelt wurden. Wir haben darauf jeweils quotal zum Einkommen eingezahlt. Hobbys, Klamotten, Auto, etc. zahlte jeder selbst.
Ich fand das so ok.
Was ich nicht ok fand war, das bei der Quotenermittlung nicht unsere Zusatzgehälter berücksichtigt wurden (ich ein 13. Gehalt von 80% eines Monatsnettos, er volles 13. und 14. Nettogehalt + Bonizahlungen als Vorstand). Im Gegenzug aber von mir erwartet wurde, dass ich mich z.B. an den Benzinkosten für Sonntagsausflüge in den 50 Km entfernten Tierpark zu beteiligen hätte. Da stimmte für mich die Grundhaltung nicht. Er fuhr immer die neuesten E-Klassen, ich fuhr einen 10 Jahre alten Twingo, weil ich keinen Kredit für ein neues Auto aufnehmen wollte. Aber auch das fand ich ok, denn es war ja meine Entscheidung.
Ich habe das nie angesprochen oder erbeten, aber im Nachgang hätte ich mir gewünscht, wenn etwas gewürdigt worden wäre, dass ich neben einer Vollzeittätigkeit ich mich fast zu 100 % um die "Kindabholerei u. -bringerei", Kinderarzt, Verabredungen, etc. gekümmert habe. Vielleicht mal durch eine Einladung zum Abendessen, oder so.

Resümee: Ich finde es i.O., wenn die Kosten der gemeinsamen Lebensführung dem Einkommen angepasst werden, und auch ab und an die weichen Faktoren des gemeinschaftlichen Lebens wie "einer schmeisst dafür zu großen Teilen den Haushalt oder kümmert sich komplett um die Organisation der Kinder, obwohl er auch voll arbeiten geht" würdigt. Ich finde aber nicht, dass z.B. ein Mann seiner Frau ein teures Hobby, Klamotten, Kosmetiker, Friseur oder teures Auto finanzieren muss, (oder umgekehrt), jeder für seinen privaten Spaß also selber aufkommt.

Aber ich gebe den anderen recht: "Augen auf" bei der Partnerwahl, und zwar in beide Richtungen, weder Verschwendungssucht noch Geiz sind auf Dauer tragbar. Und ich kann vor allem den Frauen nur raten, sehr auf ein eigenständig erworbenes Auskommen zu achten, 1. weiss man nie, wie es mal kommt, und 2. ist ein Partner keine Melkkuh.
w,41
 
G

Gast

Gast
  • #12
Wir beide verdienen in etwa gleich gut.
Unsere Gehälter gehen auf ein gemeinsames Konto.
Dann gibt es noch ein Konto für unverhergesehene Fälle auf das wir jeden Monat einen Betrag x überweisen.
Alles andere wie Unterhaltskoste für das Haus, Autos, Urlaube, Esse gehen, Hobbys und Klamotten wird vom gemeinsamen Konto genommen.

Bei uns gibt es kein meine oder deine. Wir kommen gut damit zurecht, wir können mit Geld umgehen und das schon seit Jahren.



w
 
G

Gast

Gast
  • #13
Mein Mann u ich haben alles getrennt.
wir haben Kinder seit 16 Jahren zusammen, und trennen wirklich unser Geld 50/50! Anschaffungen ebenfalls.
Kein Haus( Eigentum), denn ich möchte nicht den Ärger später haben, wer was bekommt
(wenn) die Trennung im Haus steht. Bin da etwas anders erzogen, unabhängig und
bis jetzt klappte es alles :) w33
 
Top