• #1

Unzufriedenheit -Bin ich das Problem - oder er? Woher weiß man das?

Liebes Forum,

Ich möchte mir nicht eingestehen, dass Trennung scheinbar die einzige (richtige) Lösung zu sein scheint.

Versuche ich ihn zu ändern, weil ich unzufrieden bin ? ODER manipuliert mein Partner mich unbewusst dahingehend, als dass er sich als loyal, empathisch darstellt – er aber eigentlich ein abhängiger Mensch ist, der mich braucht und mir die Verantwortung überträgt?

Er Anfang Dreißig und ich Ende Zwanzig sind seit einem Jahr zusammen in einer 500km Fernbeziehung, kennen uns seit 14 Jahren. Er hat mit seiner Exfrau eine kleine Tochter. (inklusive „typischer“ Post-Scheidungs-Streitigkeiten)

Vorgeschichte: Ich bin psychisch vorbelastet mit einer schwierigen Familienkonstellation und Jugend.

Dass ich Bindungsangst habe, habe ich vor meiner Beziehung aufgearbeitet (oder angefangen aufzuarbeiten?). Frühere Beziehungen waren kompliziert ( Gefühlskälte, Angst vor Nähe, …)

Mein Partner hat mir gesagt, ich wüsste nicht, was Liebe ist. Für ihn scheint alles in Ordnung zu sein. Er möchte mit mir bis ans Lebensende zusammenbleiben und ist wie er sich selbst beschreibt, sehr treu. Für ihn war in seiner alten Ehe auch alles in Ordnung. Inzwischen glaube ich, zu verstehen, warum sie ihn verlassen hat.

Aktuell sehen wir uns alle 3-4 Wochen über‘s verlängerte Wochenende. Zuvor habe ich im Homeoffice 90% unserer gemeinsamen Zeit bei ihm verbracht. Mir war es wichtig, Zeit mit seiner Tochter verbringen zu können.
Wenn ich beim ihm bin, mache ich unaufgefordert meinen Teil ihm Haushalt. Anfangs war es beim ihm sehr sauber. Nach 2 Monaten stapelte sich dann der Papiermüll, es wurde nicht mehr gesaugt, und wenn, dann hat er das als große Erledigung ein paar Tage vorher angekündigt.

Seine Ex hat den Tagesablauf für beide strukturiert und den Haushalt gemacht. Das ist erst nach ein paar Monaten so durchgesickert: Es überfordert ihn – nach eigener Aussage. Wir können immer nur spontan planen, weil er das irgendwie anders nicht schafft.

Alle Probleme, die ich alle paar Wochen in unserer Beziehung kommuniziere, basieren eigentlich auf meiner o.g. gefühlten Unzuverlässigkeit seinerseits.
Ich bin immer mehr verwirrt darüber, wie Beziehung funktioniert und welchen Sinn Beziehungen prinzipiell erfüllen. Wenn ich meinen Partner liebe, dann bin ich doch auch zuverlässig und habe Lust, was Gemeinsames zu planen, oder?

Er ist mit meiner Kritik immer einverstanden, versteht das und will das ändern. Es äußert sich dann aber in anderen Dingen wieder.

Er hat mich bisher erst einmal kritisiert: Ich würde ihn zu viel kritisieren – und zugegeben: Ich war zu diesem Zeitpunkt vorwurfsvoll, weil enttäuscht.
Das gleiche betrifft unser Sexleben. Ich habe viel Zeit und Muße investiert, um eine selbstverantwortliche, gute Sexualität zu haben. Wenn ich aber nicht den Anfang mache, dann haben wir fast keinen Sex.

Männer – wie fühlt sich das für Euch an?
Werde ich hier manipuliert – oder bin ich selbst manipulativ und überfordere meinen Freund mit Erwartungen?
 
  • #2
Das liest sich sehr mühsam. Mir ist dabei mein Hirn eingeschlafen. Ich kann dir nicht helfen. Vielleicht geht es deinem Freund auch so?
 
  • #3
Ich möchte hier nicht in diesen großen Psychoanalysekoffer greifen.

Ich habe mal einen Witwer kennengelernt, der war ähnlich.
Aber er konnte es einfach nicht...0 organisiert.
Wenn man gerade neben ihm steht und sagt: mach mal xy...dann tat er das auch.
In seiner langjährigen Ehe hatte es funktioniert, weil seine Frau organisiert war und organisiert hat.
Sie erwartete es aber nicht aus großer Liebe freiwillig, sie brauchte diese Dinge nicht als Zeichen.
Sie hat ihn aber in der Studentenbude nebenan kennengelernt und waren von da an unzertrennlich.
Sie kam eben nicht nur zum Liebeswochenende und so auch nicht in die Situation, daß er es sauber hatte oder schön für sie organisiert hat.
Er meckerte auch nicht, wenn sie ihm die Aufgaben gab, der war froh darüber.
Und hatte genug liebenswertes an sich, dass sie 27 Jahre happy Hand in Hand liefen.

Und so ähnlich schätze ich den Deinen ein.
Er braucht nicht mehr und sieht die Dinge nicht...es gehört für ihn auch nicht zu den Liebesbeweisen.
Das Du es gerne anders hast, verstehe ich völlig aber dann müsstest Du wohl deine Sicht ändern.
Ich selbst könnte es nicht...Ich möchte immer ein bisschen geliebt werden, wie ich selbst liebe.
Also wer für mich 500km fährt, dem bereite ich ein schönes "freies" Wochenende. Und umgekehrt wünschte ich mir das auch.
Aber was hilft es, wenn der andere anders liebt?
 
  • #4
Hallo getting_over,

Werde ich hier manipuliert – oder bin ich selbst manipulativ und überfordere meinen Freund mit Erwartungen?
Im ernst? Deine Erwartungen sind Basisvorgaben für eine Beziehung. Das würde ich nicht als Erwartung ansehen. Wenn er überfordert ist mit ein bisschen Planung, noch nicht mal den Haushalt auf die Reihe bekommt und sexuell schon nach einem Jahr Flaute ist, dann gute Nacht.

Wenn ich meinen Partner liebe, dann bin ich doch auch zuverlässig und habe Lust, was Gemeinsames zu planen, oder?
Nicht unbedingt. Er kann dich schon lieben. Aber er ist sehr bequem und lässt dich die Arbeit machen.

Das ist jetzt schon bescheiden und es wird sicher nicht besser. Ich würde mir einen anderen suchen.
 
  • #5
Aktuell sehen wir uns alle 3-4 Wochen über‘s verlängerte Wochenende.
Unklare Darstellung:
- Es ist nicht ersichtlich, ob du mehr oder (noch) weniger Zeit mit ihm willst.
- Wenn ihr euch so selten seht, kann dir sein Haushalt doch recht egal sein?
er aber eigentlich ein abhängiger Mensch ist, der mich braucht und mir die Verantwortung überträgt?
- Er kann dich doch nicht „brauchen“, so sporadisch und lose, wie eure Beziehung ist?
- Alle paar Wochen ist ja kaum „Sexleben“, zumal in eurem Alter.
 
  • #6
Danke für die Antworten.
Ja, ich bin auch der Meinung, dass ich ihn unbedingt anders haben möchte, aber er eben nicht so ist. Zumindest nicht, was die Organisation des Alltags und Lebens betrifft.

Dass er wenig Eigeninitiative für Sex zeigt, hängt auch mit seiner Unsicherheit zusammen, weil ich viel erfahrener bin. Das entbindet ihn meiner Meinung nach aber nicht davon, selbst kreativ und aktiv zu werden.
Hab ich oben aus Platzmangel alles etwas kürzer formuliert.

Und danke bezüglich des Hirneinschlafen-Hinweises. Ich lese meinen Beitrag jetzt noch zwei-, dreimal. Vielleicht hilft mir das bei meinen Einschlafproblemen! ;)

Edit: Ich glaube, der Sinn meines Postings war, neutrale Stellungnahmen zu haben, ob meine Schlussfolgerung, dass mich die Beziehung in eine Sackgasse führt, stimmt. Und ob ich ihm einen Teil der Verantwortung dafür übertragen darf.
 
  • #7
Du schreibst zwar umfänglich viel, aber inhaltlich wenig.
Unzuverlässigkeit und zugemüllter Haushalt sind 2 unterschiedliche Paar Schuhe.
Wie soll ich mir das vorstellen? Du rauschst alle 3-4 Wochen für ein verlängertes Wochenende an, seine Wohnung ist dreckig und während des Wochenendes hat er sich 1000 andere Sachen vorgenommen, die er erledigen muss? Ob mit Dir oder ohne Dich ist sekundär (für ihn). In diesem Fall wird es nicht soviele tiefenentspannte Frauen geben, die das gutheißen würden.

Dass er wenig Eigeninitiative für Sex zeigt, hängt auch mit seiner Unsicherheit zusammen, weil ich viel erfahrener bin
Glaube ich nicht. Auch das sind 2 unterschiedliche Paar Schuhe. Wenn Männer Lust auf Sex haben, zeigen sie das auch. Da interessiert der sexuelle Background der Partnerin doch eher weniger. Aber gut, ich bin kein Mann.

Menschen ohne Zeitmanagement (falls das sein Problem sein sollte) sind für mich, die mit recht durchgetakteter Natur ausgestattet ist, teilweise auch schwieriger zu ertragen. Was nicht heisst, dass ich nicht mit ihnen befreundet sein oder auch Beziehungen führen kann. Muss man sich irgendwo in der Mitte einigen.
Ja, ich bin auch der Meinung, dass ich ihn unbedingt anders haben möchte, aber er eben nicht so
Funktioniert nie @getting_over . Ändern kann man nur sich selbst. In diesem Fall würde dies ein grosszügiges Hinwegsehen über seinen Haushalt bedeuten.

Beziehung in eine Sackgasse führt, stimmt. Und ob ich ihm einen Teil der Verantwortung dafür übertragen darf
Wenn es für Dich ein Sackgasse ist, dann ist es eben eine Sackgasse. Ist doch egal, wer dafür verantwortlich ist. Eure Erwartungen sind unterschiedlich und werden natürlich durch die Fernbeziehung verstärkt. Weil 500 km in die zugemüllte Wohnung fahren, Mann ist anderweitig beschäftigt, weil er sich nicht organisiert bekommt und der Sex ist auch nicht prickelnd - mh ja, wieso fährst Du hin? Lebt er in Paris oder London? Dann könnte ich es noch verstehen.
W,57
 
  • #8
Pixie und Silly haben mich zum Grübeln gebracht. Ich korrigiere meine Aussage etwas nach.

Meiner Meinung nach muss man bei einer Partnerschaft immer Kompromisse eingehen. Ich kann nicht erwarten, dass der perfekte Partner für mich vom Himmel fällt. Ein passender Partner muss Grundvoraussetzungen erfüllen, nämlich die, bei denen du keine Kompromisse eingehen willst. Z.B. Treue, Ehrlichkeit,… Die sind bei jedem Menschen anders. Dann gibt es Eigenschaften, die mir an dem Partner nicht gefallen. Ich kann versuchen ihn zu ändern oder meine Einstellung. Wenn du akzeptierst, dass du dauerhaft seinen Müll wegräumen musst, dann wäre das ok. Oder du bringst ihm bei, dass er das gefälligst selbst machen muss. Ihr seid noch jung, da kann man sich noch gut anpassen. Vielleicht hat er so viele tolle andere Eigenschaften, die dieses Manko problemlos aufwiegen. Je mehr Makel die Person aber hat, desto kritischer sehe ich eine Zukunft. Dann passt es einfach nicht.

Für mich ist Ordnung und Zuverlässigkeit sehr wichtig. Unordnung würde mich nerven, könnte aber vermutlich noch mit leben, aber dauerhafte Unzuverlässigkeit geht bei mir nicht. Dazu kommt, dass er nicht in der Lage ist zu planen? Ihn das überfordert? Nix für mich.

Mein Weltbild zur Sexualität ist, dass jeder eine mehr oder minder starke Libido hat. Bei einem Paar sollten die zusammenpassen. Wenn da ein zu großes Ungleichgewicht ist, dann wird einer von beiden irgendwann dauerhaft unzufrieden sein. Ich sehe es so wie Silly. Deine größere Erfahrung verändert nicht seine Libido. Die will (oder eben nicht) und wenn du erfahren bist, dann macht es doch eher noch mehr Spaß. Er hat vermutlich nicht so einen starken Drang und das ist auch sein gutes Recht.

Im Laufe der Partnerschaft verändern sich meist die Einstellungen. Manches Eigenschaften werden unwichtiger, andere elementare. Man muss miteinander reden, offen sein, Kompromisse eingehen oder irgendwann feststellen, dass man nicht mehr zueinander passt.

Bei dir sehe ich schon sehr viele Kompromisse bzw. elementare Punkte, die vermutlich nicht zu einer dauerhaft glücklichen Beziehung führen. Die Kriterien muss du für dich festlegen.

Ich würde noch einmal ein langes Gespräch mit ihm führen. Ihm deine Situation sachlich versuchen zu erklären. Er muss in sich hineinhören. Was kann er geben, was nicht. Und hör auch zu was er zu bemängeln hat. Man kann sich biegen, aber nicht verbiegen. Dann bricht man. Seid realistisch.

M~50
 
  • #9
Und danke bezüglich des Hirneinschlafen-Hinweises. Ich lese meinen Beitrag jetzt noch zwei-, dreimal. Vielleicht hilft mir das bei meinen Einschlafproblemen!
Man schafft das ganz leicht, indem man seinen Beitrag derartig mit unpassend gewählten Ausdrücken, Unklarheiten, Widersprüchen und Unlogiken spickt. Der Leser bleibt dann gedanklich alle paar Worte „hängen“, denkt, er habe sich verlesen, liest die Passage nochmal, denkt nach, liest weiter, fünf Worte später dasselbe Spiel.

Letztlich ist man zu faul, sich verständlich auszudrücken bzw diesen sehr unerquicklichen Lesevorgang vorherzusehen und dagegen etwas zu unternehmen. Der Volksmund spricht von „hingerotzt“.
 
I

Ina68

Gast
  • #10
Danke für die Antworten.
Ja, ich bin auch der Meinung, dass ich ihn unbedingt anders haben möchte, aber er eben nicht so ist. Zumindest nicht, was die Organisation des Alltags und Lebens betrifft.
Wird in über 90 % der Fällr schiefgehen, jemanden so grundlegend ändern zu wollen.
Dass er wenig Eigeninitiative für Sex zeigt, hängt auch mit seiner Unsicherheit zusammen, weil ich viel erfahrener bin.
Glaube ich nicht, der Mann war verheiratet und hat ein Kind - der ist ja keine Jungfrau. Er scheint allgemein ein etwas lustloser und phlegmatischer Mensch zu sein und wie du schon selbst erkannt hast, könnten das Gründe für die Trennung gewesen sein
Das entbindet ihn meiner Meinung nach aber nicht davon, selbst kreativ und aktiv zu werden.
"Das entbindet ihn nicht.." finde ich in diesem Zusammenhang etwas merkwürdig formuliert. Klar sollte er auch die Initiative ergreifen und ja, er sollte auch kreativ sein - er ist es aber offensichtlich nicht. Kann man sicher drüber reden, aber sexuelle Lust und Spaß an Kreativität kann man (leider) nicht wirklich herbeireden. Da spielen sicher mehrere Dinge eine Rolle u.a. die Passung zueinander. Da ihr euch aber sowieso schon so selten seht und er nicht mal dann Lust hast - nach einem Jahr - ist er wohl einfach jemand, dem das nicht wichtig ist.
Hab ich oben aus Platzmangel alles etwas kürzer formuliert.

Und danke bezüglich des Hirneinschlafen-Hinweises. Ich lese meinen Beitrag jetzt noch zwei-, dreimal. Vielleicht hilft mir das bei meinen Einschlafproblemen! ;)

Edit: Ich glaube, der Sinn meines Postings war, neutrale Stellungnahmen zu haben, ob meine Schlussfolgerung, dass mich die Beziehung in eine Sackgasse führt, stimmt. Und ob ich ihm einen Teil der Verantwortung dafür übertragen darf.
Es haben immer beide die Verantwortung dafür, wenn eine Beziehung in der Sackgasse endet und wenn es nur die Wahl des "falschen" im Sinne von nicht passendem Partner war. Sieht zumindest bei euch so aus.

Ihr kennt euch doch aber schon 14 Jahre, schreibst du - privat oder arbeitstechnisch? Hat sich da nicht ein bisschen ein Bild seines Charakters abgezeichnet?
 
  • #11
Dass ich Bindungsangst habe, habe ich vor meiner Beziehung aufgearbeitet (oder angefangen aufzuarbeiten?). Frühere Beziehungen waren kompliziert ( Gefühlskälte, Angst vor Nähe, …)
Dann weißt du ja, dass sich hinter Bindungsangst Verlustangst verbirgt:

Du hast dir jemanden ausgesucht, der unfähig ist alleine ( ohne dich ) zu leben, unerfahren in sexuellen Belangen ist ( wird wohl kaum untreu werden ) usw.

Ich würde mich nicht an ihm abarbeiten und damit an irgendeiner Symptomatik, sondern mal den Spiegel umdrehen und schauen, was das über dich aussagt.
 
  • #13
Hallo,

ein bisschen was aus der Konstellation kommt mir bekannt vor :) (bis auf die sexuelle Problematik, das kenne ich nicht)

Was mich persönlich am meisten stören würde, wären die 500 (?!) km. So eine Distanz?! Seit einem Jahr?!
Das wäre mir viel zuviel zu stressig. Man ist doch schon genervt und erschöpft, wenn man beim anderen ankommt. Wenn es dann nicht läuft wie erwartet ist der Frust umso größer.

Ich lerne auch gerade, dass ich einem "gebrauchten" Mann nicht den Haushalt machen muss (kochen und aufräumen) oder die Kinder sitten.
Du kannst das einfach sein lassen (wobei geputzt habe ich nie für einen Mann :) )

Ob Du mit seiner fehlenden Libido zurechtkommst..ich weiss nicht..Sex finde ich jetzt nicht sooo wichtig. Aber ich möchte ihn schon ab zu geniessen und als Frau will ich da nicht immer die Initiative ergreifen müssen, sonst fühlt man sich doch garnicht begehrt, oder?

Die Entscheidung musst letztlich Du treffen. Das Haushaltsding wäre für mich kein Trennunggrund.
Aber die Distanz und wenn es sexuell nicht passt schon.

Alles Gute Dir, Melange
 
  • #14
Ihr passt weder hinten noch vorne zusammen, ihr passt gar nicht zusammen, seid nicht kompatibel, niemals könnte ich mir eine solche Beziehung vorstellen, erst recht nicht so leben wollen, das ging gar nicht bei mir, da wäre ich 1000 mal lieber Single und alleine, als eine solche Zirkus - Beziehung zu leben, ist unnötiger Zeit - und Energieverlust, im Endeffekt echt verplemperte Zeit!
 
  • #15
- Es ist nicht ersichtlich, ob du mehr oder (noch) weniger Zeit mit ihm willst.
- Wenn ihr euch so selten seht, kann dir sein Haushalt doch recht egal sein?
Zu Beginn der Beziehung konnte ich im Homeoffice sein und habe die ersten 9 Monate viel Zeit (20 von 30 Tagen im Monat) bei ihm verbracht. Seit 3 Monaten ist dies nicht mehr möglich.
Eigentlich wünsche ich mir mehr Zeit mit ihm. Jedes zweite Wochenende hin zu fahren, ist aber finanziell und zeitlich für mich nicht möglich.
Es belastet mich aber nicht (mehr), wenn wir uns so lange nicht sehen. Telefoniert wird 2-3 die Woche.

Zum Haushalt: Ja. Das sagt er auch.
Ich frage mich nur langfristig, wie er sich dann verhält, wenn wir zusammen wohnen würden. Da ich meinem Partner nicht jede Aufgabe einzeln übertragen möchte, sondern erwarte, dass er selbständig den Müll runterbringt, macht mir das tatsächlich jetzt schon Sorgen.

Aber wie ich schon geschrieben habe, kann ich ihn da scheinbar nicht so akzeptieren, wie er ist.

Mit der Leserlichkeit meines Beitrags werde ich mich noch auseinandersetzen. Tatsächlich habe ich den extern vorgeschrieben und dann Textpassagen gelöscht. Da fehlen dann Zusammenhänge. Fasse mich in Zukunft kürzer. Entschuldigung dafür.
 
  • #16
Wie soll ich mir das vorstellen? Du rauschst alle 3-4 Wochen für ein verlängertes Wochenende an, seine Wohnung ist dreckig und während des Wochenendes hat er sich 1000 andere Sachen vorgenommen, die er erledigen muss?
Ja, nicht ganz so extrem. Dass wir die Abende zusammen verbringen und nicht nebeneinander her irgendwas machen, habe ich mir gewünscht. Er sagt, er hat inzwischen ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu Besuch bin und er dann was für sich machen will (Gamen).
Wenn es für Dich ein Sackgasse ist, dann ist es eben eine Sackgasse. Ist doch egal, wer dafür verantwortlich ist.
Das ist eigentlich auch meine Ursprungsfrage.
Ich fühle mich durch seine Aussage "Du weißt nicht, was Liebe ist" (und ähnliche Aussagen) unter Druck gesetzt.
Deswegen bin ich unsicher, ob ich meine Ansprüche zu hoch setze und zu wenig an mir in der Beziehung arbeite (weil ich so kritisch bin), oder ob ich auch einfach sagen darf, dass es nicht passt zwischen uns.

Und es fällt mir schwer zu beurteilen, wie viel Kompromisse man in einer Beziehung eingehen und aushalten soll.
Euren Aussagen hier folgend, ist das eine individuelle Angelegenheit und ich muss das für mich selbst entscheiden.

Zu diesem Schluss bin ich irgendwie bisher nicht gekommen, weil ich dachte, ich investiere zu wenig in die Beziehung.
Er hat vermutlich nicht so einen starken Drang und das ist auch sein gutes Recht.
Wir haben an sich eine schöne Sexualität. Er hat immer Lust, wenn ich möchte. Nur kommt keine Eigeninitiative von ihm. Er begründet das damit, dass er keine Frau jemals zum Sex drängen möchte. Es soll von ihr kommen. Ich habe mir daraufhin von ihm gewünscht, auch mal verführt zu werden. Da hat er zweimal Initiative gezeigt. Ansonsten aber kaum.
Deswegen würde ich es nicht auf die fehlende Libido an sich schieben, sondern bin eben von Unsicherheit seinerseits ausgegangen.

Aber das muss ich ihn nochmal konkret fragen, warum so wenig kommt bzw. unsere Erwartungen diesbezüglich nochmal klären.
Ich würde mich nicht an ihm abarbeiten und damit an irgendeiner Symptomatik, sondern mal den Spiegel umdrehen und schauen, was das über dich aussagt.
Ja, danke. Das habe ich mir schon gedacht.

Ihr kennt euch doch aber schon 14 Jahre, schreibst du - privat oder arbeitstechnisch? Hat sich da nicht ein bisschen ein Bild seines Charakters abgezeichnet?
Wir kennen uns privat über Freunde so lange. Da dies immer über diese große Distanz stattfand und wir jeweils in anderen Beziehungen waren: Nein. Darüber habe ich mir in freundschaftlichem Kontext nie Gedanken gemacht.

Danke für Eure Ansichten.
Ich plane nochmal ein Gespräch mit ihm und werde das so erklären.
 
  • #17
Hallo Getting Over

Ein Problem/Vorteil von Fernbeziehungen ist der fehlende Alltag. Man kann nicht alle Facetten einer gemeinsamen Basis zurechtschleifen, wenn durch die kurze Dauer der Treffen die Zeit dafür fehlt. Man neigt da eher zum Verbalisieren anstatt einfach mal zu machen. Das packt eure Wochenenden (zu) voll. Eine Organisation, den Haushalt zu erledigen vor einem Wochenende, schon mal besprochen mit ihm?

Wo soll denn dauerhaft die Reise hingehen? Wie lange wollt ihr maximal in der Fernbeziehung bleiben? Oder lebt ihr gerne LAT, so dass die Entfernung weniger Gewicht hat?

Die Frequenz und Freude am Sex ist meiner Meinung nach durch LAT eher noch stärker zu gewichten. Denn wann soll man sonst seine Sehnsucht erfüllen als beim Treffen? Da gehört unbedingt eine Aussprache, nicht das ihr aneinander vorbei redet.

Stress beeinflusst und beeinträchtigt die Libido ungemein. Wenn ich aber Sex als Weg zur Entspannung ansehe und mein Partner eher die Lust an selbigen verliert da gestresst, sollte man schon gut bescheid wissen wo ein jeder steht.

Alles Gute

W36
 
  • #18
Eine Organisation, den Haushalt zu erledigen vor einem Wochenende, schon mal besprochen mit ihm?
Es geht mir nicht darum, dass es immer sauber und aufgeräumt sein muss, wenn ich komme. Ich habe auch Verständnis, wenn es zeitlich nicht zum Putzen gereicht hat. Auch erwarte ich nicht, dass jede Woche alle geputzt werden muss. Ich selbst bin auch nicht so.

Es geht mir eher um meine Angst, dass er allgemeine Alltagsaufgaben nicht erledigen kann - und wie das dann laufen soll, wenn größere Aufgaben anstehen - also ggf. gemeinsame/s Kind/er, Haushalt, gemeinsamer Hof mit Garten inklusive WG mit anderen Menschen. Das sind seine Ziele, die sich auch größtenteils mit meinen überschneiden.
Das habe ich schon mehrmals angesprochen und er antwortete darauf zuversichtlich, dass das dann schon alles passen wird.
Ggf. bin ich in dieser Hinsicht zu ängstlich oder misstrauisch. Denn das glaube ich ihm schlicht nicht.

In 2 Jahren wäre die Fernbeziehung vorbei, wenn ich nach Studienabschluss zu ihm ziehe bzw. wir in die Nähe seines aktuellen Wohnortes ziehen (wegen Kind).
(Bin keine Langzeitstudentin, sondern habe das Studium nach 9 Arbeitsjahren neu begonnen.)

Je mehr Informationen ich hier liefere, desto schlimmer erscheint mir die ganze Situation ... :)

Meine Frage betrachte ich als geklärt. Aber ich lese hier auch gerne gespannt weiter, wenn es noch Stimmen dazu gibt.
 
  • #19
Ich will dir keinen Floh ins Ohr setzen, aber deine Situation triggert mich total. Ich glaube, weil ich selber zwei Töchter habe.
Er sagt, er hat inzwischen ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu Besuch bin und er dann was für sich machen will (Gamen).
???
Also ich finde es ist schon viel verlangt von dir zu erwarten an dem WE, an dem du kommst, sich mit dir zu beschäftigen, da du ja nur 500 km gefahren bist und weil es dir zu viel kostet auch nur alle 3-4 Wochen kommst. Die drei Wochen dazwischen hatte er ja keine Zeit dazu :rolleyes: (Vorsicht Ironie)

Gerüchteweise habe ich schon von einer seltenen Spezies Männer gehört, die ihren Gamerfreunden sagen, dass sie keine Zeit haben, da die Freundin dieses WE kommt. Die ihre Bude vorher aufräumen, das Bad wischen, Bett neu beziehen, Essen einkaufen bzw. schon zubereiten und die Freundin an der Tür verführen und das ganze WE nicht mehr aus dem Schlafzimmer kommen :oops::oops::oops:. Ist aber sicher gelogen :(.

Offen gestanden wundert mich, dass er sich die Schnürsenkel selber binden kann. Achso gibt ja nur noch welche mit Gummiband.

Ich breche hier besser ab, da die Foristinnen hier relativ verständnisvoll mit der Situation umgehen.
Da hab ich wohl zu hohe Ansprüche. Puh Glück gehabt mit meiner Frau.
 
  • #20
Ich möchte mir nicht eingestehen, dass Trennung scheinbar die einzige (richtige) Lösung zu sein scheint.
Ein vielsagender Satz. Also hast du es dir aber eigentlich schon eingestanden.

Inzwischen glaube ich, zu verstehen, warum sie ihn verlassen hat.
Zweiter vielsagender Satz. Als ich den gedacht hab bei einem Ex, war das der Anfang vom Ende. Er hat seine Ex immer als Monster dargestellt, und je länger wir zusammen waren, umso solidarischer hab ich mich ihr gegenüber gefühlt, und umso besser hab ich verstanden wieso sie manche Dinge getan hat, die wirklich nicht alle so toll waren- aber verständlich bei seinem Verhalten.
 
  • #21
Er begründet das damit, dass er keine Frau jemals zum Sex drängen möchte. Es soll von ihr kommen. Ich habe mir daraufhin von ihm gewünscht, auch mal verführt zu werden. Da hat er zweimal Initiative gezeigt. Ansonsten aber kaum.
Das wirst Du akzeptieren müssen. Er wird Dich nur verführen, wenn Du es von im wünscht, damit ist es aber nicht mehr echt. Ich bin auch so und @Duckula auch.
Wenn Du selber in dieser Hinsicht eher passiv bist, wird das auf Dauer sexuell nichts.
ErwinM, 52
 
  • #22
Wir haben an sich eine schöne Sexualität. Er hat immer Lust, wenn ich möchte. Nur kommt keine Eigeninitiative von ihm. Er begründet das damit, dass er keine Frau jemals zum Sex drängen möchte. Es soll von ihr kommen. Ich habe mir daraufhin von ihm gewünscht, auch mal verführt zu werden.
Meistens geht es da um Angst vor Zurückweisung, das ist für Männer sehr schlimm. Da warten sie dann lieber, bis die Frau den ersten Schritt macht. Das hat nichts mit Unsicherheit zu tun, sondern ist ein Ego-Ding.

„Keine Frau zum Sex drängen wollen “ ist dagegen als Grund doch ziemlich aus der Zeit gefallen bzw nur vorgeschoben - welche Frau lässt sich denn real zum Sex drängen?
Na, solange es die Frauen mitmachen.
 
  • #23
Gerüchteweise habe ich schon von einer seltenen Spezies Männer gehört, die ihren Gamerfreunden sagen, dass sie keine Zeit haben, da die Freundin dieses WE kommt. Die ihre Bude vorher aufräumen, das Bad wischen, Bett neu beziehen, Essen einkaufen bzw. schon zubereiten und die Freundin an der Tür verführen und das ganze WE nicht mehr aus dem Schlafzimmer kommen :oops::oops::oops:. Ist aber sicher gelogen
Perfekt zusammen gefasst. Ich habe von so einer Spezies Mann auch schon gerüchteweise gehört. Vielleicht findet sie sich auch näher als im Abstand von 500 km.

Fährst Du immer die Strecke? Oder bewegt er sich auch mal aus seinem Phlegmatismus heraus? Lass mich raten, eher nicht, weil Kind, weil kein Geld, weil Deine Wohnung zu klein, weil, weil...
Vielleicht aber auch, weil ihm letztendlich nicht so viel an der Beziehung liegt, auch wenn er das Gegenteil behauptet? Gesagt ist das schnell, und wird in seinem Fall noch mit so Aussagen untermauert, dass Du nicht wüsstest was Liebe sei. Selbstverständlich hat die Aussage nur einen Sinn, nämlich Dich unter Druck zu setzen. Funktioniert ja auch perfekt.

Wie @ErwinM schon schrieb. Lies Dir die Beiträge des Foristen @Duckula durch. Das passt ganz gut. Er ist Anfang 40 und dann kannst Du Dir überlegen, ob dies Deine Vorstellung von einer für Dich erfüllenden Beziehung wäre.

W,56
 
  • #24
Er sagt, er hat inzwischen ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu Besuch bin und er dann was für sich machen will (Gamen
Ich seht euch alle 3-4 Wochen und er will trotzdem noch in eurer Woche was für sich machen?? Gamen?? Wie alt ist er bitte??
Er begründet das damit, dass er keine Frau jemals zum Sex drängen möchte.
Zwischen Frau zum Sex drängen und verführen liegen Welten. Seltsame Ansicht.
Ich würde sagen, dein Schatz ist ein typischer Gamer - verbringt dort so viel Zeit, wie es geht, alles andere interessiert ihn nicht, nicht mal du. Er ist froh, irgendeine Freundin zu haben, die soll aber pflegeleicht sein, sogar für Sex ist er zu faul und soll von dir initiiert werden. Unsicher?? Das ich nicht lache - wenn Mann irgendwas will, wird alles in die Wege umsetzen, koste es was es wolle!!
 
  • #25
..kleiner Nachtrag:
der Satz, dass Du "nicht weisst was Liebe sei", ist mir noch nachgegangen. Eigentlich eine Frechheit.
Das heisst ja implizit, ER wisse was Liebe sei, Du aber nicht.
Wenn das von Dir beschriebene Verhalten stimmt, bist ja vornehmlich Du diejenige die in die Beziehung investiert.
Schuldumkehr nennt man das. Arrogant ist es mindestens und übergriffig. Wahrscheinlich denkt er..wie einige Männer..Liebe sei, wenn die Frau "pflegeleicht" ist, viel und gerne gibt. Nicht kritisiert. Ihren grossen Busen hinhält, aber keine Ansprüche stellt. Halt so wie früher..bei Mami.
Ein weit verbreitetes Missverständnis unter Männern, die denken, jede Beziehung im Erwachsenenalter könne auch so ungleichgewichtig laufen wie damals die Bub.Mutter Beziehung.
Sie gibt. Er nimmt. Das ist dann Liebe.
Ich habe das auch grad wieder in meinem Leben festgestellt.
Schade eigentlich. Es fehlt die Nachreifung.
 
  • #26
der Satz, dass Du "nicht weisst was Liebe sei", ist mir noch nachgegangen. Eigentlich eine Frechheit.
Erfahrungsgemäß wird dieser Satz ausgesprochen, wenn eine Beziehung sich emotional nicht in der Balance befindet. Der vermeintlich " mehr Gebende" wirft es dem Nehmenden vor.
Hier liegt der Fall aber umgekehrt. Er fährt seinen Stiefel einfach weiter und sie kommt und macht und tut.

Fahr doch einfach nicht mehr hin @getting_over . Dann warte mal ab, was passiert. Meine Glaskugel sagt, nix wird passieren.
W,57
 
  • #27
Ich finde am erschreckendsten dass er sich auch für sein Kind nicht anders aufstellt , ich kenne Beispiele da war der Mann chaotisch und die Frau für alles verantwortlich , wurde aber nach der Trennung mit der zeitweise alleinigen Verantwortung für die Kinder ganz anders . Vielleicht hat er ADS , vielleicht ist er nur bequem , besser wird es allerdings bestimmt nicht werden .
 
  • #28
Werde ich hier manipuliert – oder bin ich selbst manipulativ und überfordere meinen Freund mit Erwartungen?
Ist vollkommen egal - es passt nicht und dann beendet man es halt, statt sozialzuexperimentieren und sich unglücklich zu machen.
Such Dir einen Partner bei dem sich solche Fragen nicht stellen, sondern es rund läuft.

Er sagt, er hat inzwischen ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu Besuch bin und er dann was für sich machen will (Gamen).
Da steckt vermutlich ein Suchtproblem dahinter, dass er darauf selbst dann nicht verzichten kannn, wenn Du alle 2-3 Wochen für ein WE bei ihm bist. Dafür spricht auch die versiffte Wohnung - alles unwichtig neben zocken.
 
  • #29
Update:

Er hat sich gestern während eines Telefonates getrennt, es kam eher spontan über ihn. Da kam dann endlich mal Kritik hoch, die er immer für sich behalten hatte. Der Trennung habe ich mich verständnisvoll angeschlossen, auch wenn wir unsere unterschiedlichen Bedürfnisse nicht klären konnten. Man muss sich ja dann aber auch nicht "einigen".

Mein Bedürfnis, dass wir mehr unternehmen und intensiver miteinander interagieren, wenn ich bei ihm bin, kann er glaube ich nicht verstehen.

Trennungsgrund war für ihn aber unser noch ungeklärter Status, der scheinbar auf einem Missverständnis gewachsen war: offene Beziehung (meins) /Monogamie (seins).

Im Endeffekt hat aber meine ständige (auch unbewusste) Kritik an ihm dazu geführt, dass er sich extrem minderwertig gefühlt hat. Den Schuh muss ich mir auf jeden Fall anziehen. Es war mir auch klar, dass meine Unzufriedenheit ihm nicht gut tut.

Memo an mich: Früher auf meine No-Go’s achten. Weniger meckern. Früher trennen.

Danke auf jeden Fall für die Ansagen hier. Lese nun das restliche Forum durch.
 
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