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LilaLaunebär

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  • #1

Vegane Ernährung als Hindernis?

Nachdem ich (w, 30) schon ziemlich lange vegetarisch ernährt habe, bin ich vor einiger Zeit auf eine vegane Lebensweise umgestiegen. Konkret heißt das, ich esse möglichst keine tierischen Produkte (Fleisch, Milchprodukte, Eier und Honig), kaufe keine Kleidung aus tierischem Material (Leder, tierische Wolle, Seide) und achte bei Kosmetik, Putzmittel, etc. darauf, dass keine Tierversuche gemacht wurden. Mit "möglichst" meine ich, dass ich selbst diese Produkte nicht kaufe oder im Restaurant so etwas bestelle. Wenn ich aber z.B. etwas geschenkt bekomme (Kosmetik, Parfum, Schokolade, Seidenschal, etc.) oder meine Mutter meinen absoluten Lieblingskuchen (Schmandtorte) bäckt, dann konsumiere ich diese Dinge ausnahmsweise schon mal. Seit ich mich so ernähre, fühle ich mich viel fitter und vitaler und frühere Problem (z.B. ständige Müdigkeit, Eisenmangel, schlechte Haut, etc.) sind verschwunden.

Ich habe bereits als Vegetarierin eine 8,5jährige Beziehung mit einem Fleischesser hinter mir und es war nie ein Problem für mich. Ich versuche nicht, andere Menschen zu missionieren. Ich akzeptiere andere Ernährungsweisen, genauso wie ich gerne auch als Veganerin akzeptiert werden möchte. Ich fühle mich auch nicht moralisch überlegen, möchte aber nur so wenig wie möglich etwas konsumieren, wofür ein Tier leiden musste. Ich finde es aber schlimm, wenn jemand ohne Verstand konsumiert, ohne sich Gedanken zu machen oder ansatzweise ein Bewusstsein für Lebensmittel und deren Herkunft zu entwickeln.

Nun hatte ich vor kurzem eine Verabredung. Es lief super und ich verstand mich wirklich super mit dem Mann. Als wir ins Restaurant gingen, kamen wir im Zuge der Essensauswahl auf das Thema Ernährung zu sprechen. Ich erzählte ihm auch, dass ich Veganerin wäre, woraufhin die Stimmung total umschlug. Ab diesem Moment musste ich erfahren, wie er mich in ein Klischeebild presste, das er anscheinend von Vegetariern/Veganern hatte: Jesuslatschen tragende, Kräutertee trinkende Moralapostel, die immer ihren Jutebeutel dabei haben, blass, dürr und kränklich sind, fundamentalistische Ansichten haben und alle Fleischesser bekehren wollen. Ich habe das Date abgebrochen, weil ich das als unglaublich kränkend und erniedrigend empfand. Als ich ihm vor dem Gehen sagte, dass ich ihn nicht wiedersehen möchte, war er sogar noch empört und meinte, mit einer Körnerfresserin könnte er sich eh nichts vorstellen.

Natürlich denke ich, dass das extrem war und sicher nicht alle Männer so reagieren. Jedoch mache ich mir schon Gedanken, ob ich von einem Fleischesser akzeptiert werden könnte, oder ob ich mir wirklich einen Vegetarier/Veganer suchen muss? Wie denkt das Forum über eine Beziehung zwischen einem Fleischesser und einem Vegetarier/Veganer?
 
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  • #2
Mit einem Veganer wird es zumindest keine Diskussionen um das Für und Wider einer bestimmten Ernährung gehen und man hat auch in anderer Hinsicht sicher mehr Gemeinsamkeiten, was körperliche Gesundheit, Spiritualität, Freizeitgestaltung, angeht, als mit Jemandem, der eine gänzlich andere Lebenseinstellung favorisiert.
Mein Tipp ist: Schau dich bei Veganern oder zumindest Vegetariern nach einem Partner um. Warum sein Leben kompliziert gestalten, wenn es auch einfach geht?
 
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  • #3
Zwei Sachen:
Es laufen eine Menge predigende Veganer rum. Das heißt auch wenn dir da im Einzelfall Unrecht getan wird, ist es leicht andersartige Erfahrungen gemacht zu haben.
Persönlich sehe ich gerade gemeinsam oder für einen kochen als wichtigen Stimmungsbildungsteil bei der Anbahnung an. Damit ist das zwar kein sachlich schwerwiegendes Problem, aber vom Bauch her schon irritierend, da nicht zueinander zu passen und den anderen gefühlt "nicht lecker satt zu bekommen".
 
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  • #4
Na ja, es ist sicher günstiger, es schon in deinem Profil oder während der ersten Kommunikation zu erwähnen, also bevor es zum ersten Date kommt. Du ersparst dir und den dann ungeeigneten Männer sinnlose Treffen und Frust. Vegane Lebensweise ist schon noch mal einschränkender im Alltag, als vegetarische Ernährung, das meine ich völlig wertungsfrei, denn sonst würde ich es vielleicht auch mal versuchen, man hört ja immer wieder, dass die Leute sich damit körperlich so sehr viel wohler fühlen!

w48
 
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  • #5
Ich würde tatsächlich auch darauf hinweisen in deinem Suchtext. Meine Gründe wären:

1) Ich koche sehr gerne, auch mit wenig Fleisch. Aber ich wäre nicht bereit auf Eier, Milchprodukte etc. zu verzichten. Dies würde zu Schwierigkeiten führen, da für mich das gemeinsame (Be-)Kochen eine wichtige Rolle in der Beziehung spielt
2) Auch im Alltagsleben stelle ich es mir schwierig vor: Müsste ich später in der Familie diskutieren, ob das Kind vegan ernährt wird? Müsste ich mit dir über Medikamente diskutieren, die du aufgrund von Tierversuchen ablehnst?

Meine Cousine ist ein lieber Mensch, aber das Zusammenleben stelle ich mir schwierig vor.
 
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  • #6
Also, ich lebe auch "überwiegend" vegan. Und dies nicht aus ethisch bzw. moralischen Gründen, sondern wegen des gesundheitlichen Aspektes. Also eine Lederjacke habe ich trotzdem im Schrank hängen. Für mich gibt es zu der Frage eigentlich nur ein Zauberwort: Toleranz
 
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  • #7
Wenn du längere Zeit aus moralischer Überzeugung (und nicht aus Gesundheitsgründen) vegan lebst, wirst du vermutlich merken, dass dein Verständnis für Fleischesser und Vegetarier schwindet. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man sich als Veganer ständig rechtfertigen muss und man irgendwann dann doch anfängt sich darüber zu wundern (da die moralischen Argumente meines Erachtens überdeutlich auf der veganen Seite sind).

Mein Partner isst Fleisch, gekocht wird aber überwiegend vegan (nicht nur von mir). Verzichten tun wir beide in keiner Hinsicht - unsere Küche ist generell besser, durchdachter, gesünder und befriedigender geworden. Mit Toleranz und Verstand geht das alles, solange sich keiner von beiden täglich rechtfertigen muss. Jemand, der diese Toleranz nicht aufbringen kann, wäre für mich so oder so kein geeigneter Partner. Und ja, ich rechne schon damit, den anderen irgendwann überzeugen zu können.
 
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  • #8
Oh ja, es ist ein Hindernis.
ich kenne nur Veganerin, die ihre Umgebung "missionieren" wollen und deren
Lebensinhalt diese Ideologie ist.
Verdrehen auch gerne tatsachen und sich für als Partnerin "umbrauchbar"


m,37, promo
 
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  • #9
Liebe FS,
das Dilemma bei Veganern ist: die meisten sind nervtötendend belehrend bis missionierend sind und toleranzfreie Zone, was andere Lebensstile angeht. Meistens geht es nicht nur um Ernährung, sondern Meditation, Arten Sport zu treiben, Achtsamkeitsgefasel usw. Wasimmer Du tust, egal wiebewusst Du bist - Veganer wissen per se alles besser.
Wenn man mit diesen Menschen im echten Alltagsleben zu tun hat, stellt sich schnell heraus, dass sie viel formatierten Text von sich geben, es an der eigenen Umsetzung aber schwer mangelt. Es nervt dann ungemein, wenn man selber als moralisch minderwertig dargestellt wird, aber selber feststellt, wie engstirnig und wenig tolerant diese Missionare sind.
Wahrscheinlich bist Du an jemanden geraten, der gerade ein sehr negatives und langfristig prägendes Erlebnis mit einer Veganerin hatte.
Ich bin Vegetarierin, aber ich rede nicht drüber, im Sommer bevorzuge ich Rohkost pur und hänge ethisch betrachtet, jeden Veganer ab. Ich kann in jedem Restaurant Essen, ohne dass das jemandmerkt. Anders als Veganer mache ich keine Religion daraus, sondern lasse jeden Leben wie er will und fleisch-liebenden Gästen brate ich auch ein Steak.
 
  • #10
Ich versuche, vegan zu tolerieren. Aber es fällt mir schwer.

Ein Verwandter lebt vegan, und fand seine Ehefrau bei .... einem Veganer-Kongress.
Gleich + gleich gesellt sich gern ?

-Vegetarisch- kann ich ansatzweise noch nachvollziehen. Und die Vorteile dabei, für Ernährung und Wohlbefinden. Aber vegan halte ich für übertrieben, und eher wie eine Religion als nur eine Ernährungsweise. Das ist meine Meinung, aber nicht unbedingt ein Vorwurf an die Veganer.

Als ich erlebte, wie o.g. Veganer-Familie ihren Kindern (5 und 7 J.) das gewünschte Milchspeiseeis ablehnten, und mit welcher dummen Begründung zu ihren Kindern (wofür ich sonst Jeden für schwachsinnig halten würde) war mein Verständnis für vegan zu Ende.

Eines Tages werden ihre Kinder die vollen Teller an die Wand werfen. Weil sie die Schnauze voll haben, von dieser "Religion"

Und ich war nicht der Einzige in der Runde, mit dieser Meinung. Aber aus Höflichkeit und Toleranz Keiner zu dieser Familie.

Es kann Jeder sich nach seiner Ansicht ernähren. Aber nicht Anderen aufzwingen. m.E. selbst den eigenen Kindern nicht.
Und z.B. Babies ohne Milch aufziehen - wie soll das gehen ?

Nein, dürr und krank sieht diese Veganer-Familie nicht aus. Auch nicht deren Kinder. Sondern ganz normal.

Wenn ich etwas für dumm und schwachsinnig halte, dann fällt es mir schwer, sowas in meiner Gegenwart zu ertragen. Andererseits kann sich Jeder selber ernähren, wie er möchte, selbst in einer Partnerschaft. Wenn er das Essen seiner Partner/in toleriert.
Wir leben in einer freiheitlichen Gesellschaft, was ich hoch achte. Auch in einer Partnerschaft.

Die Mängel in der Massentierhaltung sind mir auch bekannt. Dafür sind die richtigen Gesetze gefragt, um dies zu verbessern, auch für die Tiere selber. Auch wenn dadurch das Fleisch etc. etwas teurer würde.

Aber selbst auf Milch, Milchprodukte, Honig oder Schafwolle verzichten - oder auf Eier aus Boden- oder Freilandhaltung - was diesen Tieren ja nicht weh tut, kann ich nicht nachvollziehen.

Ich habe schon lange meine Ernährung etwas umgestellt: Weniger Fleisch, weniger Nudeln, aber mehr Fisch.
Mehr Salate, und weniger Süßes. Selbst am Schnellimbiss kann es auch mal vorkommen, daß ich nur Salat esse.
Kaffee trinke ich längst nicht jeden Tag. Aber dafür täglich Milch.

Nun: Jedem das Seine - mir das Meine. Auch wenn meine Partnerin vegan wäre. Aber ihr zuliebe würde ich meine Ernährung nicht ändern.

Und (gemeinsame) Kinder könnte ich mir mit einer Veganerin nicht vorstellen.
Wenigstens die Kinder sollten davor geschützt werden. Und selber mit entscheiden dürfen, was sie essen wollen.
 
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  • #11
Ich finde Deine Einstellung optimal - vegan, aber nicht missionierend und auch mal was tierisches akzeptierend, wenn es Dir geschenkt wird bzw. Du Deine "tierische" Lieblingsspeise nicht aufgegeben hast.

Wie schon erwähnt wurde, solltest Du Deine Ernährungsweise aber schon vor einem date kundtun. Ist doch für viele eine wichtige Information und nicht alle kommen damit zurecht. Damit würdest Du Dir viel Kummer ersparen. m44.
 
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  • #12
Als ich ihm vor dem Gehen sagte, dass ich ihn nicht wiedersehen möchte, war er sogar noch empört und meinte, mit einer Körnerfresserin könnte er sich eh nichts vorstellen.

Natürlich denke ich, dass das extrem war und sicher nicht alle Männer so reagieren. Jedoch mache ich mir schon Gedanken, ob ich von einem Fleischesser akzeptiert werden könnte, oder ob ich mir wirklich einen Vegetarier/Veganer suchen muss? Wie denkt das Forum über eine Beziehung zwischen einem Fleischesser und einem Vegetarier/Veganer?

Ich kenne das bisher als Vegetarier nur umgekehrt: Frauen reagieren darauf negativ wenn sie hören wie meine Essgewohnheiten sind. Da kommt dann: "Und was soll sein, wenn wir mal meien Eltern besuchen und es gibt Schweinebraten?"

Natürlich wäre mir eine Veganerin höchst willkommen!
ich finde es gut, wenn sich jemand Gedanken macht und nicht kritiklos einfach so alles in sich hineinstopft, nur weil er es nicht anders kennt.
 
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  • #13
Liebe Veganerin,
ich koche sehr gerne und würde aus diesem Grunde nie eine Beziehung mit einem Vegetarier oder gar einem Veganer eingehen. Da müsste auf die gemeinsame "Produktion" von aufmontierten Sossen,
schönen Gemüseeintöpfen - ja die sind nicht vegetarisch, dazu braucht es Knochen !! - tollen Torten - Joghurttorte die mit Gelatine stabilisiert wird - und und und verzichten. Wenn ich sowas im Profil lese - und da gehört es meiner Meinung nach hin- würde ICH das Profil wegklicken. Das heisst nicht, dass ich mir nicht M vorstellen könnte, die mit einer Veganerin eine Beziehung eingehen möchten - aber die dürften sehr sehr sehr dünn gesät sein. W / 55
 
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  • #14
Ich habe leider auch die Erfahrung gemacht, dass sehr viele Veganer das Missionieren einfach nicht lassen können. In meinem Kollegenkreis gibt es einige, und ich empfinde sie oft als unerträglich nervig. Da scheint es teilweise gar keine anderen Gesprächsthemen zu geben, und der ständig erhobene moralische Zeigefinger stößt mich ab. Niemand sollte sich aufgrund seiner Ernährung für einen besseren Menschen halten und auf andere herab blicken. Ich hätte also wie Dein Date wohl auch ablehnend reagiert, auch wenn ich Dir damit evtl Unrecht tun würde. Dafür habe ich einfach zu viele schlechte Erfahrungen gemacht.
 
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  • #15
Naja, die Reaktion des Herren ist verständlich, wenn man sie auf ein Klischeebild bezieht, und unverständlich, weil er sich wohl gar nicht erst die Mühe gemacht hat zu überprüfen ob das wirklich korrekt ist in deinem Fall.
Er kennt es wohl nicht anders.

Dennoch würde ich vegane Ernährung (ist noch extremer als vegetarisch) schon als ein gewisses Hindernis ansehen. Von der Einstellung her weniger - damit kann man leben, wenn jemand für sich so leben möchte und auch seine Gründe dafür hat.
Aber: da würde ich mich dennoch sehr fragen, wie der gemeinsame Alltag bei uns aussähe.
Selbst wenn du nicht missionierst - heißt das, dass ich für mich bei meinem Essen bleibe und du kochst grundsätzlich immer deine eigene Suppe? (Ich probiere gerne auch dein Essen, aber standard wird das bei mir sicher nicht)
Auch wenn wir mit Freunden unterwegs sind?
Falls wir zusammenwohnen sollten - heißt das, dass ich mich von meinem Ledersessel verabschieden darf und du meinen gesamten Putzschrank ausmisten würdest oder ich beim Kauf eines jeden gemeinsamen Produktes in Zukunft noch mit drauf achtgeben muss, dass es auch mit deinen Anforderungen übereinstimmt? (Letzteres mache ich gerne einige Male zu deiner Freude, aber auf Dauer und alles bezogen ist mir das sicherlich zu kompliziert und ich fände es auch übertrieben.)
Steht dann unser Kühlschrank mit Allnatura-Produkten voll? Die sind nämlich ganz schön teuer.
Ich hätte da ziemliche Bedenken, wie das auf Dauer in meinen Alltag passen würde.
Essen ist schließlich nichts, was nur alle paar Wochen mal relevant wird.
 
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  • #16
Gut, die Reaktion deines Gegenübers war sehr roh und die meisten werden nicht so auftreten. Ich bin auch kein Vegetarier oder Veganer, möchte aber keine Freundin, die eines von beiden ist. Das verkompliziert das ganze Thema Essen und hier rede ich nicht von den versuchten Bekehrungsversuchen. Letztendlich ist es eine Lebenseinstellung und dieses Thema ist unterschwellig ständig da. Am besten suchst Du dir ein passendes Gegenstück aus, dann habt ihr beide weniger Stress. Vegan finde ich persönlich noch einmal ein ganzes Stück härter als Vegetarier und da braucht es jemanden, der das auch lebt oder gut damit umgehen kann. Bei deiner Suche würde ich in das Profil reinschreiben, dass Du Veganer bist. Dann ersparst Du dir solche frustrierenden Dates.
 
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  • #17
Also es gibt schon sehr engstirnige Menschen, schon schade wenn ihr euch sonst gut verstanden habt. Ich für meinen Teil hätte damit kein Problem und würde auch keine extra Wurst beim Kochen verlangen, könnte mich also schon an die Ernährungsweise meines gegenübers anpassen. Ist wohl auch einfacher beim Einkauf zu handhaben. Und wer hindert mich denn daran wenn ich mal lust auf ein Schnitzel oder dergleichen hätte einfach eins zu kaufen und in die Pfanne zu hauen. Man kann auch aus einer Mücke einen Elefanten machen.

m,26
 
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  • #18
Im Sommer habe ich einen Mann kennengelernt.

Ganz klassisch, offline, und auch nicht in einer typischen Date-Situation, so dass wir nicht zusammen z.B. ins Café gingen.

Irgendwann kam das Thema auf "Ernährung", und es stellte sich heraus, dass er nicht nur Veganer war, sondern gar nur vegane Rohkost zu sich nahm.

Ich war vollkommen unvoreingenommen, fand das interessant, machte mir keine weiteren Gedanken ob das nun ein "Hindernis" sein könnte.

Nun ja, nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass es doch eins war. Er versuchte mich zu missionieren, predigte wie der beste Pfarrer es kaum schafft, so dass ich zum Schluss versuchte das Thema "Essen" (und "Trinken"!) vollkommen auszuklammern.

Das Ende der Geschichte: ich brach den Kontakt ab weil es einfach nicht ging.

Jemand mit einer doch so extremen Ernährungsform kommt für mich zukünftig nicht mehr als potentieller Partner in Frage.

Anmerkung: er behauptete immer, tolerant zu sein und Leute nicht bekehren zu wollen, aber die Wirklichkeit sah anders aus.

w43
 
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  • #19
Ich kann vegane Ernährung aus ethischen Gründen nachvollziehen. Glaube aber, dass langfristig eine gesunde Mischkost für den menschlichen Organismus besser ist.
Einen veganen Partner würde ich unter bestimmten Voraussetzungen akzeptieren: eben wenn er nicht versuchen würde mich zu missionieren und auch ansonsten eine tolerante Einstellung besitzt und mir nicht jedes Stück Fleisch vermiest. Veganer, die ihre Kinder vegan ernähren oder ihre Haustiere - das könnte ich nicht akzeptieren.
Dein Datepartner hat sich natürlich völlig im Ton vergriffen - keine Frage. Deswegen ist es wohl wirklich keine schlechte Idee, wenn du deine Ernährung schon im Profil thematisierst. Kannst ja noch dazuschreiben, dass du aber auch offen für Leute bist, die das eben nicht so handhaben.
 
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  • #20
Auf jeden Fall solltest du da von vornherein mit offenen Karten spielen. Es gibt doch viele Männer, die sich auch vegetarisch (vegane Ernährung wird aus nachvollziehbaren Gründen tatsächlich nicht so empfohlen) ernähren, und es gibt sicher auch Männer, die gern Fleisch essen, aber trotzdem kein Problem mit einer nicht Fleisch essenden Frau haben.

Der Typ, von dem du hier schreibst, gehört wohl zu der eher unsensiblen Sorte. Auf so einen kann man getrost verzichten.
 
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  • #21
Vegetarierin wäre für mich noch kein Problem, aber Veganerin fällt für mich schon unter No-Go. Das Scheinargument, die Tiere würden leiden, ist Blödsinn. Meine Eltern hatten einen Hof mit Hühnern und Kühen die wunderbar umsorgt waren und genügend Freilauf hatten, warum sollte ich also nicht auch die Milch der Kuh oder das Ei des Huhns konsumieren? Und es gibt in größeren Städten auch Bio-Läden die Produkte von lokalen Landwirten anbieten, wenn man Käfighaltung (zurecht) nicht unterstützen möchte.

Wenn man das Veganertum durchzieht, dann darf man ja auch keinen Kuchen und keine Mehlspeisen essen, nicht einmal den Kaffee in der Früh mit Milch genießen, eigentlich kann man dann auch gar nicht mit der Freundin in ein Restaurant essen gehen, denn die meisten Gerichte werden irgendein tierisches Produkt enthalten.

Es gibt für mich keinen logischen Grund Produkte wie Eier abzulehnen, wenn diese ohnehin von glücklichen Hühnern stammen, von daher könnte ich auch eine Frau nicht an meiner Seite akzeptieren, die ein solch (meiner Meinung nach) unsinniges Verhalten an den Tag legt.
 
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  • #22
Ich bin selbst so ein habseidener Vegetarier, d.h., ich esse Fleisch eigentlich nur, wenn ich irgendwo zum Essen eingeladen werde und ich es mir nicht aussuchen kann. Ich esse Fisch aber nur sehr wenig und ich esse Eier, Milch und Milchprodukte vom Bauernhof meines Vertrauens.
Damit komme ich gut klar und hatte bisher auch noch nie ein Problem mit einem Partner oder Freunden. Wenn mein Partner Fleisch wollte, dann habe ich eben für ihn noch ein Stück Fleisch in die Pfanne geworfen.
Aber ich selbst könnte nicht mit einem veganem Partner leben, weil ich persönlich der Meinung bin, dass diese Ernährungsform nicht gesund ist. (Ich bin Ökotrophologin, bevor mir hier Unwissen unterstellt wird). Es ist schwierig,gerade die Eiweiß- und die Eisenversorgung ist schwierig (da musst du ja Unmengen an Hülsenfrüchten verputzen). Das Lebensnotwendige Vit. B12 ist so gut wie überhaupt nicht ersetzbar.
Auch was der Verzicht auf tierische Kleidung angeht, da hätte ich ständigen Diskussionsbedarf. Ich bin nämlich auch hier der "vegetrischen Meinung", dass ein Schaf ebenso geschoren werden kann wie ich zum Friseur gehe.
Tut mir leid, wenn ich nun unhöflich werde, aber ich halte einfach Veganer für unwissend (um nicht dumm zu sagen) und noch dazu für missionarisch.

Ich würde dir daher raten, gezielt unter Veganern zu suchen, denn selbst Vegetarier haben ein Problem mit Veganern.
 
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  • #23
Ich bin auch Veganerin. Es hängt vom Intellekt des Mannes ab, wie er damit umgeht. Die gebildeten und weltoffenen Männer haben kein Problem damit. Bei deinem Date hast du ja wohl auch nichts verpasst.
 
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  • #24
Liebe FS,

Männer, die glauben, dass VeganerInnen missionieren, glauben auch, dass Feministinnen humorlos und verbiestert sind und Alice Schwarzer Männer hasst.

An solche bornierten Trottel sollten Sie keinen Gedanken verschwenden.

Sortieren Sie solche Männer lieber vorher aus. Hören Sie auf, so devot zu sein und stellen Sie Forderungen. Männer, die wirklich an einer Frau interssiert sind, werden diese immer gerne erfüllen. Die anderen suchen nur ein Weibchen, dass bequem in ihr Leben passt.

Ich bin selber eine vorwiegend vegan lebende Vegetarierin, die weder Leder noch Wolle oder Seide trägt und keine tierquälerischen Kosmetika konsumiert und erhalte deshalb, gerade von Männern, die mich umwerben, nur positives Feedback. Männer, die an mir interessiert sind, essen in meiner Gegenwart auch keine Tiere, weil ihnen klar ist, dass diese Verhaltensweise nicht zielführend wäre.

Ich selber mache aber auch schon kurz nach dem kennenlernen meinen Standpunkt klar. Fragt mich ein Mann, ob er mich zum Essen einladen darf, sage ich, so er mir gefällt, immer ja gerne, aber nur vegetarisch, am liebsten vegan.

Ein intelligenter, gebildeter und wirklich interessierter Mann wird sich dann gerne über Ihre Ernährungsphilosophie mit Ihnen unterhalten und ausserdem schleunigst herausfinden, wo das nächste vegetarisch-vegane Restaurant ist. Alle anderen Männer sind Zeitverschwendung.

Wenn Sie ein Online-Profil haben, sollten Sie da bereits an geeigneter Stelle Ihre Vorlieben kommunizieren.

Ich würde mich im übrigen auf Veggies und Flexitarier konzentrieren. So ein dreimal die Woche Schnitzel, Gulasch, Speckknödel-Mann, den nur interessiert, dass es schmeckt wie damals bei Mutti, ist für unsereins doch ohnehin nicht wirklich interessant. Ich kenne auch keinen einzigen Mann mit so einer Grundhaltung, der einen erotischen Körper hat und gut riecht. Übertriebene Toleranz wird hier nicht belohnt.
 
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  • #25
Ich bin auch Veganerin. Es hängt vom Intellekt des Mannes ab, wie er damit umgeht. Die gebildeten und weltoffenen Männer haben kein Problem damit.

Das scheinen dann aber nur möchtegern-weltoffene Männer zu sein. Als Begleiterin bei einer meiner Asien Reisen könnte ich Dich leider nicht gebrauchen, denn Vegetarismus ist beispielsweise in Korea ein weitgehend unbekanntes Konzept und manche haben die herrlichsten Urlaubsparadiese in Asien auch schon als "Veganer-Hölle" bezeichnet. ;-)

m.
 
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  • #26
Vegan bedeutet: keine Milch/Milchprodukte - auch Käse nicht, keine Eier, kein Fleisch/andere tierische Produkte.

Nun kann man Milch ersetzen: Mandelmilch, Sojamilch, Reismilch, Hafermilch, Dinkelmilch.
Es gibt auch schon fertige Desserts daraus und Eis (Fruchteis ist ja eh kein Problem)

Fleisch und Fleischprodukte durch anderes zu ersetzen, ist nicht wirklich schwer, die Vielfalt an Möglichkeiten erlaubt es, sich ganz ausgewogen zu ernähren.

Denjenigen, die sagen, dass man mit Eier essen ja nichts Böses macht, nur mal zu Info: die Küken werden gerade eben geschlüpft aussortiert (dabei wird nicht wie mit lebenden Wesen umgegangen, sondern wie mit Gegenständen). Viele der aussortierten männl. Küken werden ziemlich bald umgebracht und zu Tierfutter verarbeitet, die anderen in den Hähnchenmästereien gehalten und teilweise noch lebendig (immer wieder funktionieren die Tötungsmaschinerien nicht) gerupft und ausgenommen.
Alles in allem eine ziemlich unschöne Sache, selbst wenn man seine Eier aus Biohaltung bezieht, kann man diese anderen Dinge nicht verhindern!

(Ich respektiere Veganer für ihre Konsequenz, bin selbst 'nur' Vegetarierin)

Es ist also als Veganer nicht eben einfach, mal unterwegs einen Cappuccino zu trinken oder ein Stück Kuchen zu essen, Käse überbackenes geht nicht, Sahnsoßen nicht, verschiedene Salatdressings nicht.
Bleibt im Restaurant dann Kartoffel - ohne Quark, Salat mit Kräuterdressing .....

Das wäre selbst für mich als Vegetarierin schwierig.

Ich würde natürlich einen vegetarischen Partner bevoruzugen, da ich anderen Menschen zwar ihr Fleisch lasse, es aber selbst für einen Partner nicht zubereiten wollen würde (von dem Geruch in der Wohnung beim Schmoren mal ganz abgesehen.

Ich denke Essen/Nahrungszubereitung sind sehr wichtige Bestandteile des Zusammenseins, bei gravierend unterschiedlichen Einstellungen dazu, ist es auf Dauer auch mit viel Toleranz schwer, Brücken zu schlagen.
 
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LilaLaunebär

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  • #27
Danke für die bisherigen Antworten. Leider gibt es hier im Forum einige Vorurteile, wie den Antworten zu entnehmen ist. Zu einigen Dingen möchte ich mich deshalb noch äußern.

1. Der missionarische Eifer: daran sind immer zwei beteiligt. Natürlich fragen die meisten einen, warum man sich so ernährt. Wenn man dann die ethischen Gründe dem Gegenüber erklärt, dann fühlt sich der durchschnittliche Fleischesser oft auf den Schlips getreten, weil er insgeheim ein schlechtes Gewissen bekommt. Leider ist es nun mal so, dass für tierische Produkte die Tiere leiden müssen und das weiß auch der Fleischesser. Es wird nur oft ausgeblendet.

2. Vegan ist ungesund: Während einer Schwangerschaft würde ich mich auch nicht vegan ernähren und meine potentiellen Kinder würde ich auch nicht vegan bzw. vegetarisch erziehen. Ich bin der Meinung, jeder sollte so eine Entscheidung selbst für sich treffen. Dass ein Vitamin B12-Mangel auftreten kann, ist bekannt. Deswegen supplementiere ich B 12. Ich finde, eine Vitamintablette pro Woche ist ein geringer Preis für eine insgesamt gesundere Ernährung. Alle anderen Lebenswichtigen Stoffe bekommt man ausreichend. Und wie gesagt, mir geht es viel besser.

3. Für Wolle, Milch, Eier etc. müssen Tiere nicht leiden: Wer sich mit diesem Thema auseinander setzt, der wird sehen, dass das nicht stimmt.
Kühe geben nur Milch, wenn sie kalben. Nach der Geburt wird das Kalb der Mutter weggenommen und mit minderwertigen Ersatzstoffen gefüttert, damit man die Milch melken kann. Dabei wird die Kuh jedesmal leer gemolken, so dass die Milch länger als üblich nicht versiegt. Sobald dies aber geschieht, wird die Kuh nach wenigen Monaten erneut besamt und es geht von vorne los. Fazit: die Kuh ist dauerschwanger, man trennt Mutter und Kalb, wenn die Kuh unrentabel ist, wird sie geschlachtet. Übrigens auch die männlichen Kälber, da diese keine Milch geben.
Eine Henne in der Natur legt pro Jahr etwa zwei Gelege voll (ca. 20 Eier). Ein kommerzielles Huhn legt immer weiter, da ihr Gelege nie voll wird, wenn man die Eier wegnimmt. Das können bis zu 300 Eier pro Jahr sein. Das laugt die Henne aus und sie wird nur etwa ein Drittel so alt, wie in der Natur. Ist sie nicht mehr rentabel, wird sie geschlachtet. Hinzu kommt, dass die männlichen Küken, da für die Eierproduktion nicht zu gebrauchen, lebendig zerhäckselt, vergast oder später zum Verzehr geschlachtet werden. Dabei ist es (wie bei Milch) auch egal, ob es Käfighaltung oder Bio ist.
Und auch bei der Wolle ist das so eine Sache. Angorakaninchen z.B. wird teilweise in brutalster Weise das Fell abgezogen, so dass auch stellenweise die Haut mit abgezogen wird. Zu 90% ist auch die Wollproduktion Tierquälerei.

4. Veganer sind dumm: Also das zeugt nicht nur von Unwissen, sondern auch von Intoleranz. Ich äußere mich dazu nicht weiter, sondern stelle lieber die Frage an die Moderation, wieso solche Äußerungen hier im Forum überhaupt unkommentiert freigelassen werden?
 
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  • #28
Ich bin auch Veganerin. Es hängt vom Intellekt des Mannes ab, wie er damit umgeht. Die gebildeten und weltoffenen Männer haben kein Problem damit. Bei deinem Date hast du ja wohl auch nichts verpasst.

Ich glaube, dass es genau andersherum Veganern an Bildung und Weltoffenheit mangelt, sondern dass sie stattdessen einem schwierigen political-correctness-öko-Weltbild anhängen.
Was soll falsch daran sein, bspw. Milchprodukte oder Eier zu essen vom Bauern aus der Region von glücklichen Kühen und Hühnern?
Diese Art der Askese schiesst übers Ziel hinaus.
 
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  • #29
Ich finde Deinen Lebensstil total extrem. Für mich wär das ein Hinderungsgrund, obwohl ich eher tolerant bin. Aber ich hatte auch schon Probleme mit einem Freund, der 50% aller Lebensmittel nicht mochte, sowas geht einfach nicht, was zu viel ist, ist zu viel.

In einer Beziehung finde ich Gemeinssamkeiten wichtig, ich finde es nicht schön, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht. Und da gehört auch gemeinsames Kochen und genussvolles Essen dazu und nicht, dass man sich da ständig nen Kopf drum machen muss.

Ich möchte keinen solchen Partner haben, obwohl ich tierlieb bin. Aber man muss es doch nicht übertreiben. Man kann heute Eier von glücklichen Hühnern kaufen und Fleisch von glücklichen Tieren, es gibt doch so viel Auswahl, sodass man nicht alles kategorisch ablehnen braucht.

w, 44
 
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  • #30
Es gibt für mich keinen logischen Grund Produkte wie Eier abzulehnen, wenn diese ohnehin von glücklichen Hühnern stammen, von daher könnte ich auch eine Frau nicht an meiner Seite akzeptieren, die ein solch (meiner Meinung nach) unsinniges Verhalten an den Tag legt.


Ich selbst bin zwar Vegetarierin die auf Milch und Eier nicht verzichten muss da in meiner Familie selbst und tierleidfrei produziert wird (hätte ich diese Option nicht, würde ich es allerdings tun!), habe aber nichts gegen Fleischesser. Aber wenn dann sollten sie sich doch bitte über die Tragweite ihres Handelns klar sein und nicht solche Gutmenschen-Unwahrheiten verbreiten. Und das in einem Forum in dem sich angeblich die (Bildungs-)Elite tummelt.
Dem Verfasser kann ich nur zur Recherche raten und ihn darum bitten, seine heile Welt zu verlassen und mal der Realität ins Auge zu blicken.
Empathie hört nicht beim Menschen auf!
 
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