• #1

Verändert sich der Sex mit Länge der Beziehung?

Angeregt durch einen Parallelthread über ein unerfülltest Sexleben, würde mich interessierten was für Erfahrungen existieren: Verändert sich das Sexleben im Laufe einer Beziehung? Wie ist es mit der Anzahl: mehr? weniger? Spontaner?geplanter?Routine? Phantasievoller? Experimentierfreudiger? Wie ist es mit der eigenen sexuellen Lust? Gibt es da Unterschiede zwischen Männer und Frauen?
 
  • #2
Wie ist es mit der eigenen sexuellen Lust? Gibt es da Unterschiede zwischen Männer und Frauen?
Ich höre aus deinem Beitrag, eine gewisse, gewünschte Sicherheit raus, die es aber so nicht gibt! Diese Themen sind so individuell, weil so individuell der Mensch sein kann, das kann man nicht generalisieren und nicht verallgemeinern, diese Themen kann man nicht über einen Kamm ziehen, es gibt eben solche und solche Eigenschaften im Verhalten, das hängt zunächst einmal damit zusammen, wie kompatibel man die Beziehung startet und wie man sich im Laufe der Zeit verändert und/oder weiter entwickelt, dies trifft auch insoweit für den Partner zu, da gibt es keine Antworten, auf die man bauen kann, man kann auch nicht auf die Statistik bauen, inwieweit die Beziehung oder die Ehe hält! Und ganz wichtig, wie stark und wie echt beidseitig die Liebe ist!
Was nützt dir, wenn du von den einen das hörst, wie das ging und von den anderen was anderes hörst, das bringt einem gar nichts, da es bei sich selbst vollkommen anders laufen kann und auch sehr wahrscheinlich so sein wird!
 
  • #3
Bei mir liegt es mehr an der Beziehungsqualitaet als an der Beziehungsdauer wie der Sex sich entwickelt.
Bei einer schlechten Beziehung leidet der Sex, wird weniger und lustlos. Je länger eine schlechte Beziehung andauert, umso weniger und lustloser.

Ist die Beziehungsqualitaet hoch, dann wird alles stressfreier, entspannter.
Wenn man mal keine Lust hat, ohne dass gleich ein Drama draus wird, kommt die Lust viel schneller zurück weil keine inneren Widerstände blockieren.
Mit zunehmender Vertrautheit wird es variantenreicher. Ich trau' mich mehr, weil ich jederzeit "Nein" sagen kann, wenn es mir nicht gefällt.
 
  • #4
Der Grundtenor hier:

In einer längeren Beziehungen nimmt die Häufigkeit ab bis es keinen Sex mehr gibt.
Schuld sind dann meist die unwilligen Frauen die ihre Aufmerksamkeit nur noch den Kindern widmen. Der Mann sucht sexuellen Trost in Seitensprüngen. Das Problem gibt es, aber es ist keine allgemeingültige Wahrheit oder Fakt der in jede Beziehung früher oder später eintreten muss.

Es ist eine Behauptung oder persönliche Erfahrung. Ebenso eine dieser, dass Männer mit zunehmenden Alter keine Stehkraft oder Ausdauer mehr haben und sich die gelangweilte Ehefrau eine heiße Affäre zulegt.
Gibt es auch, muss jedoch nicht auf jeden Mann, bzw. Beziehung zutreffen.

Klar, gibt es Affären zur Befriedigung sehr spezieller sexueller Bedürfnisse, aber nach diese Partner muss man auch gezielt suchen oder gar bezahlen.

Meine persönliche Erfahrung:

ist das Männer die überwiegend ONS oder sonstige Bett Geschichten hatten oft schlechter in der Kiste waren als Männer die ihre sexuellen Erfahrungen überwiegend in Beziehung gesammelt haben.

Warum das vielleicht so ist?
Bei ONS bekommt man eben kein Feedback.
Es geht in erster Linie um die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und wenn ein Feedback kommt, sind es meist Standard Formulierung.
Wer hat schon Zeit und Lust das Geschehene mit einen reinen Sexpartner auszudiskutieren.

Was soll ich auch großartig hantieren oder probieren bei Jemanden der mir nichts bedeutet, von dem ich nur schnelle, unkomplizierte sexuelle Befriedigung möchte.

In meinen Beziehungen ist der Sex meist kreativer oder fantasievoller. Man ist als Paar im vielleicht experimentierfreudiger, damit eben nicht der Alltag ins Schlafzimmer einzieht. Man vertraut sich und ist am Gefallen des Anderen sehr interessiert. Es macht Spaß und ist spannend neue Dinge im Bett auszuprobieren und danach zu erfahren wie es der Partner empfunden hat.

Es dürfte keine Überraschung sein, dass es den meisten Damen mehr auf die Qualität statt Quantität ankommt.
Kann bei jungen Männern durchaus anders sein.

Deine Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten, denn jeder hat eigenen Erfahrungen gesammelt.
 
  • #5
Ich höre aus deinem Beitrag, eine gewisse, gewünschte Sicherheit raus, die es aber so nicht gibt!

Hab ich die Frage zu dieser Antwort überlesen?

Liebe elfLisa,

ich antworte Dir ganz konkret mit meinen Erfahrungen:
- verändert sich das Sexleben im Laufe einer Beziehung?
Ja

- wie ist es mit der Anzahl?
In der Tendenz weniger, aber es gab bei mir auch trotz rel. langer Beziehung immer mal wieder Tage / Nächte an denen wir die Finger nicht von einander lassen konnten. Das gleicht es dann vllt. wieder aus. So was hatte ich in jüngeren Jahren oder am Anfang von Beziehungen nicht bzw. wirklich nur gaaaanz am Anfang.
Es wird phantasievoller / experimentierfreudiger, vertrauter, entspannter. Wenn was schief geht, lach ich drüber. Das schaffe ich am Beginn einer Beziehung nicht. Es ist nach wie vor spontan. Da hat sich nichts verändert.

- wie ist es mit der eigenen sexuellen Lust?
Die ist nach wie vor vorhanden. Ich kann für mich jetzt nicht sagen, dass diese in den letzten Jahren abgenommen hat.

- gibt es da Unterschiede zwischen Männer und Frauen?
Ich kann für mich behaupten, dass die Frauen mit zunehmendem Alter lockerer werden (wurd ich ja auch)

M 47
 
  • #6
Ich führe eine 23 jährige Beziehung und bei mir war es so, dass der gemeinsame Sex mit der Anzahl der gemeinsamen Jahre sowohl in Qualität, als auch in Quantität abnahm.
Frisch verliebt konnten wir nicht genug voneinander kriegen und haben (fast) alles ausprobiert, was es so gibt. Mehrmals täglich war normal. Auch andere Personen (Dreier usw.) waren nicht tabu.
Irgendwann war der Rausch dann vorbei, es kehrte Alltag, Routine ein. Sex wurde seltener, langweiliger und fand nebenbei statt, in Stressphasen hatten wir auch mal wochenlang keinen (Examenszeit, Hausbau ect.).
Dann waren sie größten Stressphasen ausgestanden, "alles in trockenen Tüchern" doch der Sex ließ sich nicht wiederbeleben.
Das hatte bei mir den Effekt, dass ich "mehr" wollte - mehr Qualität, mehr Quantität, auch mehr Abwechslung durch andere Personen. Mein Mann teilte diese Bedürfnisse nicht.

Wir haben dann die Lösung gefunden, dass jeder von uns seine sexuellen Bedürfnisse auch anderweitig stillen "darf". Ich mache von dieser "Erlaubnis" Gebrauch, mein Mann (meines Wissens nach) nicht.

Die Menschen aus meinem Umfeld, die auch in langen Beziehungen leben und mit denen ich so offen über Derartiges reden kann, berichten Ähnliches. Die Liebe wächst und der Sex verkümmert mit den Jahren.

w,41
 
  • #7
Ich war in einer sehr langjährigen Beziehung. 29 Jahre davon 27 Jahre Ehe. Am Anfang war es quasi ein Gerammel. Fast täglich. Teilweise mehrfach täglich.

Mit der Zeit reduzierte sich die Dichte. Der Sex würde dafür teilweise einfallsreicher.

Dann kamen zur Dauer der Beziehung Krankheiten und Schicksalsschläge (Kindstot). Der Sex wurde selten und eine einfallslose Dienstleistung an mich.

Es folgten richtig harte Krankheiten. U.a. Prostatakrebs. Ich war 2,5 Jahre sexuell neutralisiert. Parallel wurde meine Frau, aus ihrer Sicht dauerhaft, durch Entfernung der Eierstöcke sexuell neutralisiert.

Nach Rückkehr meines sexuellen Interesses gab es kein Gegeninteresse und Streit über das Sexthema. Dazu gehörten auch Demütigungen. Am Ende habe ich mich getrennt.

Zum Sex mit meiner Freundin gibt es einen eigenen Thread
 
  • #8
Ich bin jetzt seit fast 9 Jahren mit meinem Partner zusammen & ja unser Sex hat sich verändert. Ich finde aber zum positiven.
Es ist insgesamt etwas weniger geworden (aber immer noch mehrmals die Woche), es gibt selbstverständlich auch Phasen, in denen es stressbedingt mal 1-2 Wochen keinen Sex gibt, in anderen Wochen (häufig im Urlaub) dann aber wieder mehrmals täglich.

Wir sind gemeinsam in unserer Sexualität gewachsen, haben uns weiter entwickelt, es ist genug Vertrauen da gemeinsam neue Dinge auszuprobieren & es gibt auch keine Scham dem anderen gegenüber. Wir wissen beide was der andere mag, er weis genau welche Knöpfe er bei mir drücken muss, genauso umgekehrt & jeder drückt die Knöpfe des anderen gerne.

Meine eigene sexuelle Lust ist nicht weniger geworden, ich begehre meinen Partner auch nicht weniger als zuvor, es ist bei mir als Frau aber auch spürbar von meinem Zyklus abhängig. In der Zeit meines Eisprungs könnte ich fast ständig Sex haben..
w,26
 
  • #9
Ich kann da nur über meine Erfahrungen berichten: das Interesse an Sex nahm in einer Beziehung von meiner Seite her schnell ab. Nach einigen Monaten ging es schon los, bis ich gar nicht mehr wollte. Zusammenziehen hat den Prozess beschleunigt.
Das lag zum einen an meiner damals unterentwickelten Libido (Einnahme der Pille), aber auch an der Passivität der Männer. Anfangs gab ich mir viel Mühe, die Männer zu verführen, mir immer neues auszudenken, aufregende Orte zu suchen. Die Männer genossen, aber hatten selbst keine Aktivität gezeigt. Abends im Bett liegend neben sich zu langen und immer das selbe durchzuziehen, ist auf Dauer zu langweilig für mich. Als von den Männern nichts an Eigeninitiative kam, stellte ich in den Beziehungen meine Sexaktivität komplett ein.
Für meine Ex- Freunde war das sicher eine Kränkung. Vom täglichen Supersex zur Asexualität innerhalb einiger Monate.
Komischerweise hat mich keiner von diesen Männern trotz Sexverweigerung betrogen oder verlassen. Ich denke, sie hofften auf bessere Zeiten, lebten von der Erinnerung oder waren einfach auch dazu zu passiv.

Erst ab Ende 30 und mit zunehmenden Interesse und Spaß an Sex hat sich das für mich komplett verändert.
Der Sex in meiner Beziehung ist immernoch so aufregend und abwechslungsreich wie am Anfang.
Ich bin mittlerweile auch so schlau und suche mir keinen passiven Mann mehr. Ich mag Abwechslung, jemand der mit seinen Händen und seiner Zunge umgehen kann, jemand der leidenschaftlich küsst, sich bewegen kann, Dirty Talk und spontanen Sex an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Tageszeiten.
Und Zusammenziehen ist für mich keine Option mehr, jedenfalls nicht in meinen noch sexuell aktiven Zeiten. Die will ich noch so lange es geht genießen.

Ich kann das, was Stella schrieb, übrigens bestätigen. Männer, die offen für ONS waren, haben sich die wenigste Mühe gegeben. Sowas würde ich heute nicht mehr mitmachen, obwohl die Situation selbst aufregend ist.
Aber auch manche Männer, die aus langjährigen Beziehungen kamen, waren manchmal erschreckend ahnungs- und phantasielos.
 
  • #10
Ich kann da nur über meine Erfahrungen berichten: das Interesse an Sex nahm in einer Beziehung von meiner Seite her schnell ab. Nach einigen Monaten ging es schon los, bis ich gar nicht mehr wollte. Zusammenziehen hat den Prozess beschleunigt.
Das lag zum einen an meiner damals unterentwickelten Libido (Einnahme der Pille), aber auch an der Passivität der Männer. Anfangs gab ich mir viel Mühe, die Männer zu verführen, mir immer neues auszudenken, aufregende Orte zu suchen. Die Männer genossen, aber hatten selbst keine Aktivität gezeigt. Abends im Bett liegend neben sich zu langen und immer das selbe durchzuziehen, ist auf Dauer zu langweilig für mich. Als von den Männern nichts an Eigeninitiative kam, stellte ich in den Beziehungen meine Sexaktivität komplett ein.
Für meine Ex- Freunde war das sicher eine Kränkung. Vom täglichen Supersex zur Asexualität innerhalb einiger Monate.
Komischerweise hat mich keiner von diesen Männern trotz Sexverweigerung betrogen oder verlassen. Ich denke, sie hofften auf bessere Zeiten, lebten von der Erinnerung oder waren einfach auch dazu zu passiv.

Erst ab Ende 30 und mit zunehmenden Interesse und Spaß an Sex hat sich das für mich komplett verändert.
Der Sex in meiner Beziehung ist immernoch so aufregend und abwechslungsreich wie am Anfang.
Ich bin mittlerweile auch so schlau und suche mir keinen passiven Mann mehr. Ich mag Abwechslung, jemand der mit seinen Händen und seiner Zunge umgehen kann, jemand der leidenschaftlich küsst, sich bewegen kann, Dirty Talk und spontanen Sex an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Tageszeiten.
Und Zusammenziehen ist für mich keine Option mehr, jedenfalls nicht in meinen noch sexuell aktiven Zeiten. Die will ich noch so lange es geht genießen.

Ich kann das, was Stella schrieb, übrigens bestätigen. Männer, die offen für ONS waren, haben sich die wenigste Mühe gegeben. Sowas würde ich heute nicht mehr mitmachen, obwohl die Situation selbst aufregend ist.
Aber auch manche Männer, die aus langjährigen Beziehungen kamen, waren manchmal erschreckend ahnungs- und phantasielos.

Die Frage ist natürlich auch, welche Relevanz hat Sex in einer Beziehung? Überlagern andere wichtige Projekte wie Hausbau, Kinder oder Krisen wie Krankheiten, Todesfälle das Sex Thema nicht temporär?

Irgendwann wird Sex dann aber doch wieder relevant.
 
  • #11
Angeregt durch einen Parallelthread über ein unerfülltest Sexleben, würde mich interessierten was für Erfahrungen existieren: Verändert sich das Sexleben im Laufe einer Beziehung? Wie ist es mit der Anzahl: mehr? weniger? Spontaner?geplanter?Routine? Phantasievoller? Experimentierfreudiger? Wie ist es mit der eigenen sexuellen Lust? Gibt es da Unterschiede zwischen Männer und Frauen?


Also ich schreib mal für mich als Mann und meine Freundin als Frau - weil wir ja miteinander denselben Sex zur gleichen Zeit haben.

Am Anfang Blümchen/Vanilla, dann als wir uns miteinander sicherer waren, die Sachen, die wir in unseren vorherigen Beziehungen nicht ausprobieren konnten/durften/wagten, weil sie mehr in Richtung der 50 Grauschattierungen gehen. Zwischendurch haben wir das Selberfilmen für uns entdeckt.
Die fantasievollen Hilfsmittel wie diverse Spielzeuge oder Bindemittel wurden mit der Zeit zahlreicher.

Irgendwann nächstes Jahr wollen wir uns mal einen Swingerclub von innen ansehen. Davor oder danach (oder darin) wollen wir auch mal eine Menage a trois ausprobieren, falls wir eine Frau dafür begeistern können.

Im Sommer werden wir wohl den Wald und den Ostseestrand für uns entdecken. Später sicher auch andere Regionen.

Was die Frage anbetrifft: Ja, es findet eine Entwicklung statt und nein, sie unterscheidet nicht zwischen Männern und Frauen zumindest in meiner aktuellen Erfahrung.

m50
 
  • #12
Generell nimmt die Quantität bei den meisten wohl ab im Laufe der Jahre. Mit der Qualität ist das so eine Sache; da hab ich unterschiedliches gehört. Wenn beide offen und neugierig sind, dann kann die Qualität besser werden oder zumindest gleichbleiben, da man immer vertrauter miteinander ist und seine Bedürfnisse mehr äußert. Wenn sich einer keiner Mühe mehr gibt, auf den anderen einzugehen oder nur noch sein Programm abspult, dann ist natürlich Sense. Bei mir hing es auch davon ab, wie harmonisch die Beziehung war. Im meiner ersten langen und sehr emotionalen Beziehung, die an sich eine Katastrophe war, hatten wir auch nach fünf Jahren noch häufig und emotionalen Sex, da sich da sozusagen alles entladen hat, was sich in Streitereien aufgebaut hat - aber das wünsche ich auch keinem. Bei der zweiten Beziehung hat es sexuell von Anfang an nicht so sehr gepasst und daher wurde es logisch immer weniger und schlechter mit der Zeit. In meiner jetzigen Beziehung sind erst zwei Jahre um, daher kann ich wohl zum Langzeitverlauf nicht viel sagen. Quantität nimmt etwas ab, Qualität gleichbleibend super. Ich kenn aber auch einen Freund, der hat schon seit einem halben Jahr gar keinen Sex mehr mit seiner 3-Jahres-Freundin; das würde mich an seiner Stelle sehr beunruhigen, aber er hat sich damit abgefunden (mit Anfang 30...).

@Stella_85 Danke! Ich freue mich, dass das noch jemand so sieht. Männer, die primär ONS gehabt haben (und nach meiner Erfahrung auch oft sehr Ich-bezogene Männer, die sich für die tollsten halten) sind im Bett oft schlechter, weil sie kaum Rückmeldung erhalten und von sich so eingenommen sind, dass sie Kritik als völlig unmöglich wegwischen.
 
  • #13
In meiner ersten langen Beziehung = Ehe waren die Anfänge auch erst geprägt von Quantität. Qualität war wenig da da wir sehr Jung waren als wir ein Paar wurden. Aber die Phase war OK für mich. Als junger Mann hatte ich glaube ich nicht wirklich das Verlangen oder besser gesagt das Bewusstsein um zu unterscheiden was Qualitativ guter Sex überhaupt ist. Im laufe der Jahre nachdem wir uns eingefunden haben und vor allem einige Altmodische Vorurteile über Bord werfen konnten, wurde es eigentlich erst Richtig schön. Ich nenne es mal die Zeit in der wir anfingen den Sex beide zu genießen. Das war schätzungsweise etwa 15 Jahre lang so. Es war sehr Leidenschaftlich und selbst nach so vielen Gemeinsamen Jahren waren wir manchmal sehr aufgeregt vorher. Ich kann das schlecht beschreiben und habe das so nie mehr danach in solcher Intensivität erleben dürfen. In den Jahren danach als wir uns verloren haben, wurde der Sex weniger und schlechter, weil das Herz nicht mehr Richtig dabei war. Die Beziehung die ich als letztes führen durfte, war auch von sehr schönem Sex geschmückt. Aber es war wieder anders. Nicht schlechter und nicht besseer. Einfach ganz anders. Grübel....
Aber um auf den Punkt zu kommen bevor ich abschweife. Ich bin überzeugt wenn man sehr lange zusammen ist und die Emotionale Ebene stimmt, gibt es für mich eine Art Verschmelzung. Der Sex ist dann Qualitativ um vieles besser als zu Anfangszeiten. Vielleicht etwas weniger, aber wenn dann ausgedehnter, Leidenschaftlicher und einfühlsamer. Man kennt den anderen innen wie außen in jedem Detail.
m47
 
  • #14
So unterschiedlich auch die hier geschilderten Erfahrungen sein mögen, läßt sich doch wohl eines festhalten: Der Sex verändert sich mit der Zeit in einer langen Beziehung.

Ich bin jetzt seit 29 Jahren mit meiner Frau zusammen und wir haben in dieser Zeit so ziemlich alle Höhen und Tiefen einer Beziehung durchlebt. Beide hatten wir (wahrscheinlich) auch nie einen anderen Partner.

Anfangs brauchten wir 2 Jahre, bis unsere Beziehung sexmäßig so richtig in Fahrt kam. Dann aber gingen wir richtig aufs Ganze! Damals, noch ohne Internet und entsprechende Vergleichsmöglichkeiten mit dem was andere Paare so erleben, glaubten wir irgendwann alles durchprobiert zu haben, was zu zweit möglich ist. Dann pendelte sich eine gewisse Routine der Zufriedenheit ein, für eine Zeit von etwa 17 Jahren. Wir bekamen drei Kinder, was jedoch außer längeren Sexpausen noch keinen tieferen Einschnitt bedeutete. Erst nach dem zweiten Kind änderte sich die Situation schlagartig: Meine Frau verlor praktisch von einem auf den anderen Tag jegliches Interesse am Sex, ohne zu einem offenen Gespräch bereit zu sein. Auch Praktiken, die ihr früher Spaß machen, waren plötzlich nicht mehr erwünscht.

So suchte ich Rat und Anregungen im Internet, was sich jedoch als fataler Fehler erwies: Durch den nun erstmals möglichen (vermeintlichen) Vergleich der eigenen Sexualität mit der anderer Menschen wurden selbst die schönsten Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse mit meiner Frau mit einem Schlag wertlos, weil alles durch die Erlebnisse anderer tausendfach getoppt zu werden schien. Selbst die Gewohnheit, maximal einmal pro Woche Sex zu haben, kam mir auf einmal erschreckend gering vor, so daß in mir plötzlich ernsthafte Zweifel aufkamen, ob nicht am Ende meine langen, als glücklich empfundenen Ehejahre, eine reine Illusion waren!

Dennoch gelang es mir mit viel Mühe und Geduld, viele von anderen Usern abgeschaute Praktiken in unsere Beziehung einzubauen. Auf diese Weise liefen wir gewissermassen nochmal für kurze Zeit zu einer Art nie gekannter Höchstform auf, was aber dennoch keinen Spaß machte und keine Erfüllung brachte, weil zu sehr von anderen abgeschaut.

Irgendwann pendelte sich die Sache wieder auf ein gemäßigtes Niveau an, aber so schön wie früher wurde es nie wieder.

Hinzu kommt noch mit den Jahren die körperliche Veränderung, die die sexuellen Möglichkeiten und empfindungen verändert. Daß man zugenommen hat und mit der Zeit immer unbeweglicher wird, merkt man beim Sex leider auch!

j.
 
  • #15
Selbst die Gewohnheit, maximal einmal pro Woche Sex zu haben, kam mir auf einmal erschreckend gering vor,

Gerade bei der Häufigkeit von wird meiner Meinung nach gnadenlos übertrieben. Dies gilt für das Internet wie auch andere Quellen. Ich glaube auch, dass viele Sexualstudien Übertreibungen als wahr darstellen.

Mit Sex ist es meiner Meinung nach wie mit anderen Freizeitaktivitäten. Wenn etwas neu ist, z.B. der Partner, ist es besonders attraktiv und wird deswegen häufig gemacht. Wenn es nicht mehr so neu ist, ist es irgendwie langweilig und wird immer weniger gemacht. Was wenig oder häufig ist, hängt dann wieder ganz individuell von den Vorlieben der beteiligten Menschen ab.

Wenn diese Vorlieben mit der Zeit völlig auseinander driften, kann ein neuer Partner die Lösung sein. Ggf. kompensieren aber auch andere Gemeinsamkeiten diese Entwicklung.
 
  • #16
Gerade bei der Häufigkeit von wird meiner Meinung nach gnadenlos übertrieben. Dies gilt für das Internet wie auch andere Quellen. Ich glaube auch, dass viele Sexualstudien Übertreibungen als wahr darstellen.
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Genau so sehe ich das inzwischen auch. Hinzu kommt, daß Umfrageergebnisse über das Sexualverhalten nie repräsentativ sein können, weil nur diejenigen damit erreicht werden, die überhaupt bereit sind, über ihr Sexualverhalten Auskunft zu geben. Zurück bleibt eine große Dunkelziffer.

In unserem Fall muß ich jedoch sagen, daß unsere Sexhäufigkeit am Anfang auch nicht größer war, sondern über all die Jahre weitgehend konstant blieb. Wahrscheinlich machen viele Paare den Fehler, daß sie am Amfang ihr ganzes Pulver verschießen und ihnen dann irgendwann nichts Neues mehr einfällt.

Selten Sex zu haben kann auch von Vorteil sein, weil man sich nicht so viel über "Abwechslung" Gedanken machen oder über gemeinsame Vorlieben diskutieren muß.

j.
 
  • #17
Der Sex hat sich extrem verändert - aus meiner Sicht zum schöneren. Am Anfang vor 20 Jahren war mein ganz verrückt nach möglichst häufiger Penetration. Jetzt 20 Jahre später haben wir 1x pro Woche Sex und es ist wirklicher gefühlvoller Sex. Die Penetration ist nachfrangig geworden. Wir verwöhnen uns gegenseitig vor allem auch mit dem Mund und machen wirklich intensive und gefühlvolle Liebe. Vor allem mein Mann hat sich diesbzüglich stark verändert. Auch beim Schlafen spüre ich die ganze Nacht die Hand auf meinem Busen oder Po. Es ist einfach alles liebevoller geworden!
 
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