Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man sich nach 20jähriger Ehe trennt oder nach einer gerade mal mehrwöchigen oder -monatigen Beziehungsanbahnung.
Du redest wohl von letzterem. Ich hab in einem anderen Thread ja schon geschrieben, dass ich von dieser Blockiererei überhaupt nichts halte, weil es der einseitige Entschluss ist, dem anderen die Kontaktmöglichkeit zu mir zu nehmen. Ich selbst kann sie aber jederzeit aufheben. Das empfinde ich als extrem unfair und auch kein erwachsenes Verhalten.
Ich halte eine „gemeinsame Trauerphase“ tatsächlich für gut; wobei diese meiner Meinung nach nicht zu lang sein darf. Man muss das, was man an Gefühlen usw. aufgebaut hat, ja wieder abbauen. Und es bleiben Fragen. Ich finde es gut, diesen schmerzlichen Weg noch ein Stück gemeinsam zu gehen; wohl wissend, dass das nur kurz sein kann.
Ich habe zwei Beispiele:
- ein Mann teilte mir nach dem zweiten gemeinsamen Wochenende mit, dass er nicht (mehr) mit mir zusammen sein wollte. Wir haben dann noch eine gute Woche teilweise sehr intensiv über einen Messenger kommuniziert, offene Fragen geklärt, geschaut, wie die Kommunikation ist. Nach der Woche haben wir uns dann voneinander verabschiedet und seitdem keinen Kontakt mehr.
- Ich war über ein Wochenende (Freitag bis Sonntag) bei einem Mann zu Besuch. Bereits am Samstagmorgen war mir klar, dass das nicht funktionieren wird mit einer Partnerschaft. Ich bin dann aber trotzdem nicht sofort abgereist, sondern noch bis Sonntag geblieben; d.h. wir haben die Zeit dann trotzdem noch miteinander verbracht, wohl wissend, dass danach nichts mehr sein würde. Für mich war diese Zeit zusammen; dieses Cool-Down, wichtig; ich hätte es sehr brutal gefunden, sie nicht zu haben.
Also ja, eine kurze, gemeinsame Trauerphase, nach der man den anderen wirklich freigibt und gehen lässt, halte ich für gut. Würde mich ein Mann, mit dem ich vor kurzem noch in Erwägung gezogen habe, eine Beziehung zu führen, blockieren oder auf eine kurze Nachfrage nicht mehr antworten, wäre ich sehr gekränkt.
w46