• #1

Verbindlichkeit in einer Beziehung

Hallo. Ich, 46, habe folgende Frage und würde mich über einen regen Austausch freuen.
Ich war lange Zeit alleinerziehend. Der dazugehörige Mann war eine große Enttäuschung. Aber ich war glücklich über meine Kinder und auch schon immer sehr selbstständig und unabhängig. Die Zeit alleine war ok. Ich war mit Kindern, Beruf und Haushalt ausgelastet. Außerdem wollte ich keinen Mann als "Ersatz" benutzen.
Vor 3 Jahren hatte ich mich bei einer PB angemeldet. Mein Ex hat mir sofort gefallen, als er mich anschrieb. Schon auf dem Foto. Wir haben uns schnell getroffen. Für mich war es Liebe auf den 1. Blick.
Der Start war leider etwas holprig und so ging es auch weiter. Er ist 5 Jahre älter als ich, war 24 Jahre verheiratet und ca. 1 Jahr geschieden, als wir uns kennenlernten. Sein Sohn, damals 15, lebte bei ihm. Mit der Mutter gab es viel Streit.
Ganz am Anfang fragte er mich wie ich zur Ehe stehe. Er wäre altmodisch und für ihn wäre es wichtig. Wir führten eine Fernbeziehung und sahen uns nur am Wochenende (Entfernung ca. 35 km). Selten unter der Woche. Mir war das zu wenig. Ich hätte mir mehr Nähe gewünscht. Leider gab es auch viel Streit. Grund waren die Probleme, die wir beide mit unseren Kindern hatten (Stress durch Corona und Homeschooling).
Aber wir rauften uns immer wieder zusammen. Ich hatte mit ihm meine schönsten Momente, aber auch heftigen Streitereien. Leider. Er hat sehr viele gute Eigenschaften. Er ist der 1. Mann in meinem Leben dessen Fehler mich nicht stören. Inzwischen hat sich meine ganze Einstellung zu Beziehungen verändert. Wollte ich früher immer unabhängig sein, so wünsche ich mir nun Verbindlichkeit. Ich wünsche mir verheiratet zu sein, mit ihm. Er hält das nun nicht mehr für notwendig.
Am Wochenende gab es deswegen einen Streit. Eine Nachbarin von ihm heiratet und so sind wir auf das Thema gekommen. Bisher habe ich es möglichst vermieden. Diesmal hat er sehr heftig reagiert. Ich solle ihn endlich damit in Ruhe lassen. Er ist laut geworden und hat mir das ganz unsensibel "vor den Latz geknallt", dass er heiraten nicht mehr für notwendig hält. Wenn er mit mir in Ruhe darüber reden würde, aber so.
Seine Frau hat er damals nach 1 Jahr geheiratet. Aber das wäre ja etwas ganz anderes gewesen.
Ich stelle jetzt die ganze Beziehung in Frage. Für mich macht das alles keinen Sinn mehr. Ich habe jetzt 3 Jahre gewartet. Ich möchte Klarheit. So eine Beziehung kann ich nicht führen kann. Unter der Woche macht jeder seins (von ihm so gewünscht) und am Wochenende hat er es so wie in seiner Ehe. Er wird bekocht von mir (ich hab mich in der Vergangenheit richtig ins Zeug gelegt und ihn verwöhnt), am besten noch selbst gebackenen Kuchen.
Als Urlaubsbegleitung bin ich auch willkommen. Wenn meine Kinder dann ausgezogen sind, in ca. 1 bis max. 2 Jahren können wir dann zusammenziehen. Ich arbeite Vollzeit, koche, mache den Haushalt. Ich komme mir damit benutzt vor.
Wie seht ihr das? Bin ich zu engstirnig? Ich bitte um einen regen Austausch.
Vielen Dank!
 
  • #2
Ganz am Anfang fragte er mich wie ich zur Ehe stehe. Er wäre altmodisch und für ihn wäre es wichtig.
Was hast du damals geantwortet und was war seine Meinung dazu?
Diesmal hat er sehr heftig reagiert. Ich solle ihn endlich damit in Ruhe lassen. Er ist laut geworden und hat mir das ganz unsensibel "vor den Latz geknallt", dass er heiraten nicht mehr für notwendig hält.
Ist er bei seiner damaligen Meinung geblieben oder hat er sie geändert? Was könnte die Ursache sein?
Ich habe jetzt 3 Jahre gewartet. Ich möchte Klarheit. So eine Beziehung kann ich nicht führen kann. Unter der Woche macht jeder seins (von ihm so gewünscht) und am Wochenende hat er es so wie in seiner Ehe. Er wird bekocht von mir (ich hab mich in der Vergangenheit richtig ins Zeug gelegt und ihn verwöhnt), am besten noch selbst gebackenen Kuchen.
Als Urlaubsbegleitung bin ich auch willkommen. Wenn meine Kinder dann ausgezogen sind, in ca. 1 bis max. 2 Jahren können wir dann zusammenziehen. Ich arbeite Vollzeit, koche, mache den Haushalt. Ich komme mir damit benutzt vor.
Benutzt kannst du dir nur vorkommen, wenn du das nicht freiwillig gerne machst, sondern eine Gegenleistung (Heirat?) erwartest und er dir diese vorenthält. Back ihm nur einen Kuchen, wenn es dir Spaß macht und du es gerne tust. Verwöhne ihn nur aus Zuneigung, aber nicht, um etwas zu erreichen.
Würden dich Haushaltsarbeit und Kochen weniger stören, wenn er dich im Gegenzug heiraten würde, wäre es dann okay für dich?
w27
 
  • #3
Der Mann hat klipp und klar gesagt, was er will. Und leider ignorierst du das und versuchst, an ihm rum zu schrauben. Das kann nicht funktionieren. Wenn einer nicht heiraten will, dann wird nicht geheiratet. Braucht man eigentlich auch nicht. Du erwartest obendrein noch Dankbarkeit weil du die Hausfrau gibst, das ist schon witzig. Du bist doch selber schuld. Hat dich jemand mit Gewalt dazu gezwungen? Nein, eben.
 
  • #4
Ich kann dir ehrlichen Herzens nur eines sagen: lass die Finger von ihm, mache Kontaktabbruch für immer mit Blockierung. Du schreibst von Ex und Liebe auf den ersten Blick, wie geht das? Übrigens halte ich persönlich von Ex Aktivitäten 0,0, es wiederholt sich alles, was schon mal war! Er hatte viel Streit mit seiner Ex und jetzt mit dir, heftiger Streit in einer Beziehung, das geht gar nicht und zusammenraufen braucht man sich auch nicht, wenn die Beziehung stimmig ist! Es müssten doch bei dir alle Alarmglocken läuten und alle Lichter rot blinken, da diese Beziehung nicht stimmig ist!
Du verhältst dich zu ihm, wie eine Mutter zum Sohn, volles Verwöhnprogramm mit kochen, backen etc., so einer willst du heiraten? Und fragst hier, ob du engstirnig bist, geht's noch? Es mangelnd gewaltig an den "S" Werten!
Ohne Verbindlichkeit, kein Vertrauen, ohne Vertrauen keine Liebe, lass es sein, mit diesem Mann sein!
 
  • #5
wünsche ich mir nun Verbindlichkeit. Ich wünsche mir verheiratet zu sein, mit ihm
Ich frage mich, welche Erwartungen du konkret mit der Heirat verbindest. Es hört sich ja so an, als ob es zB zunächst bei der WE - Beziehung bleiben wird. Auch beruflich etc werdet ihr keine großen Veränderungen vornehmen wollen…
Ihr werdet euch also mit der Heirat nicht unbedingt näher kommen. Und letztlich ist es ja nur eine Formalie…
 
  • #6
Ich finde es schon berechtigt, dass sich die FS ein wenig "benutzt" vorkommt. Er geht ja schließlich nicht so sehr auf ihre Bedürfnisse ein, erfüllt ihm aber die seinen. Unabhängig vom Heiratswunsch. Für mich persönlich würde das Heiraten keine große Rolle spielen - ist schließlich nur auf dem Papier, und keine Garantie für eine langfristige, erfüllende Partnerschaft. Bei gemeinsamen Kinderwunsch sehe ich das etwas differenzierter.

Jedoch würde ich es wichtig finden, dass Du offen über deine Bedürfnisse kommunizierst (auf respektvolle Art und Weise), und beobachtest wie er damit umgeht. 35km sind ja nun nicht so viel - andere Leute pendeln die Strecke zweimal am Tag. Ich denke ein Date unter der Woche sollte drin sein. Er sollte Dich auch mal bekochen, oder zum Essen, etc. ausführen. Es gibt viele schöne Dinge die man gemeinsam unternehmen könnte, bei denen der Mann die führende Rolle übernimmt (plant und einlädt). Aktuell sieht es für mich so aus, als würdest du mehr an Energie investieren als er, es wirkt etwas unausgeglichen. Sprech am besten offen mit ihm darüber, dass Du dir mehr Initiative seinerseits wünschen würdest. Wegen dem Heiraten würde ich keinen Druck machen - es sei denn, dir ist dies nun wirklich sehr, sehr wichtig! Damals war es wohl nicht so. Ist es wirklich dein eigener Wunsch, oder vergleichst Du Dich da nun zu sehr mit anderen? Ich denke, Liebe und Ehe müssen sich nicht bedingen, und Verbindlichkeit ist auch ohne möglich. Ist es die finanzielle Sicherheit?

Auch denke ich, das häufige heftige Streiten könnte langfristig ein Problem werden. Kann man da nicht was dagegen machen? Fühlst Du Dich in Deinem Leben außerhalb der Beziehung ausgeglichen - Freundschaften, Interessen, Beziehung zu den Kindern? Meine Erfahrung ist, dass man erst mit sich selbst glücklich sein sollte, damit sich das auch positiv auf eine Beziehung überträgt.
 
  • #7
Ich kann dir ehrlichen Herzens nur eines sagen: lass die Finger von ihm, mache Kontaktabbruch für immer mit Blockierung. Du schreibst von Ex und Liebe auf den ersten Blick, wie geht das? Übrigens halte ich persönlich von Ex Aktivitäten 0,0, es wiederholt sich alles, was schon mal war! Er hatte viel Streit mit seiner Ex und jetzt mit dir, heftiger Streit in einer Beziehung, das geht gar nicht und zusammenraufen braucht man sich auch nicht, wenn die Beziehung stimmig ist! Es müssten doch bei dir alle Alarmglocken läuten und alle Lichter rot blinken, da diese Beziehung nicht stimmig ist!
Du verhältst dich zu ihm, wie eine Mutter zum Sohn, volles Verwöhnprogramm mit kochen, backen etc., so einer willst du heiraten? Und fragst hier, ob du engstirnig bist, geht's noch? Es mangelnd gewaltig an den "S" Werten!
Ohne Verbindlichkeit, kein Vertrauen, ohne Vertrauen keine Liebe, lass es sein, mit diesem Mann sein! Du nennst dich Gleichklang und hast genau das Gegenteil, ohne es selbst zu erkennen!
 
  • #8
Ganz am Anfang fragte er mich wie ich zur Ehe stehe. Er wäre altmodisch und für ihn wäre es wichtig. Wir führten eine Fernbeziehung und sahen uns nur am Wochenende (Entfernung ca. 35 km).
Am Anfang hatte er noch eine andere Sicht auf eine Lebenspartnerschaft, nun hat er gemerkt es klappt auch gut ohne miteinander verheiratet zu sein und ist entspannter. In der Woche genießt er seine Freiräume und am WE lässt er sich von dir verwöhnen, wenn dieses Verwöhnen abwechselnd der Fall wäre, wäre es doch in Ordnung.
35 Kilometer ist für mich keine Fernbeziehung, ich fahre täglich so viel alleine schon ein Weg zur Arbeit, so lange sitzt man nicht im Auto, doch wenn man lange arbeitet lohnt es sich vielleicht nicht sich abends zu besuchen, nur wenn man übernachtet und von dort aus am nächsten morgen zur Arbeit fährt - da sind eben noch die Kinder die man nicht alleine lassen kann oder mag, Aufgaben hat zuhause.

Ich verstehe deinen Wunsch nach einer Ehe nicht ganz, du fühlst dich von ihm etwas „ausgenutzt“ weil du machst und tust und er nichts zurück gibt oder gibt er dir etwas zurück? Ihr habt noch nicht zusammen gewohnt und du möchtest heiraten, das sehe ich kritisch.
Ich denke nur wenn der Alltag läuft und man sich wohl fühlt (die Aufgaben fair verteilt sind) sollte man über Heirat nachdenken.

Ich denke für ihn ist es so komfortabel und er möchte auch gar nicht anders leben.
Du solltest dir auch überlegen was du möchtest und was für dich Sinn und Bestand hat.

Ich finde einfaches backen (kein Meisterwerk an Torte) weniger aufwendig, eben alles verrühren und in den Ofen, beim Kochen muss man erst schnippeln wie n Weltmeister, zig Töpfe (die man hinterher spülen muss).
W 28
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #9
Ich war lange Zeit alleinerziehend. Der dazugehörige Mann war eine große Enttäuschung.
Bei mehreren Kindern dann auch eine fatale Fehlentscheidung Deinerseits.
Ganz am Anfang fragte er mich wie ich zur Ehe stehe. Er wäre altmodisch und für ihn wäre es wichtig. …dass er heiraten nicht mehr für notwendig hält.
Er hat also seine Sicht geändert? Warum? Oder Du wolltest am Anfang nicht heiraten? Für mich unklar.
Wollte ich früher immer unabhängig sein, so wünsche ich mir nun Verbindlichkeit. Ich wünsche mir verheiratet zu sein, mit ihm.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Erst recht kein einseitiges.
Ich solle ihn endlich damit in Ruhe lassen. Er ist laut geworden und hat mir das ganz unsensibel "vor den Latz geknallt",
Offenbar nervst Du damit öfter?
Seine Frau hat er damals nach 1 Jahr geheiratet. Aber das wäre ja etwas ganz anderes gewesen.
Ja, natürlich. Wenn man Familie plant, ist das auch anders als eine spätere Beziehung.
Ich stelle jetzt die ganze Beziehung in Frage.
Wegen der fehlenden Heiratsabsicht? Oder wegen:
Unter der Woche macht jeder seins (von ihm so gewünscht) und am Wochenende hat er es so wie in seiner Ehe. Er wird bekocht von mir (ich hab mich in der Vergangenheit richtig ins Zeug gelegt und ihn verwöhnt), am besten noch selbst gebackenen Kuchen.
Und mit Heirat wäre das dann akzeptabel? Verstehe ich nicht.
Als Urlaubsbegleitung bin ich auch willkommen.
Du würdest sonst nicht in Urlaub fahren? Dann würde ich mich da natürlich nicht zwingen lassen…
Wenn meine Kinder dann ausgezogen sind, in ca. 1 bis max. 2 Jahren können wir dann zusammenziehen. Ich arbeite Vollzeit, koche, mache den Haushalt. Ich komme mir damit benutzt vor.
Dann suche Dir einen Partner, der das so sieht wie Du.
 
  • #11
Vielen Dank schon mal für die bisherigen Antworten. Ich bitte um Nachsicht, falls ich mit dem Zitieren etwas falsch mache. Ich bin Forumsneuling.
 
  • #12
Was hast du damals geantwortet und was war seine Meinung dazu?

Ist er bei seiner damaligen Meinung geblieben oder hat er sie geändert? Was könnte die Ursache sein?

Benutzt kannst du dir nur vorkommen, wenn du das nicht freiwillig gerne machst, sondern eine Gegenleistung (Heirat?) erwartest und er dir diese vorenthält. Back ihm nur einen Kuchen, wenn es dir Spaß macht und du es gerne tust. Verwöhne ihn nur aus Zuneigung, aber nicht, um etwas zu erreichen.
Würden dich Haushaltsarbeit und Kochen weniger stören, wenn er dich im Gegenzug heiraten würde, wäre es dann okay für dich?
w27
Ich hatte mich damit damals gar nicht auseinander gesetzt. Da ich solange alleine war, war eine Hochzeit für mich noch nicht wichtig. Er hat das in den ersten 2 Wochen unseres Kennenlernens angesprochen.
Die Ursache ist für mich der Streit mit seiner Exfrau. Ein Zerren um das Kind. Der Sohn ist vor einem halben Jahr überraschend zur Mutter und ihrem LG gezogen. Vorher war wenig Kontakt zu ihr. Zwischen den Expartnern ist Hass inzwischen. Genaues weiß ich nicht, dasselbe rote Tuch für ihn wie Heiraten.
Am Anfang hab ich viel und gern gegeben. Jedes Wochenende gekocht und Essen für den Sohn mitgegeben. Mir wurde das dann alles etwas viel. Ich hab eingekauft und zubereitet. Da ich meine Kinder sowieso auch versorgen musste, hat mir das nichts ausgemacht. Ich hatte Freude daran. Eine Zeitlang haben wir uns gegenseitig besucht. Da hat er mich immer verwöhnt, wenn ich dort war. Es wurde immer einseitiger. Dann gab es Genörgel, wenn ich nichts besonderes gekocht bzw. nicht mehr gebacken hatte.
 
  • #13
Der Mann hat klipp und klar gesagt, was er will. Und leider ignorierst du das und versuchst, an ihm rum zu schrauben. Das kann nicht funktionieren. Wenn einer nicht heiraten will, dann wird nicht geheiratet. Braucht man eigentlich auch nicht. Du erwartest obendrein noch Dankbarkeit weil du die Hausfrau gibst, das ist schon witzig. Du bist doch selber schuld. Hat dich jemand mit Gewalt dazu gezwungen? Nein, eben.
Danke für Deine Meinung. Natürlich hast Du Recht. Ich gebe die Hausfrau, weil ich sie zu Hause nun mal bin. Mit meinen Jungs hab ich dasselbe Problem. Ich bin in diese Rolle hineingewachsen.
Und versuche das mittlerweile zu ändern. In der letzten Zeit gab es einfache Gerichte und ich habe nichts mehr gebacken. Das hat er gemerkt und kritisiert...
Deswegen hab ich mich hier angemeldet. Ich wollte andere Sichtweisen. Er muss mich nicht heiraten. Aber mir ist das wichtig geworden. Weil ich das mir mit ihm vorstellen konnte. Er erwidert meine Gefühle nicht. Mich hat das verletzt.
 
  • #14
Ich frage mich, welche Erwartungen du konkret mit der Heirat verbindest. Es hört sich ja so an, als ob es zB zunächst bei der WE - Beziehung bleiben wird. Auch beruflich etc werdet ihr keine großen Veränderungen vornehmen wollen…
Ihr werdet euch also mit der Heirat nicht unbedingt näher kommen. Und letztlich ist es ja nur eine Formalie…
Ich wollte von Anfang an eine verbindlichere Beziehung. Nicht unbedingt gleich Heiraten. Wie ich schon schrieb, das entstand im Laufe der Zeit. Ich hab ihn oft darum gebeten, dass wir uns auch unter der Woche sehen. Ich hab darunter gelitten und ihn immer vermisst. Am Anfang hat er seinen Sohn vorgeschoben, dann seinen Haushalt, dann meine Kinder. Meine Kinder werden nächstes Jahr 18. Spätestens dann werde ich mich beruflich verändern. Ich wäre dazu bereit.
 
  • #15
Ich finde es schon berechtigt, dass sich die FS ein wenig "benutzt" vorkommt. Er geht ja schließlich nicht so sehr auf ihre Bedürfnisse ein, erfüllt ihm aber die seinen. Unabhängig vom Heiratswunsch. Für mich persönlich würde das Heiraten keine große Rolle spielen - ist schließlich nur auf dem Papier, und keine Garantie für eine langfristige, erfüllende Partnerschaft. Bei gemeinsamen Kinderwunsch sehe ich das etwas differenzierter.

Jedoch würde ich es wichtig finden, dass Du offen über deine Bedürfnisse kommunizierst (auf respektvolle Art und Weise), und beobachtest wie er damit umgeht. 35km sind ja nun nicht so viel - andere Leute pendeln die Strecke zweimal am Tag. Ich denke ein Date unter der Woche sollte drin sein. Er sollte Dich auch mal bekochen, oder zum Essen, etc. ausführen. Es gibt viele schöne Dinge die man gemeinsam unternehmen könnte, bei denen der Mann die führende Rolle übernimmt (plant und einlädt). Aktuell sieht es für mich so aus, als würdest du mehr an Energie investieren als er, es wirkt etwas unausgeglichen. Sprech am besten offen mit ihm darüber, dass Du dir mehr Initiative seinerseits wünschen würdest. Wegen dem Heiraten würde ich keinen Druck machen - es sei denn, dir ist dies nun wirklich sehr, sehr wichtig! Damals war es wohl nicht so. Ist es wirklich dein eigener Wunsch, oder vergleichst Du Dich da nun zu sehr mit anderen? Ich denke, Liebe und Ehe müssen sich nicht bedingen, und Verbindlichkeit ist auch ohne möglich. Ist es die finanzielle Sicherheit?

Auch denke ich, das häufige heftige Streiten könnte langfristig ein Problem werden. Kann man da nicht was dagegen machen? Fühlst Du Dich in Deinem Leben außerhalb der Beziehung ausgeglichen - Freundschaften, Interessen, Beziehung zu den Kindern? Meine Erfahrung ist, dass man erst mit sich selbst glücklich sein sollte, damit sich das auch positiv auf eine Beziehung überträgt.
Meine Bedürfnisse zu kommunizieren, lerne ich gerade. Leider erst mit 46. Ich habe immer brav gemacht für andere. Und als ich dann mit meinen Zwillingen von Anfang an alleinerziehend wurde, habe ich mich in den Jahren sozusagen selbst aufgegeben. Ich bin gerade dabei, mich mit mir auseinanderzusetzen. Ich hatte gar keinen Zugang mehr zu mir und meinen Bedürfnissen. Deswegen konnte ich auch nicht mitteilen, wenn ich etwas brauchte oder was. Von meinen Eltern hab ich immer nur gehört, dass ich zuerst an meine Kinder denken muss. So hab ich gelebt. Es sind viele Tränen geflossen die letzten Jahre darüber was ich alles falsch gemacht habe.
 
  • #16
Ich kann dir ehrlichen Herzens nur eines sagen: lass die Finger von ihm, mache Kontaktabbruch für immer mit Blockierung. Du schreibst von Ex und Liebe auf den ersten Blick, wie geht das? Übrigens halte ich persönlich von Ex Aktivitäten 0,0, es wiederholt sich alles, was schon mal war! Er hatte viel Streit mit seiner Ex und jetzt mit dir, heftiger Streit in einer Beziehung, das geht gar nicht und zusammenraufen braucht man sich auch nicht, wenn die Beziehung stimmig ist! Es müssten doch bei dir alle Alarmglocken läuten und alle Lichter rot blinken, da diese Beziehung nicht stimmig ist!
Du verhältst dich zu ihm, wie eine Mutter zum Sohn, volles Verwöhnprogramm mit kochen, backen etc., so einer willst du heiraten? Und fragst hier, ob du engstirnig bist, geht's noch? Es mangelnd gewaltig an den "S" Werten!
Ohne Verbindlichkeit, kein Vertrauen, ohne Vertrauen keine Liebe, lass es sein, mit diesem Mann sein! Du nennst dich Gleichklang und hast genau das Gegenteil, ohne es selbst zu erkennen!
Du hast in vielem Recht. Ich war bisher von meinem Verstand geführt. Hatte keinen Zugang zu meinem Innersten oder meinen Gefühlen. Der erste Schritt war für mich das Erkennen den Mangel an den S-Werten. Schwierig wird es in der Umsetzung. Wenn man sein ganzes Leben darauf getrimmt war sich zurückzunehmen, konnte ich dies nicht entwickeln. Diese Programme laufen ja dann automatisch ab.
 
  • #17
Am Anfang hatte er noch eine andere Sicht auf eine Lebenspartnerschaft, nun hat er gemerkt es klappt auch gut ohne miteinander verheiratet zu sein und ist entspannter. In der Woche genießt er seine Freiräume und am WE lässt er sich von dir verwöhnen, wenn dieses Verwöhnen abwechselnd der Fall wäre, wäre es doch in Ordnung.
35 Kilometer ist für mich keine Fernbeziehung, ich fahre täglich so viel alleine schon ein Weg zur Arbeit, so lange sitzt man nicht im Auto, doch wenn man lange arbeitet lohnt es sich vielleicht nicht sich abends zu besuchen, nur wenn man übernachtet und von dort aus am nächsten morgen zur Arbeit fährt - da sind eben noch die Kinder die man nicht alleine lassen kann oder mag, Aufgaben hat zuhause.

Ich verstehe deinen Wunsch nach einer Ehe nicht ganz, du fühlst dich von ihm etwas „ausgenutzt“ weil du machst und tust und er nichts zurück gibt oder gibt er dir etwas zurück? Ihr habt noch nicht zusammen gewohnt und du möchtest heiraten, das sehe ich kritisch.
Ich denke nur wenn der Alltag läuft und man sich wohl fühlt (die Aufgaben fair verteilt sind) sollte man über Heirat nachdenken.

Ich denke für ihn ist es so komfortabel und er möchte auch gar nicht anders leben.
Du solltest dir auch überlegen was du möchtest und was für dich Sinn und Bestand hat.

Ich finde einfaches backen (kein Meisterwerk an Torte) weniger aufwendig, eben alles verrühren und in den Ofen, beim Kochen muss man erst schnippeln wie n Weltmeister, zig Töpfe (die man hinterher spülen muss).
W 28
Du hast das schon ganz richtig erfasst. Am Anfang fühlte er sich allein ohne seine Exfrau. Aber inzwischen hat er erkannt, wie angenehm er es jetzt hat bzw. hatte. Er genießt seine Freiräume. Und am Wochenende hat er es schön. Er wollte nicht mit mir zusammenziehen. Ich konnte es nicht verlangen, da ich ja meine Kinder noch hier habe. Ich hätte mich schon um eine Lösung bemüht. Er hat seinen Haushalt inzwischen übrigens tip top, nachdem er nach der Scheidung völlig unbeholfen dastand.
Mir ist einfach klar geworden, dass das Wichtigste im Leben gute Beziehungen sind. Zuerst zu sich selbst und dann natürlich mit einem Partner und mit seiner Familie und Freunden. Ich wünsche mir einfach eine innige, tiefe Liebesbeziehung, wo beide glücklich sind.
 
  • #18
Bei mehreren Kindern dann auch eine fatale Fehlentscheidung Deinerseits.

Er hat also seine Sicht geändert? Warum? Oder Du wolltest am Anfang nicht heiraten? Für mich unklar.

Das Leben ist kein Wunschkonzert. Erst recht kein einseitiges.


Offenbar nervst Du damit öfter?

Ja, natürlich. Wenn man Familie plant, ist das auch anders als eine spätere Beziehung.

Wegen der fehlenden Heiratsabsicht? Oder wegen:

Und mit Heirat wäre das dann akzeptabel? Verstehe ich nicht.

Du würdest sonst nicht in Urlaub fahren? Dann würde ich mich da natürlich nicht zwingen lassen…

Dann suche Dir einen Partner, der das so sieht wie Du.
Wir haben damals Zwillinge bekommen. Der Kindsvater kam mit der Belastung nicht zurecht. Ja, eine fatale Fehlentscheidung meinerseits.
Er wollte selbst kein Kind. Seine Exfrau hat ihn nach 7 Jahren mit Trennung gedroht. Es hat auch nicht sofort geklappt. Nach der Geburt hat es sehr gekriselt. Als der Sohn 12 war hat sie sich getrennt (vorher wohl auch betrogen). Er war treu. Sagt er.
Ich kenne halt nur seine Sicht.
Er hat mit seiner Exfrau halt eine klassische Ehe geführt. Ich hab viel über Beziehungen nachgedacht. Ich glaube eine Ehe ist etwas anderes als eine "Beziehung".
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #19
Wir haben damals Zwillinge bekommen. Der Kindsvater kam mit der Belastung nicht zurecht. Ja, eine fatale Fehlentscheidung meinerseits.
Er wollte selbst kein Kind.
Dann kannst Du Dich kaum beklagen…
Ich hab viel über Beziehungen nachgedacht. Ich glaube eine Ehe ist etwas anderes als eine "Beziehung".
Ja, das kann ich als Sichtweise völlig verstehen. Warum er am Anfang heiraten wollte und ihr nicht geheiratet habt, ist dann für mich aber noch eine offene Frage? Die Restfragen irgendwie auch.
 
  • #20
Du ich habe mal fast die gleiche Diskussion gehabt.
Und...unnötig... reingesteigert!
Ging aber erstmal um das Zusammenziehen.

Hätte ich wirklich mit 5 Kindern leben wollen, in einer Stadt die mir nicht gefiel?
Nein!
Das war nur eine Auslagerung des Problems, welches ich grundsätzlich mit ihm hatte.
Und das war bei uns zb: ranziehen, wegstossen etc...ich wollte wohl die Zusage des Zusammenlebens als Zeichen um mich sicher zu fühlen.
Zum Schluss war mir allerdings klar, mit dem wäre Zusammleben die Hölle.

Du musst nicht die gleichen Themen haben aber alleine das Du : zusammenziehen und erstmal gucken wie es passt...überspringst.
Könnte ich mir vorstellen, da gibt es tiefere Unsicherheiten.
 
  • #21
Du hast in vielem Recht. Ich war bisher von meinem Verstand geführt. Hatte keinen Zugang zu meinem Innersten oder meinen Gefühlen. Der erste Schritt war für mich das Erkennen den Mangel an den S-Werten. Schwierig wird es in der Umsetzung. Wenn man sein ganzes Leben darauf getrimmt war sich zurückzunehmen, konnte ich dies nicht entwickeln. Diese Programme laufen ja dann automatisch ab.
Jetzt hast du die Chance mit neuem und erweitertem Bewusstsein dein Leben neu zu strukturieren, neu zu gestalten und neu zu leben, aber bitte nicht mit solchen Männer, wie der Aktuelle, die dich nur runterziehen, für das EINE benutzen und dich kleinmachen! Lerne dich selbst zu lieben und zu schätzen mit hohem Selbstwert, werde selbstbewusster mit Selbstvertrauen, bleib dir treu und sei konsequent, etc.
 
  • #22
Sein Sohn lebt also wieder bei der Mutter und dein Freund möchte unter der Woche nicht vorbeikommen und findet immer Gründe dafür? Deine Kinder? Sie sind 17 und werden euch wohl nicht all zu sehr stören. Er hat weder Lust noch das Bedürfnis dich unter der Woche zu sehen.


Bist du sicher, dass du seine einzige Parterin bist?
Dann kannst Du Dich kaum beklagen…

Ja, das kann ich als Sichtweise völlig verstehen. Warum er am Anfang heiraten wollte und ihr nicht geheiratet habt, ist dann für mich aber noch eine offene Frage? Die Restfragen irgendwie auch.
Er wollte sie nicht heiraten, somdern hat nach 2 Wochen nur erwähnt, dass ihm eine Ehe wichtig ist, wenn ich es richtig verstanden habe. Nun die Bedürfnisse ändern sich im Laufe der Zeit.

Ich denke der FS geht es weniger ums heiraten, als um die Tatsache, dass von ihm wenig Initiative kommt, dass er sie nicht öfter besucht, bzw. darauf besteht sich unter der Woche nicht zu sehen und dass sie eine Wochenendbeziehung haben. Vielleicht erhofft sie sich mit der Heirat, dass sie endlich zusammenziehen und ein typisches Familielleben führen.

Von einer Ehe in die andere, wenn man eh schon so viel Stress mit der Exfrau hat? Das noch bei den ganzen Streitigkeiten?
 
  • #23
Ich hatte mich damit damals gar nicht auseinander gesetzt. Da ich solange alleine war, war eine Hochzeit für mich noch nicht wichtig. Er hat das in den ersten 2 Wochen unseres Kennenlernens angesprochen.
Die Ursache ist für mich der Streit mit seiner Exfrau. Ein Zerren um das Kind. Der Sohn ist vor einem halben Jahr überraschend zur Mutter und ihrem LG gezogen. Vorher war wenig Kontakt zu ihr. Zwischen den Expartnern ist Hass inzwischen. Genaues weiß ich nicht, dasselbe rote Tuch für ihn wie Heiraten.
Am Anfang hab ich viel und gern gegeben. Jedes Wochenende gekocht und Essen für den Sohn mitgegeben. Mir wurde das dann alles etwas viel. Ich hab eingekauft und zubereitet. Da ich meine Kinder sowieso auch versorgen musste, hat mir das nichts ausgemacht. Ich hatte Freude daran. Eine Zeitlang haben wir uns gegenseitig besucht. Da hat er mich immer verwöhnt, wenn ich dort war. Es wurde immer einseitiger. Dann gab es Genörgel, wenn ich nichts besonderes gekocht bzw. nicht mehr gebacken hatte.
Jetzt verstehe ich es besser. Er erwartet offensichtlich von Dir, dass Du das Hausmütterchen machst? Nörgelt, wenn Du nix besonderes kochst???
Das klingt wirklich wie ein konservatives Ehepaar. Ich verstehe es so, dass Du Dir Heirat als Gegenleistung dafür, dass Du offensichtlich ziemlich in die Beziehung reinbutterst, wünschst. Aber willst Du den Mann wirklich bemuttern, bekochen und beputzen? Du stehst doch finanziell auf eigenen beinen?

Übrigens kannst Du nix für den Ausgang seiner Ehe. Es klingst bisschen so, als hätte er das nicht verarbeitet, und projeziert jetzt die Probleme von der Ehe damals und der Ex blind auf Dich, und reagiert deshalb heftig auf Deinen Wunsch.

Zwingen kannst ihn natürlich nicht.
Ich würde mich an Deiner Stelle dann aber auch nicht wie eine Ehefrau verhalten :) Kochen, putzen, einkaufen, kann er selber. Sex gibts nur wenn Du Lust hast. Bemuttert wird nicht. Für seinen Sohn sorgt er alleine. Seine Therapeutin für seine gescheiterte Ehe bist Du auch nicht.
Wenn er sich die Rosinen rauspickt, und meint, Eure Verbindung gilt nur in guten Zeiten, darfst Du das auch :)

Oder Du gehst, und suchst Dir jemand, der Dir mehr entgegenkommt....
 
  • #24
Du bist auf einem guten Weg, erkennst deine Bedürfnisse schön langsam, das kommt oft spät, die jüngere Generation hats leichter gehabt...sag mal ein Wochenende ab, hast du das mal gemacht? Er schafft es auch gut unter der Woche dich nicht zu sehen. Treffen für Unternehmungen unter der Woche sind auch nicht möglich? Wann hast du es das letzte Mal vorgeschlagen? Achte mehr auf dich, zahlt der am Wochenende was dazu? Oder bringt Lebensmittel mit? Oder zumindest eine Aufmerksamkeit?

Hm, ansonsten schließ ich mich auch an, abschießen oder dich langsam distanzieren, mehr Freunde treffen, mehr unternehmen.

Viel Kraft! Du hast nur das eine Leben in diesem Leben:)
 
  • #25
Du : zusammenziehen und erstmal gucken wie es passt...überspringst.
Das sehe ich genauso. Ihr wohnt noch nicht einmal zusammen und du willst ihn heiraten?

Vielleicht erhofft sie sich mit der Heirat, dass sie endlich zusammenziehen und ein typisches Familielleben führen.
Der Gedanke kam mir auch. Aber das ist paradox.

@gleichklang - du erwähnst viele Streitereien und Zusammenraufen. Das hört sich für mich nicht so schön an. Für dich scheint es kein Problem zu sein, aber wie ist es mit ihm? Er hat eine Ehe hinter sich, die sehr unschön endete. Das hinterlässt Spuren. Ich kann mir vorstellen, dass man da sensibel wird. Dann gibt es (immer mal wieder) Stress mit dir und du ziehst und zerrst an ihm. Er ist noch nicht so weit oder ihr habt unterschiedliche Nähe-Distanz-Bedürfnisse. Jetzt forderst du die Ehe ein.

Eine Zeitlang haben wir uns gegenseitig besucht. Da hat er mich immer verwöhnt, wenn ich dort war. Es wurde immer einseitiger. Dann gab es Genörgel, wenn ich nichts besonderes gekocht bzw. nicht mehr gebacken hatte.
Warum wurde es einseitiger? Weil es sein oder dein Wunsch war zu dir zu kommen? Was macht er in der Zeit, in der du kochst? Hilft er mit und macht er den Abwasch? Forderst du ihn auf?
Das Genörgel geht bei mir aber gar nicht. Das würde ich ihm klar abgewöhnen.

Er muss mich nicht heiraten. Aber mir ist das wichtig geworden. Weil ich das mir mit ihm vorstellen konnte. Er erwidert meine Gefühle nicht. Mich hat das verletzt.
Welche Gefühle erwidert er nicht? Meinst du heiraten? Hast du das Gefühl, dass er aufgrund der ablehnenden Haltung zur Ehe, seine Liebe zu dir nicht echt ist?

Wenn meine Kinder dann ausgezogen sind, in ca. 1 bis max. 2 Jahren können wir dann zusammenziehen.
Das hört sich sehr nach deiner Planung an. Kann er sich das auch vorstellen?
 
  • #26
Meine Bedürfnisse zu kommunizieren, lerne ich gerade. Leider erst mit 46. Ich habe immer brav gemacht für andere. Und als ich dann mit meinen Zwillingen von Anfang an alleinerziehend wurde, habe ich mich in den Jahren sozusagen selbst aufgegeben. Ich bin gerade dabei, mich mit mir auseinanderzusetzen. Ich hatte gar keinen Zugang mehr zu mir und meinen Bedürfnissen. Deswegen konnte ich auch nicht mitteilen, wenn ich etwas brauchte oder was. Von meinen Eltern hab ich immer nur gehört, dass ich zuerst an meine Kinder denken muss. So hab ich gelebt. Es sind viele Tränen geflossen die letzten Jahre darüber was ich alles falsch gemacht habe.
Ja, ich verstehe Dich sehr gut. Und Du bist sicherlich nicht allein - es fällt vielen schwer, die eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren, und erstmal für sich selbst zu erkennen. Mir übrigens auch. Aber es ist gut, dass wir das jetzt lernen. Das Leben ist ein ewiger Lernprozess, und sich selbst zu lieben und zu schätzen ist ein sehr wichtiger Aspekt dabei. Das bedeutet natürlich auch Grenzen setzen für andere - manchmal leichter gesagt als getan. Ich bin mir sicher Du schaffst das, und Du bist schon auf einem sehr guten Weg, indem Du Dich selbst und die Zusammenhänge reflektierst. Ich drück Dich.
 
  • #27
Ich wünsche mir verheiratet zu sein, mit ihm. Er hält das nun nicht mehr für notwendig.
Am Wochenende gab es deswegen einen Streit.
Ihr habt unterschiedliche Vorstellungen von Beziehung.
Beide Einstellungen haben ihre Berechtigung sind aber widersprüchlich - passt nicht, also nicht streiten, sondern beenden.

Großer Fehler. Man vertut nur Lebenszeit, wenn man Themen vermeidet, zu denen beide konträre Einstellungen haben und ist hinterher frustriert.

Diesmal hat er sehr heftig reagiert. Ich solle ihn endlich damit in Ruhe lassen..... Wenn er mit mir in Ruhe darüber reden würde, aber so.
Ist doch Unfug, wenn er Dir sanfter daher kommt, dann kommst Du ihm immer wieder mit dem Thema.
Klarheit ist gut und nun mach finito draus, dann musst Du Dich nie wieder über ihn ärgern.

Ich habe jetzt 3 Jahre gewartet. Ich möchte Klarheit.
Du hast Klarheit: er sagt "nein" zum Thema heiraten und mehr Nähe. Es ist nur eine bequeme Wochenendgeschichte für ihn.
Nun mach Du für Dich Klarheit, indem Du die Beziehung beendest, statt Dich an dem Thema weiter abzuarbeiten.

am Wochenende hat er es so wie in seiner Ehe. Er wird bekocht.....
Als Urlaubsbegleitung bin ich auch willkommen. ..... Ich arbeite Vollzeit, koche, mache den Haushalt. Ich komme mir damit benutzt vor.
Musst Du nicht machen, hat er nicht verlangt und ist auch ziemlich dumm von Dir.
Von einem "Hausfreund" lässt Frau sich ausführen, statt ihm das Hausmuttchen zu geben.

Nein, jeder hat das recht auf seine Wünsche. Aber in Deinem Alter streitet man sich nicht in Fernbeziehungen ohne gemeinsame Zukunftsperspektive und macht keinesfalls ihm das Hausmuttchen mit dem typischen Ehefrau-Verwöhnprogramm.
Da beruhen solche Dinge auf Gegenseitigkeit und Einigkeit oder frau lässt es.

Am Anfang hatte er noch eine andere Sicht auf eine Lebenspartnerschaft, nun hat er gemerkt es klappt auch gut ohne miteinander verheiratet zu sein und ist entspannter.
Es gab reichlich Streitigkeiten wegen der Kinder, wegen Corona, wegen heiraten.
Gescheiterte Ehe mit Streit hatte er schon mit einer anderen Frau. Das hat ihn zum Umdenken gebracht - will er nicht mehr.

In der letzten Zeit gab es einfache Gerichte und ich habe nichts mehr gebacken. Das hat er gemerkt und kritisiert...
Er soll für Dich aufwendig kochen und backen statt rumzunölen.
 
  • #28
Welche seiner Bedürfnisse meinst Du ganz konkret?
Damit meinte ich die Tatsache, dass er unter der Woche die Zeit komplett für sich haben möchte, auch wenn sich die FS insgesamt mehr Nähe wünschen würde (die Entfernung ist ja nicht ganz so groß). Aber am Wochenende lässt er sich dann gerne umsorgen, und muss sich um nichts kümmern. Da sollte m.E. von seiner Seite mehr Initiative kommen (zumindest Kompromissbereitschaft), um auch auf die Bedürfnisse der FS einzugehen. Auch finde ich nicht in Ordnung, dass er sich nun beschwert hat, als die FS einen Gang runter gedreht hat, was das Kochen und Backen betrifft. Anstatt dessen sollte er ihr auch häufiger mal was "Gutes" tun.
 
  • #29
Er wollte sie nicht heiraten, somdern hat nach 2 Wochen nur erwähnt, dass ihm eine Ehe wichtig ist, wenn ich es richtig verstanden habe. Nun die Bedürfnisse ändern sich im Laufe der Zeit.
Kann ein Trick sein! Männer sagen gerade am Anfang gern Dinge, die Frau gern hören möchte, um sie zu kötern!
Vielleicht erhofft sie sich mit der Heirat, dass sie endlich zusammenziehen und ein typisches Familielleben führen.
Das wäre der Zusammenbruch und Untergang, wenn FS das tun würde!
 
  • #30
@gleichklang - du erwähnst viele Streitereien und Zusammenraufen. Das hört sich für mich nicht so schön an. Für dich scheint es kein Problem zu sein, aber wie ist es mit ihm? Er hat eine Ehe hinter sich, die sehr unschön endete. Das hinterlässt Spuren. Ich kann mir vorstellen, dass man da sensibel wird. Dann gibt es (immer mal wieder) Stress mit dir und du ziehst und zerrst an ihm. Er ist noch nicht so weit oder ihr habt unterschiedliche Nähe-Distanz-Bedürfnisse. Jetzt forderst du die Ehe ein.
Schöne Zusammenfassung.
Ich glaube, dass du, @gleichklang, deine echten Bedürfnisse noch gar nicht spürst/erkennst. Eine Ehe ist kein Bedürfnis, mit dem Ehewunsch verdeckst du nur mindestens ein anderes, echtes.
Welches könnte das sein?
 
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