@Lavieestbelle Danke für dein Buchtipp, ich habe soeben "Untreue" von Paul Coelho zu Ende gelesen und ja, ich habe so einige Parallelen der Protagonistin zu mir erkannt, aber auch Unterschiede. Ich glaube, dass meine Problematik mit den zwei Männern an mir selbst liegt; an einem Mangel an Leidenschaft in meinem Leben. Seit meinem Abi habe ich immer höchsten 2 Jahre an einem Ort gelebt, dann ging es immer in einer neuen aufregenden Stadt weiter. Vor 6,5 Jahren zog ich zu meinem Partner in meine aktuelle Heimatstadt und startet hier auch zum ersten Mal in die Arbeitswelt. Ich mag meine Stadt, kenne aber jedes Restaurant, meine Arbeit mag ich ebenso, aber ich bin inzwischen in der Routine. Nach jahrelanger Fernbeziehung mit meinem Partner ist er mir inzwischen auch vertraut. Ich denke aber auch, dass dieses ewige Suchen nach Leidenschaft, Action, wildem Dasein sehr schwierig ist. Ich reise immernoch aufregend (vor Corona), habe meine nervenaufreibenden Wettkämpfe etc., aber irgendwie reicht das nicht..
Ich sehe die letzten Wochen, wie toll mein Partner ist, nach den ganzen Gesprächen zeigt er so viel Verständnis für mich, plant jedes Wochenede Ausflüge für mich, macht sich Gedanken, wie ich mehr "entertaint" werden kann (das klingt schlimm, ich weiß, aber so ist es) und gibt mir so viel Wärme.
Im Gegensatz zur Protagonistin habe ich keinen Wunsch, die Beziehung meines K-Freundes zu zerstören, ich will wirklich, dass er glücklich in seinem Leben ist. Eigentlich will ich nur zur Ruhe kommen mit meinen Gedanken an ihn. Nach all euren Beiträgen habe ich Angst, dass er mich tatsächlich nur benutzt hat die letzten Jahre. Im nächsten Moment glaube ich das wieder nicht.
@Schnuppe78 Bevor er mit seiner Freundin zusammenkam, ließ er mich in sein Leben, nahm mich zu seinen Kumpels mit, stellte mich ihnen vor, ich kenne auch seine Brüder, er gab mir die Tel-Nr seines Vaters, dass dieser mich bei meinem Autokauf beriet. Erst als er seine Freundin kennenlernte, lud er mich nicht mehr zusammen zu seinen Kumpels ein, dennoch unternahmen wir zu 2. weiterhin viel (Sport, Essen, Kino...) Meine Gedanken, ob ich nicht eine Chance verpasst habe mit einem Leben mit ihm kommen eigentlich erst, seitdem wir uns vor 18 Monaten angefangen haben zu küssen.
Aber ja, er ist nun weggezogen und es wird sich zeigen, wie es weitergeht. Ich nutze den räumlichen Abstand, um an andere Dinge zu denken. Was dennoch erstaunlich war: ich bin seit vorgestern in Quarantäne, da ich engen Kontakt zu einer Covid-Person hatte. Am gleichen Abend schrieb er mir auf die Distanz, ob bei mir alles ok wäre, er hätte so ein seltsames Gefühl gehabt. Tadaaaa, die Seelenverwandtschaft ohne Worte (auch wenn viele von euch wieder die Augen verdrehen werden).