Oh je, eure Situation klingt sehr verworren: materiell, emotional, psychisch. Das klingt so kompliziert bei euch, dass ich dir dringend anrate, dir professionelle Anleitung zu holen für den Weg aus deiner Misere. Du kannst so behutsam herausfinden, was du eigentlich wirklich möchtest : gehen oder bleiben, wenn bleiben, wie an der Beziehung arbeiten, wenn gehen, dann wie machen, wenn man erpresst wird. Bei dir ist alles so schwierig, dass man einen Krankheitswert begründen kann und die Krankenkasse die Kosten für die Therapie bezahlt. Ich schreibe das hier öfter (und die Mitforisten gähnen schon, wenn sie meinen Namen lesen), weil die Hemmschwelle, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sehr hoch ist und viele nicht wissen, wie man rankommt: in allen großen Städten gibt es ein Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie, die vermitteln kompetente Leute.
Das mit der Erpressung durch Selbstmorddrohungen ist mir auch passiert, als ich mich von meinem Mann trennte, und ich hätte mich auch tatsächlich erpressen lassen, wenn ich in dieser Zeit keine therapeutische Begleitung gehabt hätte. Es ist sehr schwer, den Grat zu wandern zwischen der Notwendigkeit, die Drohung ernst zu nehmen, und der Notwendigkeit, sich davon abzugrenzen, sich eben nicht erpressbar zu machen, sondern zu helfen, ohne dem Partner die Verantwortung für sein Handeln abzunehmen. Mit der "Masche", die durchaus auch in die Tat umgesetzt werden kann, hat er dich fest in der Tasche - und du hast dich abhängig gemacht, kreist um seine Probleme, wie die Motte ums Licht, vernachlässigst deine Bedürfnisse und wunderst dich dann vielleicht noch, dass du dich in den Armen eines anderen wiederfindest. Ich glaube auch, dass sich eure Beziehungsprobleme auf das Wohl eurer Kinder auswirken. Also fackele nicht lange und suche Hilfe!