Ich hatte auch ein ähnliches Erlebnis in sogar ähnlicher Konstellation. Ich packte ihn aber bei seiner Ehre und machte klar, daß ich darüber keinen weiteren Gedanken verliere und er und ich nicht der Typ dafür wären. Als ich nach einem normalen Gespräch die Hand zum Abschied ausstreckte, nahm er mich in seine Arme und war sehr hingebungsvoll und zärtlich. Es ging alles so unglaublich schnell und auf einmal war überall Mann, als ob er nur noch aus Armen und Händen bestand. Ich rettete mich dahingehend, als daß ich sofort anfing, über seinen Nachwuchs zu sprechen und währenddessen wieder auf den mir angenehmen Abstand ging. Es war wie wenn er mich nicht gehen lassen wollte. Ich habe seither das extrem ungute Gefühl, daß ich haarscharf an Küssen u.ä. vorbeigeschrammt bin. Jedenfalls bedeutet für mich ein solches Verhalten Alarmstufe rot und ich werde vermeiden, ihn alleine anzutreffen. Wäre er mein Mann, wäre ich zudem verletzt, denn ich wollte nicht, daß er anderen Frauen Komplimente dieser Art macht und sie zärtlich berühren möchte.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich nehme es ihm insofern nicht übel, da ich weiß, daß er kein leichtfertiger Mensch ist und weil er momentan aus verschiedenen Gründen in einer nicht ganz einfachen Situation und deshalb wahrscheinlich etwas anlehnungsbedrüftig ist. Aber wenn man mit jemandem befreundet ist, gehört dazu auch, daß man ihm die Grenzen, die er in "Normalzustand" niemals überschreiten würde, aufzeigt. Ich weiß ja, daß ich nicht mehr will und seine Frau kann wirklich froh sein, daß er (diesmal?) bei mir landete.
Aber etwas unsicher bin ich seither schon auch, denn ich weiß nicht, ob ich nicht hätte früher etwas bemerken oder ahnen müssen und bei rechtzeitiger "Steuerung" uns beiden diese Situation hätte ersparen können. Schließlich muß es für ihn in Bezug auf seine Frau doch um einiges unangenehmer sein, als für mich.
Zudem war ich in Bezug auf ihn nie auf den Gedanken gekommen, mehr als eine Freundschaft zu wollen. Hätte ich das auch im Hinblick auf das künftige Verhältnis nicht vielleicht besser sofort nach seiner Andeutung deutlich sagen sollen?
Allerdings machte mir diese unerwartete und wirklich liebevolle Berührung sehr deutlich klar, wie gut etwas Nähe tut und mich wundert nicht mehr so sehr, daß der/die ein oder andere sich in ähnlichen Momenten kurzfristig blenden läßt und einknickt. Nicht jeder reagiert wie ich abwehrend, wenn er von jemandem Zärtlichkeiten empfängt, der damit ein Versprechen gegenüber einer dritten Person bricht.
Mary - the real