Wenn man ein Kind hat, das man liebt, und es kommt ein zweites hinzu: Liebt man dann das erste weniger? Ist die Liebe begrenzt? Ist sie begrenzbar? Auch in einer Ehe kann es passieren, dass plötzlich Gefühle für einen Anderen aufkommen, was man vorher gar nicht für möglich gehalten hat. Dies wird ja hier immer wieder von Forumsteilnehmern glaubhaft geschildert.
Die Frage ist, wie Frau oder Mann, wen auch immer es getroffen hat, in einer Familie damit umgeht. Ob man alles auf den Kopf stellt? Ob man Verantwortung spürt? Und wie geht jener Dritte mit der Situation um? Wie sehr drängt er in die Familie hinein?
Eine Familie ist mehr als die drei, vier oder fünf Personen, die ihr angehören. Wer ausbricht und sie zerstört, zwingt allen anderen eine Situation auf, die sie nicht gewollt haben, zerstört Lebensentwürfe und vernichtet das Grundvertrauen der Kinder zu ihren Eltern."Wenn schon auf die Eltern kein Verlass mehr ist..."
Es ist ein Märchen, dass eine Ehe nicht intakt sein kann, wenn eine dritte Person eine Chance hat; genauso wie es ein Märchen ist, dass eine Ehe über Jahre ein Ort permanenter, ungetrübter, konfliktfreier Heiligkeit ist. Eine Ehe ist ein Versprechen in guten und eben auch in schlechten Tagen. Meist wird dieses Versprechen heute in schlechten Tagen aufgekündigt.
Wenn es passiert, dass sich Ehemann/frau verliebt wird man irgendwann zwischen Begehren und Verantwortung wählen müssen. Wenn es zu einer Affäre gekommen ist, es still mit sich selbst ausmachen und nicht auch noch den Partner belasten, den/die Geliebte die Freiheit gewähren, einen anderen neuen Partner zu finden, der sich offen zu dieser Beziehung bekennen kann. Es geht nicht ohne Verzicht. Aber eine Familie ist durch nichts zu ersetzen.