Das sind immer so diese Betrachtungsweisen.
Frag nach, wie er das meint.
Es können viele Dinge sein:
z.b. seine Eltern waren in einem kleinen Betrieb selbständig und die Kinder mussten schon immer z.b. nach der Schule oder am Wochenende im Betrieb mitarbeiten, während die anderen Schüler sich vergnügt haben und Spaß hatten.
z.b. er war längere Zeit krank und konnte deshalb nicht das machen, was er machen wollte
z.b. die Eltern waren finanziell nicht so betucht und die ganze Freizeitgestaltung in seiner Jugend war dadurch eingeschränkt,
usw..
Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, sondern man muss sie annehmen.
Die o.g. Beispiele kann man mit Groll und Enttäuschung betrachten, aber man kann auch annehmen und erkennen, dass er dadurch wertvolle Charaktereigenschaften entwickelt hat.
z.B. Pflichtbewusstsein, Freude an kleinen Dingen, er schaffte es schon als Jugendlicher extreme Krisen zu überwinden, usw.
Meiner Meinung nach, kann man mit einer glücklichen Jugend nicht glücklicher in der Zukuft sein, als mit einer "verpaßten".
Die Menschen, die oft in der Jugend "verwöhnt" wurden, entwickeln manchmal so ein Selbstverständnis und ein extremes Anspruchsdenken.
Was ist Glück? Dazu gibt es hier schon verschiedene Threads. Glück ist der Augenblick, Glück ist die Wahrnehmung, Glück ist die Dankbarkeit, Glück ist immer die Gegenwart und so wie ich diese Gegenwart annehmen und empfinden kann.
Glück sind nicht immer die großen Momente, Glück ist oft ganz leise und still und doch wunderschön. Glück ist die Eigenschaft, sich Freuen zu können und die Freude und die Schönheit zu erkennen. Und das kann jeder lernen, auch der mit einer "verpaßten" Jugend, denn auch in der "verpaßten" Jugend gab es viele Glücksmomente, man verdrängt sie nur.
Ich war auch immer der Meinung, ich war in der Jugend und Kindheit benachteiligt, bis ich mir mal die Zeit genommen habe, meine Glücksmomente in der Kindheit und Jugend aufzuschreiben.
Am Anfang sitzt man über dem leeren Blatt Papier und es fällt einen überhaupt nichts ein, aber so nach und nach tauchen die Augenblicke der Vergangenheit auf und die Blätter füllen sich.
Eine gute Übung, vielleicht auch für Dich??
Man kann nämlich dann plötzlich auch für die verpaßte Jugend etwas dankbar sein.
Dieses Gefühl wünsche ich Dir