G

Gast

Gast
  • #1

Verschiedene Zukunftsperspektiven - Was nun?

Ich bin in einer Großstadt aufgewachsen. Mein Freund in einem Randbezirk bzw. außerhalb im Speckgürtel. Er hat nie in der Großstadt gewohnt sondern immer in einem Haus mit Garten. Ich hab immer in einer Wohnung in der City gewohnt. Er ist 30, ich 25. Seit 5 Jahren sind wir zusammen. Wir haben schon oft über die Zukunft gesprochen und festgestellt dass wir da komplett andere Ansichten haben. Er will Haus mit Garten Hund und mind. 2 Kindern außerhalb. Ich möchte eine Wohnung in der City. Hunde mag ich nicht besonders und über Kinder mag ich mir auch keine Gedanken machen. Was in meinem alter verständlich ist, oder? Eigentlich wollte er das alles mit 30 haben. Jetzt hat er das schon "verschoben" wie er so schön sagt. Aber er würde gerne nächstes Jahr damit anfangen, also mit Kindern weil er will ein junger Vater werden. Ich kann mir das überhaupt noch nicht vorstellen da ich studiert habe und noch kaum in meinem Beruf gearbeitet habe und lieber noch meine Freiheit genießen möchte. Wir wohnen allerdings seit 2 Jahren in einer Wohnung außerhalb wo er auch das Haus bauen will. Ich wohne da wegen ihm. Man gewöhnt sich dran aber ich finde es nach wie vor schrecklich nicht zu jeder Tages und Nachtzeit wegzukommen wegen der bahn und dass man ständig jemanden trifft...Ich kann mir auch überhaupt nicht vorstellen in einem Haus zu wohnen. Er ist sowieso meistens unterwegs und der Haushalt bleibt komplett an mir alleine hängen selbst jetzt in der Wohnung bekommt er nichts hin. Er stellt mich jetzt als den absoluten Unmensch dar weil sich ja eigentlich jeder normale Mensch ein Haus mir Kindern und Garten wünscht. Nur ich nicht. Ich kann es mir partout nicht vorstellen. Auch nicht was in 5 Jahren vielleicht ist. Bin ich wirklich so abnormal? Oder ist das verständlich in meinem Alter? Oder liegt es vielleicht auch daran dass ich mir wegen ihm nicht sicher bin? Er hat außerdem gesagt dass er das alles genauso will und da keine Abstriche macht und wenn damit nicht klar komme soll ich mich von ihm trennen. Was sagt ihr dazu? Ich weiß echt nicht was ich tun soll. Die Entscheidung betrifft mein ganzes Leben. Ich kann mir ein leben ohne ihn nicht vorstellen aber auch nicht unter den Voraussetzungen mit ihm. Ein Kumpel meinte mal dass mein freund eine Happy Hollywood Familie haben will wie aus den ganzen hyper romantischen Filmen und zwar um jeden Preis. Ob nun mit mir oder ohne mich das ist eigentlich egal. Genauso hat mein freund mir das gesagt. Er will das alles so am liebsten mit mir aber ansonsten halt auch ohne mich. Was sgt ihr? Was soll ich tun? Trennung? Weitermachen?
 
G

Gast

Gast
  • #2
Was sgt ihr? Was soll ich tun? Trennung? Weitermachen?

Mitmachen wollen oder trennen.

Bei der Wohnung könnte man vielleicht noch Kompromisse machen (Stadtwohnung + Schrebergarten, Ländlich genug, dass man die Nachbarn kennt aber in U-Bahn-Reichweite)

Bei Kindern ist das schon schwieriger. Wenn du (jetzt) keine willst, dann bekommst du keine. Für deinen Freund besteht beim Abwarten das Risiko, dass du dich mit Mitte 30 trennst oder niemals Kinder willst und er dann alleine dasitzt.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Liebe FS

sprich mit ihm !
Ich habe genau in dieser Phase meinen damaligen "Ehekandidaten" verloren.
Er wollte ganz klar durchsetzen was ihm vorschwebte:
1. Heirat, 2. Kinder 3. Haus im Grünen. Das war bei seinen Eltern so und wir denn auch.
Ich wollte ein Aufbaustudium und Karriere machen,
erstmal mit ihm leben. Geheiratet hätte ich ihn damals schon, aber
zu verhandeln war immer nur das Komplettpaket.
Alles stand schon fest. Sogar der Bauplatz (vom Vater geschenkt).
Mir kam das alles sehr unpartnerschaftlich vor und ich habe
diesen lieben Freund verlassen müssen. Wir stehen immer
im Konflikt mit unserem Wunsch nach Paarsein und Individuum
sein. Er sein Programm mit einer anderen durchgezogen kaum
dass ich weit entfernt meine erste Stelle gefunden hatte.
Mir war damals klar dass das keine echte Liebe sein kann.
 
G

Gast

Gast
  • #4
Liebe FS,
ich glaube nicht, dass dein Freund dich liebt. Er hat einen Lebensentwurf, für den er eine Frau braucht. Du warst zur richtigen Stelle am richtigen Ort, schade, denn er meint nicht dich. Wenn du ihm was bedeuten würdest, würde er sich um einen Kompromiss um die Wohnsituation bemühen, mit dem ihr beide leben könnt- er würde es zumindest ausprobieren. Er macht aber nichts, sondern gibt dir die Eckdaten vor.
Mit Kindern kannst gerade du als qualifizierte Frau in der Stadt viel besser leben, kurze Wege zur Arbeit, dichtes Verkehrsnetz, reichlich Kitas mit langen Betreuungszeiten.

Lass dich bloss nicht im Dorf in einem Leben anketten, das nicht zu dir passt. Leb dein Leben, mit einem Mann, der nicht befiehlt, sondern gemeinsame Wege sucht.
W, 55
 
G

Gast

Gast
  • #5
<mod>
Wichtig: es ist absoluter quatsch, wenn hier behauptet wird, der Freund der FS würde sie nicht lieben.
Diese Aussage ist wichtig für die FS.


Die beiden wollen einfach in zu unterschiedliche Richtungen und das ist alles.
Und beim Thema Stadt oder Land lassen sich keine Kompromisse finden, genauso wenig wie beim Thema Kind.

Es gibt vielleicht "Arsch der Welt " und "ländlicher" aber ich könnte nie in der Stadt wohnen- egal wie sehr ich jemanden Liebe- ich würde da eingehen...Speckgürtel MAXIMAL...

Auch wenn das jetzt richtig scheiße ist, aber da steht eine Trennung bevor- nicht weil er dich nicht liebt oder du ihn nicht, sondern weil ihr bei einem elementaren Punkt einfach nicht zusammenpasst. Kommuniziere das einfach ganz klar.

M32
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #6
Hmmm, Du warst halt noch arg jung als Ihr zusammen gekommen seid.

Ich kann Dir aber eines versichern: Nix ist beständiger als der Wandel. Auch Deiner. Gerade dieses Vorstadt oder City-Ding ändert sich zumeist mit den Jahren. Die Hektische anonyme City ist mit jungen Jahren toll- Clubs, Kneipen, Party.... Aber irgendwann hatte man das alles und stellt fest dass man nicht mehr jede Nacht nach Mitternacht ins Bett kann will man am nächsten Tag gut sein. Das würde ich nicht so hoch hängen.

Aber, ich glaube dass Du nicht wirklich Kinder haben willst. Vielleicht kommt irgendwann so in 10 Jahren dann doch noch der Wunsch auf aber wenn Du Heute noch nichtmal daran denken willst ....

Das ist eine Grundsätzlichkeit! Du musst Dir also schon sehr gut überlegen ob Ihr beide wirklich zusammen passt. In dieser Frage gibt's keine Kompromisse, Kinder hat man nicht mal eben ein bisschen.

Alles andere liesse sich bei gutem Willen regeln (DU könntest ja weiter arbeiten, eine Putzperle und ein Gärtner sorgen dafür dass Haus und Garten schön sind). Aber dieser muss erstmal vorhanden sein.

Er hat einen Plan, Du nicht. Und wenn dann einen völlig anderen.
 
G

Gast

Gast
  • #7
Wenn ich das so lese, habt ihr beide sehr unterschiedliche Vorstellungen vom Leben. Mag sein, dass Du in 5 Jahren das ganze Familienprogramm möchtest, wie er sich das vorstellt, aber sicher ist das keineswegs. So wie es aussieht, will sich dein Freund aber nicht fünf Jahre gedulden und er mag deinen Standpunkt nicht besonders.

Das führt jetzt schon zum Stress und wird sich in Zukunft weiter verstärken, wenn Du nicht mitziehst. Was kannst Du tun? Am besten setzt Du dich mal hin und überlegst, wie Du dir deine Zukunft vorstellst. Sind die Vorstellungen deines Freundes für dich total indiskutabel? Wenn ja, solltest Du eine Entscheidung treffen und deinem Freund das mitteilen. Wenn er mit deinen Vorstellungen nicht warm werden kann, und es umgekehrt genauso ist, wird es wahrscheinlich auf eine Trennung herauslaufen.

Geh mal den Fall durch, Du würdest tatsächlich das Familienprogramm mit deinen jetzigen Ansichten leben. Würde dich das zumindest zufrieden machen? Wenn nein, dann lasse es.

Manche Dinge haben ihre Zeit und wie es aussieht, musst Du dich erst noch ausleben. Tu es, und wenn Du später eine Familie gründest, wirst Du wesentlich zufriedener sein, da Du das Gefühl hast, nichts verpasst zu haben. Man kann solche Sachen einfach nicht erzwingen. Und genau das tut dein Freund gerade mit dir.
 
G

Gast

Gast
  • #8
Ich hatte im Freundeskreis mehrere Pärchen in dieer Konstellation. Die Männer waren zwischen 30 und 40 und eingeschwenkt in die Linie "Haus bauen, Baum pflanzen, Kind zeugen". Die zugehörigen Freundinnen/Frauen waren aber erst zwischen 20 und 30 und wollten lieber noch eine Teit lang "Party machen" (nicht unbedingt extrem, aber moderat).

Bei allen Paaren kam es irgendwann zu Trennung.

Die Männer kamen langfristig gesehen ganz gut klar (Beziehung zu gleichalter Frau, Patchwork mit Alleinerziehender, etc.)

Die Frauen setzten noch so ca. 5-10 Jahre dieses Leben um, das sie sich gewünscht hatten. ABER als sie über 30 waren, oder spätestens Mitte 30, wollten sie, komischer Weise, nun plötzlich genau das, was sie Jahre zuvor nicht wollten. Zur Umsetzung suchten sie sich Männer um die 40 aus dem "Restepool" und bekamen mit denen Kinder.

Alle diese Frauen sind heute alleinerziehend, zwei geschieden, eine dauergetrenntlebend. Die Männer hatten einfach, im Bezug auf Familientauglichkeit, eine andere "Qualität", als die Männer 10 Jahre zuvor.

m43
 
G

Gast

Gast
  • #10

Kurz und knapp, aber treffend ausgedrückt. Sehe ich auch so.

Entweder hat Dich Dein Freund unter anderen Voraussetzungen kennengelernt (d.h. möglicherweise hast Du ihm nicht klar genug gesagt, was Du für Vorstellungen hast) oder er hat eine völlig falsche Sicht auf Partnerschaft und die vermeintliche Planbarkeit eines Lebens. Hast Du ihn auch mal gefragt, ob er bspw. Elternzeit übernehmen will, wenn Du nach einer etwaigen Entbindung berufliche Aussichten hättest ...

m/46
 
G

Gast

Gast
  • #11
Liebe FS,
du sprichst mir aus der Seele.
Ich kann dir leider keinen guten Rat geben, da ich selbst nicht weiß was ich machen soll. Ich bin nur froh über all die Antworten und zu sehen das ich mit diesem Problem nicht alleine bin. Ähnlich wie bei dir sind wir nun seit 6 Jahren zusammen und ich liebe meinen Freund und kann mir nicht vorstellen mich von ihm zu trennen. Natürlich geht man auch Kompromisse ein, wie das Leben auf dem Land, doch sonst würde eine Beziehung ja nicht funktionieren. Aber sind sollten auf keinen Fall etwas sein auf das man sich einigt sondern das unbedingt möchte. Jedoch ist irgendwann die Frage ob man sich nicht auch unterschiedlich entwickelt. Denn keiner von uns hier ist noch die selbe Person wie vor 5 oder 6 Jahren, oder?
Hier schreiben die meisten das sie dir zu einer Trennung raten, doch ich weiß nicht….. Ich bin so froh einen so tollen Mann zu haben den ich liebe und er mich. Ich denke dir geht es auch so. Und auf keinen Fall möchte ich irgendwann in einer andren Beziehung sein in der ich nicht so erfüllt leben kann. Ich bin so froh über das was wir haben, jedoch ist es auch so schwer für mich im Moment, ich möchte das er glücklich ist.
 
G

Gast

Gast
  • #12

Exact. Das sind die beiden Varianten, unter denen du nun wählen mußt.
Bei der Kinderfrage gibt es nun mal keine Kompromisse. "Ein bißchen Kind" geht nicht.

Zumindest kommuniziert er klar und deutlich, wie er sich sein Leben vorstellt. Wie offen und ehrlich bist du in der Frage? Ich vermute mal ihm hast du noch nicht so klar und deutlich wie hier gesagt, dass er seinen Lebenstraum mit dir nicht verwirklichen kann, weil du das definitiv nicht so willst und für dein Leben andere Vorstellungen hast.
Die Tatsache, dass er bereits "verschoben" hat und immer noch witerhin MIT DIR plant läßt jedenfalls vermuten, dass du ihn hin hältst, nur damit er bei dir bleibt.

Es ist dummes Zeugs, wenn jemand hier schreibt dann würde er dich nicht lieben.
Genauso kann man dann sagen du liebst ihn nicht, weil du ihm seinen Lebenstraum nicht gönnst, er soll lieber darauf verzichten was er sich von Herzen wünscht, damit er dich glücklich macht und mit dir deinen Traum lebt.

Das ist keine Frage von "Liebe" oder nicht. Einen Menschen zu lieben alleine reicht nun mal nicht als alleinige Basis für eine Lebensgemeinschaft. Die Vorstellungen wie die Partnerschaft ablaufen soll müssen ebenfalls zusammen passen, ansonsten bleibt einer von beiden auf der Strecke.
Und ist es denn "Liebe", wenn man bewußt das Unglück des Partners in Kauf nimmt, um sein eigenes Glück durchzusetzen?
Er akzeptiert zumindest, wenn FS lieber gehen möchte anstatt ein Leben zu leben, dass sie nicht will. Das ist doch keine mangelnde Liebe - sondern es ist fair!
Unfair dagegen ist es den Anderen hinzuhalten und ihn in dem Glauben zu lassen man wäre nicht gänzlich abgeneigt, nur damit er nicht geht. DAS ist sicher keine Liebe.

FS, wenn du anständig sein willst, dann sage ihm endlich offen und ehrlich, dass du bei seinen Lebensplänen auf keinen Fall mitmachen wirst. Und gebe ihm die Möglichkeit sich eine Partnerin zu suchen, welche die selben Vorstellungen hat wie er, genauso wie du dir einen Partner suchen solltest, der deine Vorstellungen vom Leben teilt.

Du willst deine Meinung nicht ändern, er auch nicht. Ihr habt beide das Recht dazu, niemand ist deswegen besser oder schlechter. Manchmal muß man halt einsehen, dass man nicht kompatibel miteinander ist, da nützt auch die größte Verliebtheit nichts.

w, 44
 
G

Gast

Gast
  • #13
Zumindest kommuniziert er klar und deutlich, wie er sich sein Leben vorstellt. Wie offen und ehrlich bist du in der Frage? Ich vermute mal ihm hast du noch nicht so klar und deutlich wie hier gesagt, dass er seinen Lebenstraum mit dir nicht verwirklichen kann...

w, 44

Er weiß das genau. Wir haben seit Beginn unserer Beziehung über das Thema gesprochen. Und er kennt meine Einstellung dazu. Also weiß er genau worauf wr sich da eingelassen hat. Vielleicht denkt er, dass ich mit ins Haus ziehe wenn es erstmal so weit ist. Bei der Wohnung hat es ja auch geklappt. Da wollte ich auch erst nicht und jetzt bin ich doch da.
Dss Problem ist er wird nie wieder eine finden die sich seine Launen und sein Verhalten so gefallen lässt wie ich. Das hat mir bis jetzt jeder gesagt selbst seine Mutter. Deswegen wird er sich nicht trennen.
 
  • #14
Liebe Fs,
mein Mann ist sehr ähnlich ausgerichtet. Er hätte auch gern Kinder und ein riesiges Haus auf dem Land (wo man einen Traktor zum Rasenmähen braucht). Ich habe ihm immer sehr deutlich und in aller Fairness gesagt, dass ich das beides nicht möchte und ihn gebeten sich zu entscheiden. Leider kann man gerade in der Kinderfrage keinen Kompromiss schließen (halbe Kinder gibt's halt nicht ;-)
Er hat mich dennoch geheiratet, weil ich ihm als Mensch so wichtig bin und er deswegen bereit ist zu verzichten. Mir ist bewusst, dass sich das ändern kann, aber ich denke schon, dass er mit der Heirat eine sehr bewusste Entscheidung für mich getroffen hat. Ich bin sehr glücklich, dass seine Liebe stärker ist, und dass er sich als relativ junger Mann mit gutem Einkommen nicht einfach irgendeine Frau mit ähnlichem Idealbild "genommen" hat. Liebe Fs, erwarte nicht weniger! Aber sei auch offen dafür, dass sich Deine Position irgendwann ändert. Gerade beim Thema Kinderwunsch erlebt man das ja durchaus häufiger. Alles Gute für Dich!
 
Top