• #1

Vertrauen in einer Ehe. Frage zum Film: "Gestern waren wir noch Kinder"

Meine Partnerin und ich haben die Episoden zum o.g. Film gesehen.
Beschrieben wird die Vorgeschichte und Situation einer ansich glücklich geführten Beziehung und intakten Familie, wo der Vater (Rechtsanwalt, 45 J) seine Frau plötzlich ersticht. Bei meiner Frage geht es um die Situaton welche der "Tötung im Affekt" direkt vorangeht.

Sie hat herausgefunden, dass er neben den beiden Kindern auf der Eliteschule auch noch ein anderes Kind dort finanziert. Auf ihre Nachfrage hin zeigt sich aber, dass er nicht etwa (wie zunächst vermutet) Untreu geworden ist, sondern sich schuldig fühlt, weil er an dem Abi-Ball vor etwa 20 Jahren betrunken und aus Dummheit einen LKW-Anhänger loskuppelte, hierdurch eine ganze Familie verunglückte, verbrannte und letztlich auch die Speditionsfamilie unschuldig in Haftung genommen wurde, wodurch er sich dieser gegenüber schuldig fühlt und deren Tochter den Besuch der Eliteschule heimlich unterstützt.
Auf ihren Druck hin, sie ehrlich ins Vertrauen zu ziehen, gibt er zu ,was er damals tat und warum er das Kind heute unterstützt.
Sie geht daraufhin (am nächsten Tag) ersteinmal massiv fremd mit einem Polizisten der ihr zufällig begegnet (sagt ihm dass sie nie wieder Sex mit ihrem Mann haben wolle) und als er das nach einigen Wochen herausfindet , teilt sie ihm hin am Vorabend ihres 44. Geburtstages mit, dass sie die Scheidung an dem nächsten Tag beantragen will bzw. zum Anwalt gehen will. Sie sagt, dass er ein "fake" gewesen sei und sie mit einem "Abziehbild" verheiratet gewesen sei, das Vertrauen futsch sei.
Ich habe diese Wendung (aber auch, das sie sofort nach der Offenbarung fremdging) nicht verstanden.
Meine Partnerin aber hält die Gefühle der Ehefrau für total nachvollziehbar und sagt, dass seine Ehrlichkeit zu spät komme, der Vertrauensverlust in der Ehe wegen dem Unfall zu groß gewesen sei.
Ich sehe bei dem Unfall natürlich seine enorme Schuld , aber ich verstehe nicht, warum sie ihren Ehemann in dieser schwierigen Situation plötzlich nicht mehr unterstützen kann und unbedingt fremdgehen muss. Was meint ihr, ist ihre Reaktion erwartbar und üblich ?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #2
Ich habe die Teile auch gesehen. Und meines Wissens nach lässt du etwas zwischen den Eheleuten auch weg. Nach längerer Zeit haben sie mal wieder Sex. Also in der Nacht des Geständnisses, wenn ich mich richtig erinnere. Für sie fühlt sich das (nachträglich?) wie eine Vergewaltigung an. Er fühlt und erhofft sich eine Versöhnung, die dadurch erreicht wäre. Die Geschichte wird hier auch viel zu einfach gestrickt wiedergegeben. In der Verfilmung wird auch immer deutlicher, dass die Ehefrau nur die ,,zweite“ Wahl war. In jungen Jahren konnte sie das nicht wirklich sehen. Sie war unglaublich verknallt das erste Mal im Leben. Später ist es ihr offenbar wie Schuppen von den Augen gefallen. Also das Geständnis war für mich nur ein Puzzleteil. Nur eins von vielen.
 
  • #3
Durch das Fremdgehen wird auch klar, dass sie sich vorher offenbar nicht mehr (oder noch nie) wirklich geliebt und begehrt fühlte
 
  • #4
Ich habe...... das sie sofort nach der Offenbarung fremdging) nicht verstanden.
Mein Exmann ging mal eine längere Affäre ein, weil ich damit nicht einverstanden war, dass er teures Werkzeug verdreckt rumliegen lässt, statt es sauber zu machen und es wegzuräumen nach der Benutzung.
Das habe ich auch nicht verstanden und finde es in der retrospektiven Betrachtung immer noch keine angemessene Reaktion von ihm.

Du siehst in dem Film: was Männer können, leisten sich Frauen zunehmend auch. Die Gerechtigkeit nimmt zu - hurra.

.... teilt sie ihm hin am Vorabend ihres 44. Geburtstages mit, dass sie die Scheidung an dem nächsten Tag beantragen will bzw. zum Anwalt gehen will. Sie sagt, dass er ein "fake" gewesen sei und .... das Vertrauen futsch sei. Ich habe diese Wendung ..... nicht verstanden.
Welche Wendung? Es geht doch eher um eine Entdeckung.
Sie hat festgestellt, dass ihr Mannn sie und die Familie betrügt und andere davon wissen - sich dazu wohl ihre Gedanken machen, wenngleich falsche: Vermutung Affärenkind.

Mit seiner Lüge greift er erheblich in die Privatsphäre seiner Frau und seiner Kinder ein, gibt sie dem Gerede preis um sich selber weiterhin zu schützen, handelt also einmal mehr zu seinen Gunsten und zum Nachteil der Familie.
Das ist ein massiver Vertrauensbruch auf den eine Scheidung eine adäquate Reaktion ist.

Hinzu kommt seine Feigheit/mangelnde Verantwortungsbereitschaft (=schlechter Charakter), die Jahre später, als er schon lange erwachsen war weiteres Elend in der Transportunternehmerfamilie ausgelöst hat.
Ich finde es total nachvollziehbar, dass man so einem Menschen nie mehr vertrauen kann und mit ihm nicht mehr verheiratet sein will.
 
  • #5
aber ich verstehe nicht, warum sie ihren Ehemann in dieser schwierigen Situation plötzlich nicht mehr unterstützen kann.... Was meint ihr, ist ihre Reaktion erwartbar und üblich ?
Warum soll man jemanden unterstützen, der die eigene Familie belügt, eine andere Familie ins Elend stürzt/den Vater in den Tod, weil er feige ist für sein Handeln einzustehen?

Dass er das als 19-jähriger Abiturient nicht gemacht hat, kann ich mit Mühe nachvollziehen, wenn bei mir nicht der negative Geschmack vorherrschen würde, dass er es nicht nötig fand, für ein in seinen Augen minderwertiges Mädchen und dessen Angehörige seine brillante Karriereaussichten zu opfern.

Genau darum hat er in den folgenden Jahren ebenfalls nicht zu seiner Schuld gestanden und so zu den lebendig verbrannten Unfallopfern auch noch später den Tod des fälschlich beschuldeten Transportunternehmers sowie alle weiteren negativen Folgen für dessen Restfamilie verursacht.
Immer wieder zeigt er in verscheiddenen Situationen bis in sein aktuelles Lebensalter: "ich bin der wertvollere Mensch, für den andere geopfert werden".
Ich finde, das ist ein negativer Charakter der allerübelsten Form (wie der Mord an seiner Frau dann auch zeigte). Den aus dem eigenen Leben rauszuwerfen ist sehr vernünftig und sogar hochriskant.

Ich kann Dein Wertesystem absolut nicht nachvollziehen.
 
  • #6
Ich habe diese Wendung (aber auch, das sie sofort nach der Offenbarung fremdging) nicht verstanden.
Tötung im Affekt gibt es oft und hat eine Vorgeschichte, meist dann, wenn derjenige seine Situation nicht mehr aushält! Viele Frauen gehen fremd wenn sie mit ihrem Mann nicht mehr klarkommen, sie wollen sich durch einen anderen Mann bei ihm rächen!
Ich sehe bei dem Unfall natürlich seine enorme Schuld , aber ich verstehe nicht, warum sie ihren Ehemann in dieser schwierigen Situation plötzlich nicht mehr unterstützen kann und unbedingt fremdgehen muss. Was meint ihr, ist ihre Reaktion erwartbar und üblich ?
Ohne Vertrauen gibt es keine Liebe, ohne Liebe auch keine Beziehung mehr, wenn das Vertrauen total zerstört wurde, können Handlungen kommen, die man nicht verstehen kann!
 
  • #7
Ich kenne das alles nicht, aber bitte wer hat jetzt wen umgebracht? Ich hoffe wohl, die Frau den Mann!
ErwinM, 53
 
  • #8
Ne, der Mann die Frau.

Polizisten der ihr zufällig begegnet (sagt ihm dass sie nie wieder Sex mit ihrem Mann haben wolle
Naja, bei der Szene ist dem Drehbuchautor wohl die Phantasie durchgegangen. Sex and Crime verkaufen sich immer. Meine Tochter und ich mussten bei der Szene herzlich lachen.

Eigentlich war der Mann doch nur ein armes Würstchen, der sich nie gegen seinen Vater behaupten konnte. Er heiratete die Frau, die er nicht wirklich wollte, er studierte Jura, was er nicht wollte, er fing bei seinem Vater in der Kanzlei an, was er nicht wollte und zu allem Übel zog er auch noch mitsamt Family in sein Haus.
Es gab nur 2 Aktionen bei denen er nicht fremdbestimmt war. Als er mit besoffenem Kopf die Familie indirekt umbrachte und 20 Jahre später seine Frau.

Neben dem Sex, der ihr wie eine Vergewaltigung vorkam, war es wohl auch, dass sie erkannte, dass er all die Jahre immer ihre beste Freundin wollte und nicht sie. Kam irgendwie nach der Bettszene raus.

Tötung im Affekt gibt es oft und hat eine Vorgeschichte
Mmh. Habe ich in dem Fall aber wirklich nicht verstanden. Eigentlich würde man sich ja trennen. Die Vorgeschichte gab mir zu wenig her als dass er sie im Affekt hätte töten können. Das war mir zu wenig durchdacht.

Aber spannend gemacht, open end und hohe Einschaltquoten. Schreit nach Fortsetzung.
 
  • #9
Ich habe das nicht gesehen und kann wenig dazu sagen.
Aber das mit der Schuld verstehe ich. Wenn ich länger mit einer Frau zusammen bleiben möchte, dann erfährt sie von meiner Vergangenheit. Entweder versteht sie es, oder es ist vorbei. Nachträglich möchte ich das nicht aufdecken müssen.
 
  • #10
Also sein ,,Durchdrehen“ (sprich die Tötung) fand ich sehr klar und nachvollziehbar dargestellt. Die Frau redet und redet und redet und redet auf ihn ein. Alles was sie sagt, ist zwar glasklar und ehrlich, aber furchtbar verletzend und kränkend für ihn. Irgendwann hört er schon nicht mehr, was sie weiterhin sagt. Und bringt sie sozusagen zum schweigen.
 
  • #11
Sie hat ihn mit all seinen Lebenslügen durchschaut. Sie selbst fühlt sich wohl auch als eine dieser Lügen. Das fand ich wirklich gut dargestellt. Sie sind keine Kinder mehr. Aber sie sind hinsichtlich der Übernahme von Verantwortung irgendwie auch nicht erwachsen geworden
 
  • #12
Ich kenne das alles nicht, aber bitte wer hat jetzt wen umgebracht? Ich hoffe wohl, die Frau den Mann!
Leider mal wieder nicht, sondern strikt exakt entlang der Statistik: Männer bringen Frauen um, nicht umgekehrt:
Wir haben uns die Serie angesehen und garnicht über das gezeigte männliche Verhalten gewundert.

Eigentlich war der Mann doch nur ein armes Würstchen
Das kränkt und dafür brauchte er ein Ventil. So nahm das Unheil seinen Lauf.

Alles was sie sagt, ist zwar glasklar und ehrlich, aber furchtbar verletzend und kränkend für ihn
Kränkend ist es ja nur für ihn weil er in keiner Weise zur Selbstkritik befähigt ist. Andernfalls hätte er sich das Ganze schon Jahrzehnte zuvor selber gesagt und wäre zu einem besseren Umgang damit gekommen.

Aber sie sind hinsichtlich der Übernahme von Verantwortung irgendwie auch nicht erwachsen geworden
Das stimmmt. Sie hätte als junge Erwachsene sehen müssen, dass er nie sie wollte, sie nur der Notnagel war weil sein Schwarm für ihn unerreichbar war.
Er war für sie die große Liebe und sie hat die Augen vor der Wahrheit zugemacht, ihn dankbar genommen, als er sie endlich als Notnagel mangels Alternative wollte.

"Dumme Liebe" ist allerdings kein Verbrechen - was er gemacht hat schon.
 
  • #13
ErwinM: Ich kenne das alles nicht, aber bitte wer hat jetzt wen umgebracht? Ich hoffe wohl, die Frau den Mann!

Hallo Erwin, er der Mann und Rechtsanwalt, hat seine Frau umgebracht und nicht sie ihn!
 
  • #14
Ich habs nicht gesehen, so wie du es erzählst, finde ich es eine furchtbare und unerwartete Reaktion der Ehefrau und zeigt für mich, dass SIE nicht sein Vertrauen wert war.
 
  • #15
Okay, ich habs nicht gesehen. So wie ich es jetzt verstanden habe, hat der Typ einen LKW Anhänger abgekoppelt und der ist dann in ein Auto gerollt.
Ein LKW Anhänger rollt aber nicht. Ohne Druckluft bewegt der sich nicht. Völlig unrealistisch. Wer LKW Erfahrung hat, möge mich korrigieren. Ich habe es so gelernt.
Und ein LKW ist versichert. Ein Spediteur haftet in so einem Fall nicht. Völlig unrealistisch.
 
  • #16
ich habs nicht gesehen..... zeigt für mich, dass SIE nicht sein Vertrauen wert war.
Immer gut: keine Ahnung haben worum es geht, aber meinungsstark sein - natürlich als Frau zulasten der Frau. Anbiederung gegenüber der Männerwelt par excellence. Naja, wer's braucht.

Ich habe es gesehen und ich frage mich, wie jemand auf den Gedanken kommen kann, zukünftig jemanden vertrauen zu wollen, der sich als Lügner und Durchmogler seit Jahrzehnten entpuppt, in Tateinheit mit vollkommener Selbstüberhöhung und Abwertung anderer bis dahin, dass deren Leben (mehrere Menschen die er geringschätzt verbrennen im Auto) gegenüber den eigenen Karriereoptionen nichts wert ist.
 
  • #17
Ich habe die Serie nicht gesehen dennoch kann ich genauso wie du nicht verstehen, warum er das gemacht hat.
Wahrscheinlich gab es viel mehr Themen, die in dieser Ehe nicht in Ordnung waren. Oder der Mann konnte die Traumatischen Erlebnisse der Vergangenheit nicht richtig verarbeiten.
 
  • #18
ein LKW ist versichert. Ein Spediteur haftet in so einem Fall nicht
Ist doch vollkommen irrelevant. Der Sohn des Spediteurs konnte mit der Schuld nicht mehr leben. Auch ein Herr Kochkunst wird nicht einfach jemanden tot fahren und sich mit dem Gedanken, dass doch alles versichert sei, friedlich ins Bettchen legen.

Keine Ahnung, aber vermutlich nicht unrealistischer als dass Mann Frau ersticht, weil frau
redet und redet und redet und redet auf ihn ein
Dass Frauen reden, ist nun nicht so selten.
Da hab' ich ja mochmal Glück gehabt in meinem Leben.

Tut mir leid @aprilbluete , in meinen Augen von seiner Seite her eine vollkommen unrealistische Überreaktion. Von ihm, nicht von ihr. Ihre Reaktion, um auf die Frage zurück zu kommen, fand ich mehr als logisch.
W,57
 
  • #19
Hab ich nicht gesehen. Klingt langweilig. Aber ich mag's ja langweilig.
Dass Frauen reden, ist nun nicht so selten.

Da hab' ich ja mochmal Glück gehabt in meinem Leben.
Das kann ich mir gut vorstellen.😂
Tut mir leid @aprilbluete , in meinen Augen von seiner Seite her eine vollkommen unrealistische Überreaktion. Von ihm, nicht von ihr. Ihre Reaktion, um auf die Frage zurück zu kommen, fand ich mehr als logisch.
W,57
Ohne das gesehen zu haben, finde ich den Mord an der Frau auch nicht schlüssig. Er muss das doch öfter durchgegangen sein, was passiert, wenn alles rauskommt.
 
  • #20
Nicht umsonst wird der Fernseher manchmal als Narrenkastl bezeichnet ... die Realität der menschlichen Psyche spiegelt sich nicht unbedingt im spektakulären TV wider, auch wenn es uns manchmal gerne suggeriert wird ... ;)
 
  • #21
Ohne das gesehen zu haben, finde ich den Mord an der Frau auch nicht schlüssig
Vielleicht weil sie jetzt seine komplette Lebenslüge kennt und er das erste Mal vor eigenen Konsequenzen steht.
Er wird nie wieder die Chance haben, die Fassade hochzuziehen...auch nicht vor sich selbst.
Und sie hat im sein Fakeleben in verbaler Form vor Augen geführt...
Er hat sozusagen sein Leben und seine Lügen getötet.

Sie hat ja nicht nur von der betrunkenen Fahrlässigen Tötung erfahren...sondern das er sie nicht aus Liebe geheiratet hat, sondern nur als Marionette seines Vaters
 
  • #22
Er muss das doch öfter durchgegangen sein, was passiert, wenn alles rauskommt
Sowas nennt sich Affekt, da wird nichts vorher durchgegangen.
Er ging tatsächlich davon aus, dass sie bei ihm bleiben würde.
Hab ich nicht gesehen. Klingt langweilig. Aber ich mag's ja langweilig
Er war schon spannend gemacht. Sollte es eine Fortsetzung geben, lade ich Dich zu mir ein. Und sollte es langweilig werden - ich kann ja reden. Im Vertrauen darauf, dass Du mich nicht gleich abstechen wirst.😉

.. die Realität der menschlichen Psyche spiegelt sich nicht unbedingt im spektakulären TV wider, auch wenn es uns manchmal gerne suggeriert
Stimmt, habe ich mir bei diesem Thread auch gedacht.
 

Laleila

Cilia
  • #24
.
Ich habe diese Wendung (aber auch, das sie sofort nach der Offenbarung fremdging) nicht verstanden.
Ich denke, es ging gar nicht um diese Offenbarung direkt, sondern, dass ihr plötzlich klar wurde, dass sie es sich, in einer Lebenslüge die Beide betraf, eingerichtet hatte und dass diese Blase nun platzt.
Puff... Alles vorbei.
Meine Partnerin aber hält die Gefühle der Ehefrau für total nachvollziehbar und sagt, dass seine Ehrlichkeit zu spät komme, der Vertrauensverlust in der Ehe wegen dem Unfall zu groß gewesen sei.
Das sehe ich persönlich nicht als Grund.
Ich sehe bei dem Unfall natürlich seine enorme Schuld , aber ich verstehe nicht, warum sie ihren Ehemann in dieser schwierigen Situation plötzlich nicht mehr unterstützen kann und unbedingt fremdgehen muss. Was meint ihr, ist ihre Reaktion erwartbar und üblich ?
Ich denke dieser Unfall und vor allem, wie er damit umging, war nur der Tropfen, welcher das Fass zum Überlaufen brachte.

Letztlich wusste sie von Anfang an, dass er immer nur ihre beste Freundin wollte und das verdrängte sie, weil sie ihn wollte. Vielleicht auch ein Grund so schnell schwanger zu werden. Das "Glück" zu zementieren.
Und in der Nacht musste sie begreifen, dass dies alles nichts brachte, weil die Vergangenheit beide einholte.
Dass sie fremdging.
Hmmm, wahrscheinlich das Bedürfnis endlich einmal wirklich gewollt zu werden, nachdem sie nicht mehr verdrängen konnte, dass sie nur die zweite Wahl für ihn war, nur das kleine, Ersatzglück.
Deswegen ging ihr erster Weg ja auch zu ihren damaligen Verehrer.
Ich finde ihr fremdgehen nicht wirklich dramatisch. Es war ein Schlussstrich. Eine Endpunkt.
Wäre der Auslöser für seine Tat, damals nicht sein verletzte Gefühl wegen einer anderen gewesen, hätte er wirklich nur seine Frau geliebt und gewollt, ich denke, sie hätte das mit ihm gemeinsam durchgestanden.

Seine letzten Gedanken galten weder seiner Frau, noch seinen Kindern, sondern der Frau, die er eigentlich immer wollte.
Mein Mitleid mit ihm, hielt sich in Grenzen. Das mit ihr allerdings auch. Sie wusste, dass er sie nicht liebte, nicht wirklich wollte, nur zusammen ergaben sie diese Zeitbombe, die irgendwann explodieren musste.

Bei Totschlag im Affekt, hätte ihn eine Freiheitsstrafe von 1 bis 10 Jahren erwartet. Selbst bei der Maximalstrafe, die wohl unwahrscheinlich wäre, wäre er wohl nach 6 Jahren wieder frei gewesen und hätte weiter für seine kleineren Kinder da sein können. Wahrscheinlich noch viel eher, nach 2 Jahren oder so, wäre wohl realistisch.
Aber der Herr versank in Selbstmitleid und brachte sich, ohne jedes Verantwortungsbewusstsein, seinen Kindern gegenüber um.
 
  • #25
Immer gut: keine Ahnung haben worum es geht, aber meinungsstark sein - natürlich als Frau zulasten der Frau. Anbiederung gegenüber der Männerwelt par excellence. Naja, wer's braucht.

Ich habe es gesehen und ich frage mich, wie jemand auf den Gedanken kommen kann, zukünftig jemanden vertrauen zu wollen, der sich als Lügner und Durchmogler seit Jahrzehnten entpuppt, in Tateinheit mit vollkommener Selbstüberhöhung und Abwertung anderer bis dahin, dass deren Leben (mehrere Menschen die er geringschätzt verbrennen im Auto) gegenüber den eigenen Karriereoptionen nichts wert ist.
Was er ja längst tatkräftig bereute und die Tat aus uralten Zeiten stammte, ich hätte niemals einen Grund gesehen, mich zu trennen von so einem Mann sondern hätte noch mehr Hochachtung vor ihm. Ja, ich weiss, ich denke da total anders.
 
  • #26
Ne, der Mann die Frau.


Naja, bei der Szene ist dem Drehbuchautor wohl die Phantasie durchgegangen. Sex and Crime verkaufen sich immer. Meine Tochter und ich mussten bei der Szene herzlich lachen.

Eigentlich war der Mann doch nur ein armes Würstchen, der sich nie gegen seinen Vater behaupten konnte. Er heiratete die Frau, die er nicht wirklich wollte, er studierte Jura, was er nicht wollte, er fing bei seinem Vater in der Kanzlei an, was er nicht wollte und zu allem Übel zog er auch noch mitsamt Family in sein Haus.
Es gab nur 2 Aktionen bei denen er nicht fremdbestimmt war. Als er mit besoffenem Kopf die Familie indirekt umbrachte und 20 Jahre später seine Frau.

Neben dem Sex, der ihr wie eine Vergewaltigung vorkam, war es wohl auch, dass sie erkannte, dass er all die Jahre immer ihre beste Freundin wollte und nicht sie. Kam irgendwie nach der Bettszene raus.
Ich hab die Serie auch nicht gesehen, aber wenn es so ist wie du sagst, dass der Mann komplett fremdbestimmt war und alles in seinem Leben eine Art Lüge, der er selbst nicht ins Auge schauen kann, und die Frau entlarvt und durchschaut das alles am Ende- dann gerät so ein Mann in einen enormen inneren Konflikt in dem Augenblick wo das gegenüber es checkt.

Die tolle Persönlichkeit die man sich selbst vorgelogen hat zu sein bricht zusammen, das löst starken Stress aus. Entweder man kann die neue Persönlichkeit die dahinter zum Vorschein kommt in all ihrer Hässlichkeit akzeptieren oder man dreht durch.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #27
Aber der Herr versank in Selbstmitleid und brachte sich, ohne jedes Verantwortungsbewusstsein, seinen Kindern gegenüber um.
Er hätte es bei sich selber belassen sollen, also nur sich selber umbringen. Aber dann wird kein Film draus.
Ganz ernsthaft, meinst Du, die Kinder hätten vom Mörder ihrer Mutter noch irgendetwas "haben" wollen? Kann ich mir nicht vorstellen.
Wir hier haben übrigens den Spruch, wenn jemand "nur" einen anderen umbringt, ist er feige. Er muss schon auch sich selber umbringen, um nicht eine komplette Lusche zu sein.
ErwinM, 53
 
  • #28
Er hätte es bei sich selber belassen sollen, also nur sich selber umbringen. Aber dann wird kein Film draus
Das Ende ist offen. Dem Zuschauer wird suggeriert, dass er Suizid begeht, aber sicher ist es nicht.
Wahrscheinlich wollte das ZDF erstmal die Einschaltquoten abwarten und dann geht's weiter: bleiben die Kinder bei dem dubiosen Polizisten oder kommen sie zur geheimen Liebe des Mörders? Ist dieser tot oder erwacht er im Krankenhaus wieder von den Toten? Es bleibt spannend.
 

Laleila

Cilia
  • #29
Er hätte es bei sich selber belassen sollen, also nur sich selber umbringen. Aber dann wird kein Film draus.
Ganz ernsthaft, meinst Du, die Kinder hätten vom Mörder ihrer Mutter noch irgendetwas "haben" wollen? Kann ich mir nicht vorstellen.
Es war Totschlag im Affekt und zumindest die kleinen Kinder, hätten das so (noch) gar nich erfahren müssen. Die Konsequenz, beide Elternteile zu verlieren, halte ich für die schwerwiegendere.
Zumindest aber, hätte er es den Kindern überlassen müssen, diese Entscheidung zu treffen.
Wir hier haben übrigens den Spruch, wenn jemand "nur" einen anderen umbringt, ist er feige. Er muss schon auch sich selber umbringen, um nicht eine komplette Lusche zu sein.
ErwinM, 53
Ich finde es feige, nicht die Konsequenzen aus dem eigenen Handeln zu "Leben". Erst recht wennan Kinder in die Welt setzte.
Das Ende ist offen. Dem Zuschauer wird suggeriert, dass er Suizid begeht, aber sicher ist es nicht.
Nun, sicher ist, dass er es versuchte. Unabhängig ob es klappt oder nicht, zählt hier der Versuch um sein Verhalten zu beurteilen.
Wahrscheinlich wollte das ZDF erstmal die Einschaltquoten abwarten und dann geht's weiter: bleiben die Kinder bei dem dubiosen Polizisten oder kommen sie zur geheimen Liebe des Mörders? Ist dieser tot oder erwacht er im Krankenhaus wieder von den Toten? Es bleibt spannend.
Ich fand gerade das Ende als Solches, gut. Die Story selbst war voller Blooper. Was für mich die Story "rettete" war das scher verdauliche, offene Ende.
Ich vote gegen eine Fortsetzung 🙂
 
  • #30
Er hätte es bei sich selber belassen sollen, also nur sich selber umbringen. Aber dann wird kein Film draus.
Ganz ernsthaft, meinst Du, die Kinder hätten vom Mörder ihrer Mutter noch irgendetwas "haben" wollen? Kann ich mir nicht vorstellen.
Wir hier haben übrigens den Spruch, wenn jemand "nur" einen anderen umbringt, ist er feige. Er muss schon auch sich selber umbringen, um nicht eine komplette Lusche zu sein.
ErwinM, 53
Das ist Unsinn, ich habe miterlebt wie der Vater eines Kindes Selbstmord beging, und dieser Verlauf für sich alleine schon für das Kind unverkraftbar traumatisch . Das Problem ist ja nicht dass der Vater weg ist - sowas kann man durchaus gut überstehen als Kind- sondern dass man sich als Kind dann mit einem Selbstmörder innerlich identifiziert. Das ist dann ein sehr sehr belastender Teil der eigenen Geschichte und leider auch Identität im Leben eines jungen Menschen.
 
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