• #31
Was meint ihr, ist ihre Reaktion erwartbar und üblich ?
Für mich nicht.

Ich wäre traurig, dass er kein Vertrauen zu mir hatte die ganzen Jahre, um die Geschichte mit dem Unfall zu erzählen. Ich glaube ich hätte letztlich sogar Verständnis für ihn.

Jedoch wäre es etwas völlig anderes für mich, wenn er fremdgegangen wäre und aus dieser Situation heraus ein Kind unterstützen würde.
Dann würde ich mich wahrscheinlich auch für die Lebenslüge trennen.

Das ist dir doch kein Grund, einen Mord zu rechtfertigen?!
 
  • #32
ch denke, es ging gar nicht um diese Offenbarung direkt, sondern, dass ihr plötzlich klar wurde, dass sie es sich, in einer Lebenslüge die Beide betraf, eingerichtet hatte und dass diese Blase nun platzt.
Puff... Alles vorbei.
Nein so habe ich es eben nicht verstanden.
Sie wollte ihn damals um jeden Preis und hat sich mit ihrer besten Freundin (von der sie ja wusste, dass er sie anbetete, aber eben auch dass sie durch schweren Mißbrauch keinen Mann wollte) darauf geeinigt, dass sie einen Versuch beim Abiball machen würde, ihn von sich zu überzeigen .
Das klappte ja dann auch und sie verliebten sich tatsächlich ineinander. Natürlich blieb für ihn ein unerfülltes Gefühl zurück, denn er wusste vom Mißbrauch ja nichts.
Später aber wollte er sie elativ deutlich nicht mehr, als Patentante des Sohnes muss die Ehefrau die ehemalige Angebetete bei ihm durchsetzen.

Aber das Ganze hatte sie ja doch eben bewusst inkauf genommen, auch den schwierigen Start der Beziehung wegen seiner total kaputten Familie.
Das alles sieht man doch, auch wenn man total verliebt ist !
Man überlegt sich halt, dass es schon werden wird, und das war ja hier auch der Fall.

Es wurde eben nicht klar dargestellt, dass die Ehe irgendwie vorher (bis zu seiner Offenbarung) notleidend war, sondern eher im Gegenteil, Beziehung und Familie ganz OK (nach des Großvaters Tod).

Meine Partnerin bleibt dabei, es muss der Vertrauensbruch, ihr (aber auch gegenüber den Beteiligten) damals über seine Schuld ,nichts zu sagen, gewesen sein.

Sie sagt so einen Vertrauenbruch dürfe es als Grundlage für eine Ehe nicht geben. Das sei unverzeihlich.

Hier im Forum herrscht nun also die Meinung vor, die Ehe müsse aus anderen (aber nicht genau daregstellten) Gründen notleidend gewesen sein bzw. dass sie schlagartig sich erst nach 20 Jahren bei seinem Schuldeingeständni bewusst wurde, dass sie ja damals "zweite Wahl" gewesen ist. Aber das wusste sie doch !

Und wollte die Autorin bei ihrem Frenmdgehen vielleicht nur darstellen, dass sie einfach "untervögelt" war ?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #33
Die Konsequenz, beide Elternteile zu verlieren, halte ich für die schwerwiegendere.
Ich persönlich nicht.

ich habe miterlebt wie der Vater eines Kindes Selbstmord beging, und dieser Verlauf für sich alleine schon für das Kind unverkraftbar traumatisch .
Hat dieser Vater davor auch die Mutter umgebracht oder nur sich selber? Diese beiden Situationen möchte ich deutlich unterscheiden.
ErwinM, 53
 
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Gelöschter Nutzer

Gast
  • #34
Das klappte ja dann auch und sie verliebten sich tatsächlich ineinander.
Er verliebte sich nicht in sie. Er tröstete sich mit ihr und agierte nach dem Motto, Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach" aber seine Frau blieb nur der Spatz.
Später aber wollte er sie elativ deutlich nicht mehr, als Patentante des Sohnes muss die Ehefrau die ehemalige Angebetete bei ihm durchsetzen.
Aber nur weil er noch immer verletzt war und sich nicht dem aussetzen wollte, öfter mit ihrer Nähe konfrontiert zu sein. Er schrieb seiner Tochter ja auch: "als sie wieder flog, ging ein Stück von mir mit"
Und seiner Frau sagte er:" Eine Weile dachte ich noch, ich wäre mit ihr glücklicher geworden"
Seine Frau war und blieb nur der graue Spatz in der Hand, und als sie das nicht mehr verdrängen konnte, brach sie, verständlicherweise, aus.
Aber das Ganze hatte sie ja doch eben bewusst inkauf genommen, auch den schwierigen Start der Beziehung
Unbewusst, sie machte sich blind für die Realität, deswegen schrieb ich auch, die Karre führen beide, wenn auch jeder für sich, in den Schlamm.
Man überlegt sich halt, dass es schon werden wird, und das war ja hier auch der Fall.
Nrin, das macht man nur, wenn man sich blind und taub stellt und das ist grob fahrlässig.
Meine Partnerin bleibt dabei, es muss der Vertrauensbruch, ihr (aber auch gegenüber den Beteiligten) damals über seine Schuld ,nichts zu sagen, gewesen sein.
Das sehen Deine Partnerin und ich unterschiedlich, der Vertrauensbruch, was den LKW betraf, war nur das Zünglein an der Waage.
Sie sagt so einen Vertrauenbruch dürfe es als Grundlage für eine Ehe nicht geben. Das sei unverzeihlich.
Für mich wäre es das nicht, hätte er es nur aus Angst mich zu verlieren, verschwiegen. Also nicht das Verschweigen wäre entscheidend sondern Grund und Kontext.
dass sie schlagartig sich erst nach 20 Jahren bei seinem Schuldeingeständni bewusst wurde, dass sie ja damals "zweite Wahl" gewesen ist. Aber das wusste sie doch !
Sie hatte es aber aus dem Bewusstsein verdrängt unbewusst schwelt soetwas aber weiter und zerfrisst den Bau, dem ohnehin die Basis (gegenseitige Liebe) fehlt.
Und wollte die Autorin bei ihrem Frenmdgehen vielleicht nur darstellen, dass sie einfach "untervögelt" war ?
LOL... Nicht Dein Ernst... Oder???
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #35
Die Serie ist dahingehend interessant, da sie thematisiert, wie sehr Menschen in den Verstrickungen ihrer Ursprungsfamilien verfangen sind und wie schwer es ist, sich daraus zu lösen.
Ich sehe bei dem Unfall natürlich seine enorme Schuld , aber ich verstehe nicht, warum sie ihren Ehemann in dieser schwierigen Situation plötzlich nicht mehr unterstützen kann und unbedingt fremdgehen muss. Was meint ihr, ist ihre Reaktion erwartbar und üblich ?
sie konnte der Realität halt nicht mehr entfliehen und musste sich eingestehen, dass er sie gar nicht liebte (sondern nur das, was sie für ihn tat), sie als Mensch gar nicht sah und wahrnahm und sie einfach nur eine Art Platzhalter für ihn war (er sagt ja auch, dass er sich in dieser Nacht so angenommen von ihr gefühlt hat. Sie war emotional aber total abwesend und fühlte sich vergewaltigt. Er hatte keinerlei Bezug zu ihr gehabt). Ihm ging es primär um sich selbst in dieser Beziehung. Er versuchte mit der Beziehung zu dieser Anna, die Beziehung zu sich selbst zu kitten. Die ja massiv geschädigt war, durch seinen narzisstischen Vater, der ihn physisch und psychisch misshandelte.

Sie idealisierte ihn allerdings auch all die Jahre und konnte ihn daher ebenfalls nie „ganz sehen“ (sie selbst wird ja auch als graue Maus in dem Film dargestellt).

Mit dem Fremdgehen versuchte sie sich wohl das Bedürfnis nach „gesehen werden“ zu stillen. Aber auch hier macht sie ja nur erneut die Erfahrung, eine Art Platzhalter für einen Mann zu sein (stellvertretend für seine Mutter, die ihn verlassen hat).

Als sie ihn als fake bezeichnet, wird diese väterliche Ursprungswunde von ihm wieder aufgerissen. Eigentlich fungiert sie hier wieder stellvertretend für jemand anderes: seinen Vater. Dem gilt ja all seine Aggression in dem Moment.

Zumal er eine sehr ambivalente Beziehung zu ihm hatte: auf der einen Seite dieser Hass und diese Verachtung und auf der anderen, der Wunsch endlich von ihm anerkannt und angenommen zu werden. Daher auch die Ehe, das Studium und sein ganzes Lebenskonzept.
 
  • #36
Irgendwie kam uns das zu konstruiert vor.

Alle Katastrophen in einem Leben ..... naja

Ich habe die Loyalität vermisst .
 
  • #37
  • #38
sie konnte der Realität halt nicht mehr entfliehen und musste sich eingestehen, dass er sie gar nicht liebte (sondern nur das, was sie für ihn tat), sie als Mensch gar nicht sah und wahrnahm und sie einfach nur eine Art Platzhalter für ihn war (er sagt ja auch, dass er sich in dieser Nacht so angenommen von ihr gefühlt hat. Sie war emotional aber total abwesend und fühlte sich vergewaltigt.
Wie @Laleila schon schreibt, auch sie hat die Karre massiv mit in den Dreck gezogen.
Ich finde, man sollte in der ganzen Gesellschft mehr Wert darauf legen, dass man als Erwachsener für die Dinge, welche man anrichtet, auch die Verantwortung übernimmt.

In der Serie betraf ihn das zunächst wesentlich mehr als sie, aber ihr Handel mit der besten Freundin, den gewünschten Jungen gezielt für sich zu gewinnen (sozusagen "abzuwerben"), ist ein Coup gewesen, für den sie auch Verantwortung übernehmen muss (aber natürlich nicht ihre Tötung, auch hier hat er sich durch Selbstmord letztlich der Verantwortung entzogen, wie z.B. bei Hitler auch).

Das fehlt mir hier auch im Forum manchmal. Es wird zu oft die Naivität in jungen Jahren ohne Wertung hingenommen.
 
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Gelöschter Nutzer

Gast
  • #39
Irgendwie kam uns das zu konstruiert vor.

Alle Katastrophen in einem Leben ..... naja

Ich habe die Loyalität vermisst .
Ich bin ja wirklich sehr loyal gegenüber Partner und Freundeskreis... Aber, ich hätte auch keine Beziehung mit jemanden aufgebaut, für den ich (rein subjektiv natürlich) nicht die ultimative Traumfrau bin.
Das war ihr Fehler, das schwelte unterbewusst auch immer in ihr, da kann sich keine partnerschaftliche Loyalität entwickeln, dadas gesamte Beziehungskonstrukt auf Halbwahrheiten und Treibsand basiert.
 
  • #40
Ich denke die Loyalität war ja nie wirklich da...weil alles auf Lügen aufgebaut war und vorallem auf Selbstlügen...so konnte sie auch nicht wachsen.

Ich habe mal im Urlaub ein älteres Ehepaar kennengelernt und ich dachte, die erzählen mir eine süße Liebesgeschichte...und was kam: wir waren die beiden übriggebliebenen.
Heute sind wir das zufriedenste Ehepaar von allen.

Ist zwar jetzt nicht besonders romantisch aber es basiert nicht auf Lügen und so sind die zusammengewachsen und haben auch Stürme überlebt....die haben sich Loyalität erarbeiten können.

In dem Film, ist der Unfall mit dem Anhänger die dramatischste Lüge aber in meinen Augen nicht die größte.
Sondern die Lügen und falschen Entscheidungen der Eltern für einander.
Eine völlig poröse Basis

Als die Frau das komplette Ausmaß auch ihrer Selbstlügen erkannt hat, ist sie "nach Aussen gegangen", vor Frust gebrüllt...und dann raus zu irgendwem
Der Mann hat aber gewartet und es "intern" geklärt...sozusagen die Lebenslüge selbst eliminiert.
 
  • #41
Als die Frau das komplette Ausmaß auch ihrer Selbstlügen erkannt hat, ist sie "nach Aussen gegangen", vor Frust gebrüllt...und dann raus zu irgendwem
Der Mann hat aber gewartet und es "intern" geklärt...sozusagen die Lebenslüge selbst eliminiert.
Ich finde, hier wird massiv übertrieben (wenn das tatsächlich die Erklärung sein soll, dann im Fim auch) .

Was kann denn nach 20 Jahrem friedlichen ehelichem Zusammenleben denn nun aufmal so schlimm sein, dass alte "Selbstlügen" einen aus der Bahn reissen ?

Diese "Selbstlügen" müssen ja auch mit konkreten entsprechende Erwartungen für tatsächliche Dinge oder Handlungsweisen verknüpf sein.
Was hatte sie jetzt plötzlich für Ansprüche an den Partner (oder auch an sich), für die sie jetzt plötzlich keine Grundlage mehr sieht ? Was hat sie denn erwartet ?

Es muss ja ein Leidensdruck da sein, sonst schmeisst man doch keine intakte Ehe einfach so von ejtzt auf gleich weg.

Ich tippte ja eingangs mal nur auf "untervögelt", vielleicht auch das Erlebnis des gefühllosen Sexes, welchen sie in dieser "Offenbarungsnacht" hatte.

Oder war es schlicht die Erinnerung an diese Abifeier (obwohl das, was er ihr von dem "LKW-Loskuppeln" erzählt, ja ansich wenig mit dem Anfang ihrer Beziehung später selbst wenig zutun hatte, sie war halt auch auf der Feier und hat ihn später angekotzt, das war's für den Abend )

Von was geht die Frau denn bisher aus ?
Das er sich an dem Abend in sie verliebt hatte ?
Das geschah noch erst im Zuge der späteren Dates.
 
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Gelöschter Nutzer

Gast
  • #42
Ich denke die Loyalität war ja nie wirklich da...weil alles auf Lügen aufgebaut war und vorallem auf Selbstlügen...so konnte sie auch nicht wachsen.
Ja, das sehe ich genauso.
In dem Film, ist der Unfall mit dem Anhänger die dramatischste Lüge aber in meinen Augen nicht die größte.
Sondern die Lügen und falschen Entscheidungen der Eltern für einander.
Eine völlig poröse Basis

Als die Frau das komplette Ausmaß auch ihrer Selbstlügen erkannt hat, ist sie "nach Aussen gegangen", vor Frust gebrüllt...und dann raus zu irgendwem
Liegt m. E. Ganz klar auf der Hand.
Die tiefgreifende und letztlich entscheidende Lüge, ist dieses Beziehungsgerüst, welches auf Selbsttäuschung basiert. Bewusste und unterbewusste Selbstlügen.
Es brauchte nicht viel um die Explosion auszulösen, mit der dieses Gerüst in sich zusammenfiel.

Der Mann hat aber gewartet und es "intern" geklärt...sozusagen die Lebenslüge selbst eliminiert.
 
  • #43
Ich finde, hier wird massiv übertrieben (wenn das tatsächlich die Erklärung sein soll, dann im Fim auch) .
Ich bin so oder so dagegen jemanden umzubringen.
Allerdings war im Film nunmal zum Schluss einer tot.
Und ob die Erklärung jetzt die richtige Interpretation war....
Wenn man in die Statistiken schaut, passt zumindest das es die Frau getroffen hat, weil Frauen um einiges seltener ihre Partner ermorden als umgekehrt.
 
  • #44
Bewusste und unterbewusste Selbstlügen.
Es brauchte nicht viel um die Explosion auszulösen
Warum erbachte die Auflösung dieser "Selbstlügen" eine "Explosion" ?
Es war doch damit in der konkreten Situation jetzt erstmal nichts konkret Schlimmes verbunden.

Warum drehe ich durch, wenn ich erfahre, dass mein Partner mich ursprünglich vor 20 Jahren gar nicht so geliebt hat, wie ich es mir erhoffte; vielleicht mein "Verlieben" durch eine abgekartetes Spiel erreicht wurde ?
Nach ein paar Monaten ist "Expolsion" und "Schocktrennung" ja noch angezeigt aber nach 20 Jahren ordentlicher Ehe ?
Ist es da wirklich noch so wichtig, wie die Beziehung urspünglich zustande gekommen ist ? Oder werden aktuelle bestehende Defizite (der Film scheint ja ein Sexdefizit bei ihr anzudeuten) dadurch zum Riesenproblem ?
Würde man das in nicht dramatisierten "normalen" Beziehungen nauch erwarten ?
 
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Gelöschter Nutzer

Gast
  • #45
Warum drehe ich durch, wenn ich erfahre, dass mein Partner mich ursprünglich vor 20 Jahren gar nicht so geliebt hat, wie ich es mir erhoffte; vielleicht mein "Verlieben" durch eine abgekartetes Spiel erreicht wurde ?
Ganz und gar nicht, natürlich nicht.

Sie war auch nach Jahren noch, die zweite Wahl, 0 der graue Spatz eben,. Quadratisch, praktisch gut, aber nicht aufregend.

Er schrieb noch im Brief an seine Tochter, dass, als seine große Liebe nach der Taufe zurück in die USA flog, ein Stück von ihm mitging.

Nachdem er seine Frau ermordet und seine Kinder verlassen hatte, war es ihm tatsächlich, noch mal zu fragen, warum diese Frau damals nicht mit ihm tanzte und bei seinem Suizid dachte er nur an die. Seine letzten Gedanken galten ihr.

Der Mann war nie in seine Frau verliebt. Sie war für ihn ein guter Kamerad und eine nette F+, eine gute Mutter seiner Kinder. Mit einer Ehe aus Liebe hatte das nie etwas zu tun.

Deswegen:
Ist es da wirklich noch so wichtig, wie die Beziehung urspünglich zustande gekommen ist ?
Ja, klar!
Oder werden aktuelle bestehende Defizite (der Film scheint ja ein Sexdefizit bei ihr anzudeuten)
Ich kann kein angedeutete Sexdefizit bei ihr, erkennen.
 
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Gelöschter Nutzer

Gast
  • #46
Ich finde, hier wird massiv übertrieben (wenn das tatsächlich die Erklärung sein soll, dann im Fim auch) .
Finde ich gar nicht.
Was kann denn nach 20 Jahrem friedlichen ehelichem Zusammenleben denn nun aufmal so schlimm sein, dass alte "Selbstlügen" einen aus der Bahn reissen ?
Das wurde Dir doch schon mehrfach beschrieben.
Was hatte sie jetzt plötzlich für Ansprüche an den Partner (oder auch an sich), für die sie jetzt plötzlich keine Grundlage mehr sieht ? Was hat sie denn erwartet ?
Das was sie sich immer vormachte, dass sie die Frau war, die er letztlich "wirklich" wollte.
Und diese Illusion raubte er ihr, als er erzählte warum er sich so betrank und bekiffte, dass er den Hänger entkoppelt. Nicht genug toppte er es noch als er ihr offenbarte, dass er einige Jahre noch dachte mit der anderen glücklicher geworden zu sein.
Es muss ja ein Leidensdruck da sein, sonst schmeisst man doch keine intakte Ehe einfach so von ejtzt auf gleich weg.
Aber den gab es doch. Siehe oben!
Ich weiss ja nicht wie das für einen Mann ist, aber für die Frau ist es ein größeres Leid zu erfahren, man war nie die Eine, wie wenig Sex.
Erlebnis des gefühllosen Sexes, welchen sie in dieser "Offenbarungsnacht" hatte.
Sie kam sich vergewaltigt vor, weil sie erkannte, dass es nicht der Mann war, den sie zu Lieben geglaubt hatte. Sondern ein Fake, mit gefakten Gefühlen.
Von was geht die Frau denn bisher aus ?
Das er sich an dem Abend in sie verliebt hatte ?
Ja!
Das geschah noch erst im Zuge der späteren Dates.
Nein, da verliebte er sich nicht in sie. Er tröstete sich mit ihr.
Er wählte sie aus Pragmatismus wie er seinem Vater seinen Entschluss Jura zu studieren und in seine Kanzlei einzusteigen mitteilte.
 
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  • #47
Was kann denn nach 20 Jahrem friedlichen ehelichem Zusammenleben denn nun aufmal so schlimm sein, dass alte "Selbstlügen" einen aus der Bahn reissen ?
Das begreift man halt nicht, wenn man es nicht erlebt hat - entdecken, dass das Zusammenleben garnicht so friedlich ist.

Was ist denn das große Drama an der Geschichte? Eigentlich alles ganz normal und hätte mit einer friedlichen Scheidung enden können, wenn er nur ansatzweise zur Selbstkritik fähig gewesen wäre:

1. Nach 20 Jahren geht ihr ein Licht auf, dass die Ehe nicht mehr das Gelbe vom Ei ist - er nicht der Partner, den sie glaubte zu haben. Soweit nichts ungewöhnliches.

2. Darum will sie sich trennen - kommt so ziemlich oft vor, bei ca. 35% aller Ehen. Also auch nichts Vesonderes.

3. Sie frustv**** mit einem anderen - auch nichts ungewöhnliches.
War für mich in dem Film auch irrelevant und hat mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun.

4. Er bringt sie um, weil er so ist wie sie siehe 1. entdeckt hat. Da hat sie Pech gehabt, denn dass er SOOO ist, hat sie garantiert nicht absehen können.

Warum erbachte die Auflösung dieser "Selbstlügen" eine "Explosion" ?
Das ist ja nicht zwangsläufig so sondern eine Typfrage.

Warum drehe ich durch, wenn ich erfahre, dass mein Partner mich ursprünglich vor 20 Jahren gar nicht so geliebt hat....
Ich habe in dem Film andere Dinge gesehen, die für ihre Entscheidung eine Rolle spielten: seine Überheblichkeit einhergehend mit der Geringschätzung anderer deren Tod nichts ist im Vergleich zu seinen Karriereaussichten. Sein Leben erscheint ihm zu wertvoll im Vergleich zu dem anderer, als dass er für deren Tod ein paar Jahre in den Knast gehen und seinen Ruf beschädigen würde.
Er fand, er kann seinen Frust so rauslassen, weil ihn die Frau die er will nicht will.

Ebenso die Familie der Peinlichkeit auszusetzen, dass die Lehrer in der Privatschule mutmaßen, da sitzt ein uneheliches Kind von ihm mit seinem legitimen Kindern auf der Schulbank, nur weil er zu feige zur Wahrheit ist.

Sowas finde ich sehr wohl Trennungsgründe nach 20 Jahren, denn das bleibt ein Leben lang seine Charaktermerkmale, wie auch der Mord dann auch zeigte.
 
  • #48
s.o. Die Frage ist, was sie zur Trennung bewogen hat und welche Werte man hat.

...wichtig, wie die Beziehung urspünglich zustande gekommen ist ?
Ich denke nicht, dass das der Auslöser für ihren Brainoverflow war.

Auch darin sehe ich kein Problem, denn dafür kann sie eine Lösung finden - bein nächsten Versuch eine bessere/befriedigendere als beim ersten Versuch.
Er ebenso, denn Lügen kann er gut.

Von wem für wen? Wer Loyalität wünscht muss selber loyal sein.
 
  • #49
Nein ! Das kann sie nicht erwartet haben, denn er hat sie ja angekotzt, und der eigentliche
(Anm. d. Mod.: Es wäre wirklich nett, wenn ihr eure Texte vorm Abschicken Korrektur lesen würdet.)

Ich weiss ja nicht wie das für einen Mann ist, aber für die Frau ist es ein größeres Leid zu erfahren, man war nie die Eine, wie wenig Sex.
Eine Frau mit 20 Jahren Eheerfahrung könnte auch schonmal auf die Idee gekommen sein, dass es sowas wie "die Eine / den Einen" nicht (oder eben, immer wieder mal, je nach Betrachtungsweise) gibt. Die Singularität bestreite ich massiv.

Ich hatte erwartet dass sie ihn auch auch nicht (mehr) so sieht, deshalb also auch nicht "Explodieren" muss.

Den Mann hat es ja auch überrascht, nicht zuletzt deswegen kam es ja zu dem Affekt. Er glaubte, er hätte die ganze Sache zumindest zuhause soweit noch unter Kontrolle. Hätte ich an seiner Stelle vielleicht auch so gesehen.
Ich glaube auch nach wie vor, dass die ehemalige Klassenschönste nicht unbedingt "die Eine" für ihn war, sondern er nur unsterblich verliebt und enttäuscht war.
Das ist für mich als Mann keineswegs dasselbe, vor allem in langen Zeitbahnen betrachtet, nicht.

Das merkt man ganz deutlich, als er mit ihr im Gefängnis spricht und ihr sozusagen die Kinder "übergibt". Da geht es um nichts Anderes mehr.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #50
Wer Loyalität wünscht muss selber loyal sein.
Das negiert der Film für die Hauptfigur aus meiner Sicht gar nicht unbedingt.

Er hat hat mangelhafte Werte, vor allem was sein Schuldempfinden betrifft und ist da massiv feige aber ich würde nicht davon sprechen, dass der Frau gegenüber gegenüber besonders illoyal war (das allerdings sieht mein Partnerin ganz anders Sie sagt, sein Versagen bei der Anhängerunfall und später ist als solches auch Illoyalität der Ehefrau gegenüber )
 
  • #51
Von wem für wen? Wer Loyalität wünscht muss selber loyal sein
Nun, wir denken anders.
Für dich sind Schuld, Reue oder Moral durchaus Kategorien.
Für mich wenig bis gar nicht.

Wen bitteschön interessiert denn, was ein Lehrer denkt ? Der soll seine Arbeit machen. Für diese wird er bezahlt.
Ich sehe das heutige Resultat - eine Familie, für deren Wohlergehen 2 Erwachsene verantwortlich sind.
Sie hat vor 20 Jahren sich in sein Bett getrickst - er hat Mist gebaut. Aber heute haben die beiden eine Familie zusammen .....
 
  • #52
Wen bitteschön interessiert denn, was ein Lehrer denkt ? Der soll seine Arbeit machen. Für diese wird er bezahlt.
Dich nicht, vielleicht aber seine Frau und noch mehr seine Kinder, die in dem Alter meistens sehr konservativ sind und es garnicht spaßifg finden, wenn ihnen sowas als Getratsche über Umwege zu Ohren kommt.
Wenn man entdeckt, dass man solche unterschiedliche Lebensauffassung hat, dann trennt man sich besser und zwar genau zum Zeitpunkt der Entdeckung statt sich weitere Jahrzehnte das Leben zu verleiden..

Du gefällst Dir in der "Massa Boss" Attitüde: im Leben anderer rumzuregieren ohne zu hinterfragen ob man was wirklich was Gutes damit tut. Selbstkritik gehört bei dieser Art Mensch nicht zur Standardausstattung.
Das funktioniert auch gut mit einem bestimmten Frauentyp. Hier ist es aber ein Frauentyp der eigene Entscheidungen jenseits von "welche Handtasche" fällen kann und will.

Es war doch offensichtlich, dass seine Lösung für das Mädel garnicht passte und sie sich an der Elitreschule nicht wohlfühlte, dort ausgegrenzt war.
Das aber interessiert einen "Mass Boss"-Mann nicht, denn der ist unfähig sowas zu sehen und seine Entscheidungen zu hinterfragen.
Der macht und Frau/Kinder müssen sich widerspruchslos fügen, seinen Mist sogar noch gut finden, sonst ist er beleidigt.
Das ist hinter diesem Verhalten Liegende (sein Charakter) ist ihr Trennungsgrund - will sie nach 20 Jahren nicht mehr.

Sie hat vor 20 Jahren sich in sein Bett getrickst - er hat Mist gebaut.
Diese Ereignisse sind nach 20 Jahren tatsächlich egal, nicht der dahinter liegende Charakter, der das gemacht hat - gilt für beide. Nur für ihn ist ihr "sich in sein Bett mogeln" kein Trennungsgrund, weil die Frau ihm immer egal war.
Bei ihr war das anders. Sie hat ihn geliebt und entdeckt nun etwas, was die Liebe auslöscht.

Aber heute haben die beiden eine Familie zusammen .....
Ja, aber nun sieht sie einen Mann, mit dem sie nicht mehr zusammen sein will.
Familie bleibt man auch nach Trennung, Paar nicht - genau darum geht es ihr. Paar ist für sie vorbei.
Die Kinder sind sogar alt genug, um den Umgang mit dem Vater selber zu managen - alles gut für eine Trennung wegen beidseitig fehlender Liebe.
 
  • #53
ich würde nicht davon sprechen, dass der Frau gegenüber gegenüber besonders illoyal war
Männer sehen das anders, siehe @Tom26 - einen auf dicke Hose machen und dann soll Ruhe im Karton sein. Nur so funktioniert das Leben seit Jahrzehnten schon nicht mehr.

Illoyal ihr und seinen Kindern gegenüber war, dass er das Mädchen ohne mit ihr zu sprechen an der Schule seiner Kinder untergebracht hat. Es hätte doch jede andere Schule sein können.
Wenn er zu sowas wie Empathie befähigt gewesen wäre, dann hätte er auch gesehen, dass das Mädchen was anderes braucht als eine leistungsorientierte Eliteschule voller empathiefreier Snobs seiner eigenen Art.

So aber entscheidet er, wie er es in seinem begrenzten Horizont nur kann: dass seine Kinder und seine Ehefrau dem Gespött der Lehrer preisgegeben werden interessiert ihn nicht die Bohne, daruf kommt er garnucht in seiner egozentrischen Arroganz.
Dass das schwierige und dort unpassende Kind zum Gesprächsthema im Elternrat werden könnte, sich ein Lehrer verplappert und das ganze zuhause vor den Schülern am elterlichen Abendbrottisch erörtert werden könnte - ebenfalls uninteresaant für ihn.

Massa Boss entsdcheidet und macht wie er denkt, ohne an andere zu denken, an Auswirkungen die es für seine Frau und Kinder haben könnte - alle haben sich dem zu fügen.
DAS ist illoyal, denn sowas entscheidet man gemeinsam als Paar.
Dann aber müsste er die Hosen runterlassen und das kann er nicht, denn er weiß was sichtbar wird - ein ganz kleiner P***** bei ganz großer Klappe.
 
  • #54
Tja, Vikky - ein wenig überzeichnet - aber in vielen Punkten liegst du ziemlich richtig. Warum ? Weil du diese Züge auch in dir hast.

Auch du würdest wie ich Wert darauf legen, dass die Schulzeit nicht vergeudet wäre. Eliteschule wäre also auch bei dir die Wahl. Und auch du würdest bei den monatlichen Zahlungen nicht im Traum daran denken, dass ein Lehrer weiss, wer für welchen Schüler bezahlt. Und auch bei dir würde ein Leistungsklima herrschen. Wie bei mir. Du wärst sogar noch schlimmer - ich könnte mit einem fleissigen Handwerker als Sohn leben. Du eher nicht. Und auch du bist eher pragmatisch als empathisch. Daher würde auch bei dir laufen, was richtig und wichtig ist.
Diese Frau braucht nicht von "Liebe" zu reden. Sie hat den Deal mit ihrer Freundin zielgerichtet eingefädelt. Sie wollte das gute Leben - er konnte es bieten. Die beiden schenken sich genau nichts.
Zielorientiert und offen für Lösungen sind wir beide - sonst wären wir beide nie dahin gekommen, wo wir sind. Wir mussten alle beide etwas dafür tun .... haben das gerne gemacht und sind auch ein wenig stolz auf unser jeweiliges Werk. Egal ob dein Mann oder mein Mädel - beide sind klug genug zu wissen, dass es Vikky bzw Tom nur mit dem Lebensweg gibt, den wir jeweils hatten. Dich mit Yacht - mich mit alten Autos. Und vielleicht ist es ganz gut, dass weder du die Tiger Mum ausleben durftest noch ich den Rennfahrer Dad.

Du hast mir einen Spiegel vorgehalten ... aber nicht nur mir.
 
  • #55
in vielen Punkten liegst du ziemlich richtig. Warum ? Weil du diese Züge auch in dir hast.
Ich glaube nicht, dass Du etwas in Menschen erkennen und angemessen würdigen kannst, was außerhalb Deiner Blase liegt, weil Dich was anderes als Dich und Deine engere Umgebung garnicht interessiert.

Auch du würdest wie ich Wert darauf legen, dass die Schulzeit nicht vergeudet wäre. Eliteschule wäre also auch bei dir die Wahl.
Das ist Dein Irrtum und gilt nur für Dich. Ich habe, was ich erreicht habe über eine ganz normale öffentliche Schule/Hochschule erreicht - mein Mann auch. Wir brauchten dafür keine Eliteschulen.
Warum also sollte ich diese Schulform in denen ich mehr Nach- als Vorteile sehen (hat der Film in beiden Generationen gut gezeigt: ausgeprägte Dissozialität) für nicht existierenden Nachwuchs wählen?
Die nachfolgende Generation in unseren Familien hat, obwohl da schon Geld für Eliteschulen vorhanden gewesen wäre, ihren Erfolgsweg ebenfalls beschritten auf ganz normalen öffentlichen Schulen und Hochschulen - gewählt aus gutem Grund: Normalität.

Und auch du würdest bei den monatlichen Zahlungen nicht im Traum daran denken, dass ein Lehrer weiss, wer für welchen Schüler bezahlt.
Nee, so dumm wie Du glaubst war ich schon mit 16 nicht mehr, dass ich nicht gewusst hätte, wie es läuft mit dem Getratsche. Da hatte ich schon einen ganz guten Überblick wie wohin Informationen fließen, wer Zugriff auf Informationen hat, wie die Dinge sich entwickeln etc - z.T aus eigener Erfahrung.
Das nämlich macht umsichtig, während Arroganz und Selbstüberschätzung diese Sicht verstellt.

Der Film zeigt doch wie die Jugendlichen in genau dieser Altersklasse darüber tratschen, wer wohl das Schulgeld für das Mädel zahlt - die arbeitslose Mutter kann es nicht sein.
Wenn die Kids schon darauf kommen, dann sollen die Lehrer dümmer sein? Nicht Dein Ernst.

ich könnte mit einem fleissigen Handwerker als Sohn leben. Du eher nicht
Glaubst Du - ich glaube es nicht. Darüber hinaus ist es sinnlos über sowas zu spekulieren, wenn man keine Kinder hat. Man kann höchstens ins familiäre Umfeld schauen und daraus was schlußfolgern.
Da sehe ich: keine Handwerker, Topnoten, naturwissenschaftliche Exzellenzstudiengänge, aber an öffentlcihen Schulen/Hochschulen - muss in unserer Familie nicht gekauft werden für kluge Köpfe.
 
  • #56
Diese Frau braucht nicht von "Liebe" zu reden. Sie hat den Deal mit ihrer Freundin zielgerichtet eingefädelt.
Naja, es war deutlich erkennbar, dass sie von Liebe zu ihrem Handeln getrieben wurde.
- Er hat sie nicht beachtet sondern ihre Freundin, die ihn nicht beachtete.
- Sie hat sich nach ihm verzehrt und den Jungen nicht beachtet, der sich nach ihr verzehrte.

So weit erstmal nichts ungewöhnliches - eher der Normalfall bei jungen Leuten. Jung macht man Fehler weil man das alles noch nicht überblicken kann. Die lassen sich später korrigieren, wenn man das gesamtbild erfassen und verstehen kann. Auf dem Weg war sie zuletzt.

Sie wollte das gute Leben - er konnte es bieten.
Das wiederum ist Deine Denke, weil Du solche Frauen bevorzugst. Nichts im Film lässt darauf schließen, dass das ihr Motiv war und sein musste - im Gegenteil.
Sie kam ebenfalls aus guter Familie, hatte einen mindestens genauso guten Schulabschluß wie er (vermutlich besser, weil er sein Hirn schon weggekifft hatte) und somit alle Möglichkeiten auch ohne ihn gut zu leben - wenn sie nicht so in ihn verliebt gewesen wäre.

Er wiederum hat es noch nichtmal geschafft, sich einen runterzuholen, als er als W****vorlage ein Foto ihrer Freundin nutzte, auf dem auch sie drauf war. Da musste er sie erstmal wegknicken, damit es funktioniert.

Zumindest er hat sich komplett ohne Liebe auf sie eingelassen. Auch er hätte anders entscheiden können und er hatte mehr Grund (nicht verliebt) anders zu entscheiden als sie.
 
  • #57
einen auf dicke Hose machen und dann soll Ruhe im Karton sein. Nur so funktioniert das Leben seit Jahrzehnten schon nicht mehr.
Der Eindruck wird aber in der Geschichte so gar nicht erzeugt. Du neigst dazu ihm weger seiner erheblichen charakterlichen Defizite die Gesamtschuld an der Situation aufzudrücken.

Sie leben tatsächlich ein Oberklasse- Familienleben und kannten das beide auch schon vorher (er allerdings mit kaputter Familie , spätestens seit seine Schwester bei einem Unfall starb).

Ja, er war immer schon Grundfeige gewesen, vor allem wie er sich bei Unfall und später seinem Vater gegenüber verhielt.
In der Familienbeziehung kommt dieser Faktor aber weniger zum Tragen. Wenn es dort Probleme gab, hätte sie die in 20 Jahren auch nach und nach benennen können und ggf. auch weitergehnde Konsequenzen ziehen können, denn sie war ihm (meinetwegen auch aus Statusgründen, aber eben auch, weil sie ihn liebte, und das taten nicht so viele) sehr wichtig.
Das ist für mich auf lange Sicht übrigens auch eine Form von Liebe. Er zeigte auch überhaupt keine Neigung, sie wirklich sexuell zu betrügen (das zeigt der Film ganz explizit)

Letztlich entsteht deswegen auch der Affekt, der zu ihrer Tötung führt. Sie ist im wichtig und ob man tatsächlich aus Statusbewussein im Affekt jemanden tötet, kommt nicht oft vor.
Er besteht auch aus eigener Kraft das 2. Stastsexamen (das wird im Film extra erwähnt, allerdings auch, dass sein Vater ihm nichtmal anständig dazu gratuliert) . Diese Leistung ist hoch anzusiedeln, dass dürfte in diesem Forum klar sein. .

Der Film lässt auch offen, was sie noch an akademischen Leistungen erbringt, es wird der Eindruck erzeugt, sie hätte sich zugunster der Familie auf Karriere verzichtet.
Das dies für eine 80/90er-Jahre Abi-Absolventin ein ernster Mangel ist, den sie auch komplett selbst zu verantworten hat, dürfte jedem Zuschauer klar sein.

Ich neige dazu, denjenigen rechtzugeben, welche bei ihr eine massive Mitschuld an der eingetretenen Ehekrise sehen, aber natürlich nicht an der Tötung.

An die Theorie, dass es bei ihr "plopp" ("Explosion") machte und auf einmal war der der Buhmann schlechthin, mag ich nicht glauben, auch im wirklichen Leben nicht.
Das ist immer ein Prozess, der dahinführt.


Ich ärgere mich auch darüber, dass hier jeder glaubt, im Leben immer bei der Partnersuche immer "erste Wahl" gewesen sein zu müssen.
Also ich brauche solche Selbstbestätigungen für mein Ego vom (zukünftigen) Partner nicht. Damals auch schon nicht. Ob meine jetzige oder frühere Partnerinnen in der Phase der Entscheidungsfindung vielleicht lieber anderen Partner gehabt hätten, ist mir, ehrlich gesagt, heute scheissegal.
 
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Gelöschter Nutzer

Gast
  • #58
Diese Frau braucht nicht von "Liebe" zu reden. Sie hat den Deal mit ihrer Freundin zielgerichtet eingefädelt. Sie wollte das gute Leben - er konnte es bieten. Die beiden schenken sich genau nichts.
Sehe ich völlig anders. Sie fädelte mit ihrer Freundin gar nichts ein. Sie war einfach komplett in den Jungen verliebt.
Ihre Freundin hatte ihre eigenen Probleme, war, aus bekannten Gründen, grad nicht so an Jungs interessiert und zudem einfach eine gute Freundin, die als solche ihrer Besten nicht dazwischen funkt.
An das "gute Leben" dachte sie damals nicht. Sie wollte einfach den Jungen, in den sie verliebt war und er nahm die aus rein pragmatischen Gründen, was er ihr aber jahrzehntelang verschwieg. Ein NoGo.
Da wäre ich auch weg. Nix mehr mit Loyalität. Die bekommt nur wer mich meint und liebt.

Der Schleier ihrer Lebenslüge fiel spät, aber er fiel. Alles war auf 0 gesetzt.
Sie sah ihn plötzlich klar. Und was sie da sah, wollte sie verständlicherweise nicht mehr.
 
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  • #59
Erkläre das bitte mal genauer.
Ich habe noch nie jemanden als Person von jetzt auf gleich "klar gesehen". Weder positiv noch negativ.
Immer handelte es sich um längere Prozesse (z.B. auch bei den Frauen in die ich mal verliebt war).

Das was Du hier in einem einzelnen kurzen Satz beschreibst, ist etwas, dass wir hier an sich noch nie so diskutiert haben. Bei Kennenlernprozessen z.B. wird hier immer von gewissen Verhaltensweisen geschrieben welche immer erst kummulativ (also in Summe) einen schlechteren oder ungeeigneten Charakter kennzeichnen.
Handelt es sich um eine spezielle Form eines Schleiers, welche vielleicht besonders empathische Menschen um sich aufbauen (und welcher dann plötzlich zerrissen wird) oder muss man jetzt in Richtungen denken, welche mit Mißbrauch zutun haben könnten, wo sowas auftritt ?
 
  • #60
Sie fädelte mit ihrer Freundin gar nichts ein. Sie war einfach komplett in den Jungen verliebt.
Ihre Freundin hatte ihre eigenen Probleme, war, aus bekannten Gründen, grad nicht so an Jungs interessiert und zudem einfach eine gute Freundin, die als solche ihrer Besten nicht dazwischen funkt.
Der Film zeigt aber, wie die beiden vor der Abifeier sich ansehen und später zunicken.
Sie hatten sich abgesprochen.
Sie wusste auch um den Mißbrauch ihre Freundin und das diese ihr keinerlei Hindernisse in den Weg legen würde.

Ich will zugeben, dass sie vielleicht das Maß seiner Verliebtheit nicht richtig einschätzte, aber das sie eben nicht die allererste Wahl war, wusste sie schon vor der Abifeier. Sie sah das auch.
Ja klar sie war total verliebt und machte sich da keine weiteren Gedanken drum, was denn passiert , wenn sie ihn bekommen wür.

Das ist vielleicht eine Thema für einen anderen Thread "Wie egozentrisch ist man wirklich, wenn man in einen Menschen verliebt ist ? Achtet man wirklich genau darauf, ob und in wieweit der Andere einen auch liebt ?"

Soweit stimme ich Dir also zu.

nd er nahm die aus rein pragmatischen Gründen, was er ihr aber jahrzehntelang verschwieg. Ein NoGo.
Er hat sie offensichtlich sehr gut behandelt, geht im Film immer liebevoll mit ihr um (bis zur Tötung), war auch eifersüchtig, aber nicht verletzend (bis zur Tötung natürlich).

Du beisst Dich nun daran fest dass er sie nicht geliebt haben kann, weil sein Herz vor der Abifeier und wahrscheinlich (auch da komme ich Dir entgegen) auch noch einige Zeit nach seiner Eheschließung an der Freundin gehangen hat.

Ich stelle das infrage, Du liebst ja letztlich auch zwei Männer, das hat sich so entwickelt.
Er kann seine Frau also durchaus auch mit den ersten Dates und später geliebt haben, dass erklärt auch seinen Affekt viel besser, als die Hilfskonstruktion, dass er sie wegen dem Status nicht verlieren wollte.

Zwar wird der Oberklasse-Status der Familie die ganze Zeit gezeigt, aber kein einziges Mal, ob ihm das wirklich selbst so wichtig ist (Thema "dicke Hose" von @Vikky).
Das nehmen diejenigen , die dieses Motiv für seienen Affekt (als sie ihm ankündigt, morgen zum Scheidungsanwalt zu gehen) vermuten, eigentlich nur an.
 
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