• #61
Der Eindruck wird aber in der Geschichte so gar nicht erzeugt.
Doch, er trifft Entscheidungen, welche die Familie betreffen. Die Familie/seine Frau wird aber nicht einbezogen, wegen seiner Feigheit.

Du neigst dazu ihm weger seiner erheblichen charakterlichen Defizite die Gesamtschuld an der Situation aufzudrücken.
Was für eine Schuld woran? Sie will sich trennen. Das ist ein gezogenes Fazit aus ihrer Erkenntnis über ihn, keiner Frage von: wer ist schuld woran.
Ich habe mit keinem einzigen Wort eine Schuldfrage thematisiert. Er ist auch mit Mitte 40 immer noch so wie er bereits mit 13 war, als sie sich in ihn verliebte: ein feiger Duckmäuser.
Mit 13 hat sie es nicht erkannt, mit 18/19 als sie zusammenkamen auch nicht.

Das erste mal geht ihr erkennbar ein Licht auf, als das 3. Kind geboren ist und ihre Freundin zu Besuch war. Seine Mutter macht beim Abendessen eine Bemerkung über seine W**** mit dem Foto der Freundin. Da erkennt man einen Haarriss bei ihr. Zur Freundin sagte sie am Tag zuvor, dass sie ihn immer noch über alles liebt.
Dann ist da noch die Szene der Taufe, wo auch die Freundin zu Besuch ist und er wieder so richtig auflebt. Auch das bemerkt sie und es belastet sie erkennbar, denn kaum ist die Freundin weg, ist er wieder schlecht drauf.

Das liegt am despotischen Vater - ist auch nicht ihre Schuld, dass er den bequemen Weg in das elterliche Heim und die väterliche Kanzlei gegangen ist. Auch mit 3 Kindern und als Volljurist muss das nicht sein - ist aber unbequemer. Und bequem ist der Mann.

In der Familienbeziehung kommt dieser Faktor aber weniger zum Tragen.
Richtig, sie fügt sich zu lange aus Liebe in alles was er vorgibt - ist auch für sie bequem. Die Bruchstellen sieht man erst so richtig bei der Taufe.
Eine Änderung für die ganze Familie war möglich als sein Vater sich erhängte weil er die Wahrheit über den Unfall erfuhr. Just in dem Moment kommt die Familie des Transportunternehmers in seine Kanzlei und das Unheil nimmt seinen Lauf - die Vergangenheit holt ihn ein und er trifft Fehlentscheidungen.
 
  • #62
Wenn es dort Probleme gab, hätte sie die in 20 Jahren auch nach und nach benennen können und ggf. auch weitergehnde Konsequenzen ziehen können
Als die Sache in ihrer Gesamtheit/sein wahrer Charakter für sie endlich unübersehbar war hat sie doch genau das getan - nach 25 Jahren Partnerschaft. Warum ist das falscher als wenn sie Jahre zuvor die Partnerschaft auf Basis von Einzelfällen zernörgelt und sich vielleicht ein paar Jahre früher getrennt hätte?

Er besteht auch aus eigener Kraft das 2. Stastsexamen..... Diese Leistung ist hoch anzusiedeln
Ich würde das nun als Normalfall (nicht der Rede wert) für ein über die Eliteschule gepampertes Juristenkind annehmen.

Der Film lässt auch offen, was sie noch an akademischen Leistungen erbringt, es wird der Eindruck erzeugt, sie hätte sich zugunster der Familie auf Karriere verzichtet.
Sie sagte nach dem Abi was von Medizin, ist aber sehr jung Mutter geworden und hat wohl nichts gemacht - so mein Eindruck. Ja, das ist ein Fehler, weil dann Frauen ungern aus der Komfortzone gehen.
Ich habe aber auch bis zum Geburtstag, als alles rauskam keinen Grund gesehen, dass sie die Ehe als so schlecht empfindet, dass sie sich trennt - nur sich verbreiternde Haarrisse.

Ich neige dazu, denjenigen rechtzugeben, welche bei ihr eine massive Mitschuld an der eingetretenen Ehekrise sehen
Zu erkennen, was er für ein schwacher, verlogener und feiger Mensch ist ist Mitschuld an der Ehekrise? Das ist ein erstaunlicher Gedankengang.
Ich sehe nich nichtmal eine Ehekrise. Die Situation ist so schnell und fatal aus dem Ruder gelaufen, dan war keine Zeit für Krise.

Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man "erste Wahl" sein will (war er für sie) oder ob man genommmen wird, weil es eh egal ist, wer es ist (seine Wahl), wenn es die eine nicht sein kann. Das zu erkennen verletzt sehr wohl.

Absolut furchtbar an dem Film finde ich die hohe Dichte man psychopathischen Männern.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #63
Der Film zeigt aber, wie die beiden vor der Abifeier sich ansehen und später zunicken.
Ja, sag ich ja, die "Schöne" wusste um die Verliebtheit ihrer besten Freundin und drängte sich da nicht rein.
, aber das sie eben nicht die allererste Wahl war, wusste sie schon vor der Abifeier. Sie sah das auch.
Spätestens nach dem ersten Kuss dachte sie (formulierte es später ja auch) dass er nun bemerkt hätte, dass sie zusammen gehören. Bedürfnis macht blind. Was meinst Du wieviele Freier es schaffen, sich erfolgreich einzureden, die Frau welche sie dafür bezahlen hatte auch ihren Spass.
Ich schrieb ja auch immer, ihr Anteil ist, sie verschloss die Augen vor der Realität, sein Anteil, er benutzte sie als Trostpflaster und Ausweg. Das ist aber zutiefst unfair. Und dass er bis zuletzt Gefühle für die Andere hatte, zeigt die (völlig unnötige) Frage, warum sie auf dem Abiball nicht mit ihm tanzte und dass er bei seinem Suizid noch, nur von ihr träumte.
Das ist vielleicht eine Thema für einen anderen Thread "Wie egozentrisch ist man wirklich, wenn man in einen Menschen verliebt ist ? Achtet man wirklich genau darauf, ob und in wieweit der Andere einen auch liebt ?"
Schwieriges Thema. Ich umschiffte das immer (damit bin ich aber keinesfalls repräsentativ) indem ich mich emotional nur auf Männer einlies, die vorher schon in mich verliebt waren. Die Auswahl war groß und qualitativ gut, also sprach da nichts gegen

Er hat sie offensichtlich sehr gut behandelt, geht im Film immer liebevoll mit ihr um (bis zur Tötung), war auch eifersüchtig, aber nicht verletzend
Er war, als er ihr erzählte warum er sich damals so betrank und bekiffte, dass er sogar noch bei der Taufe an der anderen hing. Er sagte einige Jahre, so verletzend, dass es für 20 Jahre reicht. Vor allem ändert dieses Geständnis wirklich alles, es zerstört die Basis. Völlig egal ob er anschließend gut zu ihr war. .

Ich stelle das infrage, Du liebst ja letztlich auch zwei Männer, das hat sich so entwickelt.
Nicht wirklich.
Richtige Liebe, loyale, beständige Liebe, empfinde ich nur für meinen Mann.
Was ich für R. empfinde ist lange nicht so tragfähig und tiefgehend. Ich würde verstehen, wenn er deswegen ginge, denn mir würde es an seiner Stelle nicht reichen. Aber er fühlt sich sehr geliebt und das ist für ihn wohl entscheidend.
Also nein. Wenn ich Liebe sehr streng definiere, liebe ich nur meinen Mann.
 
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Gelöschter Nutzer

Gast
  • #64
Er kann seine Frau also durchaus auch mit den ersten Dates und später geliebt haben, dass erklärt auch seinen Affekt
Denke ich nicht. Sein Affekt war teils Panik jetzt alles zu verlieren. Die Taube bekam er nicht und jetzt will auch noch der Spatz weg. Wie undankbar! Natürlich auch gekränkte Eitelkeit, das entsprach durchaus seinem Typ.
Zwar wird der Oberklasse-Status der Familie die ganze Zeit gezeigt, aber kein einziges Mal, ob ihm das wirklich selbst so wichtig ist
Da gehe ich auch nicht mit Vikky konform. Er hätte ja den Status auch bei einer Scheidung nicht eingebüßt. Wir schreiben das 21.Jahrhundert in Westeuropa.
Zu erkennen, was er für ein schwacher, verlogener und feiger Mensch ist ist Mitschuld an der Ehekrise? Das ist ein erstaunlicher Gedankengang.
Ich sehe nich nichtmal eine Ehekrise. Die Situation ist so schnell und fatal aus dem Ruder gelaufen, dan war keine Zeit für Krise.


Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man "erste Wahl" sein will (war er für sie) oder ob man genommmen wird, weil es eh egal ist, wer es ist (seine Wahl), wenn es die eine nicht sein kann. Das zu erkennen verletzt sehr wohl.
Ganz wichtiger Punkt. Ja.

Erkläre das bitte mal genauer.
Ich habe noch nie jemanden als Person von jetzt auf gleich "klar gesehen". Weder positiv noch negativ.
Naja, sie trug ja lange Zeit die rosarote Brille und wollte anfänglich auch glauben, er sei ein toller Mensch.
In der Nacht, als er ihr sein wahres Ich so offenbarte, dass sie nicht mehr darüber hinwegsehen konnte, platzte die Seifenblase. Da gab es keinen langsamen Prozess.

Es gibt Frauen die erfahren nach 10 Jahren Ehe und gemeinsamen Kindern, dass der Mann eigentlich schwul ist und fallen aus allen Wolken. Gleichzeitig erklären sich in der Retrospektive Momente, Ereignisse, Situationen, welche man vorher nicht verstand oder fehlinterpretierte.
So sieht man "plötzlich" klar.

Und etwa so war es wohl auch für seine Frau im Film.
Handelt es sich um eine spezielle Form eines Schleiers, welche vielleicht besonders empathische Menschen um sich aufbauen (und welcher dann plötzlich zerrissen wird)
So in etwa.
 
  • #65
Ich habe noch nie jemanden als Person von jetzt auf gleich "klar gesehen". Weder positiv noch negativ.
Das heißt doch niicht, dass es das nicht gibt. Man kann froh und dankbar sein, wenn einem sowas noch nicht wiederfahren ist.

Ich kenne beides
- sowohl die wachsende Erkenntnis im Kennenlernprozess (wenn nichts Gravierendes vorrgefallen ist, es bloss nicht passt).
. wie auch die Schockreaktion, wenn wie hier auf einmal genaz viel klar wird.

Lass noch mal seine Beichtszene Revue passieren - was er ihr da alles vor die Füße kippt und die Reaktion der Beiden:
- er begattet sie und hält das wohl für Liebe, weil er eh nicht weiß und nicht wissen will was das ist. In seinem Elternhaus hat er gelernt ohne sie zu leben und keinerlei Sehnsucht danach, denn sonst hätte er sich auf "never come back" so früh wie möglich von dort verabschiedet. Er labet auf sie ein, dass alles so bleiben soll wie es ist, will ihr Zusicherungen abnehmen, komplett empathiefrei, immer nur er, blind für andere.
- sie liegt da in Schockreaktion und versucht die Verarbeitung der Informationsflut, die über sie hereingebrochen ist. Als sie morgens zusammen im Bett liegen ist offensichtlich, dass ab jetzt für sie alles anders ist, denn sie sieht ihn wie er ist und immer war: ein ganz armseliges Würstchen. Ihre Liebe zu ihm ist gestorben: no more Sex mit ihm ab dem Zeitpunkt.

Bei Kennenlernprozessen...... Handelt es sich um eine spezielle Form eines Schleiers....
Es geht ja nicht ums Kennenlernen sondern man glaubt jemanden so richtig gut zu kennen und plötzlich ist klar: nein, der ist ganz anders und zwar so richtig schlimm.

MIr hat so ein Informationsschock (durch Dritte, vergleichbar mit der Szene "Aufklärung" durch den Lehrer) einen doppelseitigen Hörsturz eingebracht, denn das ist Hochstresss für den Körper und Seele, wenn frau keine tumbe Nuss ist.

Ich brauchte 2 Wochen, um überhaupt wieder so klar und auch von der Herzinfarktzone weg zu sein, um meinen Ex-Mann mit dem "Wissen" zu konfrontieren. Sie war robuster.
 
  • #66
Sowas nennt sich Affekt, da wird nichts vorher durchgegangen.
Das war eben mein Gedanke. Ich nahm an, dass er das schon oft in Gedanken durchgegangen wäre, und dass es deshalb bei ihm keine Affekthandlung geben würde. Bei der Frau wäre sowas schon naheliegender.
Er war schon spannend gemacht. Sollte es eine Fortsetzung geben, lade ich Dich zu mir ein. Und sollte es langweilig werden - ich kann ja reden. Im Vertrauen darauf, dass Du mich nicht gleich abstechen wirst.?
Ui. Aber dann müsste es doch "Tod in Venedig" geben. Oder Dr. Schiwago. Ich freu mich schon. Vor allem aufs Reden. ?
 
  • #67
Der Film zeigt aber, wie die beiden vor der Abifeier sich ansehen und später zunicken.
Sie hatten sich abgesprochen.
Na und - sei konnten planen was sie wollten: ihr Plan scheiterte an ihm. Er wollte sie nicht und genau das machte er. Ohne seine wie auch immer geartete Entscheidung für sie hat der Plan nicht funktioniert.

ist man wirklich, wenn man in einen Menschen verliebt ist ? Achtet man wirklich genau darauf, ob und in wieweit der Andere einen auch liebt ?"
Kann man das überhaupt sehen, wenn man sich so jung jahrelang nach ihm verzehrt hat und keinerlei Lebenserfahrung hat?
Ich denke "nein", genauso wenig, wie sie seine Charakterzüge richtig sehen konnte.
Ich kommentiere hier regelmäßig, wenn jemand glaubt, was in den Augen des anderen zu sehen "Du siehst nicht was bei ihm ist sondern Deine Wünsche" und da geht es um lebenserfahrene Erwachsene.

Er kann seine Frau also durchaus auch mit den ersten Dates und später geliebt haben, dass erklärt auch seinen Affekt viel besser, als die Hilfskonstruktion, dass er sie wegen dem Status nicht verlieren wollte.
Er hat sich auf sie eingelassen, weil er endlich eingesehen hat, dass er an die Freundin nicht rankommt - die war auf dem Sprung ins Ausland.
In der erstes Datesituation hatte er zuvor wieder Maximalstress mit seinen Eltern in Kombination mit ihrer Freundlichkeit. Da war bei ihm mehr Sehnsucht nach Wärme/Freundlichkeit für sich als Liebe für sie.

dass erklärt auch seinen Affekt viel besser, als die Hilfskonstruktion, dass er sie wegen dem Status nicht verlieren wollte.
Wer hat denn gesagt, dass er die Trennung wegen Statusverlust vermeiden wollte? Dafür sehe ich kein Anzeichen. Er hatte Angst mit all dem was er sich eingebrockt hatte allein dazustehen. Das wollte er nicht, denn er hatte nie allein gelebt. Zudem hatte er wohl eher Angst, dass sie ihn verraten könnte, wenn sie auf Abstand zu ihm geht und ihn späte Konsequenzen treffen können. Angst ist die Haupttriebfeder seines gesamten Handelns.
 
  • #68
Was für eine Schuld woran? Sie will sich trennen. Das ist ein gezogenes Fazit aus ihrer Erkenntnis über ihn, keiner Frage von: wer ist schuld woran.
Das ist ja falsch.
Durch den "Aufklärungsprozess" wird eine Ereigeniskette in Gang gebracht, die ihm nun den Familienverbund kostet.
Sie will den Familienverbund nun auflösen und sie ist dann dafür auch verantwortlich . Natürlich ist sie jetzt Schuld.

Das sie dafür gute Gründe hat, ändert doch daran nichts.

Lass noch mal seine Beichtszene Revue passieren - was er ihr da alles vor die Füße kippt und die Reaktion der Beiden:
- er begattet sie und hält das wohl für Liebe, weil er eh nicht weiß und nicht wissen will was das ist. In seinem Elternhaus hat er gelernt ohne sie zu leben und keinerlei Sehnsucht danach, denn sonst hätte er sich auf "never come back" so früh wie möglich von dort verabschiedet. Er labet auf sie ein, dass alles so bleiben soll wie es ist, will ihr Zusicherungen abnehmen, komplett empathiefrei, immer nur er, blind für andere.
- sie liegt da in Schockreaktion und versucht die Verarbeitung der Informationsflut, die über sie hereingebrochen ist. Als sie morgens zusammen im Bett liegen ist offensichtlich, dass ab jetzt für sie alles anders ist, denn sie sieht ihn wie er ist und immer war: ein ganz armseliges Würstchen. Ihre Liebe zu ihm ist gestorben: no more Sex mit ihm ab dem Zeitpunkt.


Welcher "Schock"?
Er erzählt doch wirklich eigentlich nur etweas von dem Unfall und seien Folgen. Gut das war sehr schlimm, aber eben für andere.

Sagt aber nichts Neues zu der ehelichen Beziehung.

Würde es etwas ändern, wenn er sich reumütig gegeben hätte und sie in Ruhe gelassen hätte ?
 
  • #69
Zwar wird der Oberklasse-Status der Familie die ganze Zeit gezeigt, aber kein einziges Mal, ob ihm das wirklich selbst so wichtig ist (Thema "dicke Hose" von @Vikky).
Da gehe ich auch nicht mit Vikky konform. Er hätte ja den Status auch bei einer Scheidung nicht eingebüßt.

Das habt ihr falsch verstanden. Die "dicke Hose" bezog sich auf die von @Tom26 so betonte Oberklassen-Attitüde, dass das gemeine Volk ihnen nichts kann mit seinem Geschwätz bzw. zu dumm ist, um überhaupt auf eine Idee zu kommen. So ein Hilfspersonal wie Lehrer an einer Eliteschule sowieso und auch, die eigenen Kinder sind bei dieser Attitüde niemals zu eigenem Denken befähigt, welches kritiisch den Eltern gegenüber ist
Das Gegenteil wurde im Film prompt von beiden Gruppen bewiesen und der lebenserfahrene Mensch staunt über so viel Inkompetenz, Arroganz und Selbstüberschätzung.

Später zeigt sich das gleiche bei seiner Vernehmung die Kommisssarin denkt, zwar das Falsche, aber sie denkt nicht gut über ihn - ist angemessen bei seinem Handeln, denn Leichen pflastern seinen Weg. Dass alles noch viel schlimmer ist, darauf kommt sie nicht.

Er macht sich auch keine Gedanken, wie es für sie ist, dass er seinen Vater in den Selbstmord treibt und sie ihn im Keller findet sondern freut sich, den endlich loszusein. Warum auf den natürlichen Krebstot warten, wenn Selbstgerechtigkeit auch geht.
Die Empfindungen seiner Frau? - etwas Verlust ist überall.

So war doch sein ganzes empathiefreies Handeln: er macht, ohne zu fragen was denn wohl der andere möchte, ohne an andere zu denken - immer nur ich, ich, ich.

Die große Überraschung für ihn, die dann zum Mord führte: er dachte, dass zwischen ihnen alles wieder ok ist, wenn er die Unterstützung für das Mädel nach seinem Gusto (vermeintlich ihr zuliebe) adhoc einstellt. Sie fasst sich statt zufrieden zu sein an den Kopf, dass er nach all dem, was er in dieser Familie angerichtet hat, nun deren Kind auch noch die Zukunft versaut.

Da siehst Du seine Schockreaktion (vergleichbar mit ihrer nach der Beichtszene), das Begreifen: er hat es endgültig verkackt. Alles was sie sagt wird Klangbrei, ist auch egal was sie sagt, denn er versteht das Wesentliche - es ist endgültig vorbei. Damit will er nicht leben.
 
  • #70
sondern man glaubt jemanden so richtig gut zu kennen
Du schreibst das so.
Es scheint mir eher ein Frauending zu sein.

Ich lese selten, dass eine Mann von irgendeiner Frau glaubt, sie nun besonders gut zu kennen bzw. dass dies beim Kennelernprozess so hochwichtig wäre.

Klar würden viele Ehemänner sowas erstmal von den Ehefrauen behaupten, aber wie wichtig ist ihne dass wirklich ....
 
  • #71
So ein Hilfspersonal wie Lehrer an einer Eliteschule sowieso und auch, die eigenen Kinder sind bei dieser Attitüde niemals zu eigenem Denken befähigt, welches kritiisch den Eltern gegenüber ist
Meinst Du hier nun Tom oder die Film-Hauptfigur ?

Im Film wirdf das so nicht gezeigt, als besonders überheblich habe ich die Hauptfigur nicht gesehen. Besonders belehrend oder so, ist eigentlich nur sein Vater, von ihm wissen wir das nicht. Seine Kinder maßregelt er nur ganz wenig und belehrt sie auch nicht.

Du machst da eine Menge Rückschlüsse, welche ich so nicht einschätze.

Kann man das überhaupt sehen, wenn man sich so jung jahrelang nach ihm verzehrt hat und keinerlei Lebenserfahrung hat?
Ich denke "nein", genauso wenig, wie sie seine Charakterzüge richtig sehen konnte.
Ich kommentiere hier regelmäßig, wenn jemand glaubt, was in den Augen des anderen zu sehen "Du siehst nicht was bei ihm ist sondern Deine Wünsche" und da geht es um lebenserfahrene Erwachsene.
Bei diesem Absatz stimme ich Dir komplett zu.
Das ist alles richtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #73
Meinst Du hier nun Tom oder die Film-Hauptfigur ?
Beide, denn warum handelt er so wie er handelt und warum ändert er sein eigenmächtiges Handeln nicht auf partnerschaftliches gemeinsames Entscheiden wenn die Frau schon eingefilmt ist?

Im Film wirdf das so nicht gezeigt, als besonders überheblich habe ich die Hauptfigur nicht gesehen. Besonders belehrend oder so
Er zeigt nicht offensichtlich diese Massa-Boss/Basta-Attitüde die @Tom26 hier immer wieder zeigt.
Das Handeln und die Ursache sind gleich. Ess ist Arroganz/Geringschätzung anderer. Es gibt diverse Szenen, welche bei ihm (aber auch bei vielen anderen in dem Film) diese Eigenschaften zeigen, quer durch die Generationen.

Der Mann ist nicht unintelligent. Da fragst Du Dich, wie er so dumm sein kann, nicht vorherzusehen was dann passiert:
- die Kinder in der Schule tratschen, wie sich eine arbeitslose Frau die Schule leisten kann und fangen an nachzubohren (finden einen ersten Zusammenhang im alten Jahrbuch).
- der Lehrer (Ex-Schulkamerad) weiß davon. Außer total arroganten Menschen, die keinen Blick fürs vermeintliche Fußvolk haben, kommt doch keiner auf den Gedanken, dass es dort nicht auffällt und nicht drüber geredet wird.
- die Kommissarin ......

Sein Denken ist bestimmt durch seine Geringschätzung anderer und durch Selbstüberschätzung (die kommen da nicht drauf, bzw. sind ihm keinen Gedanken wert, ihr Urteil ist ihm panne).
Mit der innneren Haltung gegen andere übersieht man das als intelligenter Mensch die Risiken/Fallstricke, die man sich selber baut, weil man sich für oberschlau und unantastbar hält, alle anderen dagegen für unterbelichtet und irrelevant.

Du machst da eine Menge Rückschlüsse, welche ich so nicht einschätze.
Du fällst auf oberflächlich sozialverträgliches Verhalten rein und schaust nicht auf die Inhalte.

Er treibt seinen Vater in den Selbstmord und seine Frau findet ihn? Da decken wir aus Selbstschutz (und um keine schlechten Eindruck zu hinterlassen) doch erstmal den Mantel des Schweigens drüber und sie soll sich nicht so anstellen, denn nun ist er endlich weg und es gibt ohne ihn ein besseres Leben als erreichtes Fernziel für die Familie - oder wie siehst Du das?
Er rüpelt nicht rum, aber ist sowas ok als Sozialverhalten in der Ehe?

Im Film wird gezeigt, wie sie ihn bittet, wegen dem manchmal etwa rüpelhaften Sohn sich die Schelte vom Lehrer abzuholen.
Belanglose Nebensächlichkeit. Setz das mal in Bezug zu seinem Verhalten in wichtigen Dingen.
 
  • #74
Der Mann ist nicht unintelligent. Da fragst Du Dich, wie er so dumm sein kann, nicht vorherzusehen was dann passiert:
- die Kinder in der Schule tratschen, wie sich eine arbeitslose Frau die Schule leisten kann und fangen an nachzubohren (finden einen ersten Zusammenhang im alten Jahrbuch).
- der Lehrer (Ex-Schulkamerad) weiß davon. Außer total arroganten Menschen, die keinen Blick fürs vermeintliche Fußvolk haben, kommt doch keiner auf den Gedanken, dass es dort nicht auffällt und nicht drüber geredet wird.
- die Kommissarin ......
Jetzt komm doch mal weg von "Tratschen" und solchen anderen Problemen.
Dafür hätte man schon andere triftige Erklärungen finden können, oder das Thema von der Schulleitung her ganz austrocken.

Es ist auch nicht sein Grund, diese Unterstützung zu streichen, sondern nur vorauseilender Gehorsam, seine Frau irgendwie zu halten.
Hier kommt sein Feigheit durch, aber nicht gegenüber dem Getratsche, sondern gegenüber dem Mindset seiner Frau, was er an der Stelle dann allerdings auch falsch einschätzt.
Gut, hieraus könnte man dann ableiten, wie er selber denkt.
 
  • #75
Er treibt seinen Vater in den Selbstmord und seine Frau findet ihn? Da decken wir aus Selbstschutz (und um keine schlechten Eindruck zu hinterlassen) doch erstmal den Mantel des Schweigens drüber und sie soll sich nicht so anstellen, denn nun ist er endlich weg und es gibt ohne ihn ein besseres Leben als erreichtes Fernziel für die Familie - oder wie siehst Du das?
Also die Ansage an seine Vater musste wirklich mal sein und kam viel zu spät.
Ob der dann Selbstmord begeht, muss ihn nicht interessieren, hier ging es darum, dem alten Mann das Ruder aus der Hand zu nehmen . Das er ihm die Schuld an der LKW-Tragödie gestanden hat, war das Mittel, um den Alten am Wiederkommen zu hindern.

Das der dann Selbstmord begeht, sieht der Sohn nicht zu unrecht als Schuldeingeständnis, als Vater komplett versagt zu haben. Das Narzissen bei echter Einsicht, wer sie eigentlich sind, damit oft nicht umgehen können, musste der Sohn nicht wissen.
 
  • #76
Sie will den Familienverbund nun auflösen und sie ist dann dafür auch verantwortlich . Natürlich ist sie jetzt Schuld.
Na und? Ist doch egal. Es gibt kein Schuldprinzip mehr.
Man kann um übertragenen Sinne sagen: Anfechtung wegen Irrtum über seine Eigenschaften - berechtigt, bei 4-fachem Mord oder Totschlag.
Mich von so jemanden zu befreien (und allem was da noch drauf kam über die vielen Ehejahre), daran wäre ich sehr gern Schuld, denn das bedeutet ja auch: mein Leben so gestalten wie ich es mochte, meine Werte zu leben, statt in mit einem verlogenen Partner. Ich habe es durch, ich weiß um wieviel besser das ist.

Welcher "Schock"?
Er erzählt doch wirklich eigentlich nur etweas von dem Unfall und seien Folgen. Gut das war sehr schlimm, aber eben für andere.

Sagt aber nichts Neues zu der ehelichen Beziehung.
Die eheliche Beziehung findet nicht auf einem anderen Planeten statt.
Es sagt viel über Deine Werte, wenn es Dir egal ist und Dich in keiner Weise bewegt, plötzlich zu wissen, dass Dein Partner aus allgemeinem Lebensfrust mal eben so 4 Leben auslöscht und weiterlebt als wäre nichts gewesen sowie Teilnahmslos zusieht wie jemand anderen die Schuld daran zugeschrieben wird, dessen Leben den Bach runter geht - Hauspsache bei ihm läuft es rund.
Offensichtlich hat sie genau wie ich dazu eine andere Meinung undd findet das Wissen und alles was es bei für sie sichtbar macht relevant für die Entscheidung zukünftig ohne ihn.

Würde es etwas ändern, wenn er sich reumütig gegeben hätte und sie in Ruhe gelassen hätte ?
Nein, der Verlauf wäre genauso gewesen. Es geht nicht um einmal mehr oder weniger v*****, auch nicht um die Bedingungen, sondern um seine Eigenschaften, die wegen der Offenbarung sichtbar wurden sowie ihre Enttäuschung (Ende der Selbsttäuschung) darüber.

Jetzt komm doch mal weg von "Tratschen" und solchen anderen Problemen.
Dafür hätte man schon andere triftige Erklärungen finden können
Das Tratschen ist tatsächlich egal. Unrealistisch/Grossmannssucht ist, dass die Schulleitung den "Sumpf hätte trocken legen können", denn Du hast doch selber gesehen, wie respektlos die schüler zu den Lehrern waren. Die und ihre Eltern lassen die Schullleitung (Underdog) garnichts machen, was ihnen nicht genehm ist.
Nicht egal ist, was draus wird, weil Du es als Lügner nicht in der Hand hast, was die anderen mutmaßen.

Er konnte ihr nicht mehr mit irgendeinem Dummgefasel kommen, nachdem sie den Verdacht aufgenommen hat, es wäre ein weiteres Kind von ihm. Da blieb ihm nur noch die Wahrheit.
Ob sie sich nun trennt, weil sie irrtümlich denkt er ist fremdgegangen oder weil er die Wahrheit gesagt hat ist auch egal. Das Ergebnis ist das Gleiche.
 
  • #77
Es scheint mir eher ein Frauending zu sein.

Ich lese selten, dass eine Mann von irgendeiner Frau glaubt, sie nun besonders gut zu kennen
Das schätzt Du wohl richtig ein. Die Mehrheit der Männer ist in einer Beziehung zufrieden, wenn das Haus sauber ist, regelmäßig ein gutes Essen auf dem Tisch steht, sie ausreichend guten Sex und ihre Freiheit haben.

Frauen sehen das eher anders. Das "sie nicht kennen" ist ihm in der Folge böse auf die Füße gefallen, denn darum hat er mehrfach falsch entscheiden.

Es ist auch nicht sein Grund, diese Unterstützung zu streichen, sondern nur vorauseilender Gehorsam, seine Frau irgendwie zu halten.
Doof ist nur, dass die Frau ihm diese Entscheidung sehr übel genommen hat, weil er nämlich in 25 Jahren Zusammensein garnicht bemerkt hat, dass sie sowas wie Werte hat und wie weit die von seinen abweichen, s.o. "sich kennen".

Also die Ansage an seine Vater musste wirklich mal sein und kam viel zu spät.
Die Ansage wäre überflüssig gewesen, wenn er den Mumm gehabt hätte, statt sich ins gemachte Nest zu setzen, mit 18 sein Gelumpe zu packen, Unterhalt fürs Studium zu kassieren und auf "never come back" zu verschwinden aus dem Leben des Vaters.
Damit hätte er auch seiner Familie sehr viel Belastung erspart. Er ist halt trotz großer Familie nicht der Mann, der sich was wert ist und dafür den unbequemen Weg geht.

Typisch er (feige), traut sich erst zuzutreten, wenn der Gegner schon am Boden liegt.

Sie hätte schon gehen sollen, als der Vater sie beim Einzug mit den Worten begrüßte "ihr vermehrt euch wie die Karnickel", aber da war sie noch liebesbild.
Ich könnte den Mann nicht respektieren, der sich von den Eltern bieten lässt, was da passiert ist und das noch vor den eigenen Kindern. Wahrscheinlich hat das auch bei ihr mitgewirkt, warum sie ihn nicht mehr wollte, denn er bot so vieel Anlässe zur Trennung, dass das die größte Liebe zerstört.
 
  • #78
Meinst Du hier nun Tom oder die Film-Hauptfigur ?
Sie meint mich, greift eben gerne an und vergisst dabei fast ALLES, was sie jemals gelernt hat. Es ist inzwischen schon ermüdend.
So kapiert Vikky nicht, dass die Buchhaltung einer Eliteschule nicht dem Lehrpersonal zugänglich gemacht wird - die Lehrer also nicht wissen, wer für welchen Schüler bezahlt. Dazu ignoriert sie, dass es nicht der Job der Lehrer ist darüber zu spekulieren.

Vikky ignoriert auch immer wieder, dass die Erfahrungen aus den 70 / 80 er Jahren heute nicht mehr 1:1 gültig sind.

Auch passt es ihr nicht, dass ihre Beiträge eben auch Rückschlüsse über sie selbst und ihr Denken ermöglichen.

Auch wirft sie gerne mir elitäres Denken vor - betont aber immer die "absoluten Topnoten" all ihrer Verwandten ......

Ja, ihr passt meine Bemerkung nicht, dass sie nicht nur mir einen Spiegel vorhält - sondern auch sich selbst. Anhand ihrer Reaktionen weiss ich allerdings, dass ich so ganz falsch nicht liege.
 
  • #79
Na und? Ist doch egal. Es gibt kein Schuldprinzip mehr.
Ich meinte das natürlich nicht im rechtlichen Sinne.
Für ihn war sie "schuld", und in dieser Situation traf das auch zu. Das sie dafür eine guten Grund hatte, steht auf einem anderen Blatt.

Ja aber wie man an dem Filmbeispiel und auch hier im Forum genau sieht, klaffen hier Anspruch und Realität strak auseinander.

Eine Frau wird sich nie wirklich in eine Mann hineinversetzen können, der Mann versucht es andersherum auch meist gar nicht erst, auch wenn manche Frauen da meinen, dass eine empathisches Verhalten doch quasi auf der Hand läge. Tut es aber nicht.

Davon zeugen die unzähligen Fragen von Frauen zu Verhaltensweisen von Männern, die die Anworten dann allerdings am liebsten lieber doch nicht lesen würden (diesen Eindruck habe ich wenigstens).
Immer geht es irgendwie darum, den Mann doch "verstehen" zu wollen, was regelmäßig in großem Frust endet, weil sie es eben letztlich doch nicht "verstehen" (ja auch Du manchmal nicht).
Deswegen rate ich ja immer dazu, diese "Verstehen" - Schiene lieber zu vergessen und statt dessen klarer zu kommunizieren.

Das gibt es zwar auch bei Männern, aber doch deutlich weniger, wie ich hier so feststelle.
 
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Gelöschter Nutzer

Gast
  • #80
Das ist ja falsch.
Durch den "Aufklärungsprozess" wird eine Ereigeniskette in Gang gebracht, die ihm nun den Familienverbund kostet.
Sie will den Familienverbund nun auflösen und sie ist dann dafür auch verantwortlich . Natürlich ist sie jetzt Schuld.
Nein, sie bringt nur ihr Leben endlich in Ordnung.
Welcher "Schock"?
Er erzählt doch wirklich eigentlich nur etweas von dem Unfall und seien Folgen. Gut das war sehr schlimm, aber eben für andere.
Warum hältst Du Dich an dem Unfall und den Folgen fest? Es ist doch nur ein Mosaiksteinchen aus diesem Konglomerat an Lebenslügen, was sich plötzlich entwirft.
Viel entscheidender ist, warum es dazu kam und wie er anschließend damit umging.
Sagt aber nichts Neues zu der ehelichen Beziehung.
Doch.. Sie war auf Treibsand gebaut, der sich nun in Bewegung setzt.
Würde es etwas ändern, wenn er sich reumütig gegeben hätte und sie in Ruhe gelassen hätte ?
Ich denke nicht. Denn es hätte ja nichts an den oben genannten Umständen geändert. Er zeigte einfach nur auf, wie er eigentlich tickt und dass er nicht das ist, was die mal in ihm sah.
 
  • #81
Nein, sie bringt nur ihr Leben endlich in Ordnung.
Kann sein, ist dann halt aber nicht so gekommen.

Das ist nicht nur in dem Film so:
Wenn es das wirklich gibt ,dass man sich bezgl. einer Person im Unklaren ist, dann ist man eben "Schuld" wenn man eine Aktion (wie z.B. das Beenden einer Beziehung) vollzieht.

Ob das gerechtfertigt ist, oder nicht, steht auf einem andern Blatt.

Für ihn ist sie "Schuld", dass die Beziehung nun endet und sie ist ja auch schuldhaft fremdgegangen.
Das ist natürlich kein Grund, jemanden umzubringen, erklärt zwar den Affekt, rechtfertigt aber nicht seine Tat.

Man muss das wirklich auseinanderhalten.

Ebenso ist er ja auch schuld am Tod mehrer Leute, kann dafür auch belangt werden.
Trotzdem hätte die Frau zu ihrem Feigling stehen können, tat sie eben nicht, und ist an ihren eigenen (nicht aber an seinen) daraus resultierenden Handlungen so gesehen auch "schuld".

Ob diese Geschichte mit dem "Jetzt wird mir alles klar" und "Ich bin schwer beleidigt, weil er mich womöglich nicht so geliebt hat, wie ich ihn" jetzt in dem Falle so Ordnung geht, haben wir ausführlich diskutiert.

Offensichtlich ist Selbstbetrug / Selbststäuschung eine Möglichkeit , die für viele Menschen in Beziehungen durchaus plausibel ist und keine Sanktiondes Partners indiziert. Für mich nicht.

Auch ausgewiesene Mörder in US-Gefängnissen können eine Frau haben, die sie lieben, und die sie liebt und auch auch dann zu ihne steht, wenn sie wegen ihrer nachgewiesenen Schuld hingerichtet werden.
Die Möglichkeit besteht also.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #82
Wenn es das wirklich gibt ,dass man sich bezgl. einer Person im Unklaren ist, dann ist man eben "Schuld" wenn man eine Aktion (wie z.B. das Beenden einer Beziehung) vollzieht.
Nein, nicht wenn man bewusst getäuscht wurde. Dann ist das Beenden der Beziehung die logische Konsequenz und liegt in der Verantwortung dessen, der den Anderen über seine Motivation die Beziehung einzugehen und sein eigenes Wesen, durch Verschweigen und Vertuschung täuschte.
Für ihn ist sie "Schuld", dass die Beziehung nun endet und sie ist ja auch schuldhaft fremdgegangen.
Das ist natürlich kein Grund, jemanden umzubringen, erklärt zwar den Affekt, rechtfertigt aber nicht seine Tat.
Naja, für ihn waren immer andere "schuld". Sein Vater, die Frau die ihn verschmäht, das Leben ansich..
Trotzdem hätte die Frau zu ihrem Feigling stehen können,
Es war ja nicht IHR Feigling. Und warum sollte sie. Er hatte sie schließlich jahrzehntelang über seine wahren Beweggründe belogen und betrogen.
tat sie eben nicht, und ist an ihren eigenen (nicht aber an seinen) daraus resultierenden Handlungen so gesehen auch "schuld"
Nein, für seine Handlungen ist er selbst verantwortlich.
Auch ausgewiesene Mörder in US-Gefängnissen können eine Frau haben, die sie lieben, und die sie liebt und auch auch dann zu ihne steht, wenn sie wegen ihrer nachgewiesenen Schuld hingerichtet werden.
Die Möglichkeit besteht also.
Eben, weil es eben nicht um den Tod der Menschen geht, den er fahrlässig verschuldete.
Sondern um ihn, seinen Charakter, seine Beweggründe.
 
  • #83
Für mich ein Option aus dem Heiratsbündnis.
"In guten wie in schlechten Zeiten."

Er hatte sie doch auch am Eheanfang nicht betrogen, und ja, sein Herz gehörte ihr wohl nicht allein,
aber das ist eben auch keine notwendige Bedingung für eine Eheschließung und Eure Annahme, er hätte sie überhaupt nicht geliebt, könnt ihr nicht beweisen.

Doch, er war ihr (feiger) Ehemann.
Du tust auch so als ob das nichts bedeutet.

Wir können uns drehen und wenden wie wir wollen:
Er hat sie maximal in dem Maße getäuscht, in dem sie sich selbst auch fahrlässig täuschte.

Eine Heirat ist eben etwas, das sorgsam überlegt werden will. Hier wird immer so getan (vor allem von den Fragenden) dass es doch reichen müsse, wenn man sich gut versteht und einanderander sehr liebt.

Doch das stimmt nicht, die Ehe wird heute viel mehr mit iherem tatsächlichen Werten gesehen und nicht mehr , wie früher, wo man einfach aus Gesellschaftgründen heiraten musste ohne sich um die Werte zu kümmern (dieses Zeiten waren aber ansich Ende 80 er auch schon vorbei).

Hätte sie gewartet und besser hingeschaut, was er für ein Typ er ist , wäre ihr viel erspart worden, bzw. sie hätte sich vielleicht bewusst für den Menschen entscheiden müssen der er wirklich war. Ich halte nach wie vor nicht für ausgeschlossen, dass sie ihn auch mit bekannter "LKW-Schuld" noch genommen hätte. Ins Gefängnis wäre er vermutlich gar nicht gekommen.
 
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  • #84
So kapiert Vikky nicht, dass die Buchhaltung einer Eliteschule nicht dem Lehrpersonal zugänglich gemacht wird - die Lehrer also nicht wissen, wer für welchen Schüler bezahlt.
Im Gegensatz zu Dir, kenne und kapiere ich den Unterschied zwischen der Theorie der Großkopferten und gelebter Praxis des Fußvolkes. Woher wusste der Sportlehrer denn wer für das Mädel zahlt, wenn das nicht geht?

Merkst Du selber, dass an Deiner Argumentation was nicht stimmt, oder?

Dazu ignoriert sie, dass es nicht der Job der Lehrer ist darüber zu spekulieren.
Ich ignoriere das nicht, ich weiß dass sie es tun, selbst wenn es verboten ist. Darüber hinaus: er hat nicht spekuliert, er wusste es und hat sie darum zielgerichtet informiert. Wahrscheinlich, weil er wie es an vielen Schulen gelebte Praxis ist: die schuleigene IT wird von einem motivierten Lehrer nebenbei gemacht.
Oder sie haben outgesourct. Na, dann sehen noch mehr Leute die Daten.

Das ist die Wirklichkeit auch an Prvatschulen, egal was Du Dir wünschst und mit der Wirklichkeit verwechselt. Das sieht bei Männern erkennbar anders aus als bei Frauen und umfasst andere Themen, ist aber nicht weniger tragisch.

Vikky ignoriert auch immer wieder, dass die Erfahrungen aus den 70 / 80 er Jahren heute nicht mehr 1:1 gültig sind.
Wieso 70/80er? Der Film spielt im Hier und Jetzt. Also gilt das auch.

Die wiederum scheinen Dir vollkomment fremd zu sein, denn sonst wüsstest Du: in den 70/80ern gab es nicht ansatzweise soviel Hacks und Leaks wie heute, weil
1. garnicht so viel durchdigitalisiert war
2. weil nicht so viele Leute das Knowhow für digitale Miisstaten hatten
3. weil von eher selten von außen unbemerkt auf die Daten zugegriffen werden konnte (keine Fernwartung, keine dezentrales Hosting, keine Datenhaltung in der Cloud).
4. weil von oben verordnete per order-Du-Mufti-Loyalität noch ängstlich gelebte Reaität bei den unteren Dienstgraden war, die heute darüber müde lächeln.

Ich glaube nicht, dass Du mich zu IT besserbewissen kannst. Da überschätzt Du Dich mächtig.
Die gesellschaftliche Realität außerhalb Deiner Blase scheine ich auch besser zu kennen als Du.

Auch passt es ihr nicht, dass ihre Beiträge eben auch Rückschlüsse über sie selbst und ihr Denken ermöglichen.
Aber selbstverständlich sagen meine Statements was über mich aus, genauso wie Deine über Dich - s.o.
Du irrst lediglich, darin, was auf Dich zutrifft wenn es für Dich unangenehm wird und wovon Du gern hättest, dass es mich dann doch auch treffen möge.

Doch, ich lache über das Gehabe, denn das war nur heiße Luft - leicht wiederlegbar. s.o.
 
  • #85
Eure Annahme, er hätte sie überhaupt nicht geliebt, könnt ihr nicht beweisen.
Müssen wir doch auch nicht. Es langt, dass sie das für sich zu erkennen meint (Indizien gab es genug) und so handelt wie sie es sieht.

Er hat sie maximal in dem Maße getäuscht, in dem sie sich selbst auch fahrlässig täuschte.
Genau und ihre Enttäuschung über ihn ist das Ende ihrer Selbsttäuschung. Das, was sie ohne Selbsttäuschung an ihm, an sich, ihrem gemeinsamen Leben sieht will sie nicht für den Rest ihres Lebens. Darum will sie die Scheidung.

Eine Heirat ist eben etwas, das sorgsam überlegt werden will.
Geheiratet haben ja beide, nicht nur sie ihn. Und wenn man später sorgsam abwägt und Dnge sich verändert haben z.B. durch "sichtbar wreden", kann man seine frühere Entscheidung abändern. Darum gibt es die Möglichkeit zur Scheidung.
Keiner muss ewig in etwas für ihn Ungutem bleiben.

Hier wird immer so getan (vor allem von den Fragenden) dass es doch reichen müsse, wenn man sich gut versteht und einanderander sehr liebt.
Die Liebe ist bei ihr verschwunden und die Basis für ein zukünftiges "gut verstehen" und erst Recht um ihm zukünftig zu vertrauen fehlt ihr.Sie ist keine naive 13, keine 18 und keine 25 mehr sondern Mitte 40. Darum will sie die Scheidung.
Nur er sieht das anders, aber einseitig langt nicht.

Doch das stimmt nicht, die Ehe wird heute viel mehr mit iherem tatsächlichen Werten gesehen
Korrekt und weil das so ist, trennt man sich, wenn man den eigenen Irrtum bemerkt, dass die Werte zu unterschiedlich sind.

Hätte sie gewartet und besser hingeschaut, was er für ein Typ er ist , wäre ihr viel erspart worden
Sie hätte bei "länger warten" ihn nicht anders gesehen, als sie ihn mit 25 (1. Kind) gesehen hat. Offensichtlicher wurde die Sache erst beim 3. Kind.

Ihm hätte mehr warten auch nichts gebracht, denn sie hat ihn trotz Fremdgehen in der Schlußphase der Ehe nicht so enttäuscht, dass er sie nicht mehr will. Die eigentlich Begehrte hätte er durch "länger warten" auch nicht bekommen.

Warten hätte am Verlauf nichts geändert, andere Partner für beide durchaus.
 
  • #86
Woher wusste der Sportlehrer denn wer für das Mädel zahlt, wenn das nicht geht?
Es handelt sich lediglich um einen Film @Vikky . Grundlage ist ein Drehbuch, welches von einer Drehbuchautorin geschrieben wurde. Drehbuchautor:innen recherchieren auch nicht bis zum letzten i-Tüpfelchen, sonst würden sie ja nie fertig.
Leak hin, Leak her, die Sekretärin, die scharf auf den Lehrer war, ging mit ihm einen Trinken und dann.. tja, da ist ihr was rausgerutscht, weil sie wusste, dass die Ermordete seine einseitige Liebe war. Habt Ihr die Szene alle nicht gesehen und seid schon in einen Tiefschlaf gefallen?

" Wenn die Gondeln Trauer tragen", bitte schön. Am besten in Dauerschleife mit Dr. Schiwago zusammen. Da gäbs nichts mehr zu reden, nur noch Tiefschlaf. Ich freu' mich auch.?
 
  • #87
Wir können uns drehen und wenden wie wir wollen:
Er hat sie maximal in dem Maße getäuscht, in dem sie sich selbst auch fahrlässig täuschte.
Viele andere und auch ich legen beim Partner Wert auf Authentizität.
Hier seinerseits unmöglich.
Als die Frau das erkannte, hat es ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.

Dank @Vikky 's Erläuterungen, die gut nachvollziehbar und absolut schlüssig sind, gebe ich diesen Kommentar ab, ohne den Film gesehen zu haben.

Bzgl. Loyalität:
Könnte er seiner Frau gegenüber illoyaler sein, als sie umzubringen?
Könnte er seinen Kindern gegenüber illoyaler sein, als ihnen die Mutter und den Vater zu nehmen?
Dem anderen Kind die finanzielle Absicherung?

Dieser Mann war leider zutiefst gestört, aber gut funktionierend und damit gut getarnt.
 
  • #88
ch glaube nicht, dass Du mich zu IT besserbewissen kannst. Da überschätzt Du Dich mächtig.
Glauben heisst nicht wissen .....
Trotz rudimentärer Kenntnisse im IT Bereich ist mir allerdings bekannt, dass die Themen Datensicherheit und Datenschutz durchaus nicht zu vernachlässigen sind und auch gesetzl. Regelungen getroffen wurden.

Schade @VIER GEWINNT - du hast einen interessanten Thread angestossen. Den ich dir nicht weiter dadurch kaputt machen möchte, dass tumbe Hasstiraden gegen meine Person bald mehr Raum einnehmen als die interessante Vielfalt versch. Ansichten. Ich ziehe mich hier an dieser Stelle mit Bedauern zurück und werde mit Interesse weiter mitlesen, mich hier aber nicht mehr äussern. Ich wünsche dir, dass die Diskussion wieder den von dir angestrebten Erwartungen entsprechen wird.
 
  • #89
Als die Frau das erkannte, hat es ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.
Ja aber nach mehr als 20 Jahren Ehe ?
Kann man sich echt dann damit rechtfertigen "Ich wusste ja nicht wer Du bist, und muss mich deshalb jetzt scheiden lassen, welche Du jetzt für Deine Fehler von vor 20 Jahren zur Rechenschaft gezogen wirst ?"

Da sind mir dann doch die Kommentare lieber, welche darauf abzielen, dass die Ehe sowieso schon länger nicht in Ordnung war (das zeigt der Film aber eben nicht so klar).

Ich habe nach wie vor eine Problem damit jemanden, den man die Treue geschworen hat , wegen eines (allerdings massiv schuldhaften) Verhaltens vor lanmger Zeit im Regen stehen zu lassen.
Und wenn man diese Entscheidung doch treffen muss (soweit kann ich die Ehefrau ja auch verstehen), dann doch nicht gleich Knall auf Fall alles liegen zu lassen.
Wie ich oben weiter schon schrieb, ich kann es einfach nicht nachvollziehen, dass jemand meint, dass sich eine andere Person von jetzt auf gleich vom "Paulus" zum "Saulus" verwandelt.

Wenn man das tatsächlich so empfindet, dann finde ich, hat man auch selbst massiv versagt und dafür trägt man dann auch Schuld.
Könnte er seiner Frau gegenüber illoyaler sein, als sie umzubringen?
Die Tötung im Affekt (aber auch sein Selbstmord, hier gebe ich nochmal allen recht, die klarstellen wollten, wie feige er doch ist) steht nicht infrage, weder hier noch im Film.
 
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  • #90
Viele andere und auch ich legen beim Partner Wert auf Authentizität.
Ach ja, wer ist schon beim Daten authentisch.

Ich bin jetzt mal ganz selbstkritisch und sage , dass ich , wenn ich mich gezeigt hätte wie ich wirklich bin (oder sein kann), niemals eine passende Beziehung gefunden hätte.

Für mich ist "Authenzität" ein Medaille mit zwei Seiten.
Die böse Seite von Authenzität will kein Mensch sehen, manchmal auch man selbst nicht.

Ich will mal unterstellen, dass es viele Menschen gibt die authetisch viele gute Seiten haben, aber ich weiß auch, wir haben auch auch eine unschöne Seite (und sei es nur dass man auf den Fingernägeln kaut oder sowas ähnliches , kenne z.B. mehrere wohlsituierte Frauen, die das heimlich machen).
 
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