Ich spreche mich gegen die Einführung der Emojis aus. Hin und wieder setze ich zwar selbst einen, aber ich befürchte auf Dauer eine Verschlechterung des Forums, wenn dieses Ausdrucksmittel einmal eingeführt ist. Die Texte werden kürzer werden und die Leute werden sich weniger bemühen, in Worte zu fassen, was sie bewegt. Denn es gäbe ja Smileys.
Ein Forum wie dieses hier, das oft gelobt wird, und zwar meist dann, wenn ein bisher stiller Mitleser seinen ersten eigenen Beitrag schreibt oder seine erste eigene Frage stellt, hat gewisse Flaggschiffqualitäten. Viele Leute lesen hier mit, ohne sich je selbst zu äußern. Wenn in einem so hochwertigen Forum das Niveau sinkt, dann trägt das wiederum zum Sinken des Niveaus i. A. bei, weil das Forum hier ein Multiplikator ist.
Außerdem kann man ja schon über das Handy Smileys setzen oder sich mit Strichpunkt, Doppelpunkt, Bindestrich und Klammer behelfen, nämlich so ;-) oder so

oder auch so :-(.
Ich bin nicht der Meinung, dass man sich mit Smileys besser als mit einem guten Wortschatz und sprachl. Fähigkeiten behelfen kann, Gedanken auszudrücken. Ein Smiley kann zwar unterstützend eingesetzt werden, aber er kann eine gute Ausdrucksfähigkeit und die Fähigkeit, einen Text stringent zu schreiben, niemals ersetzen oder kaschieren.
Zudem kann ein Bild genauso missverstanden werden wie ein Satz. Bei einem der Smileys kann man sich z.B. fragen, ob er lacht oder schwitzt. Bei dem Affen, der sich die Hände vor die Augen schlägt, interpretieren die einen Scham des Schreibers über eigene Fehler, die anderen interpretieren Schadenfreude des Schreibers über die Fehler der anderen, wiederum andere verbinden den Affen mit der Geschichte von den drei Affen, die nichts hören, sehen oder sagen wollen und interpretieren dementsprechend Feigheit vor der Wahrheit.
Was die Lektorierung der Post betrifft, sieht man deutlich, dass noch vor ca. sechs Jahren weniger krass fehlerhafte Texte aufgetaucht sind. Allerdings sieht man m. M. n. bei solchen Texten, ob der Schreiber ein "Opfer der Sprachsoftware" seines Handys geworden ist und es eigentlich besser kann, ob er kein Muttersprachler ist oder ob er es schlicht nicht kann. Es gibt Leute, die wirklich Probleme mit den vier Fällen haben. Ich bemerke, dass zunehmend die Deklinationsendungen verschwinden (Bsp.: "Sie begehrt mein Mann." statt "Sie begehrt meinen Mann.") Manche können ihre Gedanken auch nicht in einen strukturierten Text fassen oder ihnen fehlt der Wortschatz für die Feinheiten. Das soll die Forenaufsicht nicht wegkorrigieren. Denn die Sprache sagt uns sehr viel über den Verfasser (welche Ironie, über Sprache ein Bild vermittelt zu bekommen). Ich sage hier immer, man kann nur das sagen, was man auch denken kann. Deshalb ist es wichtig, eine schwache Ausdrucksfähigkeit eines Schreibers nicht durch brillante Forenadministratoren zu kaschieren. Es reicht also, wenn sie die Abwertungen entfernen.