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  • #1

Vollzeit-Hausfrauen sind gestresster als Manager - verfolgt ihr trotzdem das "Ideal Hausfrau"?

In vielen Zeitungen und auch online wird ja momentan die Studie der Techniker Krankenkasse zitiert. Die Gruppe der Hausfrauen (und -Männer) war mit 95% der Befragten die gestressteste befragte Gruppe. Für detailliertere Angaben bitte Studie googeln. Ich frage mich, ob die Hausfrauenehe (jetzt ganz abgesehen von eventueller Scheidung etc) erstrebenswert ist für die Frauen auf Dauer. Wenns um individuelle Glück geht, scheint es eher hinderlich zu sein. Nach der Studie waren die Vollzeit-arbeitenden Mütter wesentlich entspannter als die Hausfrauenmütter und auch entspannter als die Teilzeitmütter. Ich glaube mehr denn je, dass das alleinseeligmachende Rund-um-die-Uhr-Kind-betreuen oftmals nicht funktioniert und sehr viele Liebesbeziehungen auf Dauer dabei auf der Strecke bleiben. Ich persönlich denke, ein Kind hat mehr von einer ausgeglichenen und zufriedenen Mutter, die vielleicht quantitaiv weniger Zeit mit den Kind verbringt, dafür aber qualifikativ sich sehr stark einbringt.
 
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  • #2
Den letzten Abschnitt kann ich aus eigener Erfahrung unterschreiben.

Für mich wäre es undenkbar, Vollzeithausfrau zu sein. Erschwerend kommt natürlich hinzu, daß ich nie erlebt habe, dass ein Mann einer Vollzeithausfrau gegenüber fair mit Geld umgeht. Bei Entscheidungen hat oft er das Sagen, weil er das Geld verdient.

Ich will keinesfalls sagen, dass alle Männer so sind - ich meine nur, daß ich in meinem direkten Umfeld keine positiven Beispiele gesehen haben und von daher nie den Wunsch hatte, Hausfrau zu werden.
 
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  • #3
Oh, ich wäre gerne Hausmann geworden!

Bzw. hatte mir ein Modell "Arbeits-" und "Rollenteilung" vorgestellt = Beide arbeiten um die 25 Stunden und beide gestalten auch das Familienleben" !!!!

Leider ist es mir nicht gelungen, eine Partnerin zu finden, die das hätte mittragen wollen :-(. Den Frauen schwebte dann doch eher vor, ER 40+ Stunden im Job, sie 400€ oder Teilzeit, evtl. sogar auch Fulltime dazu... ;-/

Mein Eindruck: Die von mir angebotene Zeit (samt Kinderbetreuung, Haushalt etc.) schien nicht wirklich begehrt :-(.

Vermutung: Der mit meinem Modell zu erwartende Konsumverzicht und Statusverlust waren einfach zu abschreckend? Oder (und das bestätigte mir auch eine Kita-Leiterin von sich aus): Im Grunde wollen die (aller-allermeisten) Mütter - entgegen der üblichen Beteuerungen bzw. des üblichen "Doppelbelastung-Gestöhnes - überhaupt nicht, dass der Vater ihnen (im Tausch für ein Stück Ernährungsverantwortung) ein Stück der Mutter-Kind-Beziehung "abnimmt".

Zurück zur Frage:

Aufgrund meiner Erfahrungen und Beobachtungen habe ich den Eindruck, die Frauen wollen schon sehr gerne (an der Seite gut verdienender Partner) Hausfrauen sein, am liebsten mit Haushälterin + ein wenig aushäusig arbeiten, um "rauszukommen" und das Gefühl zu haben, eine berufliche Qualifikation zu haben. Die Last, das Familieneinkommen hereinzuholen, liegt derweil weiterhin zu 80% beim Vater. Im Grunde also die guten alten Rollen unserer Großeltern, variiert um ein wenig Hinzuverdienen der Mutter.

= Von einer wirklich gleichberechtigen Rollenverteilung meilenweit entfernt... ;-)

Politisch werden die Weichen ja übrigens gerade in die Richtung "Beide Elternteile Fulltime und Kinder fremdbetreuen lassen" (von Personal, das davon "sinnigerweise" nicht wirklich leben kann...).
 
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Berliner30

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  • #4
Ich will natürlich auch mehr als ich aktuell habe, das ist eine Grundeigenschaft jedes Menschen. Jedoch unterscheidet sich das Maß dieser Denkweise bedeutend.
Wenn Frauen jetzt keine Kinder mehr haben wollten oder diese Betreuen möchten, dann fällt mir echt nichts mehr dazu ein, das ist wirklich zu viel.
 
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  • #5
Ich kann mir nicht vorstellen, Hausfrau zu sein. Dafür habe ich nicht studiert- und ich möchte auch nicht vom Geld meines Mannes leben. Das ist nicht mehr zeitgemäß.

Außerdem bin ich der ehrlichen Meinung, das die ach so gestressten Hausfrauen eine Menge Wind um nichts machen. Die Frauen aus der Generation meiner Oma hatten all die modernen Hilfsmittel wie Staubsauger und Wegwerfwindeln nicht zur Verfügung, viel mehr Kinder und oftmals noch einen Garten zu versorgen. Meine eigene Oma hat "nebenbei" noch die komplette Buchführung und Büroarbeit für meinen Opa (Handwerker) gemacht, wenn die sagt sie war gestresst, dann okay.

Die Frauen heute schaffen oftmals noch nicht mal, zwei Kinder vernünftig großzuziehen und ihren Haushalt in Ordnung zu halten. Viele verlangen von ihren Männern übertriebene Wertschätzung fürs Familienmanagement (ein Unwort, in meinen Augen, genauso wie die blöde Werbung zum Thema "Ich leite ein Familienunternehmen!"). Ich kenne Männer, die müssen nach ihrem Vollzeitjob abends ihre Hemden selber bügeln, weil Frauchen ja so überfordert ist. Lächerlich. Da tun mir die Männer schon leid. Geld dürfen sie ranschaffen, und wer zollt ihnen dafür Respekt? Nein, das ist ne Selbstverständlichkeit.
 
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  • #6
Also bevor jemand nachfragt: nein, die Fragestellung kommt nicht von mir... :eek:)
obwohl das eines meiner Lieblingsthemen ist...

Ich habe meinen Beruf, meine Qualifikationen und meine Freude an der Arbeit. Selbstbestätigung und Selbsterfahrung zu bekommen über das was man kann und tut ist für mich elementar. Lange habe ich gekämpft, daß ich bin wo ich bin.
Materielle dauerhafte Abhängigkeit von einer zweiten Person ist für mich ein Unding. Ich würde es als Zumutung (des Partners) empfinden und mag kein "Taschengeld-Empfänger" sein. Das ist unwürdig. Außerdem können und werden Abhängigkeiten in Streit-Situationen immer gern weidlich ausgenutzt. Wenn eine Partnerschaft mal zuende gehen sollte, will ich fähig sein, zu gehen um mir meinen Stolz und meine Würde durch erzwungene Abhängigkeit nicht nehmen zu lassen.

Arbeiten gehen UND sich um mein Kind kümmern ist für mich die perfekte Balance. So bin ich ausgeglichen und übertreibe es weder mit dem einen noch mit dem anderen (dafür ist nämlich keine Zeit vorhanden). Im übrigen habe ich bisher immer noch mehr verdient als alle Männer, die ich kannte. Das war für mich aber auch nie ein Thema. In der ehemaligen DDR waren 90 oder 95% aller Frauen berufstätig und ebenso viele hatten Kinder - mehr als heute! Ich kann mich nicht an Klagen erinnern. Damit bin ich selbstverständlich aufgewachsen.

Anderen Völkern gelingt das doch auch. Wenn wir die Hausfrau als das allein Seligmachende annehmen würden, wäre die Menschheit nie bis zu dem jetzigen Zeitpunkt gekommen. Nicht berufstätige Hausfrauen sind eine Erfindung der großbürgerlichen Schichten des 19. Jahrhunderts und kein "traditionelles Familienbild".

Für mich kommen reine Hausfrauen von einem anderen Planeten. Was fange ich mit denen an ohne daß mein Lästermaul zuviel Oberwasser bekommt?

Constanze
 
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  • #7
#4
Also deine Antwort finde ich ziemlich unverschämt. Da du selber doch keine Kinder hast, kannst du doch überhaupt nicht beurteilen, wie es ist, einen Haushalt mit (bei mir) drei Kindern zu führen. Ich bewohne 150 qm und habe einen Garten von 100 qm. Mein Sohn geht in die Schule, meine Tochter geht in den Kindergarten und meine Kleinste ist noch zu Hause. Ich stehe morgens um 6:00 Uhr auf, und bin abend gegen 21:00 Uhr mit den meisten Sachen fertig. Und in der Nacht stehe ich in der Regel auch noch zwischen zwei- und dreimal auf, weil etwas mit den Kindern ist. Und ich habe tagsüber keine Zeit, mich mit anderen Müttern zum "Kaffee trinken" zu verabreden. Und jetzt will mir jemand sagen, daß das kein stressiger Job ist? Von wegen 8 Stunden-Tag und danach Feierabend und irgendwo ein Bier trinken gehen? Ich würde gerne mal mit einigen Frauen tauschen, die deine Meinung vertreten.
 
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  • #8
#6 Meines Wissens wird doch keine Frau gezwungen, Mutter zu werden und 3 Kinder zu haben? Zumal nach dem ersten Kind klar sein dürfte, was es bedeutet, ein Kind zu haben?

Die 150m² (davon träumen viele) sind vermutlich auch freiwillig gewählt?

Und wer keinen Garten will (auch davon träumen viele), wählt halt eine reine Wohnung...

Klingt mir ein wenig wie das Gejammer von Selbständigen, die von 70 Stunden-Wochen reden - und ausgiebige Mittagessen, kleine Besorgungen und Freiheiten am Rande, Fahrzeiten, die andere zu ihren Arbeitszeiten haben, etc. fein mit einrechnen.

Evtl. machst Du mit Deinem Gatten mal einen Rollentausch oder Ihr teilt Euch Geldverdienen und Hausarbeit sowie Kindererziehung gleichberechtigt?

Aber ich ahne schon die Gegenargumente... ;-)

Ich wäre froh in Deiner Lage zu sein und würde liebend gerne gegen meinen fremdbestimmten Ernährer-Bürojob tauschen!

M 40, Ernährer
 
  • #9
Nein, ich verfolge dieses Ziel nicht. Mir wäre es lieber, eine Partnerin an meiner Seite zu haben, die wirtschaftlich unabhängig ist. Ich habe allerdings so meine Zweifel, ob sich eine Rollenverteilung, wie sie mir vorschwebt, realisieren lässt. Das liegt allerdings nicht unbedingt an den Frauen, sondern viel eher an den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Leider. Da muss man heutzutage schon über den wirtschaftlichen background einer Frau von der Leyen verfügen.
 
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  • #10
# Es gibt sehr wohl eine Möglichkeit, der durch Politik und Wirtschaft (der eigentliche Nutznießer der hohen Arbeitslosigkeit ist = Druck auf Mitarbeiter und Löhne) aufgezwungenen Rollenverteilung zuminestens ein Stückweit zu entgehen ;-).

Allerdings ist dieser Weg unbequem und führt tendenziell zu einem Außenseiter-Dasein :-(

Wird allerdings (schau mal den Leitartikel der jüngsten "Zeit") mit der nächsten Energiepreissteigerung eh auf uns alle zukommen:

Materiell bescheidener leben... ;-)

Nur: Wer will das schon??? ;-)
 
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  • #11
@2 also so einen Mann hatte ich auch, der wollte auch immer Hausmann werden

und als ich dann mit meinem Studium angefangen habe und er einen Teil der Hausarbeit übernehmen hätte sollen, war es dann schnell vorbei mit den schönen Träumen. So sollte ich mein Medizinstudium in der Hälfte der Zeit machen und den Haushalt und die vier Kinder zusätzlich ausreichend versorgen...
Für den Hausbau habe ich dann Urlaubssemester genommen und wenn eines der Kinder krank war, war ich es die Zuhause blieb.... Jetzt mache ich alles allein, das funktioniert auch. Einen Hausmann würde ich immer noch mit Handkuss nehmen, gerne!!! Dann würde ich jetzt richtig gut verdienen :) und ich hätte auch nichts dagegen zu teilen..
 
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Marianne

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  • #12
Interessant wäre nun, zu wissen, ob die Fragende selbst Mutter ist.
Also meine Kinder haben mich nie "gestresst". Ich wäre aber sehrwohl gestresst gewesen, wenn ich im Büro ackere und meine Kinder unnötig lange in fremden Händen sind. Und genau die Erfahrung habe ich ausgiebig beobachten können.
Es ist generell sehr individuell. Jeder Familie, jede Frau, muss ihr richtiges Maß finden. Eine wirklich gute Hausfrau zu sein ist jedoch sicherlich schwieriger, als so mancher denkt. Ohne meine wertvolle Haushaltshilfe hätte ich es wohl schwerer gehabt. Das gebe ich zu. Aber ein Kind von mir kommt bis zum 3. Lebensjahr überhaupt nirgendwo hin. Die Obhut der Familie ist die optimale Umgebung für ein Kind, aber sicherlich nicht leicht finanzierbar, da ein potenter Ehemann dafür sorgen muss, dass die Frau daheim bleiben kann.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen und aus Beobachtungen: Hausfrau und Mutter zu sein ist einfach wunderbar gewesen!
 
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  • #13
#11 schreibt es selbst ganz offen:

"Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen und aus Beobachtungen: Hausfrau und Mutter zu sein ist einfach wunderbar gewesen!"

Dazu die Rolle des Vaters, ganz klassisch:

"...nicht leicht finanzierbar, da ein potenter Ehemann dafür sorgen muss, dass die Frau daheim bleiben kann."
 
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  • #14
12: Also ist eh alles klar, oder? Marianne hat es richtig erkannt und die Frage somit beantwortet...
 
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  • #15
In der Studie war als einer der häufigsten Stressgründe der Hausfrauen angegeben: Geldsorgen, da sie nichts zum Einkommen beitragen.

Bin die Fragestellerin und kinderlos.
 
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