Nein, so schnell geht das nicht, außer man hatte vorher schon eine Kontovollmacht.
Ansonsten geht alles in den Nachlass und das kann ganz schön lange dauern, bis der geregelt ist. Ich kann zwar nur für Österreich sprechen, aber das wird in D vermutlich nicht sehr viel anders sein.
Deshalb wird ja bei Sterbeversicherungen immer betont, dass das Geld sofort verfügbar ist, denn das ist der entscheidende Vorteil
Hm, ok, wir bei uns haben ja alle die entsprechenden Vollmachten ausgestellt (man kann auch Vollmachten, die über den Tod hinausgehen oder erst ab dem Tod wirksam werden, ausstellen, eben genau für diesen Fall, damit z.B. Geld für die Beerdigung abgehoben werden kann). Ansonsten findet man in den Unterlagen auch die Konto-Zugänge, sodass noch schnell am Tag des Todes Geld abgehoben werden könnte. Transaktionen nach dem Tod fließen aber normalerweise formal wieder zurück in die Nachlasssumme, wenn die Kontostände überprüft werden und der Nachlass berechnet wird, nur das könnte man ja dann auch entsprechend verrechnen, ist ja im Prinzip nur eine Formalität. Oder man hat einfach direkt ein geteiltes bzw. gemeinsames Konto, wie das bei Ehepartnern häufiger der Fall ist, dann wird es ja nicht direkt gesperrt.
Ansonsten könnte ja auch erstmal jemand das Geld vom eigenen Konto auslegen und sich dann im Nachhinein zurückholen über den Nachlass.
Oder ganz primitiv: Man hinterlegt irgendwo Bargeld und sagt einer Person, wo der Schlüssel liegt.
Das sind halt insgesamt so Themen, die ich vor dem Tod bei bester Gesundheit locker und entspannt besprechen würde, nicht erst dann, wenn's ernst wird, Zeitdruck besteht und keinen Spaß mehr macht, sich in Ruhe ausführlich damit zu beschäftigen.
Naja, und in meiner Familie haben wir die Leichen immer erstmal verbrennen lassen und dann beim Bestatter unseres Vertrauens (die Visitenkarte ist auch immer griffbereit, im Zweifelsfall muss es schnell gehen und wir wollen uns nicht von anderen, unbekannten Bestattern übers Ohr hauen lassen, die evtl. bei der Todesfeststellung vorgeschlagen werden, denn gerade in kleineren Orten wird da oft geküngelt, manch einer drängt sich auf und nutzt den Trauerzustand, die Eile und die Unwissenheit der Kunden aus, um viel Geld zu machen), also beim Bestatter unseres Vertrauens haben wir die Asche wochen- oder monatelang zwischengelagert oder uns die Urne mit der Begründung einer ausländischen Seebestattung geben lassen, um individuell damit verfahren zu können, da gibt es Möglichkeiten. Teilweise fand die Beerdigung erst ein halbes Jahr später statt, wenn wir halt mal dazu kamen. Bei Urnenbestattungen hat man nicht so viel Stress, sondern kann sich etwas mehr Zeit lassen.
w27