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  • #1

Vorteile bei der Partneruche

Haben Frauen und Männer vorteile bei der Partnersuche wenn sie am Gesicht und Körper Schönheitsoperationen machen lassen? Wenn nein Warum lassen sich trotzdem Besonders mehr die Frauen als Männer sich am Gesicht oder sonst wo am Körper vom Chirurgen operieren?
 
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Gast

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  • #2
Da es leider in unserer Gesellschaft so ist, dass viele Frauen denken, dass sie nur dann geliebt werden, wenn sie hübsch sind und weil der liebe Gott nunmal nicht zu jedem von uns gleich großzügig war, glauben viele dies durch eine Schönheits-op wettmachen zu müssen. Männer können schlechtes Aussehen wohl mit einem etwas mehr an Einkommen ausgleichen. In der Regel bin ich gegen Schönheits-op´s, egal ob bei Männern oder Frauen. Wenn jemand allerdings so sehr unter seinem Aussehen leidet, dass selbst ein guter Psychotherapeut da nicht mehr helfen kann, finde ich es in Ordnung, wenn sich jemand operieren lässt. Die Menschen können nunmal grausam zueinander sein und der eine leidet mehr als ein anderer unter abwertenden Blicken oder dummen Sprüchen. Ob sich bei der Partnersuche Vorteile ergeben weiß ich nicht. Wenn durch die OP das Selbstbewusstsein wachsen sollte ist das gewiss von Vorteil. Ich persönlich würde dazu tendieren mir einen Partner zu suchen, der seinerseits selbstbewusst genug ist mich mit meinen Schönheitsmängeln anzunehmen.
 
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Räubertochter

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  • #3
Ich denke, hier - wie auch sonst - gibt es "solche und solche": Männer und Frauen, die an einem Partner, der schönheitsoperiert ist, nichts auszusetzen haben (oder es sogar begrüßen) und solche, die das eher abstößt bzw. abtörnt. Gesellschaftlich gesehen werden ja an Frauen in der Regel sehr viel höhere Schönheits- und Perfektheitsansprüche gestellt als an Männer. Das führt dazu (oder spiegelt sich darin wieder), dass Männer häufig hohe Schönheits- und optische Perfektheitsansprüche an ihre Partnerinnen haben und Frauen oft hohe Perfektheitsansprüche an sich selbst stellen. Ich finde, das zeigt sich auch in vielen Beiträgen hier im Forum. Es soll ja sogar Männer geben, die von ihren Partnerinnen regelrecht erwarten, dass sie irgendwelche OPs an sich vornehmen lassen. Ich persönlich habe nie verstanden, was Männern an einem künstlich aufgepeppten Busen (zwar groß und wohlgeformt, aber eben auch deutlich künstlich) schön finden. Vielleicht kann mir das mal einer erklären...
Ob es bei der Partnersuche hilft, weiß ich nicht. Sicher wird man den einen oder anderen Partner mehr ansprechen, dafür andere wiederum eher abschrecken (wenn die OP allzu offensichtlich ist). Die Frage ist auch, ob man jemanden für sich gewinnen will, der einen erst dann ansprechend findet, weil man sich vorher hat operieren lassen.
Ich selbst halte mich optisch keinesfalls für perfekt. Auch als sehr junge Frau gab es genug, was ich an anderen Frauen schöner gefunden habe als an mir. Und mit dem Älterwerden wird es ja nun nicht unbedingt besser... Aber ich bin mit mir und meinem Körper trotzdem sehr zufrieden und würde nicht daran herumschnippeln lassen wollen (durch gesunde Ernährung und Bewegung in Form halten ist etwas anderes). Ein schönheitsoperierter Mann wäre mir ebenfalls zunächst einmal suspekt. Wobei ich denke, von denen gibt es hierzulande wirklich nicht soviele wie bei den Frauen (wir sind ja nicht in LA...).
 
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  • #4
Frauen, die ihre Oberweite vergrössert haben, haben sicherlich einen "Wettbewerbsvorteil". Kommt hinzu, dass Männer häufig nicht einmal merken, wann ein Busen echt und wann "fake" ist. Doch auf die lange Sicht betrachtet, ist auch das nur ein Kriterium unter vielen. - Oder wer will den schon einen Mann, der nur auf die Oberweite abfährt? Ich glaube im Übrigen nicht, dass sich besonders viel Frauen im Gesicht was machen lassen. Da reicht heute ja Botox. Oder bin ich da nicht auf dem letzten Stand. (Wenn nein: IGITT!)
w, 41
 
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Signor Rossi

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  • #5
Männer schauen gerne auf große Brüste, das ist richtig. Für die Partnerwahl ist das allerdings unerheblich, so geht es jedenfalls mir und das ist der Eindruck, den ich aus einigen Threads hier gewonnen habe.
Das große Problem ist doch das Älterwerden und die damit verbundenen Veränderungen des Körpers. Sowohl für Männer als auch für Frauen. Und immer mehr Männer legen sich deswegen auch unter das Messer. Und irgendwann hilft auch Sport und gute Ernährung nicht mehr, bzw. eine gute genetische Veranlagung. Dann sieht man (und frau) im wahrsten Sinne des Wortes alt aus.

Schönheit und Gesundheit sind evolutionspsychologische Selektionsmerkmale und durch die Darstellung in Medien und Werbung (zumeist photoshop-bearbeitet) wird der Druck noch erhöht. Aber das ist ja wohl keine Neuigkeit.

Die Frage ist nur, inwiefern es einem gelingt, sich diesem Druck zu entziehen und in Würde älter zu werden. Und in wieweit man die Ansprüche an den Partner und an sich selbst auf ein normales Maß reduzieren kann. Ich finde das überhaupt nicht einfach.

Um auf die Frage zurückzukommen: Klar können bestimmte Maßnahmen, wenn sie denn gekonnt und dezent durchgeführt werden, die Attraktivität erhöhen. Wenn man es sieht, ist der Zweck ja gerade nicht erfüllt. Allerdings sagt es auch einiges über die Person aus, die so etwas an sich durchführen läßt, z.B. über ihr Selbstwertgefühl. Insofern stellt sich die Frage, ob man mit solchen Verschönerungen die Wahrscheinlichkeit erhöht, den Partner zu bekommen, den man sich wünscht. Ich denke nicht.

7E22C17F
 
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  • #6
Schon mit 40 hatte ich (w) schlimmere Tränensäcke als Derrik. Vor allem Morgens sah ich aus, als hätte ich seit 30 Jahren die Nächte im Vollrausch verbracht. Als ich mit meiner Hausärztin darüber sprechen wollte, meinte sie nur "und was soll sich durch eine Operation ändern?". Mir fiehl nur eine Antwort ein: "Mein Spiegelbild". Ich habe es machen lassen, um mir selbst wieder ähnlich zu sehen. Jetzt traue ich mich auch wieder, meinen Kopf zu senken. Die Tränensäcke werfen keine Schatten mehr. Heute habe ich die OP schon fast vergessen. Ich hatte ein Problem und habe es gelöst.
Dass ich nun mehr Vorteile bei der Partnersuche habe, glaube ich nicht. Dafür sind (für mich zumindest) ganz andere Aspekte wichtig. So gehöre ich z. B. zu den Exoten, die ohne Bild suchen und schon dadurch gewisse Partnersuchende ausschließen. Aber auch bei den Blind-Dates habe ich nicht den Eindruck, dass mein wohlgeformter Busen ein Vorteil ist. Gestarrt hat noch keiner.
 
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Bibiana

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  • #7
Habe letztens gelesen, dass man sich beim Schönheitschirurgen Grübchen in die Wangen machen lassen kann. Jetzt mal ehrlich, ich wüsste nicht wie ich reagieren würde, wenn ich einem Mann sagen würde, dass ich seine Grübchen schön finde und er erzählt mir, die hab´ ich machen lassen.
 
  • #8
Ich würde differenzieren nach dem Zweck der Schönheitsoperation. Will sie eine hässliche Narbe weniger offensichtlich machen lassen? Das finde ich völlig OK und das würde ich wahrscheinlich bei mir auch machen lassen, wenn sie mich wirklich stört. Das wäre also vorteilhaft bei der Partnersuche.

Wenn sie sich allerdings die Brüste hat vergrößern lassen, würde ich denken, dass sie auf jeden Fall in erster Linie mit optischen Merkmalen bei der Partnersuche trumpfen will, was ich für zu wenig halte. Bei mir hätte sie damit einen Nachteil gegenüber ihrer Konkurrenz.

@#2: Was genau zeigt sich hier im Forum deutlich? Dass Männer optische Perfektionsansprüche an weibliche EP-Kontakte stellen oder EP-Frauen an sich selbst? Ich glaube, beides stimmt nicht.
 
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Räubertochter

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  • #9
@ 7 ThomasHH: Ach komm, guck dir doch nur mal die Beiträge und Diskussionen unter den Stichpunkten "Aussehen", "Figur", "Körper" u. a. an. Und die ganzen endlosen Diskussionen über Schamhaarfrisuren. Da zeigen sich doch schon die gängigen (oder auch ganz persönlichen) Schönheitsideale oder auch Unsicherheiten, diesen zu genügen, "gut genug" zu sein, sich evtl. ändern oder den Ansprüchen anderer anpassen zu müssen, um "anzukommen". Ich denke nicht, dass das hier bei EP verbreiteter ist als woanders in der Gesellschaft. Und ich nehme mich selbst ja auch gar nicht aus. Schönheitsideale sind wirksam und haben ihren Sinn und Zweck und auch ihre Nachteile. Kritisch wird es aus meiner Sicht, wenn die Frage aufkommt, ob und inwieweit man der eigenen Schönheit durch Operationen nachhelfen sollte (und ich meine hier nicht die OPs, um Narben zu beseitigen oder Krankheits- und Unfallfolgen zu verringern), weil man meint, nur so bekäme man einen Partner bzw. man müsste es tun, um seine Chancen zu verbessern. Das fällt für mich in dieselbe Kategorie wie das Thema "sich für einen Partner verbiegen" im Allgemeinen (Wünsche/Bedürfnisse unterdrücken, versuchen jemand anderes zu sein, sich unterordnen/übertrieben anpassen).
 
  • #10
@#8: Ja, wenn du die[mod] Schamhaardiskussionen meinst, gebe ich dir Recht. Die werden ja aber im Wesentlichen von einem bestimmten Forumsmitglied initiiert.

Die ganzen Threads zu deinen Stichpunkten lese ich mir jetzt nicht alle nochmal durch. Mein Gefühl ist eher, dass die Leute hier im Forum durchaus auf ihrem Marktwertniveau suchen, soweit ich das beurteilen kann. Anders sieht es dagegen bei der breiten Masse auf der EP-Partnersuchplattform aus, vor allem bei Männern 50+. Die werden aber wahrscheinlich keine Sekunde einen Gedanken an eine Schönheits-OP verschwenden, sondern winken lieber mit einem Bündel Geldscheine.

Ansonsten sind wir ja einer Meinung. Eine medizinisch unnötige Schönheits-OP zur Beeinflussung der Erfolgschancen bei der Partnersuche ist schon sehr skurril. Sowas dürfte in primitiveren Partnerbörsen wohl erfolgreicher sein als hier.
 
V

Vicky

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  • #11
Ich denke, daß gelungene Schönheitsoperationen, die den Operierten wirklich besser als vorher aussehen lassen, erst mal zu einem Wettbewerbsvorteil führen.

Problematisch könnte sein, daß viele (Männer wie Frauen) Schönheitsoperationen sehr kritisch gegenüberstehen und keinen Partner wollen, der so etwas hat machen lassen.

Auch ich stehe natürlich Schönheitsoperationen kritisch gegenüber, denn, sei es, wie es sei, irgendwann muß man zu sich selbst finden und da gehört im Normalfall auch zu, sich selbst zu akzeptieren. Des weiteren sind Schönheitsoperationen einfach sehr teuer und können extrem nach hinten losgehen und zu erheblichen Gesundheitsbeeinträchtigungen führen, wenn sie nicht von einem erfahrenen, kompetenten Chirurgen durchgeführt werden.


Aber insgesamt stört mich die doch sehr verbreitete Hysterie und auch oft anzutreffende Doppelmoral in der Diskussion um Schönheitsoperationen. Eine Nasenkorrektur, Lidstraffung o.ä. werden verpönt. Dagegen werden orthopädische Kiefernkorrekturen mittels einer festen oder losen Klammer - selbst dann, wenn der Grund rein ästethisch ist - akzeptiert. Ich habe nie verstanden, warum das so ist. Vielleicht liegt ein Grund darin, daß z.B. die kiefernorthopädische Behandlung mehrere Jahre dauern kann und man sich so sozusagen einbilden kann, daß es keine künstliche Entwicklung ist, der derjenige durchläuft. Bei einer Schönheits-OP wacht man dagegen eben mit einer gänzlich anderen Nase, gestrafften Lidern, größeren Brüsten auf...

Aber diese Spaltung in natürlich und unnatürlich finde ich ebenfalls oft heuchlerisch. Ist es natürlich, daß wir uns jeden oder jeden zweiten Tag duschen, die Haare waschen, Deo benutzen usw.? Und warum suchen wir unsere Kleidung nicht nur nach der passenden Größe und danach aus, wie sie uns bestmöglich vor negativen Witterungseinflüssen schützt? Wir suchen unsere Kleidung nur u.a. danach aus, wie sie uns am besten vor Regen, Kälte, Sonne usw. schützt. Mehr noch achten wir in Wahrheit doch auf die Optik.

Was ich sagen will: So, wie wir alle jeden Tag rumlaufen, so, wie wir leben, versuchen wir doch ständig, das Beste aus uns rauszuholen, möglichst attraktiv auszusehen. Eine Schönheitsoperation durchführen zu lassen, ist ein immer noch seltener, teurer und mitunter riskanter Weg. Aber er ist nicht unehrenhafter als viele andere Dinge, die wir anstellen, um vor uns und unseren Mitmenschen Gnade zu finden...
 
B

Berliner30

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  • #12
Solange Frauen frisch aussehen bzw, sehr jung/ jung sind, haben sie übermäßig viele Vorteile, die mit Beginn der immer lauter werdenen, tickenden inneren Uhr beim Kinderwunsch schwinden. Leider überschätzen sich in jungen Jahren viele Frauen und überspielen ihren Wert erheblich.
 
  • #13
@#10: Ich komme bei deinen beiden Vergleichen zu Zahnkorrekturen und Kleidung keineswegs in einen Gewissenskonflikt bei der Beurteilung von Schönheitsoperationen.

Der Grad der Eitelkeit, der hinter einer Zahnkorrektur im Vergleich zu einer Lidstraffung, Brustvergrößerung etc. steckt, macht für mich den entscheidenden Unterschied. Bei einer klassischen Schönheits-OP wird versucht, den natürlichen Alterungsprozess zu kompensieren. Das wird von den meisten als oberflächlich und letztlich ein bisschen verwerflich angesehen. Bei der Zahnkorrektur bleibt es allein beim ästhetischen Aspekt, wie bei der Schönheits-OP auch.

Zwischen Aufhübschung durch Kleidung und Schönheits-OP sehe ich die Unterschiede insbesondere in der Intensität des Eingriffs und der Dauerhaftigkeit der Veränderung. Sich ein paar neue Klamotten zu kaufen, ist easy. Eine Schönheits-OP macht man aber nicht mal eben vor'm Frühstück; man nimmt sogar das Risiko einer misslungenen OP in Kauf. Und die neue Kleidung braucht man nur solange zu tragen, wie man möchte. Mit der Schönheits-OP muss man längere Zeit leben.

Also so heuchlerisch finde ich die Kritik an klassischen Schönheits-OPen nicht.
 
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  • #14
@ ThomasHH

Nun, Schönheitsoperationen sind ja nicht nur dazu da, um gegen die natürliche Alterung vorzugehen. Es gibt eben auch Operationen, in denen eine überdimensionierte Nase verkleinert, ein Höcker abgetragen wird usw. Abstehende Ohren werden angelegt. Verschieden große Brüste können auf gleiche Höhe "getrimmt" werden usw. Leute, die eher Frankenstein als dem Durchschnittsmenschen ähneln, kann quasi ein komplett neues Leben geschenkt werden...

Natürlich ziehe auch ich das Maß der Eitelkeit, das als Motivation hinter einer OP steckt, in Betracht. Aber manchmal geht es nicht nur um Eitelkeit. Manche Menschen haben einen mehr oder minder großen psychischen Schaden und echte Minderwertigkeitskomplexe durch ihren Makel. Ich finde, man sollte sich erst mal anhören, ob und welche Sprüche derjenige schon in seinem Leben von anderen kassiert hat und inwiefern er darunter leidet.

Natürlich finde ich es nicht gut wenn eine Frau mit Körbchengröße B - also das, was ich als guten Durchschnitt ansehen würde - nun auf einmal Körbchengröße Doppel D haben will, um auszusehen wie Pamela Anderson. Wenn aber eine Frau, die nicht mal Körbchengröße 70 AA füllt und deren Brust so flach ist wie die eines Mannes, dann verstehe ich, daß sie enorm darunter leidet und sich nicht als "richtige" Frau fühlt. Daß man dann die Möglichkeiten der Medizin nutzt, finde ich verständlich und nicht verwerflich.

Dazu mal wieder ein Beispiel aus meinem eigenen Leben: Ich habe - ich denke, das darf ich, ohne als übermäßig arrogant zu gelten, sagen - heute ganz gerade, schöne Zähne, um die mich sogar schon einige Leute beneidet haben. In meiner Jugend war es jedoch genau andersrum. Ich hatte einen starken Überbiß und die Zähne an sich standen krumm und schief. Das war wirklich kein schöner Anblick und ich war deswegen voller Minderwertigkeitskomplexe. Ich hatte Angst, zu lachen und ich hatte manchmal Angst, neue Leute kennenzulernen, weil ich befürchtete, von diesen neuen Leuten Beleidigungen wegen meiner Zähne zu bekommen. Und diese Angst war leider nicht unbegründet. Im Laufe der Jahre habe ich einige ganz fiese Sprüche reingedrückt bekommen, die mich zutiefst verletzt haben und die ich nie vergessen habe. Als ich dann 14 oder 15 war, bekam ich dann endlich eine feste Klammer, um meine Zähne gerade zu richten. Dies war nicht nur aus ästethischen Gründen notwendig, sondern eben auch, um richtig kauen zu können. Aber auch wenn es keinen medizinischen Grund, sondern nur den kosmetischen gegeben hätte - ich hätte alles, was mir möglich gewesen wäre, getan, um gerade Zähne zu bekommen. Mein Selbstwertgefühl war damals total beschädigt. Durch die durchgeführte Zahnkorrektur hat sich mein Leben damals wesentlich verändert. Ich konnte nun unbefangen auf fremde Leute zugehen - wie es meinem eigentlichen Naturell entspricht. Statt Beleidigungen bzgl. meiner Zähne, habe ich im Laufe der Zeit einige nette Komplimente bekommen wegen meiner geraden, recht weißen Zähne.

Aus meiner Vergangenheit habe ich gelernt, daß es enorm wichtig für die eigene Psyche und damit die gesamte Entwicklung sein kann, Dinge zu ändern mit den heutigen technischen und medizinischen Möglichkeiten. Man muß sich nur ernsthaft fragen, ob es pure, schnöde Eitelkeit ist oder ob man wirklich einen gewissen Leidensdruck hat. Jemand, der zwar keine Schönheit, jedoch durchschnittlich genug ist, um nicht mit irgendeinem Körperteil aus dem Rahmen zu fallen, kann sich das wahrscheinlich gar nicht vorstellen. Ich bin deshalb uneingeschränkt dafür, daß Leute, die wahre Nachteile im Leben erleiden wegen eines körperlichen Mangels, die Gelegenheiten nutzen dürfen sollten, ohne dafür an den moralischen Pranger gestellt zu werden.

Ich habe gerade heute ein Interview von dem berühmten Prof. Mang gelesen, der es schade fand, daß so wenige seiner Patienten zu dem von ihm durchgeführten Eingriffen in der Öffentlichkeit stehen. Er sagte, solange nur irgendwelche durchgeknallten D-Promis dazu stehen, daß sie "was haben machen lassen", bliebe das Image der Schönheits-OPs schlecht. Wenn man aber wüßte, wie viele attraktive, intelligente und angesehende Schauspieler, Nachrichtensprecher usw. eine Schönheits-OP hatten, wäre das sicherlich anders.

Ich finde meinen Vergleich von Schönheits-OPs und sich hübscher machen durch Kleidung nach wie vor nicht so falsch. Natürlich kann ich Kleidung jederzeit ablegen und andere tragen und so gut wie jeder versucht, sich durch Kleidung hübscher zu machen. OPs sind dauerhaft und manchmal irreversibel. Aber das ist eben nur ein Unterschied in der Dauer und der Intensität der Veränderung. Aber die Motivation ist doch dieselbe - möglichst gut auszusehen und möglichst viel aus sich zu machen. Für sich selbst und um vor den anderen zu bestehen. Denn wirklich notwendig sind die wenigsten Dinge in unserem Leben...
 
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