Die Frage ist aber immer noch, warum einer (oder mehrere) leiden. So ein Modell bzw. solch eine Konstellation konfrontiert einen Menschen ja auch mit sich selbst. Probleme mit ...
Das würde bedeuten, dass alle, die in der Konstellation leiden, unreifer im Bereich Selbstwertgefühl usw. wären als die, die es aushalten. Das bezweifle ich.
Ist "was Besonderes für den Partner sein wollen" unreif, sind Verlustängste nicht normal?
Ist "einen anderen brauchen", Verlässlichkeit wollen nicht Teil der PARTNERSCHAFTEN, die ein PA führt? Und falls doch, müssten ja die anderen Partner alle verzichten, wenn er sich um den einen kümmert, der ihn gerade sehr braucht.
Auch eine monogame Bez. konfrontiert den Menschen mit sich selbst, er muss ja verzichten und Kompromisse machen lernen, wenn der Partner nicht alles so abdeckt, wie er will. Er muss
definitiv lernen, dass seine Sichtweise nicht die einzig richtige ist, wenn es ne gute Bez. sein soll.
Wozu geht man eine PARTNERSCHAFT ein? Ich denke, auch um VOM (nicht nur DURCH den) anderen zu lernen, seine Sichtweisen, sein Herangehen an das Leben und Probleme, er GIBT einem was, aber das geht nur in der Interaktion, dh. Anwesenheit. ZEIT miteinander ist für mich ein wichtiger Faktor, die ist ja nunmal begrenzt.
Jemanden frei lassen, also zu ihm zu sagen "wenn du glücklicher ohne mich bist, musst du deinen Weg gehen" oder zu sagen "wenn du diese Erfahrung mit diesem Menschen gerade brauchst, dann gebe ich dir die Zeit", hängt nicht davon ab, ob man das in einer monogamen oder anderen Bez.form sagt. Das ist für eine enge Monobez. sicher oft eine Herausforderung, aber sind PAs komplett davon befreit, einen anderen zu brauchen, ZEIT mit ihm zu brauchen, um eben weiter zu reifen? Reifung passiert ja nicht nur, indem auf den anderen verzichten lernt, ihn teilen lernt.
In einer monogamen Beziehung würden diese persönlichen Defizite evtl. gar nicht (oder eben viel schwächer ausgeprägt) an die Oberfläche geraten.
Die Chance gibt es aber auch in polya. oder off. Beziehungen, da kann man gut vor Problemen mit einem Partner wegrennen zum anderen.
Vielleicht ist der andere, der auf polyamor oder sexuell befreit macht, derjenige mit dem Defizit - ein "Spielkind" ohne Sinn dafür, dass man nicht nur nehmen kann von Menschen, ohne sich selbst in Verantwortung zu begeben, oder ein emotional "verholzter" Typ, der gar nicht merkt, dass er sich einredet, dass Emotionen schwach machen. Ein PA will vielleicht die Welt in sein Nest verwandeln, wo er allumfassend wie im Idealfall ein Kind von der Mutter bekommt, was immer er von anderen will, weil Verzicht ja Leiden bedeuten würde, und das kann er nicht aushalten. Wäre dann auch unreif.