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  • #31
Meiner Ansicht besteht eine reife Beziehung darin, dass jeder in sich selbst ruht und es nicht notwendig hat, den Partner einzuengen oder eifersüchtig zu sein, sondern möchte, dass es dem Partner gut geht. Auch wenn dazu mal ein Seitensprung gehört.

Da steckt ein Denkfehler drin. Beziehungen beschreiben sich, auch wenn das in realiter natürlich nicht immer zutreffen mag, durch Exclusivität und Verbindlichkeit. Und das nicht erst seit gestern. Das mag nicht jedem passen und möglicherweise wird es Zeit für eine Beziehungsreform, aber die deutliche Mehrheit assoziiert mit einer Partnerschaft eben jene Merkmale und die meisten willigen den Rahmenbedingungen mit dem Eingehen in eine Beziehung unausgesprochen ein. Das ist meiner Meinung nach eine Art "ungeschriebenes Gewohnheitsrecht". Möchte man diese Verbindlichkeiten nicht eingehen, so ist es an dem Querschläger, dies vor Eintritt in die Beziehung klar zu kommunizieren. Eben deshalb, weil er oder sie der/diejenige ist, der mit dem Üblichen, d.h. der Tradition brechen und einen neuen Weg einschlagen möchte (was grundsätzlich ja nicht schlecht sein muss).

Worauf will ich hinaus? Wer sich in dem Wissen um die üblichen Regeln einer Beziehung auf eben eine solche einlässt, kann unmöglich dem/der PartnerIn vorwerfen, ihn/sie einzuschränken. Denn ob nun richtig oder falsch, eine Beziehung wird mehrheitlich als verbindlich empfunden. Demnach schränkt sich diese Person, sofern sie ihre abweichenden Wünsche nicht vorab kommuniziert, selbst ein.

Folgerichtig kann man den im Forum häufig auftretenden Vorwurf des Besitzanspruchdenkens der Betrogenen nur müde belächeln.
 
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  • #32
Meiner Ansicht besteht eine reife Beziehung darin, dass jeder in sich selbst ruht und es nicht notwendig hat, den Partner einzuengen oder eifersüchtig zu sein...

Richtig. Weil in einer reifen Beziehung jeder selbst weiß, was er zu tun und vor allem zu lassen hat, da braucht es kein Einengen und keine Eifersucht mehr, denn jeder kann sich auf die Loyalität des anderen voll und ganz verlassen.

Anscheinend gibt es aber auch Menschen, denen es selbst nach Jahrzehnten noch an der hierfür notwendigen Reife fehlt.
 
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  • #33
"Und jede romantische Beziehung könnte davon profitieren, sich über Besitzgier und Unsicherheit hinwegzusetzen."

Und warum genau will man dann eine Beziehung führen? Sei es nun offen oder fest? :)
Irgendwie erscheint mir das alles herrlich inkonsequent. Menschen in er festen Beziehung sagen:
"Nein! Ich will keine Kontrolle und keinen Besitzanspruch, ich sehe meinen Partner nicht als Eigentum!" - allein ihr Handeln straft ihre Worte Lügen.

Und der Mensch in einer offenen Beziehung sagt exakt dasselbe und denkt, dass die Konsequenz, die er zieht, total anders ist - ohne dabei den offensichtlichen Widerspruch zu bemerken, dass jede Beziehungsform primär eine abgrenzende ist.
Wer keinen Besitzanspruch hat, der braucht auch keine Beziehung zu führen - dann wird dieses ganze Konstrukt völlig irrelevant, man lebt und liebt einfach, ohne sich über irgendwelche Grenzen und Verbote Gedanken zu machen.
Das Beste ist, aber immer wieder zu erleben, wie beide Parteien meinen, keinerlei Territorialverhalten und Besitzansprüche zu haben - und das auch tatsächlich ernstmeinen.
Ist das Leben manchmal nicht einfach nur unglaublich witzig? :)
 
  • #34
Wer keinen Besitzanspruch hat, der braucht auch keine Beziehung zu führen - dann wird dieses ganze Konstrukt völlig irrelevant, man lebt und liebt einfach, ohne sich über irgendwelche Grenzen und Verbote Gedanken zu machen.

Wer in einer Beziehung mehr sieht als nur den Sex, braucht keinen Besitzanspruch. Besitzansprüche und Eifersucht sind Zeichen von Verlustangst und damit einem niedrigen Selbstwertgefühl. Wer sich der gegenseitigen Liebe und Verbundenheit sicher sein kann, der spioniert dem anderen nicht nach und lässt ihm seine Freiheiten. Wie weit diese gehen, das ist Verhandlungssache, und niemand ist berechtigt, seine persönliche Meinung als allgemeingültige Norm zu präsentieren.
 
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  • #35
Wer keinen Besitzanspruch hat, der braucht auch keine Beziehung zu führen

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: wer Beziehung als Besitzanspruch auffaßt, braucht erst gar keine zu führen. Denn die Verhaltensregeln innerhalb einer Beziehung sind von Loyalität und gegenseitiger Fürsorge bestimmt, und die kommen von innen heraus, mit einem Wort: Liebe.
 
  • #36
Für mich ist eine Beziehung oder Ehe eine Übereinkunft, die jederzeit aufkündbar ist, wenn die Rahmenbedindungen nicht mehr stimmen.Besitzansprüche auf die andere Person können somit daraus nicht abgeleitet werden.
 
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  • #37
Hallo, wenn ich lese was manche Menschen auf die Frage "Wann beginnt Fremdgehen" antworten, bin ich schon baff erstaunt. Gedankengut ist frei und nicht strafbar, aber die Vorstufe zum umsetzen dessen was man sich "erträumt". Wo zieht man die Grenze. Schwierig.
Ich denke ich bin da eher altmodisch und würde sagen, wenn jemand anfängt zu flirten dann passiert es ganz leicht, dass hier schon die Grenze überschritten wird. Von daher denke ich fängt es schon beim flirten an. Der erste Kuss ist schon längst jenseits der Grenze.
 
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  • #38
Liebe und Sexualität hängen bei manchen Menschen nur bedingt zusammen. Sie haben nicht das Gefühl, dass Sie fremdgehen, wenn Sie mit jemand anderem schlafen. Aber trotzdem lieben Sie Ihren Partner und wollen Ihn nicht verlieren.
Nur wenn mein Partner fremd geht, heißt das doch unterschwellig, ich genüge ihm nicht.
Das Gefühl, dem anderen nicht zu reichen, belogen und hintergangen worden zu sein. Verletzte Gefühle, verletzter Stolz, missbrauchtes Vertrauen.
Ok, in einer offenen Beziehung zählt das Argument „Hintergangen“ nicht. Schließlich weiß man schon vorher Bescheid.
Man kann sich viele Dinge schönreden. Klingt ja auch ganz attraktiv, so eine offene Beziehung...zu Deutsch "Fremdgehen".
Und nach dem Abenteuer mit der Neuen komme ich dann ganz entspannt nach Hause und erzähle meiner Frau davon. Die liebt mich natürlich so sehr, dass sie sich einfach nur für mich freut. Na klar; Wer’s glaubt. !?
Eine offene Beziehung ist ein fauler Kompromiss. Es hört sich vielleicht stark und mutig an, wenn Menschen bereit sind, so blöde, unnötige Gefühle wie Eifersucht zu überwinden, um eine angeblich höhere Beziehungsebene zu erreichen.JaJa, aber eigentlich ist es doch feige. Weil sie sich nicht eingestehen wollen, dass sie den richtigen Partner noch nicht gefunden haben.
Sondern bequem sind und lieber an ihrer mittelmäßigen Beziehung mit aller Macht festhalten. Und sich alles, was sie dort nicht bekommen, anderswo holen.

Alle, die den Seitensprung umetikettieren und „offene Beziehung“ nennen, machen sich nur etwas vor.
 
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  • #39
Tja diese Untreue.

Ich muss zugeben, für mich ist es Untreue, wenn ich schon von jemand anderem ernsthaft schwärme, bzw,. jemand anderen ernsthaft begehre.
Bsp. Ich kenne jemanden, der ist in einer festen Partnerschaft, trotzdem denkt er ständig an mich und begerht mich.................. auch wenn nichts zwischen uns gewesen ist (und auch nicht sein wird) so ist es in meinen Augen untreue gegenüber seiner Lebensgefährtin.
 
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  • #40
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: wer Beziehung als Besitzanspruch auffaßt, braucht erst gar keine zu führen. Denn die Verhaltensregeln innerhalb einer Beziehung sind von Loyalität und gegenseitiger Fürsorge bestimmt, und die kommen von innen heraus, mit einem Wort: Liebe.

Also ich erwarte Liebe und Loyalität und gebe das auch und erwarte es im Gegenzug auch.
M.E. ist das schon ein "Besitzanspruch", der auf Gegenseitigkeit beruhen sollte. Man sagt ja auch "mein Mann" bzw. "meine Frau". Also mit Possessivpronomen. Possessiv=Besitz.

Fremdgehen fängt da an, wo der eine sich mit jemandem anderen trifft mit der Intention auf mehr als rein freundschaftlichen Kontakt.
 
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  • #42
Fremdgehen beginnt da , wo Heimlichkeiten beginnen. Heimliche Treffen mit anderen Frauen oder Männern? Warum heimlich? Wenn Mann oder Frau nur freundschaftlich mit einander verkehren, kann man es ja der Partnerin erzählen. Wenn man es nicht erzählt und heimlich tut, hat man andere Absichten.
 
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