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  • #1

Wann hätte ich Ihr von OP erzählen sollen? Ist nun Schluß?

Ich habe meiner neuen Freundin, wir sind erst kurz zusammen, nicht gesagt, dass ich operiert werden muss. Bei mir besteht der Verdacht auf etwas bösartiges..
Jedenfalls war sie geschockt und meldet sich jetzt nicht mehr. Ich selber hab ja auch Panik aber wollte sie damit nicht belasten.
Soll ich mich bei ihr melden? Mich haut die Situation ja so schon um.
M,47
 
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  • #2
Lieber FS,

ich entnehme deiner Frage folgendes:
1. neue Freundin = ihr kennt euch noch nicht auswendig.
2. sie war geschockt = sie hat das mit der OP herausgefunden, wie auch immer.
3. ich wollte sie nicht belasten = dein Tun hatte keine unlauteren Beweggründe.

Du hast also an sich nichts falsch gemacht.
Trotzdem kann es sich für eine andere Person falsch anfühlen. Weil sie anders tickt, weil sie Dinge anders versteht oder mit gewissen Dingen anders umgeht. "Gut gemeint" heißt eben nicht für jeden "gut gemacht".

Genau so würde ich ihr das auch vermitteln. Ob in einem persönlichen Gespräch, per Brief oder am Telefon kannst du besser selbst einschätzen als ich. Ich persönlich bevorzuge für mich allerdings immer das Schriftliche. Das kann man sich in Ruhe durchlesen, die Worte auf sich wirken lassen und man läuft nicht - wie in einem Gespräch - die Gefahr, dass man völlig von dem abkommt, was man eigentlich sagen wollte.

Erklär ihr einfach, dass du selber verständlicherweise damit überfordert warst. Dass du sie damit nicht belasten wolltest. Im idealen Falle ist der Weg zu einer gesunden guten Beziehung, dass man lernt, wie der andere Partner tickt und man sich weiterentwickelt. Wenn sie also sich nicht mehr bei dir meldet, weil sie enttäuscht ist, dass du darüber nicht offen mit ihr gesprochen hast, kann man es hinbiegen, in dem man es zukünftig weiß und darauf Rücksicht nimmt - sprich zukünftig mit ihr offen drüber reden.

Falls sie einen anderen Grund hat, warum sie sich nicht mehr meldet, wirst du diesen auch nur herausfinden, wenn du nachhakst.

Also, ich würd mich melden.
 
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  • #3
Es gibt ja verschiedene Gründe, weswegen sie geschockt sein kann: einerseits die Lüge/das Verheimlichen. Du sagst, du wolltest sie nicht belasten- das stimmt doch nicht. Du hast es ihr n icht gesagt, weil du eben Angst hattest, dass sie sich dann distanziert, also hast du sie sehr wohl manipuliert, bzw. es versucht. Du wusstest,d ass du es ihr früher oder später. ja sagen musst - wolltest es bis zum Schluss rauszögern, damkt sie dann schon so viele Gefühle hat, dass sie sich nicht mehr zurückziehen kann: das ist durchaus menschlich, trotzdem sehr egoistisch!
Ist sie also eher enttäuscht oder fühlt sich veräppelt oder manipuliert?
Auf der anderen Seite steht natürlich die Frage, ob man sich sehenden Auges auf einen kranken Partner einlässt. Auch wenn Moralapostel jetzt wieder rufen, dass Liebe alle Hindernisse ausräumt: ihr kennt euch nochn icht lange, habt keine offene, vertrauensvolle Beziehung und jetzt kommt die Tatsache dazu, dass sie dich gleich auf lange Zeit unterstützen müsste und sich auf ein Leben mit Krankheit eilassen müsste. Es ist edel, wenn jemand das tut - aber verlangen kann man das von niemandem. Niemand hat ein Recht auf eine Beziehung, auch kein kranker Mensch. Und wenn sich ein gesunder gegen eine Beziehung mit einem. kranken entscheidet (gerade ganz am Anfang!) ist das keine Charakterschwäche, sondern eine Entscheidung, mit der sie sich selbst schützt. Man kann ihr nicht vorwerfen, falls sie für einenn och fast Fremden nicht die Pflegerin sein will. Warum hast du dich denn kurz vor einer solchen OP auf Partnersuche begeben? War das nicht sehr egoistsich? Verständlich? - ja! Aber auch ihre Reaktion.
 
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  • #4
Ich kenne die Situation von 2 Seiten.

Mir erklärte einmal ein potentiell Zukünftiger, dass er etwas habe, dessen Ausgang unsicher ist. Es ist einige Jahre her und er lebt heute noch :), und das gut! Allerdings lief zu dem Zeitpunkt noch nichts zwischen uns und es kam auch nie dazu. Er war so oder so als Partner nicht mein Fall. Dennoch habe ich deswegen darüber nachgedacht, wie ich mit so etwas umgehen würde. Ich muss ehrlich zugestehen, es machte mir damals viel Angst und ich weiß, wenn er mein Traumprinz gewesen wäre, ich hätte das in Kauf genommen. Aber der Unterschied zu Deiner Erklärung ist, er erzählte es mir aus freien Stücken, bevor etwas lief.

Dann erlebte ich die Situation von Deiner Seite aus, allerdings waren wir zu dem Zeitpunkt bereits einige Monate zusammen. Mein Partner wollte zwar irgendwie für mich da sein, hat aber meinem Anspruch in so einer Situation nicht genügt. Bei mir ist es zwar bösartig aber dennoch gut ausgegangen. Wir trennten uns kurz danach und ich habe einen lieben neuen Partner gefunden, mit dem ich jetzt gern alt werden möchte.

Wie lange seid ihr schon zusammen? Bei einem Monat ist ihr Verhalten für mich nachvollziehbar, da sie sehr viel Angst haben wird und einfach nur denken wird, jetzt hat sie Jemanden, wo ihr nicht klar ist, wie lange sie dich haben wird. Zumindest wenn sie eure Beziehung ernst betrachtet hat. War sie nur halbherzig dabei, ist ihr Verhalten konsequent, wenn auch menschlich sch....

Sind es dagegen einige Monate, ist Dir vorzuhalten, es verheimlicht zu haben - aber auch das verstehe ich. Du musst innerlich irre geworden sein in dieser Zeit und hast offensichtlich Angst gehabt, dass sie nicht zu dir hält.

Ich stimme meinem Vorschreiber zu, melde dich irgendwie bei ihr und versuche zu reden. Sie wird eine große Unsicherheit haben und eine Art Selbstschutzreflex kann so einen Abgang begründen. Das würde aber nicht heissen, dass sie das auch will.

Auch wenn Du in der schwächeren Position bist, Du wird den ersten Schritt auf sie zu machen müssen.

Ich wünsche Dir (Euch) alles Gute, oft läuft es harmloser, als man befürchtet.
 
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  • #5
Hallo FS,

schwierige Situation, ich habe vor 1 1/2 Jahren ähnlich reagiert, als mir der Mann beim 2. Date brühwarm erzählte, dass er eine chronische Krankheit hat, die sein Leben schon immer massiv beeinflusst hat.

Ich fand seine Offenheit sehr gut, aber ich persönlich denke, wer solche massiven gesundheitlichen Probleme hat, ist wenig wirklich gesund beziehungsfähig. Es ist verständlich, dass man gerade dann, wenn man schwach ist, einen lieben Menschen/Partner an seiner Seite möchte. Allerdings stimmt dann die Balance nicht, weil man wenig geben kann und viel dafür haben möchte.

Ich lies mir beim Kennenlernen dann noch Zeit, aber es zeigte sich mehr, dass er nicht nur gesundheitlich eingeschränkt war, sondern auch sehr egozentrisch und psychisch labil war. Als ich dann unseren Kontakt beendete, weil er sich immer mehr respektloser verhielt, wurde er ausfallend.

Ich kann daher das Verhalten dieser Frau gut nachvollziehen, zudem du ja auch nicht von Anfang an ehrlich zu ihr warst. Sie hat die letztendlich den Spiegel vors Gesicht gehalten und du hast nicht das Recht jetzt auf diese Frau wütend zu sein. So, wie du dir das Recht genommen hast, es ihr zu verheimlichen, so musst du jetzt mit dem Recht, was die Frau sich genommen hat, zurecht kommen. Ist hart, aber so ist das Leben.

Sie hat das Recht, eine Beziehung mit einem Mann anfangen bzw. pflegen zu dürfen, der gesund ist und somit gesunde Basics für den Aufbau eine Beziehung mitbringt.

w51
 
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  • #6
dass sie sich nun überhaupt nicht mehr meldet, obwohl ihr ja bereits zusammen gekommen wart (wenn auch erst seit kurzem), das finde ich einen Hammer. Meine Meinung dazu ist: Mit ihrer Liebe zu Dir kann es nicht weit her gewesen sein. Wer sich wirklich verliebt hat, der haut nicht einfach ab, sobald Probleme auftauchen.
Tut mir ja so leid für dich, das ist wirklich hart. Alles Gute und vielleicht ist es ja doch nichts bösartiges.
 
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  • #7
Was soll das denn?
Menschen die einfach abhauen oder sich einfach nicht mehr melden, sind für mich unterste Schublade.
Ich w habe eine Freundin, sie musste auch in die Klinik wegen Verdacht auf Brustkrebs. Ihr damaliger Partner hat es nicht fürnötig gehalten, sie in die Klinik zu begleiten.
Sie hat es mit ihm daraufhin (und die beiden waren 10 Jahre zusammen) beendet.DENN, wer in solch einer schwierigen Situation nicht zu einem steht, braucht es auch nicht, wenn alles gut ist.
 
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  • #8
Jedenfalls war sie geschockt und meldet sich jetzt nicht mehr. Ich selber hab ja auch Panik aber wollte sie damit nicht belasten.

Keiner von Euch verhält sich so, wie es sich für eine ernsthafte Partnerschaft geziemt. Du nicht, indem Du diese Sache für Dich behältst. Und sie nicht, indem sie Dich im Stich läßt, nachdem es dann doch herauskam. An dem Zerwürfnis seid Ihr also beide schuld.

Meine eigene Freundin war, nachdem ich vor ihr auch immer alles heruntergespielt habe, um sie nicht unnötig zu belasten, auf eigenen Wunsch bei jedem Arztgespräch dabei. Und sie hat recht: eine lebensbedrohliche Krankheit geht beide Partner an, also müssen auch beide Partner Bescheid wissen.

Was die Erkrankung als solche betrifft: nimm es an, wie es ist, und behalte Deinen Lebensmut, denn die Psyche des Patienten ist ein ganz entscheidender Faktor für den Erfolg der Operation, falls sie denn notwendig wird.

Und auch Deine Freundin wird sich sicher noch besinnen. (m)
 
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  • #9
Hallo FS, ich finde auch, dass du nichts falsch gemacht hast. Ihr kennt Euch kaum. Vielleicht überträgst du deine "eigene Panik" auf die dir noch ziemlich unbekannte Frau.
Ich war als Partnerin in einer ähnlichen Situation, wir kannten uns aber schon etwas mehr als ein Jahr.
Für mich war es nie eine Frage, meinen Freund zu verlassen. Ich habe dann alle Stufen der Krankheit mit erlebt, dass schweißt zusammen.
Ruf deine Freundin ruhig an, aber selber Ruhe bewahren, du weißt ja noch gar nicht, ob es wirklich so ernst ist, wie du annimmst.
Alles Gute für Dich
 
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  • #10
Lieber FS, dir ist die Frage zu stellen, warum du dich in einer Zeit großer existentieller Veränderungen auf Partnersuche - und im dem Stadium befindest du dich mit deiner Kurzzeitfreundin - begibst. Da kommt sie sich selbstverständlich manipuliert / ver ...... vor. Im Moment bist du zu einem Geben und Nehmen in der Partnerschaft nicht fähig. Dir ist der Vorwurf zu machen, dass du lange vorher Kenntnis deiner Lebenssitaution hattest und einen anderen Menschen da mit reingerissen hast der nichts damit zu tun hat und der diese Belastung für dich und mit dir nicht mittragen muss. Du hast - ob bewußt oder unbewußt - ein großes manipulatioves Potential an den Tag gelegt. Mit so einem Menschen würde ich keine Partnerschaft eingehen. Der Volksmund sagt: Wer einmal lügt .... W, 55
 
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  • #11
Ich finde solche Fragen immer sehr mühselig!

Die Person, die fragt, erwartet eigentlich immer Unterstützung und Bestätigung, wie böse und doof die andere Person auf die Krankheit reagieren, die sie doch eigentlich lieben sollten.

Der FS hat auch nicht geschrieben welche Diagnose er hat. Welche OP ansteht.

Ein kranker Partner ist schon sehr anstrengend, wenn man ihn schon lange und intensiv kennt. Es ist extrem viel von einem Menschen erwartet, wenn noch keine Basis da ist, sowas zu erwarten. Darum hast Du es der Frau auch verschwiegen FS. Du wolltest sie nicht schonen. Du wolltest eine größere Verbundenheit schaffen. Dir ging es sicher kaum darum sie zu schonen.
 
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  • #12
Dir ist der Vorwurf zu machen, dass du lange vorher Kenntnis deiner Lebenssitaution hattest und einen anderen Menschen da mit reingerissen hast

Davon steht nicht das geringste in der Frage.

ein großes manipulatioves Potential an den Tag gelegt. ... Der Volksmund sagt: Wer einmal lügt .... W, 55

Woher nehmen Frauen wie [W, 55] nur diese Fähigkeit, Dinge so geschickt hinzu zu erfinden, daß der Mann als Lügner und Betrüger da steht? Dabei glaube ich sogar, daß [W, 55] wirklich herausgelesen zu haben glaubt, der FS habe von seiner Krankheit schon vor dem Kennenlernen gewußt und der Frau diese Tatsache vorenthalten, um trotzdem an Sex zu kommen. Denn darum geht es doch bei dem Vorwurf der Manipulation.
 
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  • #13
FS, hättest Du die Diagnose abgewartet - bei der hoffentlich nicht wirklich etwas Bösartiges entdeckt wird - und wärst dann erst auf Partnersuche gegangen, dann hättest Du jetzt dieses Problem nicht.
Mir ist unverständlich wie jemand aus so einer Unsicherheit heraus Nerven hat für Dating. Und dann noch erwartet dass der nagelneue Partner eine riesen Empathie aufbringt. Frau, 48
 
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  • #14
In der Not erkennt man immer die wahren Freunde. Denn diese gehen mit einem durch dick und dünn und machen sich nicht in einer schwierigen Situation aus dem Staub.

Sei stark und halte durch und denke jetzt v. a. an deine Genesung und nicht an Leute, denen es zuviel ist, in harten Zeiten zu dir zu halten.

Gute Besserung !!!
 
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  • #15
Nun, es kommt wirklich darauf an wie lange Ihr Euch schon kennt usw., ob Ihr z.B. Zukunftspläne gemacht habt und du es ihr einfach verschwiegen hast und falsche Tatsachen vorgespielt hast usw.
So einfach kann man da nicht sagen.
Ich denke, es ist selbstverständlich dass man einem Partner zur Seite steht wenn er das Wort "Partner" verdient. Wenn es gerade mal ein date war sieht es anders aus, "neue Freundin" kann ja alles sein und nachdem ich hier schon gelesen habe dass man sich nach 3 dates "ich liebe dich" sagen will dann kann es auch sein dass sie erst seit 1 Woche deine Freundin ist.
Was mich aber enorm stört ist der Ausdruck: "Sie ist abgehauen" - das ist einfach abstossend.
Wenn du auch so mit ihr sprichst dann musst du dich nicht wundern.
 
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  • #16
Lieber FS,

ich weiß nicht, um was es bei Dir geht, aber vielleicht findest Du unter biokrebs.de etwas, was Dir helfen kann. Da geht es um einen ganzheitlichen Ansatz, neben der klassischen Medizin um Ernährung, Stärkung des Immunsystems, aber auch um die Psyche. Bei dem Ansatz von Ebo Rau geht es darum, diese weiteren Aspekte in die Therapie zu integrieren, erfolgt nach Absprache mit den bereits behandelnden Ärzten. Kliniken dazu gibt es im ganzen Bundesgebiet.

Wenn bei Dir der Verdacht auf etwas Bösartiges besteht, dann stellt sich auch die Frage nach Leben und Tod, doch Letzteres erzeugt Angst, danach kommt etwas, was wir nicht kennen. Abschiede gibt es aber auch im Leben immer wieder. Wenn wir uns denen verweigern, dann gerät etwas aus dem Fluss, auch das kann krank machen. Körper und Seele hängen nun einmal zusammen.

Wenn ich mir überlege, mein Schwarm (um zu sagen, dass Ihr noch nicht lange zusammen seid) hätte eine Krankheit, die zum Äußersten führt, dann würde mich diese Perspektive, allein zurück zu bleiben, sehr schmerzen. Möglich, dass sie Dich damit auch nicht belasten will und nun nicht weiß, wie sie Dich ansprechen soll. Ich finde, dass Du Dich bei ihr melden solltest. Erzähl ihr auch, wie es Dir geht, das fände ich wichtig.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir Menschen, die Dich nicht allein lassen und keine Berührungsängste entwickeln. Alles erdenklich Gute!

Übrigens gibt es keinen Schatten ohne Licht!
 
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  • #17
Lieber FS,

ich kann dein Verhalten sehr gut verstehen: wenn ihr euch noch nicht lange kennt, wirst du "vorbeugend" gehandelt, bzw. verschwiegen haben. Weil du (möglicherweise) nicht wolltest, dass "sie" aus Mitleid bei dir bleibt.

Mir ging das vor vielen Jahren ähnlich: ich hatte gerade eine Beziehung mit meinem damaligen Freund (und später dann auch tatsächlichen Mann) angefangen, als ich eine Krebsdiagnose bekam. (An die, die dir hier vorwerfen, du hättest dich erst dann auf Partnersuche begeben sollen, nachdem du alles überstanden hast: man weiß es ja oft nicht vorher …). Damals stellte ich mir zwei Dinge vor: ich wollte ihm nicht mit nur einer verbliebenen Brust gegenüberstehen, denn ich wusste ja nicht, wie er darauf reagieren würde. Und ich wollte nicht, dass er aus Mitleid bei mir bleibt.

Ich brach den Kontakt von gleich-auf-jetzt ab, verschwand ohne Information im Krankenhaus und war für ihn nicht mehr erreichbar. Über eine Kollegin fand er dann doch heraus, was mit mir los war und saß vor dem OP, als ich noch schlapp (aber mit zwei Brüsten!) herauskam. Er war stocksauer auf mich, weil er sich solche Sorgen gemacht hatte … verstand mich aber auch ein wenig. Ich finde heute mein Verhalten immer noch richtig.

In deinem Fall würde ich der Freundin, bzw. Bekannten, eine Mail schreiben und ihr erklären, was deine Beweggründe für das Verschweigen sind: die eigene Angst und die Sorge, Mitleid zu erregen (falls das deine Beweggründe sind). Ihr dann anbieten, dass du dich nach der Diagnose bzw. erfolgreichen (!! dafür drücke ich dir die Daumen !!) OP gerne wieder bei ihr melden würdest. Sie wird dir darauf entweder antworten, dass es so passt - oder sich weiterhin nicht melden. In letzterem Fall hast du nicht wirklich etwas verloren. w
 
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  • #18
Lieber FS,
wie hat sie denn von Deiner Diagnose erfahren, wenn Du es ihr nicht gesagt hast? Das klingt für mich nach Verheimlichen/Vertrauensbruch und das ist keine gute Basis im Beziehungsstart, um gemeinsame Belastungen zu tragen.

Was bedeutet, ihr seid erst kurz zusammen? Wie lange kennt ihr Euch, wie oft habt ihr Euch getroffen, seid ihr zusammen oder am Anfang des Kennenlernens? Durch Deine Erkrankung habt Ihr schon ganz am Anfang ein Ungleichgewicht in der Beziehung - sie soll Dich stützen, aber es gibt keine Grundlage, auf der sie es gut kann.
Kümmer' Dich selber um die Wiederherstellung Deiner Gesundheit, hol' Dir Unterstützung aus Deinem bestehenden sozialen Netz und geh' erst auf Partnersuche, wenn Du ausdiagnostiziert bist - besser noch, wenn Du wieder gesund bist.

Von mir könnte man in einer sehr frühen Kontaktphase keine massive Unterstützung im Krankheitsfall erwarten, nicht weil ich oberflächlich, sondern weil ich tiefgründig bin. Ich brauche sehr lange, bis ich Vertrauen aufbaue, Nähe zulasse und mich einlasse. Dementsprechend lange dauert es auch, bis ich sagen würde, ich bin in einer Beziehung (ca. 2 Jahre, vorher ist es ?). Mit zunehmendem Alter wurde ich, geprägt durch den Unverbindlichkeitsdrang älterer Männer immer zögerlicher, mich wirklich einzulassen, d.h. der Zeitstrahl wird länger, in dem der Mann mich davon überzeugen muss, dass Gemeinsamkeit mit ihm für mich angenehmer ist, als das Singledasein. In der Zeit kann er auch nicht viele Erwartungen an mich stellen, für ihn im Krisenfall dazusein. Ich bin für einen anderen erst da, wenn ich echte und tiefe Gefühle für ihn habe.

Früher war ich eine Pflichterfüllerin, habe immer alles gemacht, was Anstand und Sitte vermeintlich verlangen, hätte selbst nach 2 Wochen Bekanntschaft jemandem in schwierigen Situationen beigestanden. Aus Erfahrungen habe ich gelernt, dass andere das nie machen und ich selbst von guten Freunden in schwierigen Situationen allein gelassen wurde.
Daher besinne ich mich mehr auf mich, nutze meine Ressourcen in erster Linie für mich, nicht für andere, die ich kaum kenne. Ein Mann hat einfach nicht mehr die Wichtigkeit in meinem Leben, die er früher mal hatte. Insofern braucht es lange und viele positive Erfahrungen mit ihm, bevor ich bereit bin schwere Belastungen (und das ist eine gravierende Erkrankung) auf mich zu nehmen.
w, 55 (nicht die von oben)
 
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  • #19
Wie auch immer... Fakt ist doch:

Egal, welche Meinungen wir haben.. Egal, was wir dazu sagen.. Egal, wie wir das finden..

Wichtig ist, was die beiden Partner meinen. Die Beiden müssen miteinander reden.
Also melde dich bei ihr.

Wenn sie zu einem Gespräch bereit ist, wirst du herausfinden, was los ist.
Und wenn sie nicht zu einem Gepräch bereit ist: Dann ist das ja auch eine klare Ansage.

Nicht-reden hat jedenfalls noch niemanden geholfen.
 
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  • #20
Was mich aber enorm stört ist der Ausdruck: "Sie ist abgehauen" - das ist einfach abstossend. Wenn du auch so mit ihr sprichst dann musst du dich nicht wundern.

Ja, was soll er denn sonst schreiben? Sie hat mich sitzen lassen klingt genau so unschön, oder vielleicht: Sie ist netterweise ohne Verabschiedung gegangen?
Meine Güte, der FS ist verliebt und hat eine Krankheit, die er bestimmt auch nicht haben wollte. Deswegen hat er doch aber das recht auf eine Partnerin! Ich hätte auch Panik, meiner Freundin zu sagen, dass ich plötzlich irgendeine Krankheit habe, nachher ist sie auch weg. Wer weiß schon, ob der Partner das mitmacht? Egal ob kurz oder lang zusammen, irgendwo sind da doch auch Gefühle mit im Spiel!
 
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  • #21
@Gast 19: völlig falsch! Niemand, aber absolut niemand hat ein Recht auf eine Beziehung. Kein gesunder, kein kranker, kein reicher, kein armer, kein alter, kein junger, kein Mensch hast das Recht . die Hoffnung und den Wunsch ja, aber mehr auch nicht.
Hier werden auch Kranheiten in langen Beziehungen vermischt mit einer Krankheit beim kurzen Kennenlernen, das macht doch einen großen Unterschied!
 
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  • #22
Ich habe meiner neuen Freundin, wir sind erst kurz zusammen, nicht gesagt, dass ich operiert werden muss. Bei mir besteht der Verdacht auf etwas bösartiges..

Lieber FS, ich stelle mir die Frage, warum du dich in deiner Situation überhaupt auf Partnersuche begibst ?!?

Konzentriere dich doch erstmal darauf, wieder richtig fit zu werden, dan klappt es auch mit einem Partner.

Jedenfalls war sie geschockt und meldet sich jetzt nicht mehr.

Wie würdest du reagiren, wenn sie dir nach kurzem Kennenlernen offenbart hätte, das sie Brustkrebs hat ?? Wahrscheinlich exakt genauso, sofern du kein Helfersyndrom hast.

Ich selber hab ja auch Panik aber wollte sie damit nicht belasten.

Eine Partnerschaft, die darauf beruht, das ein Part etwas verschweigt, das zum beendigen des Kontaktes führen würde, kann nunmal nicht gut gehen, das sollte eigentlich klar sein.

Soll ich mich bei ihr melden? Mich haut die Situation ja so schon um.
M,47

Ich denke, der Grund, warum sie so reagiert (Kontaktabbruch) ist einfach, das es wahnsinnig viele Männer gibt, die Frauen als Trostpflaster missbrauchen, genau das wird sie jetzt denken, das sie dein Trostpflaster ist, sollange es dir gesundheitlich schlecht geht und sie gegen etwas "besseres" ausgetauscht wird, sobald du wieder fit bist.

Auch wenn es jetzt wahnsinnig unromantisch rüber kommt, aber in der heutigen Zeit hat jeder genügend eigene Probleme, da möchte man sich nicht zusätzlich einen Berg Probleme von einer Person auflasten, die man noch garnicht kennt, von daher kann ich die Frau gut verstehen.

Also lerne daraus, spare deine Energie für die eigene Genesung und versuche es danach nochmal, das Kennenlernen mit dieser Frau, ist einfach "vergiftet", genau das ist es, wenn Frauen hier schreiben, sie würden gerne einen Mann ohne Altlasten kennen lernen und ein gesundheitliches Problem ist in dem Moment eine große Last, die du möglichst nicht in eine neue Beziehung mitnehmen solltest.

w 27
 
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  • #23
Wieso fragst Du, ob DU dich melden sollst?
Sie bedeutet dir was, also melde Dich!
Sag ihr, wieso du es nicht sagen wolltest und gut ist.
Ich denke, sie ist verletzt, weil sie meint, dass du sie nicht in Dein Leben integrieren willst oder so was in der Art.... ihr scheint beide etwas kompliziert.
Ich finde es immer am besten, wenn man das sagt, was man denkt, egal, was dann rauskommt.
Heimlichkeiten führen zu nichts und sich nicht melden, obwohl man es gerne würde ist in deinem Fall auch keine gute Lösung.

w,40
 
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