• #1

War die Trennung richtig?

Hallo zusammen,

bin jetzt knapp 1 Jahr von meiner Jugendliebe getrennt nach fast 8 Jahren Beziehung und ca 4 Jahre zusammen wohnen.

Im Laufe der Zeit hat er sich immer mehr gehen lassen und sich nicht für uns oder mich bemüht. Problematisch war auch, dass er nie aufgeräumt hat. Im letzten halben Jahr hat seine Unordnung so überhand genommen, dass ich die Küche nicht mehr betreten habe. Ich bin wirklich kein Ordnungsfanatiker und selber eher chaotisch, aber ich will mich in meinem Zuhause nicht ekeln. Trotz vieler Gespräche und viel Streitereien hat er es nicht eingesehen. Früher habe ich ihm immer hinterhergeräumt und gedacht "das es sich schon bessern wird". Aber auch fürs Hinterherräumen habe ich keine Anerkennung bzw Wertschätzung von ihm erhalten. Ganz im Gegenteil sogar: Wenn ich es nicht gemacht habe, hat er mich angemeckert deswegen. Irgendwann habe ich gemerkt, dass das nichts bringt und es gelassen.

Ich frage mich jetzt, ob ich zu früh aufgegeben habe. Wäre ich lockerer im Umgang mit seiner Unordnung gewesen, hätten wir vllt unsere Liebe /Begierde füreinander nicht verloren und wären jetzt noch zusammen.

Das Tolle war, dass ich mich in wirklich wichtigen Dingen immer auf ihn verlassen konnte. Wir waren ein super Team und haben alle wichtigen Entscheidungen zusammen getroffen. Es war abgesehen von unseren Ordnungsansichten eigentlich eine sehr stabile Beziehung, aber ich musste da ausbrechen, weil ich so ein Zuhause nicht wollte und nach der langen Zeit keinen anderen Ausweg gesehen habe.

Bereut Schlußgemacht zu haben, habe ich eigentlich nie. In der Zeit hätte das nicht weiter funktioniert. Aber ich frage mich, ob wir irgendwie daraus gekommen wären...

Diese Streitereien haben uns beide total fertig gemacht. Wir haben uns gegenseitig wegen so (aus jetziger Sicht) Belanglosem fertig gemacht. Er hätte nie Schluß gemacht, aber auch nichts geändert. Ich frage mich seitdem "Wieso?"

Freu mich über Euren Input
 
A

Ars_Vivendi

Gast
  • #2
Trennungsgrund Unordnung? Klingt für mich fast so, als sei das euer einziges Problem gewesen(?) Unordnung soll besser werden, wenn Du ihm alles hinterherräumst?
Du hast nicht bereut, Schluss gemacht zu haben, wie Du schreibst. Was genau ist Deine Frage? Ob die 30 Euro in der Woche für eine Putzfrau gut angelegt gewesen wären? Ob es auch ernsthaftere Probleme in einer Beziehung geben kann?
 
  • #3
Warum hast du dir keine eigene Wohnung gesucht ?
Wenn die Ordnung euer einziges Problem in einer ansonsten guten Partnerschaft war, wäre das doch ganz leicht zu lösen gewesen...*gübel*

w 48
 
G

Gast

Gast
  • #4
Naja, es ist nicht Deine Aufgabe, allein für eine bewohnbare Behausung zu sorgen. Wenn er ein eigenes Zimmer hat und das verwüstet, ist es ja seine Sache, aber die Küche?

Ich bin auch keine Ordnungshalterin und schmeiße Sachen erst weg, wenn ich mir ganz sicher sein kann, dass ich sie nicht mehr brauche. Aber es ist niemals dreckig, niemals in Räumen, die noch andere bewohnen, so wie in meinem Arbeitszimmer.
Er kann nichts dafür, dass er so ist. Ihr hättet andere Grenzen vereinbaren oder auseinanderziehen müssen. Wäre ja auch gegangen, dass ihr euch ausschließlich bei Dir trefft oder nur bei ihm, wenn es dort für Dich angenehm ist. So hätte er es meiner Ansicht nach besser in den Griff kriegen können, dass wenigstens Wohnzimmer und Küche sauber sind, sonst wärst Du ja nicht zu ihm gekommen.

Du wirst so schnell vermutlich nicht wieder jemanden finden, mit dem Du so ein Verbundenheits- und Teamgefühl hast. Das ist schade, aber der andere Zustand ist nun auch nicht tragbar, wenn Du Dich da nicht wohlgefühlt hast.
 
  • #5
Bereut Schlußgemacht zu haben, habe ich eigentlich nie. In der Zeit hätte das nicht weiter funktioniert.
Welche Widersprüche hier zu lesen sind! Ihr passt nicht zusammen, ihr seid nicht kompatibel, da kannst machen was du willst, es geht ganz einfach nicht, weder mit Putzfrau und so, was für einen Schwachsinn! Das Problem liegt nicht im Außen sondern im tiefen Innern und ist unveränderte Charaktersache!
 
A

ak18

Gast
  • #6
Hallo

Was du beschreibst, kann ich gut nachvollziehen.

Es gibt im Bereich Ordnung und Sauberkeit gewisse Standards, die ich auch nicht unterschreiten möchte. Und es ist sehr wohl auch eine frage der Wertschätzung des Partners, wenn man weiß, dass es diesem wichtig ist.
Schon meinem Sohn z.B. habe ich als kleines Kind schon beigebracht nach dem Zähneputzen die Zahncremereste auf der Keramik in den Ausguss zu spülen oder seine Unterhosen nicht einfach liegen zu lassen sondern in die Wäschetonne zu werfen. Das sind Kleinigkeiten und doch nicht.

Auch ich habe mich mal von einer Frau getrennt, die so etwas nicht beherrscht hat. Natürlich waren noch andere Faktoren im Spiel, die mir das Gefühl gaben, nur konsumiert zu werden.

Als ich sie dann später mal besucht habe, war ihr Wohnung tiptop und seit dem frage ich mich auch, ob diese Trennung nicht verfrüht war. Vielleicht hätten wir erst noch einmal mit 2 Wohnungen leben sollen, und es später noch einmal zusammen versuchen.

Wäre dies für euch auch eine Option? Ich war damals leider zu verletzt dafür und heute trennen uns 850 km. Schade eigentlich.
 
G

Gast

Gast
  • #7
Aufwachen! Jugendliebe! Es kommen noch andere ... Und die sind genauso! Man kann Menschen nicht verändern und man kann nicht ständig jammern und reden und hinbiegen wollen. Akzeptiere das als Trennung und Lebenserfahrung. Jetzt weißt du für dein zukünftiges Leben, dass du in Sachen Ordnung eben genauer hinsehen musst. Z.B. nen (Sternzeichen) Jungfrau-Mann wählen, die sind ordentlich.

8 Jahre sind ne lange Beziehungszeit! Ist doch alles ok!
 
N

nachdenkliche

Gast
  • #8
Im Laufe der Zeit hat er sich immer mehr gehen lassen und sich nicht für uns oder mich bemüht.
..da scheinen ja noch mehr Probleme gewesen zu sein und nicht nur die Ordnung und Sauberkeit, wenn ich das richtig gelesen habe?Ob Du zu früh oder sogar zu spät aufgegeben hast, kann ich schwer sagen.Aber ekeln wollte ich mich auch nicht bei meinem Partner.Da scheint auch eine gewisse innere Unordnung entstanden zu sein, oder?Er reagiert sogar aggressiv wenn DU nicht aufräumst? Das finde ich schon eher "krass".Die anderen Dinge, also seine Verlässlichkeit, dass Ihr ein gutes Team wart usw..das klingt widersprüchlich, sorry.Ihr habt Euch ja sogar richtig fertig gemacht deswegen.Für mich sind dann immer andere Dinge auch im Argen, wenn es sich so schlimm äußert.
 
  • #9
Wie ist seine Lage denn jetzt ? Habt Ihr noch Kontakt ? Wie denkt er über die Trennung und ist er mit der aktuellen Situation zufrieden ?

Wenn ich mir Deine Schilderung so ansehe, dann müßte es eigentlich so sein, daß die Wohnung jetzt unbewohnbar ist und daß man den Geruch weit außerhalb der Wohnung riechen müßte. Hast noch Kontakt zu den Nachbarn ?

Es mag zwar alles "gut und schön" gewesen sein, aber ich meine, es ist eine schwere Mißachtung der Partnerin, wenn man in einer Art und Weise "wohnt" daß sie es nicht mehr aushält. Sicher mag sich der eine im Haushalt mehr um das eine, der andere mehr um das andere kümmern. Ich habe mich auch gefragt, wo Dein Beitrag lag.

Aber am Ende sind doch die subjektiven Gesichtspunkte maßgeblich. Maßgeblich ist nicht, ob die Wohnung objektiv bewohnbar ist sondern ob die Freundin - die eigentlich das wichtigste im Leben (irgendwann) sein sollte - sich darin wohl fühlt. Wenn man das nicht ermöglicht, mißachtet mann sie - und so ist die Trennung die logische Konsequenz.
 
  • #10
Das hängt sehr von der Art der Unordnung ab. Die hat viele Facetten. Ich sehe Dreck und massive Unordnung vor allem als bockigen passiv aggressiven Widerstand. Den Pulli ordentlich über den Stuhl hängen ist fast dieselbe Zeit wie ihn drüberwerfen. Wobei es hier natürlich um richtige Unordnung in gemeinschaftlich genutzten Räumen geht, nicht um ein Paar Socken das rumliegt, bis es den Weg in die Maschine findet. Dieses Problem zieht sich ja nicht nur durch Beziehungen. Auch z. B. Gemeinschaftsküchen in Firmen sind berühmte Schauplätze wo die Kaffeetasse als Statussymbol das man es nicht nötig hat sich kurz zu bücken, auf, statt in der Maschine steht. Hier geht es nicht um Faulheit oder einen Hexenschuss. Es geht um Respekt. Sonst wäre das nicht so zermürbend. Es geht um die Unfähigkeit nicht erkennen zu können, das man seinen Platz zeitig so hinterlässt wie man ihn vorgefunden hat. Ein echter Klospruch. Denn wer kennt ihn nicht eben genau wieder von den Firmentoiletten? Je nach Grad der Unordnung ist ein Rückschluss auf einen labilen Charakter möglich. Ich habe mehrere Chaosbuden gesehen. Um dem gleich vorzubeugen. Unordnung und Schmutz züchten sind keine ausschließlich männlichen Eigenschaften. die Fähigkeit zu organisieren. logisch zu ordnen sind gleichmäßig verteilt. Außerdem ist es nicht akzeptabel dauernd, davon zu reden das man dann mal eben Putzfrau sucht. Nicht jeder will das Geld (80 - 100 Euro/Monat) ausgeben und jemanden für Dinge die man mit links selber machen kann in der Wohnung haben.
 
  • #11
An #2
Auf die Idee mit der eigenen Wohnung sind wir überhaupt nicht gekommen. Am Anfang wollte ich nicht wahrhaben, dass das alles ein Problem sein soll. In meinen Augen nur ein lösbares. Und dann waren wir so weit von konstruktiver Problemlösung entfernt, dass uns noch nicht mal das eingefallen ist. Der Zustand hat sich auch bis heute nicht geändert (im Sinne von "Beziehung abwickeln")
 
  • #12

Das finde ich auch!! z.B. hier:

Es war abgesehen von unseren Ordnungsansichten eigentlich eine sehr stabile Beziehung, aber ich musste da ausbrechen.

Aus einer stabilen Beziehung „muss man nicht ausbrechen“! Wenn eine Beziehung stabil ist, dann bleibt sie es auch. Du hast sie vielleicht als stabil gesehen, aber dann war dein Eindruck falsch:

Am Anfang wollte ich nicht wahrhaben, dass das alles ein Problem sein soll.

Scheinbar musste erst der massive äußere Dreck dir die Augen öffnen, dass da ein Haufen „innerer Dreck war.

Im Laufe der Zeit hat er sich immer mehr gehen lassen

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich ein Mensch gehen lässt, könnte auch in Richtung Depression gehen, warum auch immer. Vielleicht war dein Anspruch zu hoch und er meinte, dir nicht „genügen“ zu können. Erwartet hast du ja schon Einiges von ihm, z.B.

Im Laufe der Zeit hat er sich nicht für uns oder mich bemüht.

Glaubst du wirklich, dass sich ein Mann immer für eine Frau bemühen sollte, permanent? Hat ihn sicher total unter Stress/Druck gesetzt und irgendwann hat er dann aufgegeben (und sich gleich mit). Daher war ihm auch der Dreck egal – wie innen, so außen.
 
  • #13
Ich frage mich jetzt, ob ich zu früh aufgegeben habe..

Was aufgegeben? An ihm „herumerziehen“ zu wollen? Oder im Dreck zu leben?

Aus meiner Sicht hast du viel zu spät „aufgegeben“!!! Keiner kann einen anderen verändern, das kann nur jeder selbst. Und jeder sollte seinem Inneren folgen, hast du gemacht. Also ist das doch ok.

Aber auch fürs Hinterherräumen habe ich keine Anerkennung bzw Wertschätzung von ihm erhalten. Ganz im Gegenteil sogar: Wenn ich es nicht gemacht habe, hat er mich angemeckert deswegen.

Das, was du gemacht hast (da gehe ich nicht nur vom „Müll“ aus), hast du nicht um der Sache willen gemacht, sondern weil du dafür Anerkennung und Wertschätzung wolltest. Hast du dich mal gefragt, wie sehr DU DICH wertschätzt? Ich vermute wenig. Und wenn er tatsächlich ein solches „Dreck-Kerlchen“ ist, was wäre dann seine „Wertschätzung“ eigentlich wert?

Bereut Schlußgemacht zu haben, habe ich eigentlich nie...

Dann ist doch alles klar. Aus meiner Sicht solltest du dich eher mit DEINEN Beweggründen (für die Sauberkeit, für die komischen, nicht fruchtbaren Diskussionen etc.) beschäftigen, an DEINEM Anteil daran als dich mit seinen Beweggründen zu beschäftigen und zu fragen:


Er hätte nie Schluß gemacht, aber auch nichts geändert.

Mir scheint, du warst in der Beziehung ein „Motor“, das ist aber sehr unausgewogen. Und sicher nicht gerade stabil…..

@nachdenkliche hat das sehr schön zusammengefasst.

Der Zustand hat sich auch bis heute nicht geändert (im Sinne von "Beziehung abwickeln")

Ich denke, eure Beziehung hat „ausgedient“. Bewahre das Schöne, lerne aus den Hindernissen und schaue nach vorne.
 
G

Gast

Gast
  • #14
was gibt man auf a
was ist herumerziehen.Ich habe mich von meiner Jugendliebe gerade getrennt. Ichwar allerdings 37 Jahre mit ihm zusammen,28 Jahre verheiratet. Was habe ich anDreck von diesem Menschen weggeputzt. Früher vor der Ehe habe ich sein Zimmer im Elternhaus gesehen.Bei seiner Mutter war alles tip top ,bei ihm lag der Staub meterhoch!?.bischen übertrieben. Ich habe immer nur gedacht ,das bekommste dem noch beigebracht ,Ordnung und Sauberkeit! Denkste .Ein Leben lang habe ich hinter diesem Menschen hergeräumt. Er hat es nicht mehr gemerkt wie unsauber er wurde ,später auch er selbst und ich habe mich zurückgezogen von Ihm. Ich fing an ,mich vor diesem Menschen zu eckeln..Jetzt ist er weg ,in eine eigene Wohnung.hat eine neue Freundin oder Frau?!.Er hat in unserem Haus an jeder Ecke Dreck und Kaos hinterlassen.Ich versuche seit dem Auszug unser Haus zu entrümpeln und zu säubern. Mit jedem Teil .was im Müll landet.denke ich nur,du armer Mann .warum ,warum hast du das nicht gemerkt ,.Ich kann nur sagen ,jetzt nach der langen Zeit,das man einen Menschen nicht ändern kann,aber jeder sollte doch mit offenen Augen durchs Leben gehen. Es gibt ein Sprichwort, :Was Hänschen nicht lernt,lernt Hans nimmer mehr. Es stimmt, man kann was ein Mensch in der Jugend nicht lernt ,schwer nachholen und wenn er noch einen Dickkopf dazu hat ,dann lebt man mit ihm und putzt immer hinterher oder man geht irgendwann weg.

Nur bei uns war der Dreck nicht unbedingt das Problem,sondern
wie er mich immer behandelt hat und er sagt heute immer noch ,ein halbes Jahr nach der Trennung ,ich hätte ihn schlecht behandelt.
Es gibt Menschen die verstehen überhaupt nicht was sie mit ihrem
Egoismus anrichten.
 
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