"Warum akzeptieren deutsche Männer keine Absage?"
Das ist eine pauschale Aussage mit der ich nichts anfangen kann. Nur aufgrund seines Erfahrungsschatzes (und das der dt. Kollegin) kann ich doch nicht auf die Allgemeinheit schließen. Dann könnten Sie die Männer aus Österreich gleich hinzuzählen, weil wir aus Österreich sicher nicht anders sind als die Männer aus Deutschland. Und woher wollen Sie wissen, wie die Männer aus z.B. Frankreich, Rußland oder England sind? Ich entschlage mich einer Antwort.
Und definieren Sie bitte einen Korb geben. Mir z.B. gab zuletzt eine Frau aus München in einer E-Mail einen Korb, obwohl sie mir in jedem zweiten Satz Liebe versprach, ich gefühlsmäßig nachgab und ihr alsbald mein Herz schenkte und sie mich nach wenigen Tagen wie einen nassen Fetzen fallengelassen hat. Verurteile ich aufgrund dieser Kränkung (die ich jetzt gottseisgedankt nicht mehr als Kränkung sehe, sondern als Glück) alle Frauen aus Deutschland? Sicher nicht, denn es gibt, obwohl ich ja aus Österreich komme, wunderbare Frauen aus Deutschland (und damit meine ich nicht nur Äußerlichkeiten). Frauen, die mir so uneigennützig in dieser gefühlsmäßigen Notsituation geholfen haben, obwohl sie um meine Leichen im Keller wussten, dass ich fast schon ein schlechtes Gewissen hatte/habe. So nett, wertschätzend und liebevoll, dass ich öfters die Sachen packen und zu ihnen fahren wollte. Aber aufgrund von Dankbarkeit mein Herz zu verschenken, wäre falsch und so sahen es auch meine Gegenüber. Ähnlich verhält es sich übrigens bei Mitleid, aber das ist eine andere Geschichte. Und eine nette, anständige Frau gibt einem Mann so einen Korb, dass er nicht böse und gekränkt reagiert (Das sollte unter umgekehrten Vorzeichen natürlich genauso sein.). Wie nennt man das? Ethisches, wertschätzendes, anständiges und humanes Verhalten in jeder Lebenssituation. Ja, so ein altmodisches Verhalten gibt es auch heute noch - auch in einer Zeit der Wegwerfgesellschaft. Würde es das nicht mehr geben, dann würde ich mein Herz nicht mehr verschenken wollen, trotz dieser schlimmen letzten Erfahrung. Aber ich glaube an das Gute, trotz dieser schlechten Erfahrung und trotz meiner Fehler und werde eine Frau anziehen, der es ähnlich ergeht und die mich so nimmt wie ich bin. Und sollte man sich auseinanderleben und sie gehen wollen (Liebe kann man nicht erzwingen, auch wenn die Flamme lange brennen kann und langsam erlischt, so kann sie dennoch gänzlich erlöschen), dann wird sie mit mir hoffentlich human und ethisch richtig umgehen (mir z.B. bei einem Picknick reinen Wein einschenken oder bei einer Bergwanderung oder mich langsam darauf vorzubereiten), denn das wäre eigentlich ein großer Wunsch an meine zukünftige Partnerin. Eine seelische Verletzung ohne Kränkung davonzutragen, aber keine tiefen Narben. Ich möchte gerne an die gemeinsame Zeit zurückdenken. Letzteres möchte ich wohl vermeiden (zurückdenken zu müssen), aber werde es nie gänzlich ausschließen können. Es wird schwer, aber ich möchte wieder Vertrauen schenken. Komischerweise bin ich mir (trotz dieses Erlebnisses zuletzt) ziemlich sicher, dass ich einer Frau aus Deutschland mein Herz schenken werde. Mein Gefühl lässt mich fast nie im Stich.
Pauschale Aussagen und "No-Go's" (ach wie ich dieses Wort liebe) machen auch nicht vor Gebildeten halt. Ich nehme mich da nicht aus, aber versuche wenigstens einseitige Blickwinkel und pauschale Aussagen halbwegs zu vermeiden. Gänzlich vermeiden wird sie wohl niemand können.
Beste Grüße,
R., Tirol
(m,34)