"Liebe" und Zusammenleben auf der einen Seite, sowie Sexualität auf der anderen Seite beeinflussen sich zwar gegenseitig, sind aber per se zwei unterschiedliche paar Schuhe: Sie unterliegen unterschiedlichen Mechanismen und dienen teils unterschiedlichen Zielen. Das müssten wir doch alle inzwischen langsam begriffen haben.
Der "Kick" geht halt mit der Zeit verloren - bei dem Einen früher, bei der Anderen später. Habituation ist ein biologischs Phänomen, welches sich in vielen Bereichen des Lebens zeigt und welches durchaus sinnvoll ist. Das Beispiel mit dem "Schnitzel" aus einem der Beiträge finde ich - wenn auch etwas profan - sehr treffend.
Der ehemalige, starke Einflussfaktor "materielle Abhängigkeit bei der Frau" ist ja heute kaum mehr gegeben. Ebenso, wie die Stigmatisierung geschiedener Frauen. Es ist völlig natürlich, dass sich eine Beziehung, die "nur" noch auf instabilen biochemischen Prozessen (= Romantik, Gefühle etc.) basiert, sich genauso instabil gestalten wird... Daher scheint sich ja bei uns auch die sog. "serielle Monogamie" durch zu setzen. Was das Ganze erschwert, ist, dass wir immer noch rudimentäre Reflexe in uns haben (Mann als "Jäger" oder "Krieger", Frau als Weibchen, welches versorgt werden will) und diese nicht mehr so ganz in die soziale Umwelt passen wollen. Daraus ergeben sich dann weitere Schwierigkeiten für eine stabile Beziehung. Hier ist der Kern des Problems: Verschiedene, Teils gegenteilige Ansprüche werden an die Geschlechter gestellt.
Für mich persönlich ergibt sich daraus nur eine Schlussfolgerung - lebe den Tag, lebe das Jetzt - du hast nur dieses eine Leben. Ob eine Beziehung "hält" weiß eh niemand - dazu gehört einfach eine gehörige Prise Glück...