• #1

Warum date ich immer Partner unter meinem Niveau?

Hallo liebe Community,
ich nehme seit längerem ein bewusstes Dating Schema bei mir wahr und würde gerne eure Meinungen/ Erfahrungen und Ratschläge dazu hören.

Ich komme aus einem relativ wohlhabenden Familienhaus, meine Eltern führen eine glückliche Ehe, ich mache bald meinen Bachelor. Laut Aussagen falle ich Männern primär wegen meines Aussehens auf, Interesse entwickeln sie sobald sie meinen Charakter kennen lernen und merken, was für ein großes Herz ich hab. Meine Familie meint immer, ich hab ein Helfersyndrom.
So viel zu mir.

Männer werden für mich vor allem interessant wenn sie Probleme haben, wie eine schwere Kindheit, Eltern getrennt, schwieriges Verhältnis Zuhause oder ähnlichem. Alle haben auch die Gemeinsamkeit, relativ ,ungebildet` zu sein, keinen Ehrgeiz im Leben zu haben, bis hin zu extremen Alkoholkonsum oder sogar Drogenkonsum, was auch schon in Haft endete.
Ich ertappe mich dabei immer wieder auf die gleiche Sorte Mann rein zufallen - natürlich ohne happy end.
Mein letzer Freund fiel aus diesem Beuteschema, er war auch gebildet usw. aber für ihn konnte ich einfach keine wirklichen Gefühle entwickeln.

Ich würde aus diesem Muster gerne ausbrechen. Ist das möglich?
Vielen Dank schon mal für eure Antworten.
 
  • #2
Letztendlich möchten wir alle glücklich im Leben werden und folgen dabei unseren eingeprägten Handlungsmustern. Du brauchst unbedingt einen Mann, der deine seelische Herzenswärme benötigt, um sein Leben in den Griff zu bekommen.

Du brauchst einen gebildeten Mann aus dem Ingenieursbereich, einen, der nicht ungebildet, aber vielleicht zwischenmenschlich etwas ungeschickt ist, um den du dich kümmern kannst und der dir dafür Liebe zurückgibt. Sozusagen einen Prinzen, der erst noch wachgeküsst werden muss. Auf Suchtprobleme kannst du dabei gern verzichten, vielleicht nimmst du einen Berufanfänger oder Studenten, dem du die "Flötentöne" noch beibringen kannst.
 
  • #3
Guten Morgen,

liebe FS, ob das ein Muster ist, ist die Frage.

Du hast offensichtlich eine ausgeprägte soziale Ader und damit einhergehend, sicher auch einen Sinn für Gerechtigkeit, gepaart mit viel Idealismus, freue dich darüber.
Deine Seele strebt nach Aufgaben, wo du diese Eigenschaften ausleben kannst.Vielleicht solltest du ein Aufgabenfeld außerhalb von Partnerschaft suchen und eventuell einen Partner, der mit dir an einem Strang zieht. Aufgabengebiete gibt es ohne Ende und wenn du dich dort einbringst, wirst du vielleicht eher einen Partner in Erwägung ziehen, der kein sozialer Fall ist. So gibt es in beiden Welten ein sicheres happy end.
 
  • #4
Klingt nach Koabhaengigkeit.
Informier Dich mal diesbezüglich.
Vielleicht brauchst DU auch das Gefühl der Überlegenheit weil Augenhöhe Kontrollverlust bedeuten würde im Sinne dass man sich gegenseitig wichtig ist. Nicht nur er Dich braucht zur "Rettung".

Notfalls geh in Selbsthilfegruppen, programmiere Deinen Liebeschip um..
 
  • #5
Ich würde aus diesem Muster gerne ausbrechen. Ist das möglich?
Vielen Dank schon mal für eure Antworten.
Grundsätzlich ist alles möglich, es muss dir bewusst werden, was du möchtest und was du unter keinen Umständen mehr haben willst, weil das dir nicht gut tut, weil du leidest. Anscheinend hast du die Leidensschmerzgrenze noch nicht erreicht und wirst aus deinen Fehler noch lernen müssen!
Alles was wir denken, womit wir uns befassen und wo wir unsere Aufmerksamkeit hinlenken, wird letztendlich früher oder später Wirklichkeit.
Und alles kommt aufgrund des Gesetzes der Anziehung, irgendwann als eine Erfahrung an uns zurück. Du solltest deine Einstellung ändern und dir klar werden, was für dich wichtig ist, daran konsequent und permanent arbeiten, alles Gute für dich.
 
  • #6
Vielleicht war das bisher alles nur Zufall, aber es schaut nicht so aus. Wie Du sagst, diagnostiziert Dir Deine Familie ja ein "Helfersyndrom". Inzwischen ist Dein Leidensdruck recht groß geworden und Du suchst hier Hilfe - ein erster Schritt.
Frage Dich, was Dich an diesen bisherigen Männern tatsächlich angezogen hat. War es, dass Du bei ihnen "Mutter" oder "große Schwester" sein konntest? Hast Du diese Männer (auch) als sexuelle Wesen wahrgenommen? Oder welch anderer Art sind Deine Gefühle für diese Männer gewesen?
Zusammenfassend: Ja, es ist möglich, aus diesem Muster auszubrechen.
ErwinM, 49
 
  • #7
Du hast das Muster erkannt, das ist schon der erste (und wichtigste) Schritt. Vielleicht könntest du ja mal mit einem Therapeuten oder Coach (einer, der psychologisch wirklich Ahnung hat) reden, um herauszufinden, woher das kommt? Meist liegen die Ursachen ja in der Kindheit.
Ich kenne das, was du erzählst, von mir selbst auch. Aber nur aus der Jugend (bis ca. 25). Da fand ich "normale" Männer ohne Probleme irgendwie langweilig. Vielleicht hatte ich so die romantische Vorstellung, für den Mann was ganz besonderes zu sein, wenn ich ihn von seinem Leid erlöse, um es übertrieben zu sagen (also durchaus auch egoistische Gründe, die meiner Meinung nach bei fast jedem Helfersyndrom die Ursache sind). Das hat nur zu einer fünfjährigen Beziehung geführt, die absolut im Chaos endete. Und danach ist in mir einfach eine Veränderung vorgegangen, wie sie wohl manche Frauen ereilt. Plötzlich fühlte ich mich von Männern angezogen, die einfach in sich ruhten und vernünftig waren (auch mein Vater ist so ein Mensch), auch wenn sie keine ganz typischen Normalos sind. Vor Männern mit starken psychischen Probleme, Drogen etc. habe ich danach immer Reißaus genommen und mich auch nicht mehr in sie verliebt. Durch Erfahrung klug geworden. Wie alt bist du denn?

w, 35
 
  • #8
Liebe Sandricha, eigentlich hätte ich gesagt, dass vor allem Menschen, die selbst aus problematischen Verhältnissen kommen, eine größere Affinität zu Problemmenschen haben. Aber Du schreibst, dass das nicht der Fall ist.

Wie ist es denn mit Deinem Selbstwert? Brauchst Du das Gefühl gebraucht zu werden? Willst Du mit Hilfe andere Menschen an Dich binden bzw. für sie wichtig werden?

Ansonsten: hochsensible Menschen haben auch ein Helfersyndrom, da 10-20 Menschen sind hochsensibel. Sie haben vor allem deshalb ein Helfersyndrom, weil es ihnen leid tut, wenn es anderen schlecht geht.

Mich würde interessieren, ob Du eine glückliche Kindheit hattest, ob Du wertgeschätzt wurdest, auch dann, wenn Du keine guten Leistungen erbracht hast oder musstest Du Dir Liebe "verdienen"?
 
  • #9
Super, dass du dein Muster erkannt hast.

Um etwas bekämpfen und ändern zu können, sollte man vielleicht als erstes die Ursachen kennen.

Das kann natürlich viele Ursachen haben, vielleicht könnte ein Psychologe dir dabei schneller und besser auf die Sprünge helfen.

Nur mal ein paar Anregungen, die mir so einfallen:

Auch wenn deine Eltern lange verheiratet und miteinander glücklich sind, muss dies nicht heißen, dass sie optimal bei der Kindererziehung funktioniert haben, und dich somit negativ geprägt haben können.

Das könnte bedeuten, dass es bei deinen Eltern vielleicht Liebe nur gegen Leistung gab und du nun jedesmal glaubst, dir die Liebe verdienen zu müssen, indem du etwas Besonderes für denjenigen tust und ihn rettest.

Es könnte auch mit deinem Selbstwert / Selbstbild zu tun haben, dass du innerlich vielleicht glaubst, einem dir ebenbürtigen oder besseren Mann nicht gerecht werden zu können oder als fatale Schlussfolgerung daraus, wenn schon die "minderwertigen" Männer dich ja nicht wollen, wieso sollte es dann ein besserer wollen ?

Da musst du mal versuchen, ganz tief in dich hinein zu hören welche fiesen Stimmchen da ganz weit hinten im Kopf sprechen.

Wenn du das herausgefunden hast kannst du dann ganzrational versuchen diese zum Schweigen zu bringen und umzuprogrammieren.
 
  • #10
Liebe Sandricha,
Du bist nun wirklich nich die einzige Frau, die auf Bad Boys steht!

Das kann aus 1. Rebellion der Frau gegen das ihr vorgelebte Familienbild erfolgen, 2. aus der Retterinnenperspektive, weil Du den bösen Jungen auf den rechten Weg führen willst, 3. fehlende Selbstreflexion, wenn die Frau nicht weiss, was sie will und daher nicht erkennt, dass sie ihr Ziel mit dem Bad Boy niemals erreichen kann, 4. fehlendes Selbstbewusstsein, wenn sie denkt, einen klugen, reichen, guten Mann nicht für sich gewinnen zu können.

Das Männerbild hat bei Frauen immer mit dem Vater zu tun.
Schau mal, ob Dein Vater ein "Rebell" ist, der im realen Leben oder zumindest mit seiner inneren Haltung gegen die bestehenden allgemeinen Regeln verstösst.
Das kann auch sein, dass der Vater gegen Steuergesetze oder die Straßenverkehrsordnung schimpft.

Du kannst auch schauen, ob Du das Beziehungsmodell Deiner Eltern für Dich für erstrebenswert hältst. Vielleicht ist es Dir zu eingefahren und langweilig für Dein Leben.

Hattest Du das Gefühl, dass Du gut genug bist für einen "guten Mann"?
Das hat nichts mit den objektiven Umständen zu tun! Wenn Du als Kind das Gefühl gewonnen hast, Du bist "noch zu klein", nicht klug oder hübsch genug, wirst Du Dieses Gefühl mit ins Erwachsenenleben tragen.
 
  • #11
Vielleicht triggern dich unverbindliche, freiheitsliebende Männer, die nicht viel über die Zukunft nachdenken. Vielleicht hast du unbewusst Angst, soviel Harmonie und Nähe wie in deinem Elternhaus nicht haben zu wollen.
Vielleicht fehlt dir wie @Merrettich beschreibt der Mut, dich auf einen souveränen, selbstbewussten Mann einzulassen, dich fallenzulassen und dabei die Kontrolle abzugeben. Oder hast sowas wie ein "Helfersyndrom"

Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus mehreren Faktoren. Du scheinst noch jung, probierst dich aus, wirst aus Erfahrungen lernen, wachsen und zu dir finden. Es ist jedenfalls ein gutes Zeichen, dass du bei dir Muster erkennst und hinterfragst.
 
  • #12
Verstehe Deine Problematik. Vielen Frauen geht es so, unabhängig vom Alter...

Hab auch schon gebildete Typen gedatet: leider legten die auch mehrere Line Koks an einem Abend. Von daher vollkommen irrelevant ob Bildung oder nicht; der Alkohol und die Drogen bestimmen leider heutzutage das Leben fast aller Männer.
Die Gehirne sind so stark geschädigt durch den jahrelangen mißbräuchlichen Konsum, das ist nicht mehr nachvollziehbar.

Wenn man dem Gegenüber mitteilt, daß man nicht säuft, keine Drogen nimmt und auch keinen TV in der Wohnung hat, ist man unten durch.
Ich werde dann nicht mehr kontaktiert.

Auch in der Firma in der ich jetzt bin: Ich bin die einzigste Person mit eigener Wohnung. Alle anderen leben bei Frauen in der Wohnung. Egal ob Arbeiter oder Ingenieure.

Ich warte auf den Tag, an dem ich einen attraktiven kinderlosen Mann meines Alters kennenlerne, der in einer eigenen Wohnung selbständig und allein lebt...ohne TV und ohne Alk- und Drogenproblem, seine Suppe selbst warmmacht und seine Wäsche selbst wäscht.

Ich gehe davon aus, dass dieser Tag NIE kommen wird...
 
  • #13
Ich ertappe mich dabei immer wieder auf die gleiche Sorte Mann rein zufallen - natürlich ohne happy end.
Ich stelle mir vor, dass du vielleicht Männer suchst, die etwas verkörpern, das du dir selbst nicht erlaubst.
Währenddem du die Brave, Gute und Fleissige bist, aus gutem Hause kommst und studierst wie sich's gehört, sehnst du dich vielleicht danach, eine "andere Seite" von dir auszuleben.
Da du das aber selbst (noch?) nicht kannst, suchst du dir einen Mann, der das im Übermass hat, was dir fehlt. So erlebst du ja auch eine Prise Drama und Abenteuer, aber wenn es dir zu krass wird, kannst du dich wieder in deine heile Welt zurück ziehen.
Experimentiere damit, die Männer in deinem Leben als deine eigenen Schattenseiten zu sehen. Etwas, das du dir ins Leben holst, als Kontrast zu deinem Image, als Spiegelung von einem unsichtbaren Teil deiner Selbst.
 
  • #14
Was genau zieht dich an diesen Bad-Boys an? Ist es, dass sie Qualitäten ausleben, die du dir selber nicht zugestehst, eine gewisse Anarchie, Unangepasstsein, Unbekümmertheit, Grenzenlosigkeit? Versuch, diese Qualitäten, die etwas mit dir zu tun haben, weil sie dich sonst nicht so anziehen würden, in dir selber zuzulassen. Ich rate dir nicht, eine drogensüchtige Kriminelle zu werden, das meine ich auf keinen Fall, aber du musst dich selber nicht auf das liebe Mädchen mit dem grossen Herzen reduzieren. In unserer Brust schlagen viele Herzen, lass alle Aspekte deiner Persönlichkeit zu und gib ihnen Raum, dann musst du das, das du in dir (noch) nicht als Teil von dir annehmen kannst, nicht mehr im aussen suchen. Und wirst automatisch andere Männer anziehend finden.

Sich selber kennenzulernen ist ein extrem spannendes Unterfangen. Ich wünsche dir viel Neugierde und Freude dabei.

Frau 52
 
  • #15
An deiner Stelle würde ich versuchen, dein Beuteschema genauer zu erfassen: Willst du für Männern mit niedrigem Bildungsniveau und unglücklicher Kindheit wirklich die Florence Nightingale geben, die sie zu mehr Ehrgeiz motiviert und die in deinen Armen endlich die wärmende Liebe erfahren sollen, derer sie entbehrt haben? Gehst du gleich dazu über, für sie Fortbildungen herauszusuchen und "Ordnung" in ihr Leben bringen zu wollen? Oder reizt dich, vor allem sexuell, eben der klassische "Bad boy": Rebell, exzessiv, in gewisser Weise abgeklärter als seine Altersgenossen, im Hier und Jetzt verankert (Karriere, Fleiß, Ehrgeiz - wen interessiert's), verführend durch seine vordergründig souveräne Haltung, gepaart mit Dominanz (political correctness, auch im Umgang mit Frauen - drauf gesch******). Wenn letzteres zutreffen sollte, durchläufst du vielleicht die typische Entwicklungsphase einer "Tochter aus gutem Hause", die fasziniert und geblendet auf Männer steht, die es ordentlich krachen lassen. Meistens geht diese Phase ohne therapeutischen Beistand vorüber, weil du besser zwischen sexuellem Begehren und dem Wunsch nach harmonischer Übereinstimmung bzgl. essentieller Lebensziele unterscheiden lernst. Ganz wichtig ist deine Erkenntnis, ob du dich insgeheim diesen Männern überlegen fühlst, oder ganz im Gegenteil, dich ihre "Welt" anzieht, weil sie eben so viel dramatischer ist als dein Hintergrund.
Solltest du tatsächlich mithilfe eines Helfersyndroms tiefergehende, verbindliche Beziehungen vermeiden wollen, dann wäre eine Therapie durchaus zielführend. Deshalb: Hinterfrage noch einmal genauer, was du bei deinem bevorzugten Typ Mann eigentlich suchst, google im Internet mal nach dem Stichwort "Wendy-Syndrom".
 
  • #16
Was suchst Du in einer Partnerschaft? Heißen Sex oder Familiengründungsabsichten? Willst Du eine Aufgabe haben mit der Beziehung, also reicht es nicht, wenn es locker, leicht und fröhlich ist, es muss "Tiefe" rein, indem der Partner Probleme hat, und diese Tiefe ist aber in Wirklichkeit Abhängigkeit, Dankbarkeitssuche?

Du schriebst ja so, als seiest Du REINGEFALLEN auf die Männer. Aber vorher schriebst Du, nur dieser Typ Mann sei für Dich interessant. Dann bist Du ja nicht reingefallen, Du wolltest genau ihn wegen der Probleme, die Du bei ihm zu sehen meinst. Und lautet das bei Dir weiter: wenn Du ihn geheilt hast, ist er Dir in Liebe ergeben und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage? Dann ist der Zweck Deiner Partnerschaft nicht Liebe und Spaß, sondern Problemlösung und sich Sicherheit verschaffen durch erwartete Dankbarkeit des anderen. Dazu muss sich der andere aber auch selbst als Hilfsbedürftiger sehen, der sich unter Deine Fittiche begibt. Ich glaube absolut nicht, dass das sexy ist für Männer. Du wirst höchstens ausgenutzt.
Auf welche Art Frauen stehen solche Männer? Ich hätte gedacht, dass Du denen zu ... bieder, brav bist, ohne Verständnis von Abgründen.
Vielleicht brauchst DU auch das Gefühl der Überlegenheit weil Augenhöhe Kontrollverlust bedeuten würde im Sinne dass man sich gegenseitig wichtig ist.
Genau das habe ich auch gedacht.
Der gute reine Mensch sucht sich einen Menschen, den er nicht so gut und nicht so rein findet, um sich zu erhöhen und von seiner Güte und Liebe was abzugeben. Damit macht man den anderen aber klein.
Jeder mit Helfersyndrom braucht Hilfsbedürftige und will für seine Hilfe Liebe haben. Es kann aber höchstens Dankbarkeit sein. Meistens merken die "Hilfsbedürftigen" nichtmal was davon, dass sie so eine Hilfe brauchen. Und der "liebe Helfer" fühlt sich am Ende benutzt, weil seine Abhängigen ihm ne Nase drehen und gehen.

Es ist auch vielleicht das "die Schöne und das Biest"-Spiel. Du wirst umso strahlender, je "schattiger" der Typ neben Dir ist und alle anderen sagen "Mann, hat dieser Halunke Glück mit dieser wundervollen, gütigen, schönen Prinzessin". Das ist ein Eitelkeitsding.
Wenn man projiziert, übernimmt der andere die eigene finstere Seite, weil man sie bei sich selbst noch nicht sehen kann.
Willst Du gegen Deine braven Eltern rebellieren, indem Du Männer anschleppst, die sie "unmöglich und unter Deinem Niveau" finden?

Vielleicht befasst Du Dich theoretisch damit, warum Menschen so sind wie die Männer, warum solche Familien existieren. Vielleicht ist Literatur wie Alice Miller "Das Drama des begabten Kindes" was für Dich. Oder Prosa wie "Fight Club" vielleicht auch, da kannst Du auch den Film sehen (Entdeckung des wahren Ich unter dem "so musst du sein und funktionieren" und der Liebesfähigkeit, gepackt in eine ziemlich anarchistische Geschichte). Studierst Du was Pädagogisches, Soziales oder Psychologie?
 
  • #17
Verstehe Deine Problematik. Vielen Frauen geht es so, unabhängig vom Alter...

Hab auch schon gebildete Typen gedatet: leider legten die auch mehrere Line Koks an einem Abend. Von daher vollkommen irrelevant ob Bildung oder nicht; der Alkohol und die Drogen bestimmen leider heutzutage das Leben fast aller Männer.
Die Gehirne sind so stark geschädigt durch den jahrelangen mißbräuchlichen Konsum, das ist nicht mehr nachvollziehbar.

Wenn man dem Gegenüber mitteilt, daß man nicht säuft, keine Drogen nimmt und auch keinen TV in der Wohnung hat, ist man unten durch.
Ich werde dann nicht mehr kontaktiert.

Auch in der Firma in der ich jetzt bin: Ich bin die einzigste Person mit eigener Wohnung. Alle anderen leben bei Frauen in der Wohnung. Egal ob Arbeiter oder Ingenieure.

Ich warte auf den Tag, an dem ich einen attraktiven kinderlosen Mann meines Alters kennenlerne, der in einer eigenen Wohnung selbständig und allein lebt...ohne TV und ohne Alk- und Drogenproblem, seine Suppe selbst warmmacht und seine Wäsche selbst wäscht.

Ich gehe davon aus, dass dieser Tag NIE kommen wird...

Ich stimme zu, dass Drogen und Unselbstständigkeit nicht mit dem akademischen Grad zusammenhängen. Aber dem anderen möchte ich entschieden entgegenzutreten!

Liebe FS, lass dir hier nicht einreden, es gäbe nur kaputte Männer; das stimmt einfach nicht. Zumindest im Alter Anfang 30 waren sehr viele meiner männlichen Freunde Single; alle attraktiv, psychisch gesund, selbstständig, ohne Drogen oder übermäßigen Alkoholkonsum und die haben dann auch Frauen kennengelernt und führen gute Beziehungen. Manche haben ein Kind mit einer Ex, ja und? So verbittert über Männer zu reden - da wundert es mich nicht, wenn so jemand keinen netten normalen Mann trifft; genau wie andersherum ein Mann, der so über Frauen denkt.
 
  • #18
Verstehe Deine Problematik. Vielen Frauen geht es so, unabhängig vom Alter...

Hab auch schon gebildete Typen gedatet: leider legten die auch mehrere Line Koks an einem Abend. Von daher vollkommen irrelevant ob Bildung oder nicht; der Alkohol und die Drogen bestimmen leider heutzutage das Leben fast aller Männer.
Die Gehirne sind so stark geschädigt durch den jahrelangen mißbräuchlichen Konsum, das ist nicht mehr nachvollziehbar.

Wenn man dem Gegenüber mitteilt, daß man nicht säuft, keine Drogen nimmt und auch keinen TV in der Wohnung hat, ist man unten durch.
Ich werde dann nicht mehr kontaktiert.

Auch in der Firma in der ich jetzt bin: Ich bin die einzigste Person mit eigener Wohnung. Alle anderen leben bei Frauen in der Wohnung. Egal ob Arbeiter oder Ingenieure.

Ich warte auf den Tag, an dem ich einen attraktiven kinderlosen Mann meines Alters kennenlerne, der in einer eigenen Wohnung selbständig und allein lebt...ohne TV und ohne Alk- und Drogenproblem, seine Suppe selbst warmmacht und seine Wäsche selbst wäscht.

Ich gehe davon aus, dass dieser Tag NIE kommen wird...

Ich denke Du bewegst Dich in der falschen Matrix; Umfeld.. ich kenne mehrere solche Männer :)
Wobei ich an einen Partner noch!:) höhere Ansprüche stelle als keine Sucht und Wäsche selber waschen...
 
  • #19
Um aus einem destruktiven Muster ausbrechen zu können, bedarf es erstmal der Selbstreflexion.

Was zieht Dich an den Männern aus Deinem Beuteschema an - warum lassen Dich andere Männer kalt?

Ich hatte ein ähnlich fatales Muster - bin immer wieder bei Frauen mit einem geringen Selbstwert gelandet, woran die Beziehung dann letzten Endes gescheitert ist. Inzwischen achte ich da sehr bewusst darauf.

Unter Umständen empfiehlt sich hier ein Besuch beim Psychologen, wenn Du alleine nicht aus diesem Muster ausbrechen kannst.
 
  • #20
Dann bist Du ja nicht reingefallen, Du wolltest genau ihn wegen der Probleme, die Du bei ihm zu sehen meinst.
Es ist ganz klar, dass diese Männer Probleme und nicht nur vermeintliche seelische Probleme. Denn was ist Alkoholismus, Drogen wie auch Gefängnis, wenn nicht massive seelische Probleme, die im Einzelfall zu Kriminalität führten. Eine Gefängniszelle ist kein Ferienbungalow ;-)
Jeder mit Helfersyndrom braucht Hilfsbedürftige und will für seine Hilfe Liebe haben. Es kann aber höchstens Dankbarkeit sein. Meistens merken die "Hilfsbedürftigen" nichtmal was davon, dass sie so eine Hilfe brauchen. Und der "liebe Helfer" fühlt sich am Ende benutzt, weil seine Abhängigen ihm ne Nase drehen und gehen.
Ich gehe da eher mit @Pia62. Ihre Menschlichkeit, Empathie oder Verständnis wird abschätzig als Helfersyndrom betitelt. Wo wären alle Patienten in den Krankenhäusern, Rehakliniken, Altenheime ohne „Menschen mit Helfersyndrom“? Ist es nicht eine Frage der Sozialisation, warum gerade in 90% der Fälle Frauen pflegerische Berufe wählen?

Bei ihr vermute ich viel weniger Helfersyndrom als vielmehr eine Herausforderung und der Idealismus, dass mit dem betreffenden Mann alles möglich ist. Na die FS keine solche Probleme hat und einen Start in Wien einen so hat sie vermutlich auch die Überzeugung, dass am Ende ein „Bad Boy“ auch für sich selbst erkennt, dass es sich lohnt ein geregeltes stinknormales bürgerliches Leben zu führen. Sich an etwas quasi die Zähne aus zubeissen in der Hoffnung, dass ihr Einsatz etwas bringt. Dazu braucht es einen starken Willen, den sie hat.

Solche Typen verlassen meistens die Frau nicht, weil sie selbst gar nicht lebensfähig sind und ihr Leben nicht alleine auf die Reihe kriegen. Wenn, dann wechseln sie nahtlos in eine neue Beziehung. Auch mein Ex (Alkohol- und Nikotinabhängig) wurde nicht nur von mir, sondern auch von allen anderen Frauen verlassen. Ich kenne eine Frau über 70, die ihren alkoholabhängigen Mann verliess, der daraufhin Suizid beging.

@Sandricha irgendwann erwachen die meisten Frauen und erwarten, dass die Männer Verantwortung für ihr Leben in allen Bereichen übernehmen und ihr Lebensunterhalt selbst bestreiten. So wie die meisten Frauen das selbstverständlich tun. Was auch du für dich selbst tust. Eigenständiges und eigenverantwortliches Leben zu bestreiten, darfst du auch von allen Männern erwarten.
Du bist nicht ihre Mutter, die ihr Leben regelt. Ich wünsche dir, dass du das so früh es geht erkennst und solche Typen links liegen lässt.

Tendenziell konsumieren mehr Männer Alkohol und Drogen in der Gesellschaft und sind auch häufiger kriminell als Frauen.
 
  • #21
Hallo @Sandricha ,

lässt du dir das mit dem "Helfersyndrom" vielleicht einreden?
Warum haben dir deine bisherigen Freunde denn gefallen? Aussehen, Auftreten, Körpersprache, Ausstrahlung?
Oder war es eben doch der Junkie, dem geholfen werden sollte?
Sehr viele "Bad Boys" gehen nämlich durchaus ihren Weg. Und wer die Kraft hat, Widerstände zu brechen und auf die meisten Regeln zu pfeifen, der hat auch den Charakter, für sich selbst zu sorgen. Durch die Wand zu gehen und die Türe zu ignorieren macht Spass. Aber nur, wenn man es kann. Wenn dich das anzieht .... mach dir keine Sorgen. Solche Buben sind nicht einfach ... aber immer interessant.
Dazu kommt: Lerne zu unterscheiden, ob ein Mensch aus Genuss trinkt, raucht, Linien zieht ... oder ob es die pure Sucht ist. Asketen können beides nicht verstehen. Aber dazu scheinst du nicht zu gehören.
Befasse dich mit dir selbst, lerne, dich selbst zu verstehen. Damit beantwortest du dir einige deiner Fragen.
Und lass dich nicht auf deine Optik reduzieren. Du bist mehr .... und wird das nicht erkannt, dann lass die Finger von dem Mann. Auch das Geld deiner Eltern sollte keine Rolle spielen. Das als erste Hilfe, Männer etwas einzuschätzen.
Viel Erfolg wünscht dir Tom
 
  • #22
Was zieht Dich an den Männern aus Deinem Beuteschema an - warum lassen Dich andere Männer kalt?

Moin,

etwas möchte ich noch ergänzend hinzufügen...

Wir Frauen haben von Natur aus sehr sensible Antennen und können oft spüren und erfassen, wie der Mensch, der vor uns steht, wirklich in seinem Wesen tickt, auch wenn diese durch Sucht o.ä. überlagert ist. Es ist ein gesunder menschlicher Trieb, zu diesem wahren Wesenskern vorzustoßen, bzw. diesen frei zu legen. Ob dieser Mensch, diesen leben kann und will, hängt von seiner Sozialisation, seinem Willen und seiner eigenen Lebensenergie ab.
Soziales Leben behinhaltet, gegenseitige Erziehung und Heilung. Das ist in unserer deformierten Gesellschaft so, in diesem Umfange nicht mehr machbar.
Warum ziehen sich Menschen an, die verschieden sind? Doch um zu heilen, jeder auf seine Art und um seine Wesenszüge zum Ausdruck bringen zu können. Die Suche nach der berühmten Augenhöhe orientiert sich an Blendwerk. Die wirkliche Augenhöhe können wir Menschen nur mit dem Herz erkennen und sie auch herstellen.
 
  • #23
@Sandricha
Wenn aus recht wohlhabenden Verhältnissen stammst, ist die Anzahl derer, die dem gleichen oder gar überlegen sind, zwangsläufig relativ gering. In diesem Punkt wäre ein deinerseits "nach unten Daten" eine Angleichung an die Realität, dass die Masse der Männer, die potentielle Partner sein können, auf einem anderen materiellen Niveau existiert.

.....
Männer werden für mich vor allem interessant wenn sie Probleme haben, wie eine schwere Kindheit, Eltern getrennt, schwieriges Verhältnis Zuhause oder ähnlichem. Alle haben auch die Gemeinsamkeit, relativ ,ungebildet` zu sein, keinen Ehrgeiz im Leben zu haben, bis hin zu extremen Alkoholkonsum oder sogar Drogenkonsum, was auch schon in Haft endete.
Ich ertappe mich dabei immer wieder auf die gleiche Sorte Mann rein zufallen - natürlich ohne happy end.
Mein letzer Freund fiel aus diesem Beuteschema, er war auch gebildet usw. aber für ihn konnte ich einfach keine wirklichen Gefühle entwickeln. .....

Ich bezweifle, dass Helfersyndrom die passende Bezeichnung für diese Umstände ist.
Könnte es vielleicht sein, dass die Tatsache einer Überlegenheit deinerseits in den beschriebenen Konstellationen dir ein Gefühl der Sicherheit gibt, während du dich in jemanden Ebenbürtiges nicht verlieben kannst, weil er zu Konkurrenz werden könnte bzw. dich mit einer gewissen in dir herrschenden Selbstunsicherheit konfrontieren würde?

Aus dem Muster ausbrechen kannst du, wenn du in dir selbst die Antwort auf deine Frage gefunden hast.
 
  • #24
Regel 1. Hilfe nie jemandem, der nicht um Deine Hilfe bittet oder Dir das Gefühl gibt, dass er Hilfe sucht!
Regel 2. Menschen ändern sich kaum. Also... willst Du erwachsene Menschen neuerziehen oder reizen Dich genau jene Eigenschaften, die Du jetzt kritisierst?
Ich gebe zu, ich habe auch die Eigenschaft, alle möglichen merkwürdigen Leute anzuziehen. Weil ich jeden Menschen mit viel Respekt und Empathie behandele, glauben solche Typen, mich auch im Bett kriegen zu können. Ich verliebe mich aber nicht in sie. Vielleicht solltest Du die Antwort wirklich in Dir suchen. Was für Gefühle empfindest Du zu ihnen? Lust? Mitleid? Bewunderung? Stehst Du auf Extremes?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #25
Ihre Menschlichkeit, Empathie oder Verständnis wird abschätzig als Helfersyndrom betitelt. Wo wären alle Patienten in den Krankenhäusern, Rehakliniken, Altenheime ohne „Menschen mit Helfersyndrom“? Ist es nicht eine Frage der Sozialisation, warum gerade in 90% der Fälle Frauen pflegerische Berufe wählen?
Das sucht man sich aber nicht in einer Beziehung. Du verwechselst hier Beruf und Privat. Helfersyndrom ist doch keine Erfindung, es gibt Menschen, die sich darüber ihre "Patienten" suchen, weil sie sich von ihrer Hilfe versprechen, dass der andere sich dankbar an sie bindet.

Und Helferberufe werden auch nicht immer aus Edelmut ergriffen, sondern auch aus Machtdenken. Ich würde niemals sagen, dass das bei allen so ist, aber es ist nicht immer das Gute im Menschen. Und die Helfer verhalten sich auch nicht immer gut, sondern auch gemein zu den Schutzbedürftigen.
Ein beruflicher Helfer mit Helfersyndrom kommt mir auch ungesund vor, weil er sich emotional mit denen verknüpft, denen er beruflich helfen soll. Und da jeder zu einem beruflichen Helfer kommen kann, da eben BERUFLICHER Helfer, könnte es bei einer emotionalen Verquickung so sein, dass der Helfer selektiert, wem er besser und wem er weniger hilft, weil ihm dessen Dankbarkeit egal ist. Das Helfersyndrom sucht sich ja aus, von wem es Bestätigung will.

Wolltest Du einen Partner, der Dich nur wählt, weil er Dich so "unter sich" sieht, dass er meint, Dir helfen zu müssen?

Überzeugung, dass am Ende ein „Bad Boy“ auch für sich selbst erkennt, dass es sich lohnt ein geregeltes stinknormales bürgerliches Leben zu führen. Sich an etwas quasi die Zähne aus zubeissen in der Hoffnung, dass ihr Einsatz etwas bringt.
Ja, damit würde er sich aber von ihr unabhängig machen, ihre Aufgabe wäre beendet und der Mann für sie langweilig.
Das ist doch aber auch Helfersyndrom?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #26
Und Helferberufe werden auch nicht immer aus Edelmut ergriffen, sondern auch aus Machtdenken. Ich würde niemals sagen, dass das bei allen so ist, aber es ist nicht immer das Gute im Menschen. Und die Helfer verhalten sich auch nicht immer gut, sondern auch gemein zu den Schutzbedürftigen.
Ein beruflicher Helfer mit Helfersyndrom kommt mir auch ungesund vor, weil er sich emotional mit denen verknüpft, denen er beruflich helfen soll. Und da jeder zu einem beruflichen Helfer kommen kann, da eben BERUFLICHER Helfer, könnte es bei einer emotionalen Verquickung so sein, dass der Helfer selektiert, wem er besser und wem er weniger hilft, weil ihm dessen Dankbarkeit egal ist. Das Helfersyndrom sucht sich ja aus, von wem es Bestätigung will.
...
Ja, damit würde er sich aber von ihr unabhängig machen, ihre Aufgabe wäre beendet und der Mann für sie langweilig.
Das ist doch aber auch Helfersyndrom?
Schwarze Schafe gibt es in jedem Beruf - leider. Aber ich denke dabei auch an die Menschen der Hilfsorganisationen, welche sogar humanitäre Hilfe in Kriegsgebieten leisten. Und auch als Geiseln genommen oder schlimmstenfalls gerötet werden. Reiner Egoismus würde sie zu Hause auf dem bequemen Sofa sitzen lassen.

Es ist vielleicht auch bei der FS: Sinnsuche und Erfüllung?

Es wäre keine beendete Aufgabe in dem Sinne, sondern ähnlich wie @Pia62 es sieht: zum verschütteten Wesenskern vorzudringen und ihn freizulegen. So wie bei einem Edelstein, der vom Schlamm befreit werden muss, weil man ihn schon leicht schimmern sah, um ihn in seiner vollen Schönheit glänzen zu lassen. Das Potenzial einer Person erkennen. Einen solchen Edelstein würde ich nie weggeben, sondern mich an ihn immer erfreuen, ihn gefunden zu haben.

Sie würde sich ja freuen, die Männer würden sich selbst auch so positiv sehen, wie sie das zu Beginn immer tut
 
  • #27
Gut möglich. Aber an der falschen Stelle und sie ist auch nicht gestrickt wie der Helfer, der in Krisengebieten was tut. Sie sucht ja Bestätigung durch Wandlung des anderen Menschen. Die Helfer in Krisengebieten haben kein Helfersyndrom, die Menschen, die ihren Partner nach eigenen Therapiewünschen aussuchen, schon.

So wie bei einem Edelstein, der vom Schlamm befreit werden muss, weil man ihn schon leicht schimmern sah, um ihn in seiner vollen Schönheit glänzen zu lassen.
Ich möchte wirklich den Menschen sehen, der gern der schlammige Edelstein für wen anderes sein will, damit der endlich den wahren guten Kern erkennt und durch seine Güte und Liebe erlöst. Das ist "Schöne und Biest" und ein Märchen.
Sicher gibt es solche Geschichten auch im RL, wo der eine immer der mit der barmherzigen Seele ist und der andere für immer dankbar. Aber die FS ist ja irgendwann doch immer enttäuscht gewesen. Es wäre interessant, ob sie gemerkt hat, dass der Edelstein gar nicht da ist und sie nur ausgenutzt wurde, also Schluss gemacht hat, oder ob sie enttäuscht wurde, weil die Männer genug davon hatten, wie ein verschmutztes Wesen gesehen zu werden, das therapiert werden muss, und sich lieber ihr Vergnügen woanders suchten.

Einen solchen Edelstein würde ich nie weggeben, sondern mich an ihn immer erfreuen, ihn gefunden zu haben.
Man kann auch Edelsteinmänner ohne Schlamm finden. Sie schrieb, dass sie einen Mann "auf ihrem Niveau" hatte, aber keine Gefühle für ihn entwickeln konnte.
Und es tritt auch immer der Effekt ein, dass wenn man einen anderen "salonfähig" gemacht hat, der die Hilfe nicht mehr braucht und nicht mehr dankbar ist, sondern sich vielleicht sagen wird "ich will keine Partnerin, die mich noch mit dem Schlamm gesehen hat".

Beziehungen, in deren Fundament so eine Aufgabe, den anderen zu besser, ist, sind zu Ende, wenn die Aufgabe erfüllt ist. Der Edelstein wird ja Selbstvertrauen bekommen und seine eigenen Wege gehen. Ich denke, vom Lebensgefühl her ist es für ihn schöner, GLEICH als Edelstein von einer Frau gesehen zu werden.

Ich denke, diese Geschichten finden zu Hauf statt, nur nicht so krass. Einer baut am anderen rum zu "dessen Besten", der andere entdeckt irgendwann selbst sein Potenzial, aber der Rumbauer kann ihn nicht freilassen und kriegt eine Krise, dass er nicht mehr der Coach ist. Oder der Umgebaute ist nun perfekt, aber der Rumbauer braucht immer noch seine Aufgabe, bei einem anderen Potenzial freizulegen und sucht sich den nächsten. Er hat sich ja nicht geändert.
Bei der FS lief es schon ein paar Male schief, also die Intuition, dass sie im Schlamm Edelsteine entdecken kann, hat sie nicht. Und sie hatte einen, zu dem sie keine Gefühle aufbauen konnte, so wie sie schreibt, hatte er nicht genügend Schlamm an sich für ihr Helferbedürfnis.
 
  • #28
Und die Helfer verhalten sich auch nicht immer gut, sondern auch gemein zu den Schutzbedürftigen.
Ja - leider. Das habe ich selbst erlebt.
Ich glaube, so manch einer, der einen sogenannten Helferberuf hat, macht das nur, um sich selbst aufzuwerten.
(Bitte nicht falsch verstehen - es gibt natürlich auch ganz viele Gute). Schlimm, wenn so einer sich tatsächlich einbildet zu helfen, aber wegen fehlender Empathie oder anderer menschlicher Defizite den Respekt vor dem Hilfebedürftigen verliert und ihn herablassend behandelt. Und so natürlich nicht wirklich "geholfen" hat.
 
  • #29
Sie sucht ja Bestätigung durch Wandlung des anderen Menschen. Die Helfer in Krisengebieten haben kein Helfersyndrom, die Menschen, die ihren Partner nach eigenen Therapiewünschen aussuchen, schon.
Ob sie Bestätigung darin sucht, wissen wir gar nicht, weil sie sich leider nicht gemeldet hat. Suchen Eltern Bestätigung wenn sie zum Beispiel ihren suchtkranken Kindern helfen wollen, die Drogen konsumieren? Bestätigung, dass sie wunderbare Eltern sind und alles richtig machen wollen? Würden solche Eltern ihre Kinder im Stich lassen und sagen: „jetzt bist du erwachsen genug und du musst wissen, was du dir antust“, so würde man sagen solche Eltern als lieblose Rabeneltern beschimpfen, die keine Liebe haben. Aber liebt eine Frau einen solchen Mann oder auch ein Mann eine solche Frau, so wird diesen Personen sofort ein Helfersyndrom oder Suche nach Bestätigung unterstellt aber niemals eine Liebe. Vielleicht fand sie es gar keine Herausforderung, einen netten sauberen Mann zu lieben, zu glatt ohne Ecken und Kanten. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass die Probleme eines solchen Mannes schon beim ersten Date zum Vorschein kommen.

Denn würden Frauen das im Voraus wissen, würden sie sich wohl kaum auf einen Mann einlassen, der massive Probleme mit sich selbst hat. Nicht umsonst sagt man in meiner Heimat: wenn ich wüsste, wann ich sterbe, so würde ich mir mein eigenes Grab schaufeln.

Würde ich wissen, dass ein Mann, ein Narzisst ist, ein Alkohol oder drogenabhängiger Mensch oder überhaupt ein extrem distanzierter Mensch, so würde ich mich niemals auf ihn einlassen.

Nein, kein Mensch sucht sich bewusst einen Problem behafteten Mann, um ihn zu therapieren, dann wäre das so, hätte sie hier nie die Frage gestellt und wäre auch jetzt mit einem solchen Mann zusammen. Es ist eben das, was geschimmert hat, worin sich die FS verliebt hat.

Und ich vermute, dass sie es war, die diese Beziehungen beendet hat. Solche Männer wissen selbst, dass sie ihr Leben nicht auf die Reihe kriegen können und ich glaube nicht, dass sie gehen, sondern tatsächlich in den meisten Fällen verlassen werden.

Und wenn sie bleiben dann glaube ich nicht aus Dankbarkeit, sondern, weil sie sich selbst auch verliebt haben.

Bei der Sängerin Kylie Minogue war es doch so, dass sie erst nach der erfolgreichen Krebsbehandlung von ihrem gesunden Freund verlassen wurde. Und nicht umgekehrt, sie die Genesene ihn verlassen hatte, wie man es erwartet hätte. Vermutlich musste er während ihrer Krankheit auf alles verzichten - seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse unterdrücken und zurückstellen und als es ihr besser ging, konnte endlich gehen, um für die Entbehrungen anderswo (von einer anderen Frau) Entschädigung zu bekommen. Aber man kann sagen es ehrt diesen Mann, dass er sie nicht während der Krebskrankheit verlassen hat.
 
  • #30
Ob sie Bestätigung darin sucht, wissen wir gar nicht, weil sie sich leider nicht gemeldet hat.
Wird sie nicht beantworten können. Ihr erster Beitrag schreit mE danach. Kein Mensch sagt doch "ja, ich suche unbewusst Bestätigung darin".
Suchen Eltern Bestätigung wenn sie zum Beispiel ihren suchtkranken Kindern helfen wollen, die Drogen konsumieren?
Äpfel u Birnen Vergleich, auch wenn es solche Eltern gibt, sogar welche, die ihr Kind absichtlich schädigen, um danach den kümmernden Elternpart vor der Allgemeinheit zu mimen. Du sagst aber gleichzeitig aus, was hier schiefläuft: Ein Partner ist KEIN KIND.

Abgesehen davon glaube ich nicht, dass die Probleme eines solchen Mannes schon beim ersten Date zum Vorschein kommen.
Ich hatte das so verstanden, dass er mit ihr zusammen war und sie langweilte, weil er keine Probleme hat.
würden Frauen das im Voraus wissen, würden sie sich wohl kaum auf einen Mann einlassen, der massive Probleme mit sich selbst hat.
Definitives NEIN. Manche Frauen wollen einen Problempartner, weil sie sich Dankbarkeit, Treue und Anhänglichkeit davon versprechen, ihm zu helfen. Und sie können sich selbst bestätigen, wie nützlich und gut sie sind.

Nein, kein Mensch sucht sich bewusst einen Problem behafteten Mann, um ihn zu therapieren
Da stimme ich Dir sofort zu. Es ist immer unbewusst.
Es ist eben das, was geschimmert hat, worin sich die FS verliebt hat.
Ich behaupte, es waren die Probleme des Mannes, die ihr Helfersyndrom ansprachen. Denn dann kann sie ihr Programm abspulen. Man wird sich dessen erst bewusst, wenn man seine Muster durchbricht. Daher mE auch dieser Thread - der Wunsch, das Muster zu durchschauen.
Und ich vermute, dass sie es war, die diese Beziehungen beendet hat.
Wer weiß. Wenn man denkt, man würde ausgenutzt, geht man ja idR. Auch möglich, dass die Männer gelangweilt waren davon, auf den rechten Pfad gebracht zu werden oder kein Sozialverhalten haben. Also wenn sie ihnen quer kommt mit Besserungsvorschlägen, lassen sie sie fallen.
Und wenn sie bleiben dann glaube ich nicht aus Dankbarkeit, sondern, weil sie sich selbst auch verliebt haben.
Aber in was, ist die Frage. Ich verliebe mich nicht in jemanden, der mich "unter sich" sieht und denkt, er müsste mich erst zu einem Menschen verwandeln, den man den Eltern vorstellen kann. Wäre doch armselig und die Männer hätten null Selbstwertgefühl. Das ist nicht sexy. Sexy ist Rebellion, deswegen denke ich auch, dass FALLS die FS jemals Erfolg gehabt hätte, den Wilden in einen zahmen Ist-Wie-Ich zu verwandeln, sie keine Lust mehr auf ihn hätte.
 
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