Die meisten anderen scheinen mir kaum direkt auf Deine Frage zu antworten. Ich weiß auch nicht so genau, ob Du es genau so gemeint hast, insbesondere, da die anderen anders antworten und es offenbar anders verstanden haben, aber meine Antwort auf die Frage lautet:
Ich vermute, es ist so:
Man möchte natürlich, dass der andere dasselbe empfindet, wie man selbst. Und man fragt sich, warum das nicht so ist. Und man möchte am Liebsten das "Problem" anpacken und lösen, auch wenn man weiß, dass das überhaupt nicht (einfach) geht. Und um ein Problem zu lösen, muss man die Ursache anpacken.
Das mit der Ursache ist allerdings so eine Sache. Was ist die Ursache?
Was ist die Ursache des Untergangs der Titanic? Der Eisberg? Die für Eisberge ungeeignete Konstruktion des Schiffes? Der besoffene Kapitän? ... Die Menschen, die die Navigation nach Sternen auf dem offenen Meer erfunden haben?
Was ist die Ursache einer bakteriellen oder viralen Erkrankung?
Der Arzt würde sagen: das Bakterium oder Virus. Und mit der Diagnose/Ursache steht auch schon die Therapie fest, nämlich etwas, was der Arzt beeinflussen kann: Penicillin, Impfung oder ähnliches.
Wäre die Evolution eine Person, die man fragen könnte, würde diese Person sagen: eine suboptimale Programmierung der DNS. Und mit Diagnose/Ursache steht auch schon wieder die Therapie fest, nämlich eine Verbesserung der DNS bzw. eine Evolution.
Zwei Personen mit unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, was die Ursache ist und beide haben eine mehr oder weniger geeignete Therapieform, die allerdings wiederum beide verschieden sind.
In Wirklichkeit gibt es nicht DIE Ursache, es gibt nur einen Handlungsbereich, in dem der Suchende handeln kann, um seine Probleme zu beseitigen.
Genau das tust Du! Du suchst in dem Handlungsbereich, den Du zur Verfügung hast, nach Lösungsmöglichkeiten.
Hey! Willkommen! Ich bin genau jetzt genau in derselben Situation!
Witzig ist auch, dass Du erwähnst, Dich klein zu fühlen. Ich fühle mich dabei überhaupt nicht klein, aber meine "Beziehung" hat genau das von mir angenommen, dass ich mich nun klein fühlen würde. Ich finde, Du brauchst Dich auch nicht klein fühlen. Es gibt keinen Grund. Allein wir beide sind uns da ähnlich. Unseren Beziehungen würde es mitunter umgekehrt wahrscheinlich ähnlich gehen ...
Ich finde es auch völlig in Ordnung, dass wir beide darüber nachdenken. Ich werde mich deswegen nicht verbiegen (und Du doch wohl auch nicht, dafür erscheinst Du mir hier viel zu reflektiert), aber man kann daraus sehr wohl lernen.
Also, keine Angst, durch da (dran vorbei kommst Du sowieso nicht) und dann geht's wieder aufwärts. Nun, nach fast 2 schweren Wochen, geht's mir auch schon wieder besser!
E.