Wenn man richtig umgeht damit, stellt sich die Frage nach dem blinden Glauben gar nicht. Es geht um eine Möglichkeit für manche Menschen, Selbstreflexion zu betreiben und sich mit Psychologie zu beschäftigen, und nicht darum, anderen Menschen Stempel aufzudrücken oder anderen zu erzählen "du bist so, ich bin so, weil das in dem Buch da stand".
In der Esoterik wird viel Kokolores betrieben, um Geld damit zu machen oder sich an irgendwas zu klammern, dass das Leben "gut" machen wird (da gleicht das manchem Gläubigen, den ich kennengelernt habe und der der Meinung war, weil er gottgefällig ist, ist er auserwählt und allen, denen es schlecht geht, geschieht es recht, weil sie nicht an das richtige glauben.). Die Kirche bildet noch heute Exorzisten aus und Professoren der Physik denken, ihre Meinung zu diesem Thema äußern zu können, obwohl sie noch nie ein Horoskop erstellt haben, nicht mal die Mythen hinter den Sternzeichen kennen, von Psychologie keine Ahnung haben und durch den Umgang mit anderen Menschen ganz offen beweisen, dass sie einiges nicht aufgearbeitet haben aus ihrer Kindheit. Außerdem glauben manche an den Urknall als singuläres Ereignis, als hätten sie ihn selbst gesehen, geifern sich völlig emotional an, ob Dunkle Materie existiert oder nicht, und interpretieren das Doppelspaltexperiment tatsächlich so, als wäre jemand (Gott) niederträchtig zum Menschen, weil er "guckt" und das ja nicht soll.
Am besten ist meiner Ansicht nach, sich nicht anzumaßen, über irgendwas zu urteilen, von dem man gar nichts weiß. Nur weil man nichts damit anfangen kann, heißt es ja nicht, dass es anderen nichts nützt. Solange man nicht auf idiotische Weise vom anderen damit konfrontiert wird oder den Eindruck hat, die Person spinnt sich ihren eigenen, für andere nicht mehr nachvollziehbaren Kosmos, ist doch jedem selbst über lassen, was er nutzt, um sich Gedanken über sich zu machen.