Es gibt solche und solche Attraktivität, solche und solche "modische Kleidung" ...
Ein Beispiel: Eine Frau, die eine gute Figur hat, deutlich solariumgebräunt ist, deutlich sichtbare Tatoos hat, vielleicht ein Bauchnabelpiercing, eine sehr freigelegte untere Bauch-/Rückenpartie, lange, "gestaltete" Fingernägel, auf eine bestimmte Weise geschminkt und frisiert ist ...usw. - mag definitiv gepflegt, modisch und attraktiv wirken - gilt aber trotzdem als (sorry) "prollig" und damit in gebildeteren Kreisen nicht als wirklich attraktiv.
In "gebildeten" Kreisen findet man dann vielleicht die ebenso hübsche, sorgfältig gepflegte Anwältin im Chanel- oder Armani-Kostümchen sehr attraktiv und spricht ihr nicht die Intelligenz ab.
Und damit nicht gleich wieder die Schwarz-Weiß-Schubladen-Diskussion losgeht: Zwischen diesen beiden genannten Varianten gibt es x-verschiedene Ausformungen von Attraktivität.
Die verschiedenen sozialen Schichten haben durchaus ihren jeweiligen Stil und ihre jeweils eigenen Codes, was äußere Attraktivität anbelangt - Aber ich finde, die sind doch nicht schwer zu erkennen!?
Ich gebe euch Recht darin, dass es eine "grobe Tendenz" gibt: je gebildeter, je höher auf der sozialen Rangleiter - desto weniger darf das Styling "ins Auge springen", desto dezenter muss es sein.
Und ich persönlich habe in meinem beruflichen Umfeld (Krankenhaus) beobachtet, dass es in bestimmten Berufsfeldern (Ärztinnen, wobei ich selbst keine bin) wirklich die Tendenz gibt: je höher auf der Karriereleiter, desto weniger gestylt darf frau sein.
Ich habe mir auch schon oft Gedanken darüber gemacht, warum das wohl so ist und in anderen Threads wurde ja bereits über das Thema diskutiert.
Vielleicht liegt es daran, dass man mit auffälligem Styling verbindet, dass diejenige sehr viel Zeit auf ihr Äußeres verwendet, die ihr demnach für ihre Arbeit und ihren Beruf verloren geht (das Klischeebild von der Sekretärin, die sich am Schreibtisch die Nägel feilt).
Auf jeden Fall wird es auch etwas damit zu tun haben, dass Frauen es nach wie vor schwerer haben, Karriere zu machen und in einer Männerwelt ernst genommen zu werden - einer sehr attraktiven, gestylten Frau wird dann sehr schnell (auch von Männern) nachgesagt, sie hätte sich "hochgeschlafen" bzw. ihr Hochkommen hätte sie ihrem guten Aussehen zu verdanken bzw. sie glaube wohl, gutes Aussehen sei ausreichend für beruflichen Erfolg (selbst schon erlebt). Folglich achten Frauen darauf, bloß nicht in diesen Verdacht zu kommen! Man möchte schließlich wirklich für seine Fähigkeiten und Leistungen geschätzt werden (im Job) und nicht für seine äußere Schönheit.
Weil in "gebildeten" Kreisen der Job nun mal sehr große Bedeutung hat, überträgt sich dieses Denken dann auch auf die Freizeit...
Aber Mädels, eins verstehe ich nicht: Warum wollt ihr denn die positive Aufmerksamkeit von Männern, die euer Styling nicht mögen? Die können euch doch egal sein, das würde ja eh nicht passen!
Oder anders herum: Es ist doch nicht schwer, sich stylingmäßig auf die Männer einzustellen, von denen man gemocht werden will!
Aber die Behauptung, attraktiven Frauen sei es generell nicht möglich, für intelligent gehalten zu werden, halte ich wirklich für etwas platt und nicht zutreffend.