Die einfache Onlinesuche macht es möglich, das aktuelle Modell bei geringfügigen Mängeln auszutauschen. Wer investiert da noch Energie in Beziehungsarbeit, wenn es so einfach ist.
Niemand lässt mehr etwas reparieren, pflegt irgendwas, ist sorgfältig im Umgang mit den Dingen. Es gibt im schnellen Zyklus was Neues, besseres .... für relativ wenig Geld. Dieses Verhaltensmuster wird auf Partnerschaften übertragen, jedenfalls auf diejenigen, die unter einer Zweck-Mittel-Rationalität zustande kommen, die sachlich mit Selbstpräsentation, Checklisten, NoGos etc. starten. Denen fehlt einfach die Magie des ersten Augenblicks, das langsame wachsen, die normale Annäherung.
Wir alle leben in großem Wohlstand und Komfort und wollen, dass das so bleibt, stehen aber gleichzeitig unter hohen Anspannungen, Reizüberflutung, Leistungsanforderungen, in Konkurrenzsituationen, erleben Unsicherheiten. Da will man sich im Privatleben nicht noch mehr aufladen. Wenn eine Partnerschaft mehr Stress macht, als zur Entspannung und zum Auftanken beizutragen, wird sie aufgegeben.
Gerade Frauen verändern persönlich sich mit zunehmender Berufstätigkeit und auch beruflicher Qualifikation. Von ihnen werden im Job Männereigenschaften verlangt, die sie nach Feierabend nicht ablegen wie den Businesslook. Sie sind finanziell unabhängig und lassen sich nicht mehr viel gefallen. Die Männer wollen diese sich selbst finanzierenden Frauen zwar haben, aber nicht deren Eigenschaften - da soll es noch zugehen, wie in den 50ern. Das lässt sich natürlich nicht miteinander vereinbaren und so geht es in den Beziehungen ausgesprochen ungemütlich zu, zumal die Partnerer überwiegend Wunsch- und Einzelkinder waren, die rundum gepampert wurden, der Nabel der Welt waren, frei von allen Verpflichtungen bis ins junge Erwachsenenalter. Das ist natürlich schwierig, wenn 2 solche Typen aufeinander treffen und die Bedingungen für eine Beziehung aushandeln sollen. Statt rundum versorgender Mutti, kommt eine erfolgreiche Frau nach Hause und denkt nicht daran, ihm alles abzunehmen. Umgekehrt läuft es genauso - die Frauen sind auch daran gewöhnt, der Nabel der Welt zu sein und denken nicht daran, jemand anderen zu versorgen, wollen selber Empfänger von Komfortleistungen sein. Macht es keinen Spass mehr miteinander - Modellwechsel.
Wenn man in diesen Kurzbeziehungen sich 15-20 Jahre gedreht hat, gibt man den Beziehungswunsch auf - ist hier ja zunehmend nachzulesen, dass gerade Frauen ü50 einfach keine Lust mehr auf das Theater haben und sich lieber mit Freundinnen zusammentun, um sich ein schöneres Leben zu machen.