Zu diesem Trennungsjahr ... Als Mensch, der sich mit Scheidungen nicht auskennt ... Ich finde das irgendwie seltsam, mir erschließt sich der Sinn nicht so ganz. Also schon klar, damit man nochmal drüber nachdenkt, aber ist das nicht irgendwie eine Bevormundung, so als müsste man vor seinen eigenen irrationalen Entscheidungen beschützt werden? Mir ist schon klar, dass die Ehe ein Vertrag ist, aber im zwischenmenschlichen Bereich eine Kündigungsfrist? Wird das Trennungsjahr wirtschaftlich-finanziell begründet oder geht es darum, die Leute vor impulsiven Spontan-Aktionen zu beschützen? Oder ist das ein Relikt aus den Zeiten, als die Ehe noch grundsätzlich heilig war?
Und warum sollte sich irgendwer an diese Regel halten? Wenn ich mich wirklich scheiden lassen wollte, würde ich es einfach genauso wie @Ina68 und
@Surecure machen:
Kommt es echt vor, dass der Partner einen daran hindert und auf das Trennungsjahr besteht? Also ja, bestimmt, aber ich frage mich, was das bringen soll, welche Logik steckt dahinter? Wenn sich jemand wirklich scheiden lassen will, ändert der dann seine Meinung, nur weil man es ihm nicht sofort erlaubt, sondern zu diesem Trennungsjahr zwingt? Wie wahrscheinlich ist das denn? Mir erscheint es irgendwie sinnlos, einen Partner, der gehen will, zu so was zu zwingen, warum nicht ziehen lassen, wenn die Liebe fort ist? Es ist doch dann sowieso nur noch eine Schein-Ehe und man verärgert den Partner doch eher, wenn man ihm Steine in den Weg wirft. Oder ist das Trennungsjahr ein Werkzeug, das gegen ihren Willen Verlassene nutzen können, um sich an ihren Partnern zu rächen, so nach dem Motto: "Wenn du mich schon nicht mehr liebst und gegen meinen Willen verlässt, dann mache ich es dir wenigstens möglichst schwer und unangenehm!"?
Denn wenn man seinen Partner ernst nimmt und respektiert, warum sollte man dann dieses Trennungsjahr nicht einfach in gemeinsamer Absprache umgehen und sich gleich trennen? Was bringt es einem persönlich, das nicht zu machen? Ist es wirklich die Hoffnung, der andere könnte seine Meinung ändern und plötzlich wird wieder alles schick? Das hieße doch irgendwie, dass man seinen Partner und seine Entscheidungen überhaupt nicht ernst nimmt, ihn für wankelmütig hält. Oder?
w27