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  • #1

Warum haben Freunde immer weniger Lust auf Reden,Telefon, Treffen

Ihr Lieben! Eure Meinungen zu diesem Thema interessieren mich:

ich (w/39) habe besonders in den vergangenen Monaten festgestellt, dass zunehmend Bekannte, Freunde, etc. immer weniger Zeit bzw. Interesse an gegenseitigem Austausch (sei es per Telefon, email, persönlich) haben. Soll sein. Jeder hat viel zu tun, das kann dann schon mal eine Weile Pause in Bezug auf Kontakt bedeuten.
Ich habe mich damit abgefunden und es geht mir deshalb trotzdem gut.Ich habe meine Interessen und mein Leben verläuft sehr erfüllend.
Aktuell habe ich aber vor ca. 4 Wochen zwei SMSse von 2 verschiedenen Bekannten erhalten, in der sie sich "nur kurz bei mir melden wollen, wie es mir denn ginge usw".
Ich habe mich natürlich darüber sehr gefreut und darauf geantwortet, auch mit Gegenfrage. Aber seitdem: nichts mehr von denen gehört oder sonst ein Lebenszeichen erhalten! Wieder Pause und kein Bild kein Ton mehr.
Was soll das?
Geht es Menschen mittlerweile schon gut damit, ab und an eine SMS loszulassen, abwarten ob vom Gegenüber eine Antwort kommt und das reicht dann auch wieder für einige Monate?
Sind alle schon durch Job, Freizeit, Privat, etc. überfordert, sodass niemand mehr Power für eine normale Kommunikation hat?

Freue mich auf alle möglichen Sichtweisen
danke!
 
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  • #2
Vielleicht fehlen die gemeinsamen Unternehmungen und somit die gemeinsamen Themen?

Als ich noch viel organisierte - Feste bei mir, Kino-abende, Sporttreffen - bekam ich immer viel Feedback, nicht nur die zusagen zu den Events, sondern auch privates. Ich habe mich auch recht offen mitgeteilt, natürlich auch zugehört und die kommunikation war immer rege und lebendig.

Zahlreiche kontakte sind mittlerweile eingeschlafen, weil ich selbst so gut wie nichts mehr tue.
 
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  • #3
Ich w29, merke das jetzt schon extrem. Die meinsten meiner Freunde sind mit dem Studium fertig, arbeiten viel, gründen eventuell Familie. Ich als Single, hab da kaum noch Platz. Ich dachte anfangs es liegt an mir persönlich, dass sie sich nicht melden. Es ist aber einfach so, dass sie viel zu tun haben und der Lebensrhythmus ein anderer ist.

Auch verändern sich Prioritäten. Ich hab nun angefangen, Menschen zu suchen und kennenzulernen die in der gleichen Situation sind wie ich. Und siehe da, die Kommunikation funktioniert viel besser.

Das was ich schade finde, je älter man wird, desto schwieriger ist es wirklich gute Freunde zu finden. Warum das wohl so ist? Läßt man Menschen weniger schnell in sein eigenes Leben? Vertrauen ist schließlich ein Prozess. Anscheinend verlängert sich der, je älter man wird.
 
  • #4
das liegt schlicht und ergreifend daran das Menschen dazu neigen irgendwann "sesshaft" zu werden.. d.h. das "innere" wird wichtig, das äussere unwichtig.. meistens mit Kind, Haus oder Kegel.. danach hat man sich mit einem "ruhigeren Lebensstil" arrangiert und kommt dann mit Mitte Ende 40 noch mal raus .. grade Frauen bekommen dann die "Partypanik".. (und sind dann gerngesehene Gäste an der Bar weil Geld und Feierlaune vorhanden)..

d.h. die Menschen an sich ändern sich wenig, es sind nur schlichtweg wenige übrig.
 
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  • #5
Das liegt oft - so die Beobachtung in meinem Bekanntenkreis - daran, dass der Arbeitsalltag so stressig ist und alle Kräfte fordert, dass für anderes nicht so wahnsinng viel Kraft übrig ist.

Dazu kommen veränderte Prioritäten - in Richtung Familie.
 
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  • #6
Das ist einfach so, wenn man sich in verschiedene Richtungen entwickelt. Ich habe das früher auch nie verstanden, als ich noch studierte (2 Studien nacheinander) und naturgemäß der vorhandene Freundeskreis überwiegend arbeitete. Ich konnte nicht nachvollziehen, wieso die auf einmal so wenig Zeit hatten. Später ist mir dann ein Licht aufgegangen. Mit dem sich allgemein verbreitenden Egoismus und der Haltung "hauptsache mir geht es gut" hat das nichts zu tun, denn meine Erfahrungen liegen jetzt doch schon einige Jährchen zurück, um nicht zu sagen Jahrzehnte :))

Lass Dich nicht hängen und sei nicht traurig. Nimm es hin und strecke aktiv die Hände nach Menschen aus, die zu Deinem Lebensrhythmus passen. Und glaub es mir: Ein Auf und Ab gibt es immer wieder. Abhängig von persönlichen Lebensumständen, Job, Freizeitaktivitäten, Prioritätensetzung.

Viel Glück

w58
 
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  • #7
Ich bin w, Mitte 40 und habe mehrere Freunde schon über viele, viele Jahre.
Zwei davon neigen dazu, sich am Telefon sehr lang und ausführlich auszutauschen (bis zu 2 h), was mir dann doch manchmal echt zu viel ist. Manche Menschen haben eben ein sehr starkes Kommunikationsbedürfnis, ich dagegen weniger. Wichtig ist für mich aber die Regelmäßigkeit. Jemanden, der sich nur einmal im halben Jahr meldet, würde ich nicht als Freund bezeichnen. Aber ich bin keinem böse darüber, denn auch meine Interessen und Prioroitäten haben sich im Laufe der Jahre verändert und mit manchen Leuten "passt" es einfach nicht mehr.
 
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  • #8
Mir (w, 36) geht es mittlerweile auch so. Meine Freunde aus der näheren Umgebung haben alle Partner und Kinder, während ich Single bin. Finde ich jetzt nicht schlimm, da meine Eltern sich auch weiterhin mit ihren Freunden trafen, als ich schon auf der Welt war und einige ihrer Freunde keinen Partner hatten. Meine verheirateteten Freunde mit Nachwuchs kommen nicht einmal mehr ab und zu auf einen Kaffee am Sonntag Nachmittag vorbei, was ich schade finde und nicht nachvollziehen kann.

Deshalb habe ich mir übers Internet bzw. diverse Interessen neue Leute aus anderen Regionen gesucht und sehr nette Menschen kennengelernt, die ca. 50-150 km von meinem Wohnort entfernt leben. Leider beschränkt sich der Kontakt auf einige Veranstaltungen, die wir besuchen. Private Treffen gibt es keine, weil den Leuten die Entfernung zu groß ist. Kann ich nicht verstehen, ich würde mich über etwas mehr Flexibilität freuen.
 
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  • #9
Liebe FS

liegt nicht nur am Singlesein, fällt ins Familiengründungsloch.
Meine Eltern sind Mitte 60 und hätten sehr gern mehr Quirligkeit im Freundes-und Bekanntenkreis.
Die sind aber alle sehr eingefahren in ihren täglichen Routinen. Meine Mutter richtet Einladungen zum Essen aus, dann kommen alle wieder mal zusammen. Oder man trifft sich zu bestimmten Anlässen in der Stadt. Ansonsten aber Stille, höchstens mal ein Telefonanruf. Weil es Flatrates gibt, meinen einige Leute sie quatschen dich 1,5 Stunden voll und melden sich dann wochenlang nicht mehr: mit Freunde sein hat es aber dann nichts zu tun.
 
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  • #10
Es gibt Leute, die trotz viel Stress oder vielleicht auch gerade deshalb die Kontakte aufrecht halten.

Ich für meinen Teil bin an arbeitsreichen Tagen auch eher bei mir, sprich, ich telefoniere meist nur mit Kollegen, mit denen ich im Augenblick auch zu tun habe. Wenn ich nach einem langen Tag zu Hause ankomme, brauche ich meist gar nichts mehr, vor allem aber keine langen Gespräche am Telefon oder Emails.

Mit guten Freunden, die teilweise auch weiter entfernt wohnen treffe ich mich eben ab und an mal und dann wird gequatscht und alles nachgeholt. Zwischen den Treffen ist der Austausch aber wenig bis nicht vorhanden. Das war früher anders, aber es so ist es eben. Gute Freunde zeichnen sich ja auch dadurch aus, dass sie auch nach langen Pausen noch da sind!

(m36)
 
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Mooseba

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  • #11
Gute Freunde zeichnen sich ja auch dadurch aus, dass sie auch nach langen Pausen noch da sind!

(m36)
Sehe ich in meinem Fall ähnlich. Abends habe ich oft nicht mehr die große Lust auf Gespräche usw. Vor allem durch die Arbeit und den Stress im Kopf haben sich meine Interessen minimiert. Wenn ich mich mit jemand treffe, dann meistens für Kino mit Bier und wenig Quatschen. Denn die anderen haben auch nicht mehr so die Zeit für Interessen, die man früher geteilt hat wie z.B. Literatur, Politik oder aktuelle gute Musik.
 
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