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  • #1

Warum haben Männer wie Frauen so große Angst vor Veränderung?

Viele leben ein Leben das nicht gut für sie ist, aber sie haben sich trotz psychischer und physischer Schmerzen daran gewöhnt. Und es ist ein Normalzustand für sie, weil bekannt. Paare trennen sich nicht, obwohl sie sich schon auseinander gelebt haben. Trennung ist Veränderung und macht Angst. Singles haben sich in ihrem alleinsein eingerichtet ein neuer Partner ist Veränderung und macht Angst.
 
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  • #2
Ich denke, das ist eine (angeborene?) Charaktereigenschaft. Der eine hat 'schweres Blut' und bewegt sich nur selten und langsam, aber dafür um so sicherer, der andere braucht ständig neue Eindrücke (Partner?) und Lebensumstände, ist dafür aber unzuverlässig und kaum greifbar. Am liebsten sind mir die Mischtypen: Sicher in der eigenen Entwicklung und in der Partnerschaft, aber flexibel in der Lebensführung und bei den Interessen.
 
  • #3
Ich glaube es liegt in der menschlichen Natur, dass Veränderungen und Wagnis nur eingegangen wird, wenn es wirklich notwendig erscheint. Gegen diese Natur kann man sicher versuchen, durch Vernunft, Coaching, Überwindung anzugehen, aber letztlich gehört die angeborene Mischung aus Mut zur Veränderung und Wunsch nach Konstanz einfach zum Menschsein dazu.

Klar trennen sich viele unzufriedene Paare nicht. Sie haben Angst, nichts besseres zu finden oder vom Regen in die Traufe zu kommen. Ich kenne persönlich gleich mehrere Fälle, wo genau dies im Zweiergespräch auch zugegeben wird. Und ich muss zustimmen: Partnersuche ist hart, besonders oberhalb von 45 und viele wollen auch nicht alleine leben. Ich kann das nachvollziehen, auch wenn ich selbst so nicht leben möchte. Hier im Forum sind überwiegend Singles -- daher werden hier viele der Meinung sein, lieber trennen als leiden. Die anderen sind hier weniger vertreten: Die, die sagen würden: Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Ich finde, beide Sichtweisen haben eine Berechtigung.
 
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  • #4
Vor nichts hat der Mensch so viel Angst wie vor Veränderung! Der Mensch ist ein (bequemes) Gewohnheitstier (und richtet sich im Zweifel lieber zugrunde...).

"Es gibt tausend Gründe, so weiter zu machen, aber nur einen, etwas zu ändern...." (= es geht einfach nicht mehr...)

Was Partner oder keinen Partner angeht:

Naja, 50% trennen sich und bei den anderen 50% trauen sich x % nicht, sich zu trennen? => Die Aussichten auf ein wirklich gedeihliches, glückliches Miteinander scheinen unter dem Strich nicht so dolle zu sein, wie?
 
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excuse-me

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  • #5
Weil der Mut zu Veränderungen ein wagendes Vertrauen in die eigene Kraft voraussetzt.
Deine psychischen und physischen Schmerzen zeigen dir an das du es versäumst, dringend notwendige Veränderungen zu vollziehen.
Von jedem der den Mut zu Veränderungen hatte höre ich hinterher - und ich habe es selbst so erlebt: ich hätte mir viel Leid erspart, wenn ich den Mut zur Veränderung schon früher gefasst hätte.
Wenn ein bestehender unbefriedigender Zustand in dir so viel seelisches und körperliches Leid erzeugt, kann es doch nicht mehr schlimmer kommen - es kann nur besser werden.
Also - ausführen, was dein Kopf, dein Bauch und dein gesamter Körper dir signalisieren. Vertrau den Signalen, sonst wird dein Leidensdruck immer größer.
 
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  • #6
Wenn man sich ein Leben aufgebaut hat, möchte man nicht, dass dies durch irgendetwas oder irgendjemand verändert oder gar zerstört wird.
Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, wenn man Probleme hat, kann einem keiner weiterhelfen. Geht es einem aber gut, findet man immer Menschen, die etwas an deinem Leben zu kritisieren haben.
 
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  • #7
Große Angst vor Veränderung haben die Menschen die nur mit Mühe ihre Welt gestaltet bekommen.
 
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  • #8
@#4: ...stimme Dir in vollem Maße zu, da ich erstens auch einmal so war und das zweitens auch bei anderen beobachtet habe. Am Beispiel: Jeder schimpft über ein Problem, aber kaum wäre die Gelegenheit zur Änderung da, was passiert: Nix. Weil jeder hofft, dass sich irgendwelche Umstände ändern, nur man selbst natürlich nicht...

"Herr, gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
gib mir die Kraft, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und:
Die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden"

Um das zu verstehen, glaube ich nicht, dass man dazu besonders religiös sein müsste. Wer sich das einfallen liess, wusste, wovon er(sie?) redete...
 
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  • #9
Ich habe beobachtet, dass den meisten Menschen nicht einmal bewußt ist, wie sehr sie an ihrem alten Zustand festhalten. Meine Eltern haben 50 Jahre einen Rosenkrieg gelebt, als mein Vater starb und meine Mutter das Haus geerbt hat, dass sich mein Vater eingerichtet hatte um dort mit seiner Freundin ein anderes Leben zu führen, dauerte es nur wenige Wochen, bis in diesem Haus die selbe Energie herrschte wie in ihrem gemeinsamen. Zum Beispiel: eine Vase, ein Geschenk der Freundin, wurde durch meine Tochter leicht beschädigt. Meine Mutter "reparierte" diese Vase, 8 Jahren nach dem Tod meines Vater steht diese Vase noch immer in dem Haus.
Dazu fällt mir der Satz von Budda ein: Ereignisse geschehen, Taten tragen sich zu, aber es gibt niemanden der Taten vollzieht. Es sccheint wir haben weniger Einfluss auf das Leben als wir uns wünshen. (W,55)
 
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VirginiaWoolf

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  • #10
Ich zitiere eine deutsche Übertragung ein Liedes von M.Theodorakis (gesungen von Milva)

Warum tut es weh zu verlieren?
Was einem ja doch nicht gehört
Zu Stark ist die Macht der Gewohnheit
Hat sie nicht zu viel schon zerstört?

Was mach es so schlimm sich zu trennen?
Auch wenn man längst weiss, es ist aus
Zu Stark ist die Macht der Gewohnheit
Man nimmt nicht so einfach reiß aus.

Warum fällt schwer zu erkennen
Was Wirklichkeit ist was Schein?
Zu Stark ist die Macht der Gewohnheit
Man fällt auf sie zu gern herein.

Und das Zitat in #7 sollte der Chance sein aus dieser Macht auszubrechen.
Virginia
 
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  • #11
@7 Das Zitat stammt von Reinhold Niebuhr. Amerikanischer Theologe und Philosoph.
1892-1971
Ich liebe diese Zitat und es hilft mir. Liebe Grüße
 
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