Ich halte das für eine verzerrte Sichtweise, dass viele Frauen nach unten heiraten. Das ist gemäß der meisten Studien gerade nicht der Fall. Der Arzt heiratet zig mal so oft die Krankenschwester wie eine Ärztin einen Pfleger usw. und das ist deshalb so, weil Männer Frauen bevorzugen, die in das klassische Rollenbild passen und diese sollen vor allem attraktiv sein. Männer haben andere Auswahlkriterien als Frauen.
Die Aussage, man könne mit Nichtakademikern "Gespräche mit Substanz führen", ist geradezu lachhaft. Ich habe täglich beruflich mit Nichtakademikern zu tun und ich empfinde die Gespräche mit vielen Nichtakademikern als absolut ermüdend und auslaugend, weil meistens geprägt von störenden Emotionen, Vermengung von Sachverhalten mit irrwitzigen Schlußfolgerungen usw. Einem Akademiker kann ich seine Diagnose ganz anders und leichter klarmachen und auch viel zielführender eine Therapie erklären, denn er spricht die gleiche Sprache wie ich, womit kein Fachchinesisch gemeint ist, er versteht leichter den INHALT meiner verbalen Botschaft. Wenn ich einen Akademiker als Patienten habe, ist das direkt eine Erholungsphase und je ungebildeter ein Mensch ist, desto schwerer kann man ihm einen wissenschaftlichen Sachverhalt klarmachen.
Die mangelnde Übereinstimmung in o.a. und ähnlichen Punkten, das stört viele Frauen und deshalb suchen sich meist nur Frauen einen Nichtakademiker, die von Akademikern ablehnt werden, aus welchen Gründen auch immer, oder die jemanden suchen, den sie einfacher lenken können, als jemanden der gelernt hat mit seinem Kopf zu denken und auch mal seine negativen Emotionen aus einem Gespräch herauszuhalten.
Das Argument, es sei bewunderswert, dass Handwerker Akademikerinnen heiraten würden und absolut keine Angst vor ihnen hätten, ist derartig sinnentleert, dass ich staune.
Niemand hat vor etwas Angst, was er sich nicht vorstellen kann. Niemand hat vor einem Unterschied Angst, den er gar nicht wahrnimmt und demzufolge auch nicht als Gefahr interpretiert. Was soll an mangelndem Vorstellungsvermögen und mangelnder Erfahrung bewunderswert sein?
Es wird hier ständig Intelligenz mit Bildung gleichgesetzt, das ist i.d.R. schon mal für jeden Akademiker klar, dass dies ein Unterschied ist, für Nichtakademiker offenbar nicht, weil ständig auf die Intelligenz von Nichtakademikern verwiesen wird. Darum geht es gar nicht.
Was nützt mir ein intelligenter, ungebildeter Mann? Gar nichts. Mit dem kann ich mich nicht über Themen unterhalten, die mich interessieren, weil er davon noch nie oder nur am Rande gehört hat. Was nützt Intelligenz ohne Bildung? Nicht viel.
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