Lieber FS,
pauschal kann ich nicht erkennen, dass Transparenz um Handyinhalte verpönt ist - das hängt doch von der jeweiligen Beziehungsqualitaet ab.
Mein Partner kennt den Pin von meinem Handy, ich seinen. Ich wüsste nicht, warum ich das nutzen und in seinem Handy stöbern sollte - habe wirkluch was Besseres zu tun.
Ich gehe ran, wenn er es mir sagt und umgekehrt macht er es genauso: ich bin in der Küche, habe schmutzige Hände, mein Telefon gibt einen Laut von sich. Er sagt "Du hast eine sms bekommen", ich "lies'mal vor". Macht er, ggfs. sage ich ihm sogar, was er einer Freundin antworten soll, macht er auch und gibt zu erkennen, dass er in meinem Auftrag antwortet, damit sie keine Fraueninternas versehentlich ausplaudert.
Ich speichere mein Privatleben nicht im Handy und vor allen Dingen: ich führe kein Leben, bei dem ich etwas zunverbergen habe. Es gibt keine Flirtchats mit anderen Männern, keine unanständigen Bilder etc. Chats und sms-Verlaeufe, die schutzenswerte Inhalte haben (die Intimsphäre von Freunden verletzen könnte) werden regelmäßig von mir nach Ende eines digitalen Gesprächs gelöscht, weil alles geklärt ist. Warum sollte ich das also speichern? Ich führe solche Gespräche selten digital sondern eher persönlich oder telefonisch.
Browserverlaeufe werden nach jeder Browsersession gelöscht - nicht weil es was zu verbergen ist, sondern weil ich das aus Datenschutzgruenden immer so mache, auf jedem Gerät, auch Firmenlappy.
Mein Partner macht das alles ganz genauso. Wir dauerchatten am Feierabend nicht mit Kollegen, die wir auf der Arbeit öfter sehen als unseren Partner, auch nicht mit Kollegen, die wir seltener sehen. Mit denen geht man bei Gesprächsbedarf in die Mittagspause. Ähnlich verhält es sich mit Kommunikation mit Bekannten, treffen uns lieber mit echten Freunden.
Von uns geht keiner mit Handy aufs WC, keiner fummelt ständig an dem Gerät rum, guckt im Minutentakt drauf. Dito sind wir auch in sozialen Medien nicht dauerpraesent, haben echte Freunde im RL, statt digitale in VR, die wegen Egoschwaeche dauerbespasst werden wollen. Unsere Handys finden in unserer gemeinsamen Freizeit wenig Beachtung, steurrn nicht unser Leben.
Bei meinem Exmann war das anders. Den habe ich gehackt und ausspioniert, mein so gewonnenes Wissen gegen ihn verwendet. Er verhielt sich verdächtig, das Handy enthielt die Nachweise, dass er mich gebetrog. Insoweit war das Waffengleichheit. Kaum war ich geschieden, hat mich nichts mehr von ihm interessiert, obwohl ich seine Kennworte für seine Onlineaccounts hatte.
Heute würde ich es anders machen: ihn bei Verdacht=kein Vertrauen mehr direkt verlassen. Das kann ich Dir auch nur empfehlen, wenn Du adeiner Freundin nicht vertraust und sie Dir dummschwaetzig kommt.