Das Bedürfnis nach Freiheit oder Nähe ist einfach individuell stark verschieden. Es DARF NICHT als Bindungsangst einerseits oder Klammern andererseits diskreditiert werden! Mit so wenig Verständnis für den Partner beginnt das eigentliche Problem, nicht aber mit dem Wunsch nach Distanz oder Nähe.
Sicherlich gibt es krankhaftes Klammern, aber ganz oft wird dieser abwertende Begriff nur verwendet, um deutlich zu machen, dass man selbst mehr Freiheit und Unabhängigkeit vom Partner wünscht, umgekehrt der Partner jedoch mehr Nähe und partnerschaftliches Zusammensein bevorzugen würde. Keines von beiden ist schlecht oder gut -- sondern einfach persönliches Empfinden und individuelles Bedürfnis.
Daher müssen zwei Partner insbesondere bezüglich ihrer Erwartungen zu Nähe/Distanz kompatibel sein und dies sollte man auch schon früh in der Partnerschaft überprüfen!
Partner, die Nähe bevorzugen, passen gut zueinander und werden es genießen, viele Hobbies und Interessen gemeinsam auszuüben und von der ohnehin knappen Freizeit möglichst viel zusammen zu verbringen.
Umgekehrt werden Menschen, die Distanz bevorzugen, darauf bestehen, Freiräume zu haben und auch in der knappen Freizeit bewusst Zeiten getrennt zu verbringen und unterschiedliche Hobbies auszuüben, oft sogar getrennte Freundeskreise zu pflegen.
Im übrigen muss man ganz stark betonen, dass ein Bedürfnis nach Distanz oder Nähe keineswegs geschlechtsspezifisch ist. Die Titelfrage ist insofern schlecht gewählt, denn das Phänomen betrifft keineswegs nur Männer, sondern im Gegenteil Frauen und Männer gleichermaßen.