• #1

Warum können manche Frauen nicht klar kommunizieren?

Ich erlebe es immer wieder, dass manche Frauen nicht klar sagen können, was sie wollen bzw. was sie nicht wollen. Da wird Zeitnot vorgeschoben (Absage: "es wird mir heute doch zu knapp/zu stressig. Ich melde mich.") oder es wird damit gerechnet, dass der Mann Gedanken lesen soll (z.B. sie möchte, dass ich sie begleitet: "Ich habe X und Y gefragt, beiden können nicht zu der Z-Veranstaltung kommen...") Grund könnte sein, dass die Frauen denken, sie würden die Männer mit einer klaren Ansage, Absage, Frage verletzten, bedrängen? Ich - allerdings Mann - habe aufgrund meiner Therapieerfahrung klare und trotzdem respektvolle Kommunikation schätzen gelernt...
 
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  • #2
Hallo Klaus,
ja, das könnte ein Grund sein, wir wollen den anderen nicht unter Druck setzen, weil wir ja wissen, dass ihr Männer allergisch reagiert, wenn man euch zu sehr auf die Pelle rückt.
(Entschuldige, aber ich schreibe bewusst verallgemeinernd, weil es bei den meisten Frauen so ist.)

Ich habe aber umgekehrt auch kürzlich die Erfahrung gemacht, dass ich klare Worte spreche und der Mann gleich Angst hatte, dass ich zuviel fordere...

Mein Ex-Freund hatte ebenfalls Therapieerfahrung, über die er mit mir ansatzweise gesprochen hatte. Es klang alles sehr erwachsen und plausibel, daher dachte ich, dass ich mit ihm umgehen und sprechen kann wie mit meinen Freunden und Bekannten auch - nämlich offen und ehrlich. Das ist auch das, was ich unter respektvoller Kommunikation verstehe.

Und das Ende vom Lied war dass der Mann widerum nicht rechtzeitig eine klare Ansage machte, als er keine Beziehung mehr wollte, sondern sich einfach zurückzog. (In diesem Fall hätte ich mir lieber ein offenes Wort gewünscht, als feststellen zu müssen, dass mein Partner hinter meinem Rücken weitersucht... und glaubt, mich hinhalten zu können und mit meinen Gefühlen zu spielen.)

Aber, im Zweifel, lieber Klaus: Frage Du doch Deine Holde, wie sie es meint, damit Du auf Nummer sicher gehst und sie sich nachher nicht beschweren kann. Wenn ihr nur halbwegs vernünftig miteinander umgeht, wird sie Dir das nicht übel nehmen.
 
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  • #3
an Klaus: nicht offen zu kommunizieren ist kein weibliches Privileg. Bei beiden Geschlechtern gibt es diese "indirekte Form der Kommunikation". Es wird als diplomatisch oder zurückhaltend empfunden, hilft dem angesprochenen aber oft nicht weiter. Vor allem, wenn der gemeinsame Kontext fehlt, ist es sehr schwer aus unklaren Mitteilungen die tatsächliche Botschaft herauszulesen (siehe die Bücher von Thun). Andererseits (weil Sie Therapieerfahrung erwähnen) ist die völlig "nackte" Wahrheit auch nicht immer hilfreich. Leute, die Kommunikation bewusst gelernt haben, wenden diese "Techniken" oft sehr direkt an, was "außerhalb des Labors" gekünstelt wirken kann und dann auch nicht verstanden wird.
Meines Erachtens ist es unumgänglich, eine gemeinsame Sprache zu finden, in der sich beide wohl fühlen.
Die erste obere Aussage ("es wird mir heute zu stressig") kann auch einfach bedeuten, dass die entsprechende Dame sich ihrer Gefühle nicht sicher ist und die Entscheidung innerlich erst selbst finden muss. Manchem hilft dazu ein erneutes Treffen, ein anderer muss es innerlich in Ruhe mit sich abmachen und will mit sich alleine sein (insofern ist die Aussage "ist mir heute zu stressig" die reine Wahrheit). Auch Schüchternheit oder Angst vor dem "Nein" kann zu verklausulierten Aussagen führen. Nicht jeder verträgt offene Ablehnung. Wenn es so ist, will er das dem Gegenüber auch "ersparen", weil er (u.U. fälschlicherweise) annimmt, dass der andere genauso fühlt.
Alle diese Gründe würde ich zuerst annehmen, bevor ich folgere, dass Absicht (also die Absicht zu verwirren) dahinter steckt. Haben Sie versucht, die Aussagen zu hinterfragen?
Wenn allerdings das "ich melde mich" nicht nach angemessener Zeit passiert, ist Vorsicht angesagt. Dieses Thema ist hier schon abgehandelt worden.
Viel Glück bei der erfolgreichen Kommunikation
Gabriele
 
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  • #4
Ich (w) habe die Erfahrung gemacht, daß viele Männer mit Offenheit und Ehrlichkeit von Frauen nicht umgehen können. Sie mögen einfach die faule Ausrede! So können sie sich selbst mit faulen Ausreden um Treffen oder Sonstiges drücken. Es ist die einfachere Art der Kommunikation.
 
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  • #5
Es ist ein schwieriger Grat zwischen "klarer Ansage" und "Taktgefühl", der m.E. sowohl Frauen als auch Männern manchmal zu schaffen macht. Gerade am Anfang einer Beziehung weiß ich noch nicht, wie Mann tickt und bin deshalb bewusst zurückhaltend, wenn es um bestimmte Erwartungen an ihn geht. Ich selbst mag es nicht, wenn geklammert oder gejammert wird und will es dem Anderen auch auf keinen Fall zumuten.
Risiko ist ganz klar: Meine Erwartungen oder Wünsche kommen gar nicht bei ihm an, weil unkonkret oder indirekt formuliert. Hier müssen beide "ihre gemeinsame Kommunikation" finden. Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass klare Ansagen - wie sie mitunter von Männern eingefordert werden - absolut nicht vertragen wurden. Ich bin deshalb so lange vorsichtig, bis ich weiß, wie konkret ich werden kann.
w, 43
 
H

Hieronymus

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  • #6
Frauen kommunizieren anders als Männer, eben mehr "zwischen den Zeilen" als "mit Klartext". Darüber wurden doch schon hunderte Büche geschrieben. Wir werden hier zu keinen anderen sinnvollen Schlüssen kommen.
 
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  • #7
Queen.

warum gilt das für Männer genauso?!
 
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  • #8
Ach Klaus, wenn du wüßtest, wie es bei aneren Plattformen zugeht. Singles mit Niveau heißt heutzutage: kann mehr als 3 richtige und ganze Sätze schreiben. Das erfüllen hier in meinen Vorschlägen alle Damen. In anderen Anbietern scheitern alleine daran ca. 98%. Also sind hier schon die ganzen guten ... die Zeiten ändern sich halt.

Keine Antwort oder 2-3 unbeantwortete oder nicht erwiederte Mails sind nun mal eine Absage und der Trost ist halt: diese Damen wären mir sowieso zu einfach und Charakterlich unpassend. Also wo ist das Problem?
 
V

VirginiaWoolf

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  • #9
Klaus, ich denke, dass trifft nicht nur auf Frauen zu.
Ich möchte nicht die ewig benutzten Klischees bedienen, ich kennne dienstlich
wie privat das Lavieren, der Eitelkeit wegen wichtig nehmen, lügen etc.,
ich will mich vom Lavieren im privaten Bereich auch nicht ausnehmen.
Vielfach ist es Angst davor, Ablehnung zu erteilen oder zu erfahren.

Bücher - wie Friedeman von Thun, ein "Klassiker" zur Kommunikation - oder
Therapien haben in der Regel den Ansatz, das man(N) und Frau sich gegenüber stehen,
sehen und hören können. Sozusagen das Gesamtbild von Mimik, Gestik und dem Inhalt.
Wenn Mensch nicht der geborenen Schauspieler ist, wird er mehr zur Offenheit "gezwungen".
Nur vertragen wir diese? Lassen wir uns nicht auch gern mal "betrügen" im Sinne
falscher Hoffnungen?
Ein anderer Fakt: mit SMS und Mails verkommt die Kommunikationskultur zunehmend,
vieles wird nur noch flüchtig "hingeworfen - friss Vogel oder stirb".
Oberflächlichkeit, Ausreden, Lügen fallen leichter, und vielleicht dann auch im
Gespräch gegenüber.
Mir sind klare An- und Aussagen lieber, möchte Unangenehmes nicht mehr ewig in mich
"hineinfressen", wünsche das Gleiche vom Gegenüber. Doch manchmal ringe ich eben umd
passende Worte um nicht taktlos und verletzend zu sein.
Und ich möchte mir bei klaren Ansagen an Mann nicht mehr sagen lassen, ich würde mir
das alles nu einbilden.
 
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  • #10
Ja, Klaus, du erlebst es mit den Frauen, ich z.T. mit Männern - wobei ich dir schon recht gebe, Frauen reden viiiiel mehr herum als Männer (weil sie u.a. noch mehr Angst vor Ablehnung haben, ist meine Theorie dazu).
Ich gelte besonders bei manchen Frauen als krass unhöflich, weil ich einfach direkt sage, was ich will/nicht will, ich versuche schon, es nett zu verpacken vom Ton her, aber der Inhalt ist zumeist kurz und eindeutig. Mit Männern vertrage ich mich deutlich besser.
Leute, die dieses Herumgerede brauchen, mache ich mir also eher nicht zu Freunden, was ich aber nicht als störend empfinde ;-).
Wie du aus obigen Antworten erkennen kannst, tun sich manche Frauen damit so schwer, dass sie als Rechtfertigung heranziehen, die Männer wollten das ja gar nicht, weil sie dann das Gefühl haben, die Frau rückt ihnen auf die Pelle - was für eine Ausrede!! Ja, und das sogeannte Taktgefühl und die Diplomatie müssen natürlich auch wieder herhalten...
 
  • #11
Ich glaube, dass Frauen öfter als Männer zwischen den Zeilen sprechen und klare Ansagen meiden. (Wenn ich recht erinnere, wird das auch im Buch "Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus" behauptet.) Ich glaube, Frauen untereinander kommen damit auch besser klar als Männer.

Ich glaube, dass folgende Aussage von Dir stimmt "Grund könnte sein, dass die Frauen denken, sie würden die Männer mit einer klaren Ansage, Absage, Frage verletzten, bedrängen?"

Ich glaube auch, wenn Frauen eher indirekt reden, dann haben sie mit der direkten Art auch weniger Erfahrung und machen dergleichen schlechte, wenn sie es doch mal direkt ausprobieren, weil sie noch nicht so geübt sind. So ähnlich wie der 1. Versuch einen Dialekt zu sprechen.

Ich glaube an die Kraft der direkten Kommunikation. Sie verhindert meiner Meinung nach Missverständnisse, die bei indirekter Kommunikation aufgrund von Interpretationsbedarf eher auftreten.

Ich glaube, dass es Frauen einfacher fallen wird, die direkte Ansprache zu führen, als Männern, die Interpretation der indirekten Ansprache zu erlernen.

Habe hier eine Frau kennengelernt, die keine Scheu vor direkter Ansprache heikler Themen hatte. Das war ihr erster riesengroßer Pluspunkt.
 
  • #12
Ich denke, du hast einen möglichen Grund für die unklare Kommunikation bei Frauen schon genannt, Klaus: Sie möchten mit direkten Ansagen aus Taktgefühl niemanden verletzen. Da ich bislang nicht das Gefühl habe, dass Frauen mehr Taktgefühl haben als Männer (eher im Gegenteil), kommunizieren auch Männer in diesem Sinne unklar.

Ganz so uneigennützig ist diese Strategie indes nicht. Im ersten Fallbeispiel erhofft man sich durch einen "sanften Ausstieg", unerkannt aus der Bedrouille zu kommen. Man glaubt, niemand könne einem so einen Vorwurf machen, weil man ja dem Gegenüber zu keinem Zeitpunkt einen klaren Korb verpasst hat.

Ein zweiter Grund kann sein, dass dein Kontakt vor Aufregung Angst vor einem Treffen mit dir hat. Sowas passiert, wenn man befürchtet, beim Date zu versagen, weil man mit sich selbst nicht ganz im Reinen ist. Wir alle kennen das von unseren Uni-Prüfungen, wenn wir mal wieder "auf Lücke" gelernt haben.

Beim zweiten Fallbeispiel wurde nicht klar kommuniziert, dass du mitkommen sollst zu der Veranstaltung, um nicht so deutlich zu offenbaren, dass du der Lückenbüßer bist. Immerhin wurden ja vor dir schon zwei andere gefragt; du bist also "nur" die drittbeste geeignete Begleitperson.
 
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  • #13
@9 Hallo von #7, wir sollten einen "Club der super direkten Menschen/Männer" gründen. Ich fahre oft auch gegen Wände, aber immer noch besser als vergeblich ins leere zu hoffen. Antwortfaule Frauen schreibe ich schon sehr direkte Texte, manchmal passiert ja was (Treffen), sehr oft aber nicht und dann hätte es sowieso nicht gepaßt.
 
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  • #14
Es gibt in der Tat Frauen, Klaus, die genau das sagen wollen, was sie dir gegenüber in dem Moment geäußert haben. Witzigerweise passiert es aber (geschlechterunabhängig) immer wieder, dass an den Äußerungen heruminterpretiert wird. Da wird bewertet, was das Zeug hält, anstatt direkt das eigene Gefühl zu kommunizieren und einfach nachzufragen.

Wenn du auch nicht unbedingt am Gegenüber arbeiten kannst, kannst du doch an dir arbeiten. Beschäftige dich einfach mit der Thematik. Viele brauchen einfach Hilfe!

Es ist so einfach hinter das zu kommen, was Männer oder Frauen wirklich ausdrücken wollten!

Roresnot
 
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  • #15
Hallo Klaus, einfach mal den Trailer zu Zweiohrküken gucken........ alles klar?
 
  • #16
@Rosenrot: "Es ist so einfach hinter das zu kommen, was Männer oder Frauen wirklich ausdrücken wollten!"

Im Ernst: Ja? Wie? Woher weißt Du das? Wie hast Du es gelernt?
 
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  • #17
Direktheit wird in einer Beziehung kaum ertragen und verschlüsselte Botschaften sind an der Tagesordnung. Fragt Sie "Findest Du mich eigentlich hübsch?" kommt bei ihm an "Oh, Gott sie meint sie sei nicht schön genug für mich". Jede Antwort ist nun falsch. Sagt er ein klares "Ja mein Schatz" (weil er sie liebt) kommt bei ihr an "naja zwar geheuchelt aber süß du Schmeichler", sagt er hingegen " Naja also dein Hintern ist mir schon ein wenig zu breit und dieses große Muttermal..." sind Tränen und der tiefe Riss in der Beziehung statt Selbstreflektion und -erkenntnis doch vorprogrammiert. Also lieber "sweet little lies" statt direkter Konfrontation.
Im übrigen, Diplomatie ist ja genau das hinterhältige Verstecken von Botschaften in viel freundliches Gerede mit dem Ziel, den anderen dazu zu bringen doch das zu tun, was man erwartet. Direktheit wäre auch hier nicht zielführend. In einer Beziehung heißt dies, dass die mit den feinen Antennen andauern und die, die es immer direkt brauchen meistens irgendwann im Krach scheitern oder zumindest leiden. Dieses Verhalten ist absolut nicht geschlechterspezifisch.
M/45
 
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  • #18
siri
#16
naja, wenn mein Partner mir sagen würde, daß mein "Hintern zu breit und das große Muttermal...." , würde ich mir Gedamken darüber machen, warum er mit mir zusammen ist, wenn ich ihm nicht gefalle. Vielleicht weil er selbst nicht Mr. 100% ist und keine bessere findet? Kein Grund für Tränen, aber durchaus Anlaß für eine Trennung.

Eine Frau, die dich fragt, ob du sie hübsch findest, ist sich deiner Zuneigung nicht sicher! Bei einer solchen Frage geht es um Ehrlichkeit, aber nicht in Bezug auf ihren Hintern.

Ein Mensch, dwen ich liebe, egal ob Mann oder Frau, ist für mich immer schön, denn ich sehe nicht die krumme Nase, sondern nur die wunderschönen blauen Augen. Wenn ich die Mängel (die es bei jedem Menschen nun mal gibt) des anderen tatsächlich als Mängel wahrnehme, ist es mit der Liebe vorbei - das hat nichts mit sich selbst etwas vormachen, oder sich selbst belügen zu tun, sondern damit, den anderen mit liebenden Augen zu sehen, oder eben nicht.
 
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  • #19
@Eisenherz
Ja? Ja. Wie? Durch konkrete Fragestellungen und klärende Gespräche.
Woher ich das weiß? Weil ich die von Klaus beschriebenen Situationen selbst erlebt und auch verursacht habe. Bei der Partnersuche, in der Partnerschaft, im Umgang mit Freunden, in der Familie, im Beruf ... überall. Es ist halt ärgerlich und kostet Zeit, selbst nicht sofort verstanden zu werden oder sich Gedanken darüber zu machen, warum jemand nicht Klartext redet.
Wie habe ich es gelernt? Die direkte Ansprache? Manchmal beherrsche ich sie noch immer nicht, aber ich arbeite daran (da bin ich dankbar, wenn mir jemand Hilfestellung bietet und mir den Spiegel vorhält). EP war z. B. eine gute "Entwicklungsumgebung". Eine nette und charmante Absage klärt für mich die Verhältnisse schneller als ewiges Vertrösten. Tagelanges Grübeln in der "Parkposition" bringt mir nichts. Wenn er sich nicht gemeldet hat, habe ich nach dem Grund gefragt und "auf den Pott" gesetzt.

Wenn mein Partner und ich uns missverstehen, muss ich die Lösung des Problems nicht unbedingt bei ihm suchen. Ich kann das Problem auch von meiner Seite aus angehen und helfen.

Sehe ich das zu einfach? Dann halt mir bitte den Spiegel vor. Ich bin nicht beratungsresistent. ;)
 
  • #20
@16 Die Diplomatie hat sicherlich ihre Berechtigung und auch in vielen Bereichen nicht nur dort, wo sie entstanden ist, in der Politik. Eine direkte Ansage kann auch falsch verstanden werden und mindestens früher locker mal einen Krieg auslösen.

Aber in einer Beziehung sollte eine direkte Ansage möglichst keinen Krieg und auch keine Katastrophe auslösen, sondern im Vertrauen geschehen, dass man Missverständnisse auch wieder ausräumen kann, dass der andere sehr verständnisvoll zuhört und auch DIREKT nachfragt. Direkt heißt ja nicht verletzend, herabwürdigend oder aggressiv, sondern kann ja sehr wohl vorsichtig, freundlich etc. sein.

Ich glaube, dass sich Probleme nur lösen lassen, wenn man die Ursachen herausfindet. Die Ursachen herauszufinden, die in der Interaktion mitunter auch auf der eigenen Seite liegen und die man mitunter gar nicht einfach bei sich selbst sehen kann, ist schon schwierig genug. Noch dazu ist es schwierig, dann auch noch praktikable dauerhaft haltbare Lösungen zu finden. Ich glaube, da muss man sich nicht noch Diplomatie dazwischen klemmen.

Ich glaube vielmehr, dass es wichtig ist, dass beide Seiten die Probleme in absolut ruhigen Worten klar und frei vor sich auf den Tisch legen können, um sie in Ruhe gemeinsam würdigen und verstehen zu können, ohne Angst haben zu müssen, dass der andere einen an den Hals springt. Dazu muss beide offen und ehrlich sein. Dafür braucht man Vertrauen. Dazu muss man auch direkte Fragen stellen können, um besser zu verstehen, und direkte Antworten bekommen. Das ist nicht einfach.

@18 Vielen Dank für Deine Antwort. Es schien mir so, als wenn Du eine besondere Quelle der Weisheit aufgetan hast und mir vielleicht ein geniales Buch empfehlen könntest. Nein, ich glaube, Du siehst es nicht zu einfach, aber einen Spiegel kann ich Dir erst dann wirklich vorhalten, wenn ich Dich persönlich kennen würde. ;-) Ist Dein allerletzes Wort eine Anspielung?
 
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  • #21
@Eisenherz
Marshall B. Rosenberg. Den Tipp habe ich von einem lieben Freund bekommen - ich lese ihn bereits. ;)

"beratungsresistent" ist ein Wort aus dem Duden - Das neue Wörterbuch der Szenesprachen. das ich heute gefunden habe. Ich fand es einfach köstlich.

Die Kommunikation kann so schön sein hier! ;) Danke!
 
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  • #22
Danke Eisenhezr und danke Siri, hier ist nochmal # 16:
Siri, Du siehst in Deinem Zwischensatz Ehrlichkeit genau so wie ich sie als sweet little lies beschrieb. Ehrlichkeit kommt von Ehre und soll das Gegenüber ehren. Verletzende Wahrheit ist unerwünscht. Aus meinem früheren Leben: Meine Ex hatte tatsächlich vor der erwähnten Frage in 20 Jahren Ehe 60 Kilo zugenommen und erst als massivste gesundheitliche Probleme begannen habe ich mich aufgerafft wahrhaftig zu sein. Ehrenvoll war das bestimmt nicht für sie, aber bei derartigen objektiven Tatsachen kann man einfach nicht ehrlich sein. Ich war auch verletzt. Ein "Ja ich finde Dich noch hübsch" hätte ja dann bedeuten müssen, dass sie mir in jungen Jahren viel zu dürr gewesen wäre oder dass cih mcih selbst belüge. In diesem Fall wäre jede direkte Ansprache eine Katastrophe gewesen, leider. Gut ich bin drüber weg aber nochmal schau ich aus Liebe nicht so lange zu.
M/45
 
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  • #23
Es ist bequemer....Weil Männer klare Ansagen wie: "Du bist nicht mein Typ" einfach nicht kapieren und sich immer wieder melden. Von daher sind Notlügen, bis er endlich aufgibt, absolut ok.
Eine ehrlich Absage wird weniger ernst genommen als vorgeschobene Gründe wie Zeitmangel, Familie usw.
Gerade bei Herren, die eine andere Adresse als diese von EP hatten, wurde nochmals nachgelegt.
Daher: ich maile weder privat noch telefoniere ich mit sichtbarer Nummer-haltet mich für paranoid, aber ich habe schlechte Erfahrungen gemacht.
Jeder der 2 Herren, die eindeutig nie und nimmer mein Typ Mann sind bzw. waren wollten immer noch eine Chance, um mir zu beweissen, das sie es doch sind.
Einfach lächerlich, ich denke, ich habe mit 39 ein gereiftes Urteilsvermögen!
 
  • #24
@20: ja, ich finde es auch köstlich und ab und zu passt es perfekt, weil unser Beratungsunternehmen ein paar Persönlichkeiten vorgesetzt bekommt, die mit besten Gewissen beraten werden sollen, aber ...

@21: Hmm, das mit der Ehr-lichkeit ist mir neu. Danke für den Hinweis. Ich meinte Ehrlichkeit dann natürlich schon eher im Sinne von wahrhaftig. Ich sag trotzdem weiterhin Ehrlichkeit, weil ich denke, dass die meisten es so verstehen, o.k.? ;-) Wahrhaftig ist sogar irgendwie noch besser, aber in meinem Kopf auch irgendwie komplizierter. Wenn ich glaube, dass die Welt eine Scheibe ist und dann "ehrlich" sage: "Die Welt ist eine Scheibe", ist es dann auch wahrhaftig?

Übrigens, irgendwo hatte ich mal folgende Sichtweise aufgeschnappt:
Frau ist dünn und Mann sagt: "Ich mag dünne Frauen".
Frau wird dick und Mann sagt: "Ich mag dicke Frauen".
Am Ende wusste die Frau, dass er vor allem sie liebt.
Dieser Mann hat aber vielleicht auch zu dem einen oder dem anderen Zeitpunkt nicht unbedingt die Wahrheit gesagt.

Ich meine die Dinge selten dogmatisch: mitunter/in Ausnahmefällen ist es vielleicht wirklich sinnlos, die Wahrheit zu sagen, z.B. wenn man daran sowieso nichts ändern kann und sie verletzend sein könnte. Dann darf man auch mal diplomatisch sein. ;-) Aber zwischen der Regel "Diplomatie" und der Regel "Ehrlichkeit/Wahrhaftigkeit" würde ich die letztere wählen.
 
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  • #25
Das ist ja ein interessanter Thread hier. Ich habe nämlich momentan folgendes Problem:

Ich will mich von meiner Freundin trennen und weiß nicht, wie. Sie ist schwerst verliebt in mich und ahnt nichts.

Variante A:
Soll ich ihr eine (erfundene) Geschichte von einem mit mir befreundeten Paar erzählen, das sich (angeblich) gerade trennt und hoffen, dass sie (meine Freundin) von selber analog dieser Geschichte darauf kommt, was ich meine?

Variante B:
Oder soll ich liebevoll, einfühlsam und persönlich das Gesprach mit ihr suchen, und so schonend wie möglich ehrlich sein, warum sie nicht meine Traumfrau ist?

Welche Variante ist die bessere Kommunikationsform? Was ist ehrlicher und anständiger? Was würde sie mir wohl übler nehmen, wenn es durch ist?

Ich muß dazu sagen, dass sie von Anfang an nicht meine Traumfrau war, sondern ich immer noch online auf der Suche bin. Das weiß sie aber nicht.

Ich bin noch nicht so firm im Schlußmachen, deshalb könnte ich hier gut einige Ratschläge gebrauchen. Vielen Dank.
 
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  • #26
Ich habe hier vor kurzem eine Beispielgeschichte gelesen die das problem sehr treffend beschreibt.
Mann und Frau fahren auf der Autobahn. sie sagt du da vorne ist eine Raststätte magst du einen Kaffeee. worauf er sagt nein und vorbeifährt. Nach einiger Zeit sagt sie du liebst mich nicht mehr und versteht die welt nicht mehr was überhaupt los ist. Denn hätte sie gesagt da ist eine Raststätte ich würde gerne einen Kaffee trinken wäre er liebend gerne für sie rausgefahren zum Kaffeetrinken. Männer erkennen oft nicht das die frage der Frau eigentlich zwischen den Zeilen eine bitte war. So reden beide aneinander vorbei. Klare Aussage heißt ja nicht barsch oder unfreundlich aber halt klar sagen was gemeint ist
 
  • #27
Die Frage sollte korrekterweise: "warum ist eine Frau nicht so, wie ich sie mir vorstelle?" lauten.

Wenn es um Kommunikation geht, sollte man zunächst entscheiden, ob man einfach plappern, oder ob man verstanden werden und sich austauschen möchte. Will man plappern, ist es egal was man sagt, Hauptsache es kommen Töne aus dem Mund raus. Möchte man verstanden werden, ist es von Vorteil, sich auf sein Gegenüber einzulassen und eine gemeinsame Kommunikation zu entwickeln.

So gesehen gibt es keine richtige oder falsche Kommunikation, sondern nur funktionierende (oder eben nicht).
 
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  • #28
Ich als Therapie erfahrene Frau spreche eine direkte und klare Sprache und finde sehr selten Menschen die damit zurecht kommen. Meistens sind es studierte Menschen.

Wenn ich sagen würde, "Schatz, ich möchte gerne mit dir an der nächsten Rasstätte einen Kaffee trinken gehen..", würde mir diese Art gleich als dominates Verhalten unterstellt.

Ein kluger und cleverer Mann dagegen, kann zwischen den Zeilen lesen, wenn Frau ihn fragt, ob er einen Kaffe mag und weis, dass sie eigentlich fragt, weil sie einen Kaffee möchte.

Männer kommen mit meiner direkten Art selten zurecht, meistens dann aber, wenn sie ein gesundes Selbstbewußstein haben. Das haben leider die wenigsten Männer :).

Ich denke 80% der Menschen kommunizieren falsch wie in #25 gut erklärt und der Rest von 20% kommuniziert richtig, aber das sind zu wenige und die werden dann von den 80% auch noch falsch angeschaut, weil die ja so "komisch=anders" kommunizieren und von daher falsch sind, weil es halt so wenige Menschen sind.

Dabei haben die 20% eine wohlwollende und klare Kommunikation. Es kommen bloss wenig Menschen auf die Gedanken, das gerade die 2=% richtig ticken.

Ich würde gerne einen therapie erfahrenen und genesenen Mann als Partner haben, aber die sind schnell weg vom Markt oder bleiben lieber Single, weil sie halt geheilt sind.

w (46)
 
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