Ich würde eher den Beiträgen Nr. 3, 4 und 5 zustimmen. Sich wenn immer möglich täglich zu waschen und zu rasieren bzw. seinen Bart zu pflegen und ein täglich frisches Hemd anzuziehen, ist schon für einen Soldaten selbstverständlich, und dahinter sollte unsereins Zivilist nicht zurückstehen. Ich bin auch der Meinung, dass es sich gehört, sich zu formellen Anlässen auch Hemd und Krawatte zu tragen, schon aus Respekt vor dem Gastgeber. Wie manche Kollegen, bin ich ich auch stolz auf meine eigene Super-Waschmaschine, übrigens ein - vornehmlich von Männern entwickeltes - technisches Gerät wie jedes andere.
Soweit Letzteres geschieht, höre ich häufig anerkennende Worte. Ich bin eben eher ein Anzugtyp und sehe in Outdoorsachen, die ich viel lieber trage, leider wenig "glaubwürdig abenteuerlustig" aus. Sage ich dann, was ich bin, ist's mit dem Glauben 'eh vorbei.
Frauen, die mir auffallen, tragen ebenfalls solche Outdoorsachen, kein schwarzes Businesskleid mit spitzen Schuhen, die mich immer an das BGH-Urteil "beschuhter Fuß als gefährliches Wertkzeug" erinnern; besonders Frauen in Treckingsandalen sehe ich sehr gern und wünsche mir, so eine Nicht-Nullachtfünfzehn-Frau, deren Fußform ihr noch eine Wanderung erlaubt, verliebe sich einmal in mich.
Natürlich gefallen mir als Bonner die vielen bunten Birkenstocksandalen, und ich bedauere, dass man als Mann nur auf tristes Schwarz, Braun, Dunkel-Grün und -Blau festgelegt ist. Nicht mal ein (sauberes und von mir militärisch-akkurat gebügeltes) Karohemd dürfte ich mehr tragen! Was ich (Jurist) da auf diversen Dates von Damen zu hören bekommen habe, werde ich einmal niederschreiben; die Gefahr, dass ich es je vergesse, ist gering. Dazu kommt noch das, was Damen betr. meinem jüngeren, höherrangigen Leider-schon-Halbglazte "Dr. Jur."-Kollegen zu mir gesagt haben bzw. zu ihm gesagt haben sollen.
Was mich immer ärgert, ist dass Männer angeblich keine Sandalen tragen dürfen, schon gar keine Socken in Sandalen? Hola, da habe ich es wohl mit einer/m rechten Type zu tun, der/die Freude daran empfindet, mir die nach einem langen Arbeitstag durchgeschwitzte Schuhe nebst dem Dauerproblem Fußpilz zu gönnen. Wirklich nett.
Bevor man solche Werturteile abgibt, sollte man sich doch einmal kritisch fragen, ob sich solcherlei geäußerter Hochmut aufgrund des eigenen Lebenslaufs-Ergebnisses wirklich geziemt.